Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.06.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190606270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060627
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-27
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.06.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vor dem Fenster Posten stand. am von der Die un- Walther in seinem Fahrradlager, in daS er Vorabende aus einer benachbarten Wirtschaft einigen Personen gerufen worden war. Neben Leiche lag eine blutbesudelte Wagenrunge. Wohnung war auSgeraubt; die Mörder sind bekannt. v. 8—12 und 2-4 Uhr. 8-12 U.2-SUH, 8-10 Uhr. -j- Im Heu erstickt. Der Maurer Franz Bielau in Nicolai erstickte, wie uns gedrahtet wird, in einem großen Heuhaufen, wo er geschlafen hatte. Sein Schlafgenosse war infolge des HeudufteS in eine tiefe Ohnmacht gefallen, konnte aber wieder inS Leben zurückgerufen werden. — Derlei Unfälle sind schon ö ter vorgekommen. 1- Verurteilung zweier Juweleudiebe. Die berüchtigten Juwelen- und Diamantenräuber, Brüder Keller, die im letzten Jahr in London der Siebenbrunn nach Zwota. Von dort ging, nachdem AmtShauptmann M i ch e l - Auerbach sich bei Gr. Majestät gemeldet, und der König die Vor stellung und Huldigung einer Anzahl Landgemeinden entgegengenommen hatte, die Reise weiter zu Wagen nach Klingenthal. Eine Industrieausstellung im kleinen verschaffte hier dem Könige, der 8 Uhr 20 Minuten eintraf und vom Gemeinderate mit Gemeindevorstand Grüner an der Spitze begrüßt wurde, einen Ueberblick über den Gewerbefleiß und die Kunstfertigkeit in diesem Landstriche. In drei stündiger Wagenfahrt berührte der König sodann eine größere Anzahl Orte, deren Bewohner dem Landesherrn begeistert zujubelten. Den drei Heil stätten Carolagrün, Albertsberg und Reiboldsgrün wurden auf dieser Fahrt kurze Besuche abgestattet. Zwota, 26. Juni. Se. Maj. der Hönig traf pünktlich zur festgesetzten Zeit, um 8 Uhr früh, hier ein. Zur Begrüßung war der hiesige Gemeindevor- stand vollzählig anwesend, zahlreiche benachbarte! Landgemeinden hatten ihre Gemeindevorsteher zur Huldigung abgeordnet. Gemeindevorsteher Mendt- > nachmittags trat der König, begleitet von stürmischen Hochrufen der Bevölkerung, mit der Bahn die Rück reise nachBadElsteran. — AuS Anlaß des heutigen Besucher Er. Majestät deS Königs hat die Leitung der Falkensteiner Bardinenweberei und Bleicherei Thörey dem schon seit längerer Zett bei ihr bestehenden Kaiser Wilhelm Ar- betterunterstützungsfonds die Summe von 10000 Mark überwiesen. Ellefeld bei Falkenstein i. B., 26. Juni. Aus Anlaß des heutigen Besuches Sr. Majestät der Kö nigs in Ellefeld hat die Gemeinde eine König Friedrich August-Stiftung zur Begründung einer Gemetndediakonie errichtet und als Grundstock »ierzu 3000 Mark bewilligt. Unter der Königs Alfons, Jnfant Karl von Bourbon, gestern mit seinem Automobil von La Granja nach Madrid fuhr, stürzte der Wagen um. Der Jnfant blieb unbeschädigt, sein Begleiter Marquis Asta wurde schwer verletzt. Part-, 26. Juni, «astationshof. In seinen Ausführungen griff der GeneralstaatSanwalt insbesondere den früheren Kriegsminister Senator Mercier an, dem er vorwarf, Verbrechen auf Ver brechen gehäuft zu haben, um die Verurteilung Dreyfus durchzusetzen. Belgrad, 26. Juni. Nach amtlicher Bekannt gabe sind von den 160 Mandaten für die Skupt- schirr« den Altradikalen 84, den Jungradikalen 49, den Nationalisten 14, den Fortschrittlern 3 und den Sozialisten 1 Mandat zugefallen. 9 Neuwahlen sind erforderlich London, 26. Juni. Nach einer genußreichen Fahrt auf dem Flusse von Westminster stromab wärts traten die deutsche« Pressevertreter um 8 Uhr abend« zu Hamptoncourt ein, wo ihnen die Revierw of Revierws ein Diner im Freien gab. — Der Erzbischof von Canterbury richtete an die deut schen Preßoertreter ein Schreiben, in dem er sagte, jeder wohlbedachte Schritt, welcher gemacht werden ann, um die Zuneigung zwischen England und Deutschland zu fördern, hat meine herzlichste Mit wirkung und Unterstützung. London, 26. Juni. Das von dem „Anglo- Besichtigung der in dunkles Waldesgrün gebetteten Lungenheilstätte Carolagrün dauerte etwa eine halbe Stunde und befriedigte den Landesherrn in hohem Maße. Auerbach t. V., 26. Juni. Seine Majestät der König langte hier pünktlich um ' ^1 Uhr aus dem Altmarkte an, wo er vom Bürgermeister Achilles mit einer Ansprache begrüßt wurde. Die Töchterchen des Amtkhauptmanns Michel und des Bürgermeisters Achilles überreichten Blumen sträuße. Dann begab sich der König zu Fuß nach der am oberen Teile des Platzes gelegenen reno vierten S t a d t k i r ch e, wo im Namen der er schienenen Geistlichkeit Superintendent Kober den Herrscher mit einer Ansprache begrüßte und wo dann unter kirchlichen Gesangsvorträgen eine Besichtigung des Gotteshauses stattfand. Nachdem der König die Kirche verlassen hatte, begab er sich zu Fuß durch die Reichsstraße und obere Straße nach dem neuen Zentralschulgebäude, woselbst eine Besichtigung der dort veranstalteten Kollektiv-AuS st ellung von Auerbacher Fabrikanten stattfand. Von hier ging die Weiterreise durch die Ortschaften Mühl grün und Ellefeld nach Falkenstein. Katteustei« t. V., 26. Juni. Auf dem Wege von Auerbach nach Falkenstein machte der Königliche Wagenzug in M ü h l g r ü n und Ellefeld Halt, woselbst die Gemeindevertreter den König mit kurzen Ansprachen begrüßten. Bei dem nachmittags 1Uhr in dem festlich geschmückten Falkenstein erfolgten Einzug des Königs bildeten Vereine und Schulen Spalier. Vor dem neuerbauten, architektonisch schönen Rathause erwarteten die Spitzen der Behörden den Monarchen und geleiteten ihn in den Ratssitzungssaal. Hier fand die offizielle Hul digung statt. Bürgermeister Queck hielt eine An- spräche, in welcher er zunächst den WillkommenSgruß der Stadt und ihrer Bewohnerschaft entbot und dann mltteilte, daßsdie städtischen Kollegien beschlossen haben, zur Erinnerung an diesen Tag den Betrag von 10000 Mark auS lleberschüffen der Sparkaffe zu einer König Friedrich August - Stif- tung zu bestimmen, welche dazu dienen soll, be dürftigen, in Falkenstein ansässigen Kranken, ins besondere solchen, für welche gesetzliche Versicherungs einrichtungen nicht bestehen oder nicht auSreichen, Mittel zu Badekuren, Heilverfahren rc. zu gewähren. Die Rede schloß mit einem dreifachen Hoch auf den König. Nachdem noch die Vorstellung der einzelnen Ratsmitglieder erfolgt war, trat der König auf den Balkon hinaus, um die Huldigung der auf dem Rat hausplatz ausgestellten Korporationen entgegenzu- nehmen. Beim Verlaffen des Rathauses wurde dem Monarchen von der Tochter deS Pastors Dr. Kefersteinein Waldblumenboukett überreicht. Der König schritt noch die Front der Militäroereine ab und verabschiedete sich dann aufs herzlichste, um die Fahrt nach dem Rittergut Falken st ein anzutreten, auf dessen Schloß bei den Freiherrlich von Trützschlerschcn Herrschaften Frühstückstafel statt fand. Hieran schloß sich noch ein kurzer Besuch bei Transport Redslderfchüffe aus den Fenstern ab- gegeben. Aufmarschierende Infanterie defchsl die Häuser. Bei dem Schußwechsel wurden 6 Per sonen getötet; die Zahl der Verwundeten ist noch nicht festgestellt. Madrid, 26. Juni. Als der Schwager der German Courier" und der „Review of ReviewS" zu Ehren der deutschen Pressevertreter in Hamptoncourt veranstaltete Diner verlief in ge hobenster Stimmung. Stead brachte einen Trink spruch auf König Eduard und Kaiser Wilhelm aus. Fitger-Bremen dankte ihm für seine Bestreb- ungen, seinem Vaterlande die Freundschaft der anderen Völker, darunter Deutschlands, und somit den Frieden unter den Völkern zu erhalten. Piper-Stuttgart gedachte der in London verlebten schönen Tage. Nebel wies nach, daß kein Grund zu Differenzen zwischen Deutschland und England besteht. Um 11 Uhr schloß das Fest mit der Absingung der eng lischen und deutschen Nationalhymne. Ein Sonder zug brachte die Gäste nach London zurück. London, 26 Juni Unterhaus. Wedge- Wood macht aufmerksam auf das von dem franzö sischen Minister Clemenceau geplante gesetzgeberische Vorgehen hinsichtlich einer staatlichen Regulierung von Streitigkette« i« der Industrie, und fragt, ob die britische Regierung, da der Erfolg einer solchen Regulierung zum größten Teile von einem internationalen Zusammenwirken abhänge, sich mit der deutschen und der französischen Regierung darüber ins Benehmen setzen wolle, ob ein gleich zeitiges gesetzgeberisches Vorgehen möglich wäre. Campbell Bannerman erwidert, der Gesetz entwurf, der die Absichten der französischen Re gierung kundgibt, ist noch nicht veröffentlicht, sodaß wir kein Material haben, auf Grund dessen wir uns bezüglich der Rätlichkeit gleichzeitiger gesetzgeberischer Schritte in dieser Frage entscheiden könnten. Ich neige zu der Ansicht, daß, obwohl ein internationales Zusammenarbeiten von großem Nutzen hinsichtlich der Verbesserung der Arbeitsbedingungen sein kann, diese spezielle Frage durch die abweichenden Verhält nisse in den verschiedenen Ländern so kompliziert ist, daß ein vereinigtes Vorgehen schwierig sein dürfte. Lo«do«, 26. Juni. „Daily Mail" meldet aus Johannesburg: Von glaubwürdiger Seite wird berichtet, daß die Lage in Natal Viel ernster sei, als amtlicherseits zugegeben wird. Die neuen Unruhen seien der Maßnahme der Regie» ung zv zuschreiben, daß sie das Vieh von treu gebliebenen Eingeborene»» mit Beschlag belegt habe. Eine Demonstraiion von Reichstruppen würde jedenfalls sehr zweckmäßig sein. London, 26. Juni. Nach einer Meldung des „Daily Telegraph" aus Tokio hat Rußland die Verhandlungen über die Mandschurei bis zum Herbst verschoben. Die Beziehungen zu China tnd durchaus keine herzlichen. Loudon, 26. Juni. „Standard" zufolge ver lautet, daß die Regierung endgültig beschlossen habe, von dem Bau eines zweiten Schiffes derDreath- noughtklaffe Abstand zu nehmen Washington, 26 Juni Das Reprüfe« tantenhaus nahm das Einwanderungsgesetz an mit einem Amendement, nach dein Einwanderer, die die Zulassung begehren, um sich religiösen und politischen Verfolgungen zu entziehen, diese nicht auf Grund von Mittellosigkeit oder Ungeeignetheit verweigert werden soll. AömzkLchee Schöffengericht vom 2«. Juni 1S06. Vorsitzender: Herr Amtsrichter Bach. 1) AuS eitler Putzsucht deS Betruges in drei Fällen sich schuldig gemacht zu haben, war die bis her noch unbestrafte 19jährige Fabrikarbeiterin Anna Elsa G angeklagt. Die Angeklagte hatte sich in drei hiesigen Geschäften in je einem Falle zwei Staubmäntel im Werte von 18,50 M., in dem an dern Falle einen Frauenrock und eine Bluse im Werte von 10,75 M. und schließlich im dritten Falle zwei Damenhüte im Werte von etwa 7 M. erschwin delt. In allen Fällen hatte sie angegeben, die Gegenstände zur Ansicht ihrer hier wohnhaften Mutter vorzulegen. Die Angaben beruhten aber auf Unwahrheit, da sich die Angeklagte seit einiger Zeit heimlich von ihren Eltern entfernt hatte und sich zum teil in Chemnitz und bei einigen hiesigen Freundinnen aufgehalten hatte. Die geständige Angeklagte erhielt 3 Wochen Gefängnis und 1 Tag Haft. 2) Die bisher noch unbescholtenen 13jährigen Schulknaben Hugo Kunze, Hans Friedrich und Arthur Vetter aus Gersdorf kamen am 18. April ds. Js. auf den Gedanken, einer dort wohnhaften Zuckerwarenhändlerin aus deren Parterrewohnung einige Salzfische zu stehlen. Kunze und Friedrich stiegen durch ein Parterrefenster ein, während Vetter Elster fuhr der König, der sich am Montag abend in echt väterltch-herzlicher Weise seinen beiden in Elster zur Kur weilenden Töchterchen, Prinzessinnen Margarete und Maria Alix, gewidmet hatte, heute stütz 7 Uhr 20 Minuten über Adorf und Kommode entdeckten die beiden Eingestiegenen zwei Düten, die Geld enthielten und nahmen dieselben zu sich. Vetter hatte sich vom Fenster entfernt, da das Tun der Knaben von NachbarS- leuten beobachtet worden war. Kunze und Friedrich, die sich nun ebenfalls entdeckt sahen, suchten durch das Fenster schleunigst das Weite, während die Düten der eine weggeworfeu, der andere aber zurückgebracht hatte. Kunze und Friedrich erhielten je 5 Tage Gefängnis, Vetter hingegen, als der eigentliche Ur heber, 3 Tage Gefängnis. 3) Der Bergarbeiter Max Albin Roscher auS Gersdorf hatte Prioatklage wegen verleumderischer Beleidigung gegen die dort in demselben Hause wohnhafte Bergarbeitersehefrau Martha Auguste Spindler erhoben. Nachdem sich während der Verhandlung herausgestellt, daß R. die ihm in den Mund gelegte beleidigende Aeußerung, die sich auf eine andere Mitbewohnerin desselben Hauses bezieht, nicht getan hat, verpflichtet sich die Angeklagte zur Uebernahme der Kosten des Verfahrens, während der Privatkläger die Klage zurückzog. Lorenz, beide hier. Kterdefiille - Die Treiberin Auguste Wilhelmine verw. Lindner geb. Dittrich, 74 Jahre alt; Oskar Fritz Hetnig, Sohn deS Posa- mentiergehtlsen Paul Max Hetnig, 2 Monate alt; der Weber meister Friedrich Hermann Beck, 68 Jahre alt; der Weber meister William Haupt, 72 Jahre alt. Außerdem 1 uneheliche Tochter. Neuestes vom Tage. Ueber schwere Gewitter i« Süddeutsch, tand, die großen Schaden angerichtet haben, liegen folgende Drahtberichte vor: Würzburg, 25. Juni. Ueber dem Rothen- burger Bezirk, insbesondere über die Orte Tauberzell und Tauberschcckcnbach und Thüngersheim ist gestern ein Wolkenbruch niedergegangen. Die Wassermafsen richteten schwere Verwüstungen in den Wiesen, Feldern und Weinbergen an. Die Feldfrüchte wurden mit dem Erdreich fortgeschwemmt, Häuser und Scheunen demoliert. München, 25. Juni. In der Sonntag Nacht hausten in ganz Bayern schwere Gewitter. Die Ge biete der Loisach und der oberen Isar, Garmisch, Partenkirchen und Mittenwald sind überschwemmt. München ist noch Hochwasserstei. In Franken sind vielfach Blitzschäden, auch Betäubungen und Todes fälle vorgekommen. 's Erschlage«. Der 11jährige Sohn des Arbeiters Techau in Lübeck erschlug während eines Streites den 9jährigen Sohn des Arbeiters Suhrbier. -j- Lustmord. Zwischen Buchholz und Hittfeld (Provinz Hannover) wurde am Sonntag ein 12jähr. Mädchen mit durchschnittenem Halse aufgefunden. Anscheinend liegt ein Lustmord vor. Ein des Mordes Verdächtiger wurde in Hittfeld verhaftet. -f Mord u«d Selbstmord. Montag mittag erschoß, wie aus München telegraphiert wird, in seiner Wohnung in der Vorstadt Schwabing ein ge- mütSleidender verheirateter Schuhmacher seinen 14- jährigen Sohn mit einem Revolver und versuchte dann seine Tochter und seine schwerkranke Frau gleichfalls zu erschießen, er wurde jedoch daran ge- hindert und brachte sich einen Schuß in die Schläfe bei, an dessen Folgen er nachmittags starb. 's Erschlage« ausgefu«de« wurde, wie ein Telegramm auS Nürnberg berichtet, in Seuckendors der 23jährige ledige alleinwohnende Fahrradhändler Reooloerschuß seine herbeieilende Frau und feuerte schließlich den Revolver zweimal^ gegen sich selbst ab; auch er war sofort tot. — Töplitz, 25. Juni. In T,schau klopfte um 11 Uhr nacht- ein fremder Mann an die Tür der Hüttenmeister- der Ftschmannschen Glasfabrik. AIS letzterer öffnete, forderte ihn der Fremde auf. sofort in die Fabrik zu eilen, eS sei dort etwa« passiert. AIS der Hüttenmeister gegangen war, klopfte eS abermals an die Türe. Die Frau öffnete und zu ihrem Schrecken traten zwei vermummte Ge stalten ein. Die eine derselben bedrohte die Frau mit einem langen Schlachtmesser, während die andere aus einem Schrankfach die Barschaft deS Hüttenmeisters im Betrage von 560 Kronen raubte. Hierauf verließen die Räuber daS Haus und ver schwanden im Dunkel der Nacht. Man hat keine Spur von ihnen. StandesamierNacHrichten vo« Hohe«stetmEr«stthal auf die Zeit vom 17. bis mit 23. Juni 1906. Geüsrl««, Ein Sohn: Dem Nadelmacher Hermann Bruno Mann, dem Fabrikweber Emil Richard Wagner Eine Tochter: Dem Bautechniker Richard Werner, dem Klempner Karl LouiS Günther, dem Kaufmann Friedrich Au gust Wilhelm Wagner, dem Maurer Kurt Hötzsch, dem Fabrik weber Karl Heinrich Bohne. Außerdem 1 uneheliche Tochter. An/sebpkvr Der HauSweber Paul Rudolf Beyer mit der Waschfrau Auguste Anna verw. Wittig geb. Schubert, beide hier; der Modelltischler Johann Karl Paul Hermann in Chemnitz mit Marie Frieda Göthel, hier; der Maurer Max Richard Lippert in Röblitz mit der Wirtschafterin Ella Frieda Herold, hier. DhekchltsInnsen: Der Musterzeichner Friedrich Wilhelm Stolze mit der Re passiererin Louise Marie Weise, beide hier; der Schriftsetzer Friedrich Conrad Rabe mit der Haustochter AgneS Hedwig Letzte Tetezramme. Berlin, 26. Juni. Unter dem Vorsitz des Reichslagsabgeordneten Schrader tagte gestern eine große öffentliche Bott-Versammlung, um gegen die kürzlich verübten Greueltate« in Bialtzstock zu protestieren. Unter den Rednern befanden sich u. a. Professor v. Liszt und der Abg. Tröger. Ein stimmig wurde eine Resolution a: genommen, »vorin die Versammlung ihr tiefstes Mitgefühl mit den Opfern in Rußland sowie der Duma ihr Vertrauen auSspricht, daß sie die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen wird. Die Versammlung sei von dem Wunsche beseelt, daß eS den Wächtern gelingen möge, dem Nachbarreiche einen Verfassungsstaat zu bringen, die zuverlässigste Bürgschaft der friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen zum deutschen Reiche. Es wurde beschlossen, die Resolution dem Präsiden ten der Duma telegraphisch zu übermitteln. Frankfurt a. Mai«, 26. Juni. Auf der Chaussee Frankfurt-Homburg wurde ein 10jähriger Knabe von einer Automobildroschke über fahre« und war sofort tot. Elberfeld, 26. Juni. Das Schwurgericht verurteilte den städtischen Oberassistenten Kuhr- ma«« wegen gemeinschaftlich mit der verstorbenen Ehefrau deS Gastwirtes Göbel versuchten Gift» morde- an deren Ehemann zu 14 Jahre« Zuchtha«- und 10 Jahren Ehrverlust. Wie«, 26. Juni. Ungarische Delegation '(Schluß.) Batthha«hi schließt seine Ausführungen, indem er hervorhebt, daß die deutsche Regierung Österreich-Ungarn gegenüber stets auf das loyalste vorgegangen sei. Redner erklärte schließlich, daS Budget deS Ministeriums des Auswärtigen bewilligen zu wollen, obwohl er zu den gemeinsamen Ministern kein Vertrauen habe. Sektionschef Müller erklärt im Namen deS Ministers bezüglich der Forderung betreffend die Vermehrung der ungarischen Elemente im diplomatischen Dienste, daß zu wenig Ungarn sich hierfür meldeten. Rom, 26. Juni. Als der 85jährige Kapla« deS HauseS Doria nach der Villa Panfili fuhr, um die Messe zu zelebrieren, sprang ein junger Ma«« auf daS Trittbrett deS Wagens und stieß dem Priester mit einem Dolch siebenmal i« die Brust. Der Priester war sofort tot. Der Mör der ist ein bekannter Anarchist; daS Motiv zu dem Morde ist unbekannt. Warschau, 26. Juni. In der Czyster Vor stadt wurden drei als Spitzel bekannte Männer erschösse«. AIS die Leichen in das jugendliche Hospital gebracht werden sollten, wurden auf dem Hauptstraße Nr. »62 pariere. Expeditionszeit: Montag t Dienstag s Donnerstag j Sonnabend Sonntag Baronin Piincep Brillanten und Perlen im Werte neten den Monarchen, und die versammelte Mengel dem von langer Krankheit jetzt ziemlich erholten von 150,000 Frank gestohlen haben, wurden vom brach in stürmische Hochrufe aus. Vom Bahnhofs Domherrn Freiherrn von Trützschler. Um '^4 Uhri Gericht zu fünf und drei Jahren Zuchthaus ver- Tages-KalenderfürGersdorf. Gemeindeamt (Gemeindevorstand) Registratur, Meldeamt Wochentags von 8—12 und 2—6 Uhr. Gemeindekaffen- Schulkassen-Berwaltung u. OrtSsteuereinnahme Wochentags von 8—12 und 2—6 Uhr. Punkt >/,6 Uhr wird die Kasse geschlosien. Sparkaffe: Jeden Dienstag und Freitag Nachmittag 2—k>UH» Standesamt. Wochentags von 9—12 und 2—4 Uhr. Valksbibliothek. Central chule parterre Jeden Monia nachmittag von 5—6 Uhr geöffnet. Schlachtsteneretnuahme: Hauptstraße Nr. 908, bet Herrn Th Friedrich. Wochentags von 8—1 und 2—6 Uhr. Trichinenschau-Beftellnng: für Schlachten am Bormtttax biS früh v Mr, für Nachmittags bis 1 Uhr. I. Bezirk v. Brd.-Cat. Nr. 1—143« bei Herrn Hugo Hübsch, Erlbacher Straße Nr. I I98. II. Bezirk v. Brd.-Cat. Nr. 144—233 bei Herrn Richard Straß, Hauptstraße Nr. 978. Ortskrankenkasse für Wirker »e. bet Herrn Hermann Bieweg Haupt»,r. Nr. 86. Expedttionszeit von 8—12 u. 2—6 Uhr Allgemeine Ortskrankenkasse bet Herrn Th. Karl Nietzold, Die Keije des Königs ins Vogtland (Privattelegramme des „Hohenstein-Ernstthaler Tageblattes".) Bad Elster, 26. Juni. In Begleitung Sr. Majestät des König-, der gestern abend kurz nach 6 Uhr auf Bahnhof Bad Elster eintraf und von den Herren Kreishauptwann Dr. Forker- Schubauer- Zwickau und Amtshauptmann von Bose- OelSnitz bewillkommnet wurde, - be- fanden sich die Herren StaatSminister Graf Hohenthal, Generaladjutant Generalleutnant von Altrock, Flügeladjutanten Major Eulitz und Rittmeister von Römer. Zu Wagen begab sich der König nach dem Königlichen Kurhause, wo selbst auch ein Teil deS Gefolges Wohnung nahm während die übrigen Herren im Grand Hotel Wettiner Hof abstiegen. Vor dem Kurhause hatten die Vereine von Bad Elster, die Beamten und Bewohner des Bade ortes, sowie die Schulkinder Aufstellung genommen. Badedirektor RegierungSrat von Alberti und Gemeindevorstand P re y er-Bad Elster bewillkomin-i Zwota hielt die Begrüßungsrede. Die Gebäude prangten im Festschmuck, Schulen und Vereine bildeten Spalier. Der Monarch war in frohester Laune und zeigte sich über den herzlichen Empfang sehr erstellt. Klingenthal, 26. Juni Der König ist von Zwota zu Wagen gegen 8'/, Uhr vormittags hier eingetroffen. Vor der Schule fand Begrüßung durch die Gemeindeoertreter statt. Gemeindevorsteher Grüner richtete an Seine Majestät eine HuldigungS- ansprache, auf welche der König mit DankeSworten antwortete. Alsdann wurde die in dem Schulhause veranstaltete Ko llektioauS st ellung von Klingenthaler Jndustrieerzeugnissen (Musikinstru mente aller Art, Spitzen, Gardinen) durch den Landesherrn in Augenschein genommen. Nach dem Verlaffen des Gebäudes schritt der König die Front »er Militäroereine ab und zeichnete hierbei einzelne Veteranen mit Anreden aus. Alsdann wurden die Wagen zur Weiterfahrt nach Carolagrün bestiegen. Carolagrü«, 26. Juni. Nach zweistündiger Wagensahrt durch die herrlichen Forsten deS oberen Vogtlandes an romantischen Aussichtspunkten und prächtigen Bergen vorüber ist Se. Majestät der könig um 10^ Uhr vormittags hier angekommen. Interwegs waren dem Herrscher in den berührten zahlreichen Orten, in denen reges industrielles Leben -errscht und die am heutigen Tage besonderes Fest- ;ewand angelegt hatten, begeisterte Huldigungen >urch Behörden, Schulen und Vereine bereitet wor- ren. In solcher Weise wurden passiert die Ort- chaften Brunndöbra, Unter- und Ober achsenberg, Georgenthal, Mühlleiten, GotteSberg, daß anmutige Tannenbergs- Hal, JägerSgrün und Rautenkranz. Die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)