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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190603104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060310
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-10
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 10.03.1906
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WMMlWM MM Sonnabend, den 10. März 1906. S6. Jahrgang. Nr. 57. Erscheint . . Inserate jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^WM MM (M MO M MO MO nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1Hb MM M MM .M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. ,92 stei in's Haus. iW MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein ErnstN/al, Ollerlungivitz. Oersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchnrsdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach. Callenberg, Tivschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttmgrund u.s. w ^lnrtbZlcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Ktadtrat zu Hoden steirr-Erttrtchal. Gvgcrrr «Her Getneinös-Vsr:rr»cTltirngeM AK« Mirrliegerröerr Grtfchcrfterr, Kretin, 8. März. den Sollle die deutsche Diplomatie — wie in Algeciras drauf und dran gemunkelt wird Aus der Tagesordnung stehen die Anträge des Abg' trag ist eine Novelle zur Gewerbeordnung, durch welche Persönlichkeiten bezeichnet, an welche sich FalliöreS wegen Kabinettsbildung wenden könnte. Von ultrn- Blättern wird auch Clömenceau Von besonderer Dauerhaftigkeit und dürfte allerdings ein Kabinett Clömeuceau sein, wie ein Kabinett Millerand. Herrn und die Grundlagen seiner etwaigen radikalen genannt. Solidität so wenig Millerand Ausfall von 101.; Millionen Mart, oder, abzüglich BavernS und Württemberg, ein Ausfall von !> Millionen entstehe», aber eben nur ein rechnerischer Ausfall, denn die zu er wartende Verkehrsverinehrung würde sehr bald den AnS- all wett machen, ja in das Gegenteil verwandeln. Eine solche Verbilligung des Wcltportos würde unserem inter nationalen Handel dienlich sein und das Band des Zu sammenhanges der Deutschen im Reiche und der Deutschen im Auslande stärke». (Beifall links.) Abg. v. Gerlach (frei,. Ver.l äußert seine Genug tuung darüber, daß diesmal im (Nat die Forderung der Ostmarkeuzulage nicht erneuert sei. Redner unterzieht dann das Verhalten der Postverwallnng gegenüber dem Postassistenteu-Vcrbaude einer abfälligen Kritik. Zu tadelu sei auch, das; dem Obcrpvstassistcutcu Löfsler das Halten Macht kennt man zum Ueberdruß. Er ist ein Mann der unzufriedenen Klüngel, die in nichts einig sind als in ihrer Unzufriedenheit. Wenn sie ans Ruder kämen, würde es aus sein mit dieser Einigkeit. Herr Clemenceau, der ultraradikale, könnte auch nur auf Grund eines innerlich unhaltbaren Bündnisses zwischen äußerster Linke und äußerster Rechte ans" Ruder (ommen. Für uns könnte seine Mintsterpräfident- chaft nichts Angenehmes bedeuten, denn er haßt Deutschland, er konnte es Jules Ferry nicht verzeihen, daß er deutsche Versöhnungspolitik trieb, er arbeitet als Mitarbeiier der „Neuen Freien Presse" gegen Deutschland, liebt die Engländer noch heftiger als Herr Delcasse und treibt mit der englischen Allianz einen förmlichen Kultus. Vielleicht ist es gerade das, was seinen Namen in diesem Augenblick auftauchen läßt, doch hieß es sonst von ihm, er könne und wolle ein Minister werden. Was die beiden anderen Kandidaten, Poincarö und Bourgeois angeht, so flößt Poincare durch sachliche Ehrlichkeit Vertrauen ein „ist aber", wie ein wohlunterrichteter und guter Beobachter von ihm sagt, „so bescheiden, daß man zweifeln darf, ob er sich wirklich zur Leitung eines Ministeriums eignet." Für uns Deutsche am angenehmsten, darum zurzeit in Frankreich vielleicht an. aussichtslosesten, wäre eine Ministerpräsidentschaft Bourgeois. Er ist auf Deutschland gut zu sprechen, aber den Radikalen, die im Augenblick eine so große Nolle spielen und gestern Herrn Rouvier zum Verhängnis wurden bitter verhaßt. bestell-, Botenpvst- und Leitungsaufseherdieuste. Abg. Hug (Zentr.) tritt de» i» dc» verschiedene» Resolutionen niedergelegten Wünschen betreffend Gehalts erhöhungen bei, und befürwortet eine wennmöglich noch weitere Ausdehnung der Sonntagsruhe. Abg. Eickhoff (frcis. Volks».) befürwortet die Reso lution Kovsch-MüÜcr-Sagan. Schon jetzt sei es den Be amten, zumal den unteren, schwer, sich auch nur einiger maßen durchzuschlagcn. Was solle unn gar erst werden, chemischen nnd ähnlichen Fabriken sinde man einen ans 10, 15, sa sogar 20 Jahre sich erstreckenden Konkurrenz- ausschluß. Das laufe geradezu auf Existenz-Vcrnichtung hinaus. Wer durch eine solche Klausel gezwungen sei, zn einer anderen Spezialität überzugchen, verliere dadurch die Beuntznug aller seiner Vorkenntuisse nnd Vorarbeiten. Eine Linolenmfabrik in Delmenhorst verwehrt für drei Jahre ihren Werkmeistern den UebertriU zn einer anderen Linolcumfabrik, nicht nur in ganz Europa, sondern sogar in Amerika. Redner gibt noch zahlreiche ähnliche Beispiele. Staatssekretär Nieberding erklärt, die heute vorgc- trageueu Gesichtspunkte würden von den Regierungen mit Aufmerksamkeit im Auge behalten werden. Vorredner habe sich darüber gewundert, daß die Gerichte bei An wendung des 8 63 sich nicht ans den Standpunkt des Schwächeren gestellt hätten. Der Richter dürfe zwar nicht bloß nach dem Buchstaben urteilen, aber er dürfe anch nicht gegen den Buchstaben urteilen. Wenn jetzt hier zn gunsten der Handlungsgehilfen an Stelle der dispositiven Regelung eine Zwangsvorschrift treten solle, so sei doch zn erwäge», daß das Gleiche zur Vermeidung von Uuzu- träglichkeitcn, die vielleicht größer sein würden als die aus dem bestehenden Zustande, anch für die Gewerbcordnnug und für das Bürgerliche Gesetzbuch nötig sein würde. Die Verbündeten Regierungen könnten au diese» Gesichtspunkte» nicht vorübergehen. Abg. Uacken (Zentr.) befürwortet die Aniräge, Abg. Singer (Soz.) spricht gleichfalls im Sinne der Anträge nnd fordert den Staatssekretär ans, ganz allgemein auf eine weitere Einschränkung des KonknrrenzklansclwescnS anch im Haudclsgesetzbuchc hinzuwirkcn. Abg. Malkewitz (kons.) erklärt, seine Frenude seien bereit, die Interessen der in den vorliegenden Anträgen in Betracht kommenden Angestellten zu fördern, soweit dadurch nicht die berechtigten Interessen der Unternehmer geschädigt würden. Bedenken hätten seine Frennde be sonders gegen die Unterstellung der Techniker unter die Gewerbe- resp. Kaufmannsgerichte. Abg. Träger (frcis. Bp.) empfiehlt zur Beseitigung des formellen Einwandes des Staatssekretärs anch für 8 6lt> des Bürgerlichen Gesetzbuchs, den Charakter als Gendarmerie oder Schutzmannschaft etatmäßig angestellt gewesenen Militäranwärtern in den Postdicnst. 3. Andert halbfache Anrechnung von Sonntags- und Nachtdienst auf die Dienststnndenzahl. 1. Ersuchen nm eine Denkschrift Kekanntmachnng. Sonnabend, den 10. dss. MtS. Einnahme des am 1. d. M. fällig gewesenen Termins Schul- Und Parochialanlagen in der Gemeindeexpedition. Hermsdorf, den 6. März 1906. Der Gemeindevorstand. Müller. Staatssekretär Krätke erwidert, daß eine völlige Einstellung des TelcgraphendiensteS an Sonntag-Nach- nachdem jetzt der neue Zolltarif nnd die erhöhten Ber- iragssätzc in Kraft getreten seien? Die schon vorhandene und sich voraussichtlich noch steigernde Teuerung mache eine allgemeine Erhöhung der Gehälter in dem jetzigen Zeitpunkte unerläßlich. Der Resolution der Budget- kommission, welche das Verlangen nach Erleichterung der Delcphon-Einrichtnngen nnd Delegraphcn-Benütznng auf dem platten Lande resp. in kleinen Städten ansspricht, könnten seine Frenude nicht zustimmen, denn da komme der agrarische Pferdefuß doch zn deutlich zum Vorschein. Abg. v. Gersdorff kons.) tritt für Ostmnrken-Zu- lagen ein. Ließe sich das nicht dnrchsetzen, so könnte doch vielleicht für die Postbeamten in den Ostmarkeu daS Dienst alter um 3 Jahre erhöht werden. Abg. Schwrickhardt ttüdd. Vvlksp.) befürwortet Portofreiheit für Ioldatenpakete. Abg. Duffner iZculr.j wünscht, daß bei Besetzung der höheren Stellen mehr als bisher anch badische Beamte berücksichtigt werden möchten. Anch an postalischem Material möge mehr in Baden in Auftrag gegeben werden. StratSsekrctär Krätke erwidert, es könne das doch nicht ans das Prozent berechnet werden, und zählt dann Dor Sturz Rouviers. Es ist eine buntscheckige Gesellschaft, die sich zum Sturze Rouviers zusammen gefunden hatte: Monarchisten, Klerikale, Nationalisten, gemäßigte Republikaner, Radikale und Sozialisten haben teils im Ganzen teils einzeln zu dem Mißtrauens votum beigetragen, dem das Ministerium zum Opfer fiel. Am meisten freuen sich natürlich die Klerikalen. Es scheint, als sähen sie in dem Ver schwinden Rouviers einen großen Wendepunkt in der ganzen Kirchenpolitik zu ihren Gunsten. Mit den konservativen, — und das dürfte das Bedenk lichste dabei sein, — erklären gemäßigt republikanische Blätter, das Trennungsgesetz, welches den Keim eines Bürgerkrieges in sich trüge, hätte das erste Kabinett gestürzt, es werde auch noch manches andere zu Boden werfen und schließlich die Republik zu Fall bringen. Das sind denn vielleicht doch etwas weitgehende Befürchtungen und — Hoffnungen. Immerhin macht die ganze Ange legenheit einen bedenklichen Eindruck. Daß in einem so hochbedeutsamen Augenblick, wie in dem gegen wärtigen, eine solche Krisis ausbrechen konnte, wird den politischen Kredit Frankreichs jedenfalls nirgends in der Welt stärken. Es ist doch selbstverständlich, daß diese Krisis auch die Führung der äußeren Politik Frankreichs beeinträchtigen muß. Alle Welt lebte des Glaubens, daß zurzeit nichts imstande sei, dem Kabinett Rouvier etwas Ernstliches anzuhaben, allein um Marokkos willen. Und nun geht diese ganze Herrlichkeit über Nacht in Scherben. WaS für Verlaß ist auf den Grund, auf dem sie stand? Zwar versichern die radikalen Blätter bereits eifrig, daß das Ministerium nicht seiner äußeren nicht seiner inneren Politik, sondern seiner zweideu tigen Haltung zum Opfer gefallen ist. Von mehreren Blättern wird erklärt, daß die äußere Politik in keiner Weise zum Sturze des Ministeriums beige tragen habe. DaS ist auch sehr glaubwürdig. Aber was hilfts. Das Gefühl der Unzuverlässigkeit, das eine solche Eruption veranlaßt, läßt sich nicht auf die Dinge der inneren Politik oder gar auf eine Angelegenheit der inneren Politik beschränken. Es schadet der ganzen inneren und der ganzen äußeren Politik. Ehrlicher als die radikalen Blätter ist denn in diesem Fall die „Agence Havas", die zugibt und betont, noch heikler als in bezug auf die innere sei diese Krisis in bezug auf die äußere Lage, in bezug auf die Konferenz in Algeciras. Man könne zwar annehmen, daß Rouvier bis zur Ernennung seines Nachfolgers die äußere Politik in dem Sinne weiter leiten werde, den er in der Kammer entwickelt und den diese stets mit beträcht licher Mehrheit gebilligt habe, ebenso, wie die An weisungen, die Rouvier dem französischen Delegierten in Algeciras Revoil erteilt hat, weiter in Kraft bleiben würden. Ein derartiges internes Ereignis könne dieLage deranswärtigen Politik nicht beeinflussen, aber es sei sehr wahr scheinlich, daß, falls V e r wi cklun g e n in Alge ciras eintreten sollten, Rouvier vermeiden werde, Verbindlichkeiten einzugehen, die die Handlungs freiheit seines Nachfolgers beschränken könnten. Deutscher Reichstag. Berlin, 7. März. Kekanntmachnng. Im Konkurs über das Vermögen des Fabrikanten Clemens Müller vormals in Hohen stein-Ernstthal soll die Schlußverteilung erfolgen. Die verfügbare Masse beträgt 12 886 Mk. 75 Pfg., wovon die Kosten des Verfahrens vorerst zu kürzen sind. Hierzu treten noch die Zinsen der Hinter legungsstelle. Ein Verzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen liegt auf der Gerichtsschreiberei aus. Darnach betragen die bevorrechtigten Forderungen 1641 Mk. 70 Pfg. und die nichtbevorrechtigten Forderungen 54 919 Mk. 62 Pfg. Der Konkursverwalter: vr Haubold. eine lange Reihe verschiedenen Materials: Kabel, Telc- graphenstauge», Mvrsc-Rollen ans, daS im Grvßherzogtum Baden beschafft wvrden sei. Dem Abgeordneten Eickhoff müsse er bemerken, daß die ans Gehaltserhöhungen be züglichen Resolutionen Kopsch Rr. 5 nnd 6 allein eine Mehrausgabe vou 03 Millioucu erforderten (Heiterkeit.) Weibliche Beamte seien für Bahnhofs- nnd Nachtdienst allerdings nicht geeignet, wohl aber für Telephon, sowie, weil eS anch da au der nötige» Abwechselung nicht fehle, für Beschäftigung anch im Telegraphenverkchr. Abg. Tnbcil <Soz.) bringt zahlreiche Ennelbeschwerden über Mangel an Wohlwollen in der Behandlung der Unterbcamten vor. Die Dienstzeit sei für die Unter- beamten im allgemeinen viel zn lang. Redner verlangt endlich Regenmäntel für die Postillone. Abg. Kaempf frcis. Ver.) bekämpft Postpaket- nnd Post anweisungs-Stempel, AusichtSkarteusteuer und daS Ver langen, im OrtS- nnd Rachbarverkehr das Brief- nnd Postkartcu-Portv wieder zn erhöhen. Akan sage, dieser Zweig deS Verkehrs decke die Selbstkosten nicht, aber der gesamte Postverkehr könne doch unr als ein einheitliches Ganzes betrachtet werden. Der neue Post-Etat mit 62 bis 63 Millionen lleberschuß sei doch wahrlich keine Grund lage für die Fordernng einer Portoerhöhnng. Im Mai trete der neue Weltpvstkougrcß zusammen. Hoffentlich werde der Staatssekretär da eine Verbilligung des Weü- pvrtos anrcgen und ans das wärmste unterstützen. Rach Aufstellungen deS Aelteslen-Kvllegiums der Berliner Kauf mannschaft würde vielleicht bei Herabsetzung deS Welt- portoS ans die Sätze des Jnlandportos ein rechnerischer bestimmt wird: I. Daß die Zahlung des den Betriebs beamten, Werkmeistern und Technikern znkvmmcnden Ge halts am Schluffe jede» Monats zn erfolgen hat (eine Vereinbarung wegen späterer Gehaltszahlung soll nichtig sein): 2. daß den erkrankten Angestellten bezw. dem An gestellten, der durch »überschuldetes Unglück an der Dienst leistung verhindert ist nnd der für die Dauer von sechs Woche» seine» Anspruch auf Gehalt behält — im Gegen satz znm bestehenden Gesetz —, Bezüge aus der Krankeu- »ud Unfallversicherung fortan nicht mehr ans diesen sechs- wvchigen Gehaltsam'prnch aiigerechnct werden dürfen (eine dem zuwiderlanfende Vereinbarung soll nichtig sein): 3. daß bei Beendigung oder Kündignug des Dienstverhält nisses der Angestellte ei» schriftliches Zeugnis über Art nnd Dauer der Beschäftigung fordern darf. Das Zeugnis ist auf sei» Verlangen anch ans Führung und Leistungen auszudehnen. — Der zweite Antrag iRewlntivn), der anch von Zentrums- und freisinnigen Abgeordneten unterzeichnet ist, richtet an die Regierung das Ersuchen nm Vorlegung vou Gesetzentwürfen, durch welche: die Vorschriften der Gewerbeordnung über die technischen Beamten den Be stimmungen des Handelsgesetzbuches über das Dicnstver- hältuis der Handlungsgehilfen angepaßt werden: b) die fo verbesserten Vorschriften auf alle technischen Beamten (insbesondere diejenigen in landwirtschaftlichen Neben- betrieben» ausgedehnt werden: c) zu gunsten derselben Beamte» Vorschriften über angemessene Ruhezeiten ge schaffen werden, nnd B die Zuständigkeit der Gcwerbc- oder Kaufmannsgerichte ans die lechnifchen Angestellten ausgedehnt wird. — Der dritte Antrag endlich will dem Handlungsgehilfe», der infolge unverschuldeten Unglücks dieustleistungsunsätng ffr, unter allen Umständen einen über die Wirkung des DienstalterstufeusvstemS mit spezieller Angabe der finanziellen Konseguenzcn für den Fall, daß die ersten Tienstaltersstufeu von 3 ans 2 Jahre abgekürzt werden. 5. und l>. Gehaltserhöhungen für Post- und Telegraphensekretäre, Assistenten nnd Oberassisteuteu, sowie für Unterbeamte in nicht gehobenen Stellen und im Land ¬ fein, den Franzosen Zugeständnisse zu machen, die vor acht Tagen noch für ausgeschlossen galten, sollte es wahr sein, was der Berliner Ver treter des „Standard" in der Wilhelm-Straße gehört haben will, daß die deutschen Vertreter in Algeciras neue geheime, von großer Nachgiebig keit diktierte Weisungen erhalten hätten, die die „Agence Havas" ermutigten, von der gestrigen Sitzung der Konferenz ein entscheidendes Ergebnis zu erwarten, — sollte das wirkltch wahr sein, so könnte man sich an maßgebenden amtlichen deutschen Stellen vielleicht veranlaßt fühlen, seine Auffassung von vorgestern noch einmal zu revidieren. Was die Nachfolgerschaft Rouviers be trifft, so werden in Paris außer Millerand auch Poincarö und Bourgeois als sechswöchige» Gehaltsauspruch gebe» : eine eutgegenstehende (vertragliche) Vereiubarmig soll fortan nichtig sein. Abg. Kaffermann (nat.-lib.> begründet eingehend die Anträge. Die Ausdehnung der Vorschriften über die Handliuigsgchilfc» auf die Techniker sei namentlich mit bezug auf die Bestimmungen über die Kvnkurreuzklauscl erwünscht. Das Handelsgesetzbnch schließe zwar die Abzugs- fähigkeit von Kranken- und Uufallgelderu aus; aber der Prinzipal könne — auf dem Wege des EugagemeutS- vertrages — die Zahlung des GehaltS überhaupt aus- schließcn. Gerade iu diesem »sichtigen Punkte iei also dem Prinzipale freie Hand gelassen. Dem solle durch seinen Antrag abgeholfen werden. Abg. Potthoff (frcis. Vgg.> legt die Notwendigkeit dar, den technische» Angestellte» eine gesicherte rechtliche Grundlage für ihre Berufsverhältnisse zu schaffe», i»dem ma» sic de» Handlungsgehilfe» rechtlich glcichstclle, so wohl i» bezog auf die Kündigungs-Verhältnisse, als auch iu bezug auf die Koukurrcuzklauscl. Gerade für die Tech niker pflegten die Bestimmungen über die Koukurrcnz- klauscl besonders drückend zu sein. In Weinstein-, Zwangsvorschrift zu beantragen. Abg. Dove (freis. Vgg.) legt dar, daß, wenn die Nicht abzugsfähigkeit von Krankengeld obligatorisch sein solle, doch zn bedenken sei, daß in dem Krankengelde auch bis zu einem gewissen Grade ein Ersatz für Gehalt liegt; und „ wenn Gehalt nnd Krankengeld zugleich gezahlt würden, so ^jucS Vortrags im Evangelischen Bund verboten sei. Sich liege darin in der Tat wohl ein gewisser Anreiz für den twE, öffentlich zn betätigen, sei das gute bürgerliche Recht Erkrankten, länger als nötig außer Tätigkeit zu bleiben, jedes Beamten. Auffällig sei u. a. auch die Strafversetzung Die beiden beantragte» Gesetzentwürfe werden einer des Assistenten Packnagel im Lippischen, der guter Biester- ! besonderen Kommission überwiesen, die Abstimmung selber war und das Pech hatte, einen Schaumburger zum über die Resolution ausgesetzt. Vorgesetzten zu haben. Abg. Stocker (chrlstl.-soz.) wünscht Einschränkung des Fernsprech- und TelegraphendicnsleS an Sonntage». noch sechs, bereits porgcstern von dem Abg. Kopsch an- gekündigte Resolutionen Kopsch und Wüller-Sagan hiuzugekommen. Diese bezwecken: l. Anrechnung der aktiven Tienstpflichtzeit bis zum Höchstmaß von drei Jahren auf das BesoldmigSdieustnlter von Beamten und Untcrbeantteu. 2. Zurückdatierung iu der Aucienuität uni ei» Jahr bei etatsmaßiger Ueberuahme vou bereits in Auf der Tagesordnung stehe» die Anträge des Abg' Schluß der Sitzung 5V« Uhr. — Morgen 1 Uhr: Kaffermann betreffend die Verhältnisse gewerblicher Wejterlwrntung des Postetats. Angestellter nnd Handlungsgehilfen. Der erste An- Die Beratung des poftetat» wird fortgesetzt. Zu den vier Resolutionen der Kudgetkommisston Resolutionen Patzig und der Resolution Kern (Ver mehrung der Endstellen für die höheren Beamten, sowie Erhöhung der Gehaltsstufen derselben) find inzwischen
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