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224. 27. September 1910. Nichtamtlicher Teil. B«rl-nbl-tt I. d> r»«». Duchtz-Nd-I. 11099 setzung eines MinimaUohnes eine Minimalleistung an die Seite zu setzen; 3. den Z 46 des Lohntarifs, der die Arbeit an den Setz maschinen ausschließlich den »ordnungsgemäß als Handsetzer ausgebildeten Gehilfen» vorbehält; 4. um das Verbot des Berechnens an den Setzmaschinen beim Werksatz (ß 51) und einen 30°/oigen Zuschlag auf den Lohnsatz für Maschinensetzer; 5. um die Bestimmung (Z 78), daß an jeder Spezial maschine, zu der auch solche mit Anlegeapparaten zu zählen sind, ein besonderer Maschinenmeister zu be schäftigen ist. Die Setzmaschine und ihre wirtschaftliche Ausnutzung wird durch die Gesetze der Tarifgemeinschaft besonders be nachteiligt. Ihre Erfindungsidee ist auf Beschleunigung und Verbilligung gerichtet. Nachdem der Maschinensatz sich anderthalb Jahrzehnte technisch und ökonomisch und sozial bewährt und konso lidiert hat, genießt die Allgemeinheit von dem Vorteile der schnelleren Arbeit erheblich weniger, als sie genießen könnte, von den Vorteilen der billigeren Herstellung nichts. Die epochemachende Erfindung des Maschinensatzes, die der Kultur auch zum direkten Hebel dienen sollte, wird ganz vornehm lich in eine Erleichterung der Arbeitsenergie, eine Verminderung der Arbeitszeit und in eine Erhöhung des Arbeitslohnes umgesetzt. Die Zitrone ist fast aus gepreßt. Was aber der Durst der Gehilfenschaft noch übrig gelassen hat, das ist die Beute der Konkurrenzsorge der jenigen Unternehmer geworden, denen die Mittel oder die Ausdehnung des eigenen Betriebes die Anschaffung von Setz maschinen nicht ermöglicht oder nicht lohnend erscheinen läßt. Der Verfasser bekennt zum Schluß offen, daß er zwar Anhänger der Tarisgemeinschaft sei, daß er aber die Über zeugung hege, daß das Gleichgewicht in ihr bereits verloren gegangen ist, und daß seine Wiederherstellung die Aufgabe des Jahres 1911 sein muß. Das Unternehmertum des Buchdruckgewerbes hat sich durch die imponierende Willenscnergie der Gehilfenschaft aus fruchtbaren Bezirken verdrängen lassen und sucht sich jetzt schad los zu halten durch Übergriffe in das Interessengebiet der Auf traggeber, indem es sich dabei auf das Schutzbündnis mit seinen Verdrängern stützt. Wenn man auf diesem Wege nicht umkehrt, büßen die Prinzipale durch ihre Nachgiebigkeit, die mit sozialem Sinn nichts zu tun hat, die eigene Würde und den Respekt bei der Gehilfenschaft ein, während sie dem Konsumenten gegen über durch die mangelnde Rücksicht den Rechtssinn und das Vertrauen verlieren. Dadurch, daß sich die Buchdruckerei besitzer zwingen lassen, den Umfang der Tagesleistung immer bescheidener abzustecken, das Arbeitsquantum des einzelnen ununterbrochen zu vermindern und den Lohn überrasch hinaufzuschrauben, schädigen sie das Gewerbe in seinem tech nischen Können und in seiner Leistungsfähigkeit. L. 1. U. Verbote und Verbotsaufhebungen deutscher Bücher in Rußland. lVgl. 1910, Nr. 22, 47, S7, 7«, 111, 124, 172, 181, 214 d. Bl.) Juni 1910. Ganz verbotene Bücher. Artzybaschew, M., Arbeiter Schewyrjöw und andere Novellen. Deutsch von Friedrich Krantz. (Bibliothek Bondy. 2. Band.) 8°. 227 S. Berlin 1910, H. Bondy. 3 geb. 4 Aus dem Tagebuche einer männlichen Gymnasiastin. Die Geschichte einer Metamorphose. (Auf dem Umschlag: Diskretion; Ein albernes Ding.) 8°. 187 S. Wien 1910, Sigmund Pollak. 2 50 Barchan, Paul, Petersburger Nächte. (Umschlag und Einband von E. R. Weiß.) Kl.-8°. 287 S. Berlin 1910, S. Fischer Verlag. 3 50 H; geb. 4 50 Bauer, vr. 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Kraut. 1 geb. 2 Novellenschatz, Jüdischer. Herausgegeben von vr. Julius Moses. I. Band, Prinzessin Sabbath. Erzählungen von Hermann Blumen thal, Marco Brociner, Martin Buber u. a. 6. Aufl. kl. 8". 281 S. Berlin (1908), Hermann Seemann Nachf. 1 80 geb. 3 Otto, Carl, und Helene Otto, Die Wahrheit über Jesus von Nazareth. Eine kritische Studie. (Sammlung reformatorischer Streitschriften I.) 8°. 73 S. Dresden 1908, E. Piersons Ver lag. 1 Pannekolk, Anton, Marxismus und Darwinismus. Ein Vortrag. 8°. 44>S. Leipzig 1909, Leipziger Buchdruckerei A.-G. 25 «Z. Skandal, der, von Graz oder der nackte Ball. Aus den Geheim nissen einer österreichischen Provinzialhauptstadt. Privatdruck. 2 Teile. 8-. 107 ü. 108 S. Graz 1909. Spitz, Richard Elisa, Das Theehaus zu den 100 Stufen. Aus dem Tagebuche eines Schiffsarztes. Der »Begegnungen« an derer Teil. 8". IV, 204 S. Wien 1910, Hugo Heller L Co. 3 geb. 4 L. Teilweise verbotene Bücher. Fast, M. B-, Meine Reise nach Rußland und zurück. Nebst Auto biographie des Verfassers. 2. verbesserte Auflage. 8". 238 S. Scottdale-Penna. Zu schwärzen: Seite 115 Zeile 7—10 von unten. Seite 164 Zeile 15—18 von unten. 6. Ganz oder teilweise verboten gewesene, jetzt von neuem durchgesehene und erlaubte Bücher. Kugler, Franz, Geschichte Friedrichs des Großen. Mit 400 Illustra tionen, gezeichnet von Adolph Menzel. Volksausgabe. 6. Auf lage. 8°. XVIII, 420 S. Leipzig 1906, H. Mendelssohn. Geb. 6 1442*