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56. Jahrgang. Rr. 157. Mittwoch, den 11. Juli 1906. Erscheint n 5 n I»frv«t» jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und MM M MO M MM MU MO nehmen außer der Expedition auch die Nuttriger auf lostet durch die Austräger pro Quartal Ml. 1Hb MM /M M, M MM M^ M dem Land« entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Ml. 192 frei in'S HauS. HM Expeditionen solche zu Originalpreifen. sür Hohenstein Grnstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Lngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, UrsMng, Erlbach, Mrchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, TnMeim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttmgrimd u. f. w. für das Königliche Amtsgericht und den Lladtrat zu hohenstein LrnstHal. Grgair aller Gerneirrös-VerrvcrlLungsrr ösN LTrnfiegenöerr Ortschaften, Ssnderzug von Chemnitz am 2S. Juli 5,00 Vorm, «ach Dresden und zurück (ab Hauptbahnhof Dresden 10,40 nachm.) Fahrkarten 10 Tage gültig, für 3,30 M. Schluß deS Ver. kaufS Sonnabend, 28. Juli abends 9 Uhr. Näheres ist aus den Aushängen auf den Stationen zu ersehen. Kgl. G-n.'Dir. d. SSchf. Staatsbahnen. Der Stadtrat zu Hohenstein-E. hat beschlossen, den von Oberlungwitz nach Hohenstein-E. führenden Fußweg, sogenannten Marktsteig, auf der Strecke von der Goldbachbrücke bis zur Schönburgstraße in der Flur Hohenstein-E. (früher Flur Abtei Oberlungwitz) für de« öffentliche« Verkehr einznziehe« und den Verkehr auf den Schinderweg und die Schönburgstraße zu verweisen. Gemäß § 14 Absatz 3 deS Wegebaugesetzes vom 12. Januar 1870 wird dies hiermit mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß Einwendungen hiergegen lü«gftr«s bt««e« 3 Wochen hier anzubringen sind. Glaucha«, den 9. Juli 1906. Die Königliche Amtshauptmaunschaft. Freibank: Verkauf von rohem und gekochtem Rindfleisch, In weitem Zum Verständnis der einschneidenden Wichtig keit, die der Maßnahme der österreichischen Regierung innewohnt, sei folgendes bemerkt: Zu Neujahr 190! waren unter, wie sich bald erkennen ließ, sehr ver frühtem Jubel in der Wiener Presse zwischen den Ministerien Koerber und Szell Vereinbarungen ge troffen worden, die sich über das ganze Gebiet der österreichisch-ungarischen Wirtschaftspolitik erstreckten. Die gleich darauf einsetzenden Parlamentsstürme in Ungarn verhinderten jedoch die parlamentarische Erledigung des Ausgleichs, an dem gleichwohl die beiderseitigen Regierungen festhielten, bis eS dem jetzigen ungarischen Kabinett Wekerle-Kossuth beliebte, sich über wesentliche Bestimmungen des Vertrags hinwegzusetzen und sogar dessen eigentliche Grund lage, das Zoll- und Handelsbündnis mit Oesterreich, zu zerstören. Dabei war dasselbe Kabinett jedoch naiv genug, zu verlangen, daß die übrigen Ver tragsabmachungen, soweit sie für Ungarn günstig lagen, so z. B. die Steuerfreiheit der ungarischen StaatSrente in Cisleithanien, in Geltung bleiben sollten. Schon längst waren in österreichischen Kreisen wegen der Behandlung des Ausgleichs durch die ungarische Regierung schwere Bedenken aufgetaucht, seitens Ungarns Oesterreich seinerseits an die Ab machungen nicht mehr gebunden sei, sondern auf der Anknüpfung neuer Verhandlungen bestehen müsse. Damit hat Baron von Beck die in Ungarn bereits zur herrschenden Ansicht gewordene Auffassung zer stört, daß zwar der Szell-Koerbersche Ausgleich mit seinen für Ungarn wertvollen Zugeständnissen auf rechterhalten werden würde, zugleich aber Verein barungen, die früher selbst von den radikalsten Par teien Ungarns als legal anerkannte Regierungen mit den österreichischen Ministerien getroffen haben, ein seitig in Budapest geändert werden dürfen, wenn sie den dort in Geltung befindlichen nationalen Strö mungen nicht zusagen. Einen unmittelbaren Einfluß auf den bestehen den wirtschaftlichen Zustand hat — so schreiben heute die „DreSd. Nachr." — die Zurückziehung der Aus- gleichsoorlage nicht, da dieser durch kaiserliche Verord nung vom Jahre 1899 einstweilen noch aus eine die insbesondere in dem Umstande weitere Nahrung fanden, daß man in Budapest, im Gegensatz zu dem loyalen Wiener Verfahren, es bislang noch nicht einmal für nötig erachtet hatte, die Vorlagen wenigstens formell im ungarischen Reichstage einzu- bringen, sondern daß man sie ganz ruhig und un bekümmert in der Aktenmappe vergilben ließ. Der Ministerpräsident Fürst Hohenlohe brachte auch in dieser Hinsicht die in politischen österreichischen Kreisen herrschende Stimmung und Auffassung gegenüber Ungarn prompt zum Ausdruck, als er infolge einer den ungarischen Ansprüchen günstigen Entscheidung der Krone kurzerhand seine Entlastung gab. Nach dem Rücktritte Hohenlohes war der AuS- blick in die politische Zukunft der Monarchie klar vorgezeichnet: eS konnte sich nur um ein Entweder — Oder handeln, nämlich entweder weitere verhäng nisvolle Nachgiebigkeit und Unentschlossenheit gegen über der nationalen Begehrlichkeit des MagyarentumS oder aber eine entschiedene klare Absage durch die Tat. DaS letztere hat nun Baron von Beck in rich- tiger Erfassung der von der Lage eingegebenen Not wendigkeiten erwählt, indem er die AuSgleichSoorlagen zurückzog mit der Begründung, daß durch den Bruch wesentlicher Bestimmungen des Vertrages Reihe von Jahren geregelt ist. Demnach bleiben die Zollfreiheit im Güteraustausche zwischen Oester reich und Ungarn, sowie die Uebereinstimmung der gemeinsam mit dem Auslande abgeschlossenen Handels verträge zunächst bestehen. Für die Zukunft dagegen ist der Schritt der Wiener Regierung von geradezu fundamentaler Bedeutung, weil dadurch für die ferneren Verhandlungen mit Ungarn zwei leitende Gesichtspunkte festgestellt werden, die den österreich chen Standpunkt gegenüber Budapest ganz klar und und unzweideutig präzisieren und eine gründliche Wahrnehmung der österreichischen Interessen wirksam verbürgen. Der eine dieser Gesichtspunkte besteht darin, daß künftig sogenannte Notausgleiche au Grund einer kaiserlichen Verordnung schlechterdings Der bekannte Zentrumsabgeordnete, der seinen stützung mit weit über 10000000 Mark in erster Ruhm darin sucht, immer und immer wieder mehr Linie. ES verausgabte England 7274000 Mark, oder weniger schlecht begründete Anklagen gegen die Deutschland 1599000 Mark, Oesterreich 556000, Kolonialverwaltung zu schleudern, gibt jetzt seine Dänemark 430000. Vergleicht man die für Arbeits- Absicht darin kund: nachdem der Reichskanzler die losenunterstützung verausgabten Beträge mit den Erneuerung des BcamtenkörperS der Kolouialver- Angaben der Statistik für 1903, so erhellt, daß diese waltung angekündigt und teilweise durchgefllhrt sich in England fast um das Doppelte, ebenso mit habe und somit ein von Erzberger schon im De- Ausnahme Schwedens, in allen übrigen Ländern zember 1905 geäußerter Wunsch erfüllt sei oder stark vermehrt haben. Die Ausgaben für Streiks wurde, halte er es für angezeigt, vorerst jed e'im Zusammenhang mit der ungünstigen WirtschastS- gleichmäßig Rechnung trüge. Wer freilich die Herren Magyaren gründlich kennt, müßte schon ein gewal tiger Optimist sein, wenn er auf die Verwirklichung einer solchen Aussicht ernstliche Erwartungen setzen wollte. Zunächst ist anzunehmen, daß es in der magyarischen Presse einen kolossalen Lärm geben wird. Eine offiziöse Erklärung aus Budapest, die ein bischen nach Verlegenheit riecht, liegt bereits vor. Sie besagt, Ministerpräsident Dr. Wekerle habe von maßgebender Wiener Stelle die Versicherung erhalten, daß die Tatsache der Zurückziehung der Ausgleichs vorlage keinen feindseligen Akt gegen Ungarn bedeute. Damit wird nur Selbstverständliches bemerkt; denn Oesterreich ist im ganzen Verlaut der jetzigen unga rischen Krisis überhaupt niemals gegen Ungarn feindselig aufgetreten, sondern hat sich lediglich auf die Defensive, auf die Ausübung des Notwehrrcchts beschränkt. Auch gegenwärtig beabsichtigt die öfter- - reichische Regierung nichts weiter, als sich den Weg Iw eiteren Erörterung über koloniale : frei zu machen für eine die unveräußerlichen öfter-«Mißgriffe in der Vergangenheit e i n z u st e l l e n, reichischen Rechte sichernde Politik der freien Hand!schon um der Verwaltung Zeit zu geben, ihre Ab- in allen Angelegenheiten des Ausgleichs. Wenn siel sicht durchzuführen. — Da die Ankündigung der hierfür gerave den augenblicklichen Zeitpunkt gewählt!Erneuerung des Beamtenkörpers schon vor den hat, so mag dabei gerade umgekehrt die Beobachtung!letzten „Enthüllungen" Erzbergers erfolgt ist, so mitbestimmend gewesen sein, daß von ungarischerldürfte man nicht fehl gehen, wenn man für Erz- Seite ein Akt der Feindseligkeit gegen Oesterreich be-Ibergers Waffenstillstands-Erklärung doch noch andere gangen worden ist und noch fortlaufend begangen Motive sucht als die von ihm hier angegebenen, wird durch die Schürung des handelspolitischen Wir wiesen schon darauf hin, daß der Besuch des Konflikts mit Serbien. Das kleine Serbien, dessen Prinzen Arenberg beim Reichskanzler in Norderney Ausfuyr zu 90 Prozent mit einem Werte von rund seine besonderen Ziele haben dürfte; und man geht 70 Millionen Kronen nach Oesterreich geht, würde wohl nicht fehl, wenn man Erzbergers plötzliche es nach vernünftigem Ermessen nicht gewagt haben, FricdenSbereitschaft mit der Mission deS Prinzen mit dem großen Nachbarreiche in so dreister Weise Arenberg in Zusainmenhang bringt. Ob dem anzubinden, wenn ihm nicht von Budapest aus der Führer der schwarzen Kolonialgegner im Einoer- Rücken gestärkt würde. Die jüngsten Debatten in ständnis mit Bülow durch den Prinzen „gedroht" der ungarischen Delegation und das serbisch-ungarische worden ist oder ob gewisse Versprechungen gemacht Verbrüderungsfest in Belgrad geben nach dieser! worden sind hinsichtlich der Aemterbesetzung im Richtung nur allzu deutliche Fingerzeige. Kolonialamt, dessen Errichtung der Reichskanzler Es ist nicht zweifelhaft, daß Baron v. Beck bei im Herbst mit Energie betreiben wird? Die Zu- einem Vorgehen die gesamte nationale öffentliche kunft wird es lehren. Jedenfalls sucht sich Erz- Meinung Oesterreichs, soweit sie sich noch eine Spur berger jetzt für eine weitere Verhandlungsfähigkeit von ehrlichem schwarz-gelbem Patriotismus bewahrt, mit der Regierung auch dadurch zu salvieren, daß hinter sich hat; denn wer nicht auf Knall und Fall er in der „Germania" bestreitet, für alle auf ihn Vertuschungspolitik treiben will, kann sich der Ein- zurückgeführten Angriffe gegen die Kolonialver- ficht nicht verschließen, daß die Bewegung gegen die waltung, die in ihm nahe stehenden Blättern er- Zolleinheit auch in Oesterreich unter dem Einfluß folgt sind, veranwortlich gemacht werden zu können, des magyarischen Uebermutes stetig zunimmt. Die Auch das läßt „tief blicken". neue Kräfte zu sa^ Länder: Italien mit "" ' ' ' """ " " " " """" ' . Gegenüber Hauptsache ist und bleibt nun, daß nichts Halbes ,«<m wird, ,ond°,n daß B°,°n B,ck zu d-m "b-M-i-n UN» »i< Micht«. entschlossenen A gegebenenfalls auch ein ebenso ent- . Wie halbamtlich mitgeteilt wird, hat die schlossenes B sagt und sich durch keine Angriffe von ^Nische Reg«erung von dem Inhalt deS Budapest aus, dutch kein noch io wildes Gelärme eschen Italien, England und Frankreich verhandel- der ungarischen Presse von seiner wohlerwogenen A be ssin i en in Berlin ver- Haltung zum Schutze der wohlbegründeten tzst^- lraulich Kenntins gegeben. Danach muß zwischen reichischen Interessen abbringen läßt. den genannten Mächten bereits volles Einverständnis über alle Einzelheiten des Vertrages erzielt worden sein, dessen Grundsätze sich vorteilhaft von dem Äittt einstigen englisch-französischen Marokko-Abkommen * unterscheiden dürften. Die vertrauliche Mitteilung Von der Nordla«dsreise des Kaisers. ver italienischen Regierung an ihren in Abessinien Der Kaiser welcker den Könia vo.. gleichfalls interessierten Bundesgenossen ist ein Akt m « - I z 1^. > ° der Loyalität, der als solcher in Deutschland dank- e n a la «mte der deutschen Marme ^ Anerkennung finden wird. gestellt hat, hat den Begrüßungstnnkspruch König Haakons mit folgenden Worten beantwortet: Die Geldmittel der Sozialdemokratie. „Gestatten Mir Euere Majestät, Meinen tiefgefühlten Nach den Berichten der GewerkschaftSorgani- die Euerc sationen waren im Jahre 1904 in 16 Staaten Majestät soebeir an Mich gerichtet haben, den zu Kerzen . ,. . . .,. . gehenden Empfang der Bevölkerung Drontheims und den "" ö^n-en 4226738 Arbeiter gewerkschaftlich heutigen schönen Tag. Wie Euere Majestät richtig er- organisiert. Die größte Zahl davon entfiel noch wähnten, ist es Mir stets eine große Freude, wenn Ich immer auf England mit 1889590, dicht dahinter Küsten Norwegens verleben Deutschland mit 1466625. als Erholung von schwerer Arbeit und um«----. - „.. . unmöglich sind. Entweder wird der österreichisch ungarische Ausgleich der Zukunft parlamentsfähig sein und das Placet beider Volksvertretungen erhalten, oder aber er wird überhaupt nicht zu stände kommen, sondern der wirtschaftlichen Trennung beider Reichs- Hälften den Platz räumen. Zum andern ist eS Hin fort gänzlich ansgeschlossen, daß ein österreichisch- ungarischer Ausgleich je wieder mit einem Inhalte vereinbart werden könnte, der irgendwie gegen den Grundsatz verstößt, daß eine Hand die andere wäscht. Jeder österreichischen Leistung muß eine entsprechende ngarische Gegenleistung gegenüberstehen; diese sehr infache und einleuchtende, aber von den Magyaren anscheinend völlig vergessene Regel ist es, die durch )ie Zurückziehung der Ausgleichsvorlagen den regie- enden Herren in Budapest und ihrer zahlreichen Gefolgschaft recht eindringlich zu Gemüte geführt wird. Hoffentlich wird eine so deutliche Sorache in Transleithanien richtig verstanden und gewürdigt )ann, aber auch nur dann könnte das Vorgehen er österreichischen Regierung vielleicht den Aus gangspunkt zu einem neuen Ausgleiche bilden, der, von einer beiderseitiger« loyalen Verständigung ge tragen, den Interessen Oesterreichs und Ungarns Genugtuung, Euere Majestät hier als König besuchen zu 260000, Oesterreich mit 205000 usw. < „ dürfen in der schönen und ehrwürdigen Stadt Drontheim 1903 weisen England und Serbien einen Rückgang, mit ihrer großenfVergangeicheit. —Euere MaieM übrigen Zunahmen der Mitgliederziffern auf. ein m eine Reche von Monarchen, die bis hoch hinauf reichen in die Geschichte und deren Taten in der Literatur größte Wachstum verzeichnet Deutschland mit fortleben. Als Ich heute mit Euerer Majestät in dem 189794 Mitgliedern. Entsprechend seiner Mitglieder- erhabenen Bauwerk des Domes stand, habe Ich heiße zahl hat England auch die größte Jahresei n- Gebete zum Himmel emporgesandt, daß er Euere Majestät „ ahme mit 20757009 Mark, es folgt Deutsch- schuhen und es Euerer Maiestät gelingen möge, das nor- . »ninnnnn an»., —r» weaische Volk zu herrlicher und schöner Zukunft zu führen. 20190000 Mark, Oesterreich mit ^553000 Alle Meine Wünsche für das Wohlergehen Euerer Maiestät Mark usw. Außerordentlich groß ist das B e r m ö g e n und des Mir so außerordentlich sympathischen norwegischen der englischen Organisationen mit rund 48000000 Volkes fasse ich zusammen in den Ruf : Ihre Majestäten Mark, selbst Deutschland mit rund 16000000 hat norwegische Volk! davon aufzuweisen, die übrigen Länder er- y , heben sich nicht über 4000000 Mark. Von den Crzvergers Ruazug. Ausgaben stehen diejenigen für Arbeitslosenunter- Der Ausgleich Mische« Oesterreich und Ungar». * Im Lande der Ueberraschungen hat es miede einmal eine politische Sensation gegeben, nämlich di Zurückziehung der Sz ell-Ko e rb e rsch e n A u s g l e i ch 8 v 0 r l a g e n mit Ungarn durch die Wiener Regierung. Es ist amüsant, in den österreichischen Blättern die Schilderung des Ein drucks zu lesen, den das Unerwartete des Ereignisses auf das Abgeordnetenhaus machte. ES herrschte im Saale gerade eine mittagsschläferige Stimmung echt „k. k. Gemütlichkeit", als plötzlich der Mintsterpräst- dent Baron von Beck in der einfachen nüchternen Form einer Jnterpellationsbeantwortung seine prin zipiell so bedeutsame Erklärung abgab. Zuerst suchten die Hörer hinter den trockenen Tönen des ministe riellen Redeflusses gar nichts so Welterschütterndes. Dann aber begann allmählich das Verständnis der politischen Tragweite des sich hier vollziehenden Aktes in den Gemütern aufzudämmern, man spitzte die Ohren und rüttelte sich aus dem Halbschlafe auf, um zuletzt mit einer donnernden Beifallssalve die Erklärungen des Kabinettschefs zu begleiten, die als bald an die erste Stelle des politischen Interesses vorrückten und im Handumdrehen zur brennenden Tagesfrage geworden sind.