Volltext Seite (XML)
.'r 182, 9, August ISO«. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. 9105 Verlagsgesellschaft „Helios" G. m. b. H. in Berlin. 9123 Ullck 8pork. IX. RekL 20 n. A. kro I^r. 20 pro Huart.nl 2 50 H. Bolksvcreins-Berlag G. m. b. H. in M.Gladbach. II 1 *Meffert: Freidenkerschlagworte. I.—20. Tausend. 20 H. *Mansbach: Weltgrund u. Menschheitsziel. 5.—7. Auflage. 60 L. *Apologetische Volksbibliothek, a Heft 5 41.—100. Tausend. *Nr. 31: Was ist Gott? 1.—100. Tausend. *Nr. 32: Was ist der Mensch? 1.—100. Tausend. *Nr. 33: Welchen Sinn hat das Menschenleben? 1.—100. Tausend. *Nr. 34: Heiligen- und Reliquienverehrung. I.—lOO.Tausend. *Gesanimeltc Apologetische Volksbibliothek. Erster Band. Geb. 2 40 «h. Verlag für bergbauliche und industrielle Fach- 9110 literatur in Berlin. Staues: Rsko^iu-Vorueliläxo kür prakkisolis vüu^un^sverLuebs wittöl. l SV »). auckslstaliixöu vuags Verbotene Druckschriften. Durch rechtskräftiges Urteil des Landgerichts Hierselbst vom 24. Juni 1909 ist auf die Unbrauchbarmachung der Ansichtskarten I). I.. 6. 445/3 (Deutsche Lichtbilder-Gesellschaft in Berlin) und U. 8. 934/5 (Kunstanstalt Rotophot in Berlin) sowie der zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen erkannt. Bromberg, 28 Juli 1909. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. I (Deutsches Fahndungsblatt Stück 3155 vom 5. August 1909.) Nichtamtlicher Teil. Die Neformbewegung im Deutschen Buchhandel 1884-1887. Besprochen von N. L. Prager. lSchluß zu Nr. I8Ü d. Bl.i Mußten gegenüber den Verhandlungen über den Ban des Buchhiindlerhauses in der Hauptversammlung des Börsenvereins die Beratungen über die Stammrolle und über die Buchbinder kommissionäre zurückstehen, so nahmen sie in der Delegierten versammlung einen um so breiteren Raum ein. Zur Klarstellung wurde noch eine Kommission eingesetzt, namens deren Koebner- Breslau hinsichtlich der Stammrolle, Voigtländcr-Kreuznach über die Buchbinderkommissionäre berichtete. Es wird beschlossen, eine »Stammrolle der deutschen Sortiments-Buchhandlungen, aufgestellt ans Grund des von den Provinzial- und Lokalvereinen gelieferten Materials«! zu veröffentlichen. Diese Liste soll aber weder in bezug auf Kreditfähigkeit, noch aus Schleuderei einen Anhalt geben. Herr Voigtländer beantragt namens der Kommission folgenden Beschluß zu fassen: »der Verbandsvorstand wird beauftragt, die Erörterungen über die Stellung der Leipziger Buchbinderkommissionäre in den Bereich seiner Tätigkeit zu ziehen und der nächsten Delegiertenver sammlung Vorschläge zur Beseitigung der bestehenden Mißstände zu unterbreiten«. Auch dieser Antrag wird ein stimmig angenommen. Während in Berlin die Herabsetzung des Rabattes bei dem Privatpnbliknm sich verhältnismäßig leicht vollzog, nm so leichter, als abgesehen von den Handlungen, die mit Universitätskreisen zu tun hatten, die Gewährung von Rabatt gar nicht allgemein in Berlin üblich war, war es nur noch der Magistrat von Berlin, der einen mehr als übermäßigen Rabatt bei seinen Lieferungen beanspruchte. Nach und nach ivar dieser Rabatt auf die Höhe von 18»/z Proz. gesteigert worden, so daß von einem Nutzen kaum noch die Rede sein konnte, wenigstens bei dem größten Teil der Lieferungen, und daß nur die wenigen Handlungen etwas ver dienten, welche Prämienbücher und dergl. lieferten, die in größeren Partien bezogen wurden und von denen der Verleger infolge dessen einen erheblicheren Nachlaß dem Sortimenter gewährte. Es mußte also naturgemäß die Sorge des Vorstandes des Ber liner Sortimentervereins sein, diesen Rabatt abzuschaffen, bezw. aus ein vernünftiges Maß herabzumindern. Unter dem 25 Mai 1885 sandte der Vorstand des Berliner Sortimentervereins eine Denkschrift »betreffend die Bücherliefernngen an die zum Ressort des Magistrats von Berlin gehörigen Bibliotheken« an den Ma gistrat, in der unter ausführlicher Darlegung der Verhältnisse Börsenblatt für Lcn Deutschen Buchhandel. 76. Jahrgang. gebeten wurde, sich mit einem Rabatt von 10 Proz. fernerhin zu begnügen. In der Denkschrift wurde darauf hingewiesen, daß sich für die Berliner Handlungen eine auf die Dauer ganz un haltbare Zwangslage ergäbe: »Auf der einen Seite heben die Verleger die bestehende Geschäftsverbindung auf — wie dies tatsächlich in einzelnen Fällen geschehen ist —, wenn mehr als 10 Proz. Rabatt be willigt wird; auf der anderen Seite drohen die Magistrats bibliotheken mit der gleichen Maßregel und entziehen tatsächlich die Kaufaufträge, wenn nicht mit 15 bis 1K2/g Proz. Rabatt geliefert wird.« Leider hatte diese Eingabe nicht den gewünschten Erfolg. Der Magistrat wies die Forderung ab mit , dem Hinweise, daß ein Rabatt von 16^/g Proz., auch 20 Proz. freiwillig gewährt werde, und bemerkte zum Schluß, daß, wenn auch nicht zu ver kennen sei, daß bei diesen Sätzen, zumal cs sich bei der Ver waltung der höheren Schulen nm gelehrte Werke handelt, bei welchen der Verleger schwerlich mehr als 2 5 Proz. Rabatt dem Sortimenter bewilligt, dein letzteren nur ein sehr geringer Gewinn verbleibt, daß aber, solange sich leistungsfähige Firmen finden, welche diese höheren Sätze bewilligen, der Magistrat ohne Ver letzung der finanziellen Interessen der Stadt außerstande sei, hierin eine Änderung eintreten zu lassen. Eine Reform des Rabattwesens müsse unter diesen Umständen nicht aus der Ini tiative der Konsumenten, sondern ans der der Produzenten und Händler hervorgehen. So war dieser erste Ansturm des Sortimentervereins ein vergeblicher, und es bedurfte noch zweimaliger Versuche, ehe auch der Magistrat von Berlin sich auf den Standpunkt stellen sollte, daß jeder Arbeiter seines Lohnes wert sei. Einen größeren Erfolg hatte der Berliner Sortimenterverein mit dem Vorschläge, eine Prüfungskommission für Angelegenheiten der Schleuderei in Berlin einznsctzen. Es sind fünf Aktenstücke des Berliner Svrtimentcrvereins über diese Angelegenheit abge- drnckt, auch die Geschäftsordnung der Prüfungskommission, die lange Zeit in musterhafter Weise ihres Amtes gewaltet hat. Am 21. Mai fand die 8. Delegiertenversammlung in Leipzig statt, deren Verhandlungen wiederum in erster Linie der Schleuderei und ihrer Beseitigung gewidmet waren. In dem vom Schriftführer Koebner verlesenen Jahresbericht wird betont, daß im abgelaufenen Jahre dem Vorstande eine große Anzahl von Anklagen wegen Schlenderei aus fast allen Vereinsgebieten zugegangcn sei. Es sei das Bestreben des Vor standes gewesen, in erster Reihe durch gütliche Vorstellungen, nötigenfalls durch Drohungen mit der Anklage bei der Siebener kommission auf Abstellung berechtigter Beschwerden hinzuwirken. Erst wenn dies nicht fruchtete, sei die Anklage erhoben und der Siebcnerkommission übergeben worden. 1183