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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.04.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190604193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060419
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060419
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-04
- Tag 1906-04-19
-
Monat
1906-04
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 19.04.1906
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vorti rat, die i hörd u. a lang 20. eine nom war, des Am woll 26jä bei her bei am kann gega Kiel gesir groß mass Bat« starl Nack liegt allse Teil Ung Stai nän des Leit falle brecl meii nach kam Fan Zitt am sicht Mä Spc nich Ehe Fei, fani Leie Kin den wir er täti stn! fol; tru Zer der stel tag me „A 48^ Sä Un der ist Fil S< der vm Ze zw St Un nö tel St un net Di we ne Ei Ge »w stö da dri an Di sei Ar na wt To Ne erwähnten anonymen Briefe in diesen Tagen daS Das Grundstück, es dort grünen und blühen. 4 n herzliche Ansprachen. Nach erfolgtem Namensaufruf der Neulinge ivurden diese dann in Begleitung ihrer Herren Lehrer den Klassenzimmern zugeführt, wo ihnen die Plätze angewiesen wurden. Nach beendeter Feierlichkeit wartete aber an den Toren der beiden Schulen eine freudige Schar älterer Brüder und Schwestern der Kleinen, um ihnen beim Verlassen der Schulen glückstrahlend die nie fehlende Zucker- dllte, die mitunter fast die Größe ihres kleinen Trägers überragte, auszuhändigen. — Ein geschäftiges Leben und Treibe« spielt sich gegenwärtig aus dem, auf unserem Berge liegenden Grundstück deö hiesigen Naturheil bereins ab. Viele fleißige Hände sind dort be müht, Ordnung zu schaffen. Eine große Anzahl Mitglieder haben sich bereits ihre Gärtchen her- gerichtet, und nicht lange wird es dauern, so ivird Haltung der rückwärts gelegenen Scheune richten. — Wildenfels, 16. April. Ein Schadenfeuer zerstörte vorgestern das JunghannSsche Wohngebäude hier nebst Zubehör. Die Entstehungsursache ist nicht bekannt. — Neustädtel, 16. April. Am ersten Oster feiertage nachts brannten Wohn- und Wirtschafts gebäude deS Gutsbesitzers Hornig in der Marien- straße, in unmittelbarer Nähe des neuen Schulgebäudes stehend, bis auf den Grund nieder. Das Feuer verbreitete sich sehr schnell, da die Gebäude von ältester Bauart und zum Teil noch mit Stroh ge deckt waren; doch konnte das Vieh und der größte Teil der beweglichen Habe gerettet werden. Der 83 Jahre alte Vater des Besitzers wurde schwer krank aus seinem brennenden Hause getragen. Nur der Windstille ist eS zu danken, daß die stark ge- fährdeten Nachbargebäude erhalten blieben. Jeden falls liegt böswillige Brandstiftung vor. fing, verbrannt. Auf Seiten der Türken gab es Tote und 5 Verwundete. Aus dem französischen Kohlenrevier werden eine Reihe von Ausschreit unge ( wachsen, wenn Mistbeet- oder Komposterde auf den Beeten eingegraben wird. Solche Erden enthalten t Dünger in schon gut verwestem Zustande, und solcher ist dem Radieschen zusagender als frischer Dünger. Auf magerem Boden treiben die Radieschen ' nur kleine Knollen. Dazu sind diese nicht zart und schießen sehr bald in die Blüte. Radieschensamen ' darf auch nicht tief in der Erde liegen. :/: Gersdorf, 18. April. Ein bedauerlicher Unglücksfall hat sich gestern hier im Unterdorfe ereignet. Das 1*/, Jahr alte Töchterchen der Familie " Richard Neubert hatte sich mittag nach 12 Uhr in ' einem unbewachten Augenblick von der elterlichen Wohnung entfernt und war in den im Wiesengrund fließenden Mühlgraben gefallen, in dem es, da bei dem Vorfall Niemand zugegen war, leider ertrank. — Im nahen Erlbach lief vorgestern ein größerer Knabe einem Radfahrer in das Rad, wodurch Knabe und Radfahrer in Gefahr kamen. Während der Knab« zur Seite geschleudert wurde, aber mit heiler Haut davon kam, erlitt der Radfahrer beim Sturz eine Wunde im Gesicht. — In nicht allzuhoher Flugrichtung von Osten nach Westen wurden gestern hier eine Anzahl wilde Gänse beobachtet. — Stollberg, 16. April. In den ersten Morgenstunden des Sonntags ging die alte Scheune des Gutsbesitzers Junghanns in Hoheneck in Flam men auf. Obgleich die Scheune an das Wohnhaus angebaut war, hat sie die Feuerwehr doch so schnell niedergerissen, daß das für den Abbruch bestimmte alte Wohngebäude gerettet wurde. Das Jung- hannssche Gut hat der Staat angekauft, um noch in diesem Jahre mit dem Bau von Dienstwohnungen für die Beamten der Strafanstalt Hoheneck zu be ginnen. — Chemnitz, 18. April. Vergangene Nacht sprang eine 23jährige Verkäuferin von einem Grund stück an der inneren Annaberger Straße aus in den Chemnitzfluß und ertrank. Sie konnte nur als Leiche geborgen werden. welches oberhalb des Steinbruches liegt, bietet einen weiten Ausblick auf das ganze mittlere und obere Erzgebirge. Wer gestern nachmittag Gelegenheit hatte, seine Schritte nach dort zu lmken, konnte viele Mitglieder hastig schaffen sehen. Gestern hat man auch mit dem Legen der Wasserleitung nach den Schrebergärten begonnen. In bereitwilligster Weise hat Herr Oekonom Scheer, auf dessen Grund stück Quellwasser liegt, die Benutzung desselben ge stattet. Das Wasser wird in einem auf dem Scheer- schen Wiesen zu errichtenden Bassin gesammelt und dann von da aus durch Leitungsröhren nach dem westlich gelegenen Grundstück deS Naturheilvereins geleitet. Bis jetzt wird auf einen täglichen Ver brauch von 2 Kubikmeter gerechnet. Leider haben in den Schrebergärten schon ruchlose Hände ihr frevles Spiel getrieben. In einer der letzten Nächte wurden dortselbst zwei wertvolle Rosenstöcke aus gerissen und gestohlen. Der Dieb hat sich durch Abreißen von Zaunlatten Eingang verschafft. — Krieg den Wespen! Es wird vielleicht manchem noch nicht bekannt sein, daß man es im April in der Hand hat, das Auftreten der Wespen, die unter Umständen zu einer recht fühlbaren Plage werden können, zu beschränken. Jede im April auftretende, durch Ausstreuen von Zucker leicht an zulockende Wespe ist nämlich eine Königin, und man vernichtet in ihr, wenn man sie tötet, die fruchtbare Stammutter ganzer zukünftiger Wespenkolonien. — Radieschen, die man jetzt ins Freiland säet, verlangen zum Gedeihen einen lockeren, guten Boden. Die schönsten und zartesten Knöllchen — Schwarzenberg, 17. April. Gestern abend ist hier der Ratskeller mit einem großen Teil deS Mobiliars niedergebrannt. Gegen 9 Uhr abends stand das Gebäude in vollen Flammen. In den umliegenden Ortschaften war durch Reisende, die an Schwarzenberg vorbeigskommen sind, das Gerücht verbreitet, das Rathaus sei abgebrannt. Glücklicher weise hat sich diese Annahme nicht bestätigt; das Feuer hat nur den Ratskeller vernichtet. — Dresden, 16. April. Gestern früh ist der erste Polizeipräsident der 1853 ins Leben gerufenen königlichen Polizei, August Schwauß, im 90. Lebens jahre gestorben. Er wurde am 16. Juni 1816 ge boren und schied am 1. Mai 1893 aus dem Dienst, nachdem er 50 Jahre Staatsdiener gewesen war. Schwauß hat große Verdienste um die Organisation der königlichen Polizei, die von der Regierung nach den bewegten Jahren 1848 und 1849 vorbereitet und 1853 eingerichtet wurde, um die städtische Wohlfahrtspolizei zu unterstützen. — Dresden, 17. April. In der Nacht zum Sonntag nach 12 Uhr ist der Wagenrücker Ulbricht von hier beim Rangierdienst auf dem Ablaufberge des hiesigen Friedrichstädter Bahnhofes zwischen die Puffer gekommen und sofort getötet worden. — Leipzig, 17. April. Nach einer Verord nung des Kultusministeriums werden vom Sommer semester 1906 an auch Frauen an der Universität Leipzig als Studierende immatrikuliert, wenn sie das volle Reifezeugnis für die Prima eines Gym nasiums, Realgymnasiums oder Ober-Realschule deS Deutschen Reiches oder reichsausländischer gleichartiger Unterrichtsanstalten mit deutscher Unterrichtssprache besitzen, ferner sächsische Volksschullehrerinnen, welche die zweite Prüfung mit Zensur I bestanden haben. Reichsausländerinnen,, die ihre Vorbildung auf An stalten nichtbeutscher Zunge erhalten haben, oder auch deutsche Frauen mit geringerer als zum Verständnis akademischer Vorlesungen geeigneter Vorbildung können wie bisher nur als Hörerinnen zugelaffen werden. Von der theologischen und juristischen Prüfung bleiben Frauen in Sachsen ausgeschlossen. — Glashütte, 16. April. In den Mauern unserrr festlich geschmückten Stadt herrschte während der Ostertage frohbewegtes turnerisches Leben. Die verschiedenen Kreisoersammlungen des 14. deutschen Turnkreises (Königreich Sachsen) führten pflichtmäßig und auch freiwillig zahlreiche Turner aus allen Teilen des Landes in großer Zahl hierher. Am Sonntag nachmittag und Montag vormittag fanden unter Leitung des ersten Kreisvertreters Seminar oberlehrers Fickenwirth-Dresden Sitzungen des Kreis- turnrates im Gasthause „Zur Post" statt. Die in ternen Beratungen erstreckten sich auf die Erledigung zahlreicher Eingänge, die endgültige Feststellung der Tagesordnungen für den 20. Kreisturntag und für die 2. Gauvsrtreteroersammlung, den 11. Vorturner lehrgang, der zu Ostern 1907 in der Königl. Turn lehrerbildungsanstalt in Dresden stattfinden soll, daS Kreisblatt „Der Turner aus Sachseri", sowie auf Unterstützungsgesuche und Gau- und Vereinsange legenheiten. Am zweiten Osterfeiertag traten abends 6 Uhr die Gauvertreter zu einer Versammlung zu sammen, nachdem vorher der Turnverein Glashütte mit seinen Kinderabteilungen bei einem zu Ehren der Abgeordneten oeranstatteten Schauturnen in ge- chmackooller und frischer Weise seine turnerische Leistungsfähigkeit gezeigt hatte. Der Verein bestand die Prüfung vor den besten Turnern ganz SachsenS , Handhabe, um den Briefabsendern etwas^auf die Spur zu kommen. Ein höherer Beamter erfuhr ! nämlich durch Zufall, daß er bezichtigt worden war, mit den anonymen Briefen in Verbindung zu stehen. ! Der Beamte übergab die Angelegenheit der Staats anwaltschaft zu Chemnitz und durch deren Eingreifen hat die Schmähbriefaffäre, die viel Aerger und Streit in angesehene Bürgerfamilien getragen hat, inzwischen eine Aufsehen erregende Wendung erhalten; es wurde gegen die Tochter des Bürgermeisters Fräulein Asta Goldenberg nunmehr das Strafverfahren ein geleitet, da sie verdächtig erscheint, einen be leidigenden anonymen Brief an den Schuldirektor Beuche gerichtet zu haben. Ein Strafverfahren, das in der gleichen Schmähbriefangelegenheit gegen die Gattin des Bürgermeisters Dr. Goldenberg und dessen zweite Tochter, Fräulein Ilona Goldenberg, einge leitel war, ist jetzt wieder eingestellt worden, da sich die vorhandenen Verdachtsmomente der Täterschaft zur Erhebung der öffentlichen Anklage als hinfällig erwiesen. Die ganze Angelegenheit wird unter der Einwohnerschaft seit Wochen aufs lebhafteste erörtert. Es hat sich der Bevölkerung eine große Erregung bemächtigt, die sich erst legen wird, wenn in nächster Zeit das Chemnitzer Landgericht das Urteil über die vermeintliche anonyme Briefschreiberin gefällt hat Die letztere behauptet mit aller Entschiedenheit, den gegen den Schuldirektor Beuche gerichteten beleidigen den anonymen Brief, sowie die vielen übrigen anonymen Schmähbriefe weder geschrieben, noch ver faßt zu haben, noch mit ihnen in irgend einer Be ziehung zu stehen. Zu dem jetzt anstehenden Prozesse ist eine außergewöhnlich große Anzahl von Zeugen aus den ersten Gesellschaftskreisen Limbachs geladen. Wie werden über den Verlauf des Prozesses be richten. — Kirchberg, 16. April. In der Nacht vom 1. zum 2. Feiertag gegen ^,3 Uhr morgens ging in der Wollbourettespinnerei von Dressel im benach barten Cunersdorf Feuer auf, wodurch der umfang reiche Lagerraum und die im Nebengebäude mit untergebrachte Bandmaß-, Schmiegen- und Wasser wagenfabrik von Simon vollständig eingeäschert wurden. Das Gebäude war völlig neu. Durch den überaus reichen Brennstoff entwickelte sich ein solch mächtiges Feuer, daß die ganze Umgebung weithin beleuchtet wurde. Über die Entstehung des Brandes verlautet nichts. — Meerane, 17. April. Wegen Vergiftungs- Versuchs wurde am ersten Osterfeiertag der bei seinem Vater im benachbarten Wünschendorf aufhältliche, in Chemnitz wohnhafte 24jährige Tischlergeselle Arno Kramer verhaftet, welcher mit einem Mädchen in Oberwiera bei Waldenburg ein Liebesverhältnis unter hielt. Kramer hatte, als er am 8. d. M. und am vorigen Sonntag bei seiner Geliebten weilte, zweimal den Versuch gemacht, sein 5 Monate altes Kind durch Lysolvergiftung aus dem Wege zu räumen. Das Kind ist zwar schwer erkrankt, doch dürfte cs mit dem Leben davonkommen. Kramer wurde in das Amtsgericht Meerane eingeliefert. — Frankenberg, 17. April. Am Sonnabend nachmittag stürzte wahrscheinlich infolge eines Krampf anfalles der 70jährige Handarbeiter Tauscher, hier wohnhaft, von der im Bau begriffenen Nixsteinbrücke, die er in Gemeinschaft mit einigen Arbeitskollegen besichtigen wollte, in den Zschopaufluß. Es gelang nicht, den alten Mann zu retten. Man fand seine Leiche nach einigen Stunden am Sachsenwehr. — Lengefeld, 17. April. Durch Blitzstrahl wurde Sonnabend nachmittag l/,4 Uhr das Wohn haus des Webermeisters Rich. Lohmann im Ortsteile Vorwerk entzündet. Da daS Brandobjekt ziemlich Gericht beschäftigen werden, so sei das Wesentlichste der der Anklage zu Grunde liegenden Dinge kurz rekapituliert. Schon seit zwei Jahren wurden Per sonen aus ersten Gesellschaftskreisen durch anonyme Briefe beleidigenden Inhalts belästigt, die eS sich namentlich zur Aufgabe machten, Heiratsprojekte zu zerstören. Wenn ein HeiratSprojekt bekannt wurde, kam es vor, daß Glieder der betreffenden Familie anonyme Warnungsbriefe erhielten. Es gelang aber nie, den oder die Absender oder Absenderinnen zu fassen, weil Briefe dabei waren, die in raffiniertester Weise nicht geschrieben, sondern deren Inhalt aus Worten zusammengestellt war, die aus gedruckten Zeitungen herausgeschnitten und aufgeklebt worden waren. Erst vor einigen Wochen bot sich eine gemeldet. So explodierte in der Dienstag-Nacht an der Kirche in Montigny-en-Gohelle eine Dyna mit p a t r o n e, die in dasselbe Loch gelegt war, in dem kürzlich bei der ersten Explosion die Patrone gelegen hatte. Es ist auch dieses Mal nur Material schaden angerichtet worden. Am Dienstag Vormittag und Nachmittag kam es in Liövin zu Zusammenstößen zwischen Aus ständigen und Militär. Die Aus ständigen schleuderten Steine und Glasscherben auf die Dragoner und Gendarmen, die Verhaftungen von Ausständigen vorgenommen hatten. Ein Offi zier wurde am Kopfe von einem Steine getroffen und bewußtlos vom Platze getragen, 2 Soldaten wurden erheblich und mehrere andere leicht verletzt. Aus Lens wird telegraphiert, daß verschiedene Personen, die die Freiheit der Arbeit wieder ver hindern wollten, verhaftet wurden. Zahlreiche Wachen von Gendarmen und Soldaten bewachten die Einfahrten der Schächte. Aus Maries wird gemeldet, daß dort die Arbeit in sehr starkem Maße wieder ausgenommen wurde. «Aue dem Auekande. Auf dem Kriegsschauplatz in Balkan ist es an den Ostertagen wieder zu hitzigen Kämpfen gekommen. So fand bei Vlachfarissi (Sandschak SerreS) ein Kampf zwischen türkischen Truppen und einer 46 Köpfe starken bulgarischen Bande unter dem Bandenführer Bakalmanoff statt. 31 Komitatschis sind gefallen. Die übrigen sind in dem Hause, in welchem sie sich verteidigten, als dieses durch die darin befindlichen Bomben Feuer Kachsisches. HohensteimErustthal, 18. April 1906. WettervarausfagedesKgl.Sächs. Meteorologischer Instituts zu Dresden. Für Donnerstag t Trockenes, mehr oder weniger bewölktes Wetter bei normaler Temperatur und östlichen Winden. Barometer: tief. 18. Uprilt Tagesmittel -i-7 5", Maximum -s-11,2", Minimum -s-3,0». —* Nachdem es schon gestern Abend nach Süden und Westen stark gewetterleuchtet hatte, trat vergangene Nacht in der 1. Stunde über unserer Gegend das erste Frühjahrsgewitter auf, das aber außer einigen starken Donnerschlägen nur einen langdauernden, heftigen Regen brachte, der Feld und Flur die ersehnte Erfrischung brachte. — Die Aufnahme der Neulinge fand am heutigen Vormittag in den hiesigen Schulen statt. In Begleitung ihrer Ettern hatten sich die A-B-C- Schützen der Altstadt um 9 Uhr und die Neustädter um 10 Uhr in den beiden Schulturnhallen versammelt. Nach einem kurzen Gesang der größeren Schulknaben richteten die Herren Direktoren an Eltern und Kinder^ — Ltmdach i. E., 17. April. Da die mehr-120 Minuten von der Stadt aus entfernt lag, konnte buten annnnnien Rr,-k-> in bi-s->n »>n-n bn«>die Feuerwehr nur noch ihr Augenmerk auf die Er- Male gezwungen scheu sollte, sich dem Gebot einer Hand voll korrupter oder ignoranter Mißrcprüsentanten des wohlwollenden amerikanischenBolkes zu fügen, und daß es keinen bequemen Weg finden sollte, sich auch bezüglich der ihm nötigen Rohmaterialien von unS unabhängig zu machen. Ein wirklicherZollkrieg m itDeutsch- land, de^ unvermeidlich wäre, ließe das amerikanische Volk den Standpatters im Kongresse und ihren Komman deuren freien Willen, wäre, wenn man berücksichtigt, daß Deutschland unser bester Kunde auf dem euro päischen Kontinent ist, und daß es einzig und allein Deutschland war, welches bis zu diesem Augenblicke eine europäische Handclskoalüion gegen die Vereinigten Staaten verhinderte, ein nationales Unglück. Der Artikel weist bann u. a noch darauf hin, daß die Landwirtschaft der Vereinigten Staaten mit 59,48 Proz. an der Ausfuhr beteiligt ist, die In dustrie nur mit 31,52 Proz , und daß die auSge- führten Jndustrieprodukte nur 3'/, Proz. der ge samten industriellen Produktion der Vereinigten Staaten auSmachen. DaS überwiegende Interesse der amerikanischen Landwirtschaft an guten Handels beziehungen zum Auslande wird also drüben nicht verkannt, und um so weniger hätte man Grund, uns den Schutz unserer eigenen Landwirtschaft gegen die übermächtige fremde Konkurrenz als eine unbe rechtigte Schädigung des Auslandes vorzuwerfen. 10. Forts. (Nachdruck verboten.) terte ein wenn es mir gelingt . . . Er brach ab, blickte ten. WaS meinen Sie, Horn, ist das nicht groß- sich ein wenig beruhigt und kehrte zu dem Rekruten Der und heiß was Der gewissen gebenen. sicherte der Rekrut eilig und nahm eine respektvoll wartende Miene an. Der Sergant trat an sein Spind und kramte ein schwarzes Notizbuch hervor. Damit an den Tisch zurückkehrend und sich setzend, sagte er: „Ich werde Ihnen einmal den ersten Abschnitt der vierten Abteilung vorlesen. Dieser hantelt von den Com- petenzen des Soldaten während seiner Dienstzeit." Der Sergeant schlug das Buch auf und blät- artig?" Der Rekrut sah seinen Vorgesetzten verdutzt an. Einen prosaischeren Gegenstand als die militärische Dienst-Instruktion gab eS ja in der ganzen Well nicht. Daran mußte auch ein poetischeres Gemüth und ein gewandterer VerSkünstler, als der biedere Thielke eS war, scheitern. Mit einem schnellen, verstohlenen Blick sah der Rekrut zu seinem Vorgesetzten hinüber. Dessen wasserblauen Augen blickten träumerisch durch daS Fenster; ein Schimmer von Verklärung ruhte auf den ernsten Zügen. Paul Horn fühlte sich bei dem Anblick unwillkürlich an Don Quixote erinnert, den zurück. „Die Vorgesetzten", nahm der Sergant wieder das Wort, „haben noch keine Ahnung davon. Bei der bevorstehenden Rekruten-Vorstellung will ich die erste Probe geben. Ich bin furchtbar gespannt, was der Herr Oberst dazu sagen wird. Wenn eS ihm gefällt, dann ist mein Glück gemacht, Horn. Dann berichtet er weiter. Ich liefere ihm eine Abschrift, die geht an'S Kriegsministerium. Der Kriegsminister hält Sr. Majestät Vortrag, und eines TageS kommt der Befehl: der Sergeant Thielke von der 3. Compagnie deS Infanterie-Regiments Nr 189 hat sich nach Berlin zu begeben zur Audienz bei er erwidern sollte. (Fortsetzung folgt.) Helden von La Manchs. Sollte er dem gutmüthigen, schwärmenden Sergeanten seine beglückende Illusion rauben? „Ich glaube, Ihre Idee ist nicht schlecht", er widerte er. „Jedenfalls ist es sicher, das ein Vers besser im Gedächtnis haftet, als ein Satz in Prosa." Der Sergeant wandte sich lebhaft zu seinem Rekruten herum. „Nicht wahr?" fiel er eifrig ein, und den Arm des neben ihm Sitzenden aufgeregt packend, stieß er in mühsam beherrschter Aufregung hervor: „Wenn's mir gelänge, Horn, mein Gott wenn's mir gelänge! Wenn ich die Genugthuung erlebe, daß meine gereimte Dienst-Instruktion an höherer Stelle Anerkennung fände, wenn sie am Ende gar in die gesammte deutsche Armee eingeführt würde! Horn, dieser Triumph, dieser Triumph! Herrgott, ich glaube, ich würde vor Freude verrückt!" Der Unteroffizier sprang auf und rannte wie besessen im Zimmer auf und ab. Endlich hatte er „Das will ich meinen", erwiderte Thielke mit wichtiger Genugtuung. „Manchmal war eS gerade zu furchtbar. Oft habe ich eine ganze Woche lang und mehr nach einen einzigen Reim gesucht. Seit drei Jahren arbeite ich nun schon an dem Werk." Der Sergeant machte ein verschämtes Gesicht, wie ein junges Mädchen, daS man zum Clavierspielen nötigt. „Wenn eS Sie interessiert gebe ich Ihnen einmal einen Abschnitt zum Besten." „Aber selbstverständlich, Herr Sergeant", ver ¬ eine Weile sinnend vor sich hin und fuhr dann fort: „Sie missen ja aus der Jnstruktionsstunde, Horn, daß ich hier und da Verslein einflechte. Meine Idee ist nun, die gesammte Dienst-Instruktion in Verse zu bringen, in gereimte Fragen und Antwor- „Aber ich weiß ja, daß der Herr Sergeant sich auch schon als Dichter versucht haben." Der alte Unteroffizier lächelte verschämt; ein schwärmerisches Leuchten ging über sein Gesicht. „Sehen Sie, Horn", sagte er eifrig, „das ist der Traum meines Lebens." Er strich sich mit der Hand über sein schon etwas dünnes Haar und reckte sich straff in die Höhe. „Ich kann wohl sagen, daß es ein großes Werk ist, das ich da vorhabe, und Musketier Horn. Ein Soldatenroman von Arthur Zapp. , Sr. Majestät. Na, Horn, dann kannS mir doch nicht fehlen, dann ist mir doch das Avancement zum Leutnant, wenigstens zum Feldwebel-Leutnant, ge wiß. Meinen Sie nicht auch?" „Ohne Zweifel, Herr Sergeant", stotterte der Gefragte, dem bei den kühnen Zukunftsträumen des Sergeanten ganz wirbelig geworden war. „Haben Sie denn die ganze Arbeit schon fertig, Herr Ser geant ?" fragte er, in dem instinktiven Gefühl, seinem Vorgesetzten doch ein lebhafteres Interesse an der ihm so sehr am Herzen liegenden Angelegenheit bekunden zu müssen. Der Sergant nickte lächelnd. „So ziemlich, Horn. Sehen Sie, ich habe den ganzen Gegenstand in 10 Abschnitte eingeteilt. Erstens allgemeine Verhältnisse des Soldaten, zwei- tens Bestandteile des deutschen Heeres usw. Neun Abschnitte sind bereits in Verse gebracht. Der Rekrut sah seinen Vorgesetzten mit einer aus Bewunderung und Mitleid gemischten Empfin dung an. „Aber da müssen Sie ja ungeheure Schwierig, leiten überwunden haben, Herr Sergeant", bemerkte er. wenig darin, räusperte sich und begann: Was zeigt sich beim Rekrut AlSbald als äuß'rc Norm ? Statt des Civtlanzugs Erhält er Uniform. Womit wird der Soldat Vom Landesherrn bekleidet ? MontierungSstück« groß Und klein man unterscheidet. Nun nennet mir zuerst: WaS zählt man zu den großen ? Den Mantel, Waffenrock Und schließlich noch die Hosen. Die Kleinen aber, sagt, Wo mögen diese stecken? Hemd, Binde, Stiesel, Schuh Und Sohlen sammt den Flecken. Erhält als Eigentum DaS Alles der Soldat? Nein, zur Benutzung nur Er es empfangen hat. Sergeant richtete seine Blicke mit einer ängstlichen Spannung auf seinen Unter- „Nun, Horn, was sagen Sie dazu?" Rekrut, den es während der Vorlesung kalt durchschauert hatte, wußte nicht recht,
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