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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190603084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060308
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060308
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-08
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.03.1906
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135 209 581 Mark im laufenden Etat ab. Kongreß besteht aus je 28 Mitgliedern der Tataren im roch wahrscheinlich verloren. also im Vergleich mit dem Vorjahre eine Abnahme den und von eiras kämpfle es sür wichtige internationale Grund sätze und sei deshalb ein Gegner der französischen Schrimm, 7. März. In das Schlafzimmerlvon 17 000 Strl. auf. Trotz der um 220 000 Strl. der Grundbesitzereheleute Hoffa im benachbarten!vermehrten Aufwendungen für die Reserve, deren Kaweze wurde eine mit Steinen und Pulver ge- Stärke 122000 Mann erreichen soll, und trotz der üllte, mit einer Zündschnur versehene Bombe ge- Mehrausgabe von 29 000 Sterl, für die Bekleidungs- worfcn. Frau Haffa wurde schwer verletzt, das inagazine, deren Ueberfluß an Vorräten aus dem Schlafzimmer ist demoliert. Ein der Tat verdächtiger südwestafrikanischen Kriege aufgebraucht ist, sieht daS bekannter Herr zog seinen Ueberzieher aus und sprang den Knaben nach. Es gelang ihm, die Kinder zu retten. Die Bewohner des Germania-Bades leisteten die erste Hilfe. Der Retter, dessen Name unbekannt ist, hatte sich stillschweigend entfernt. An der Stelle, wo er die Kinder rettete, ist die Pleiße über 2 Meter tief. 1858 wurde Bodelschwingh Hilfsprediger in Paris, 1864 Pfarrer zu Dellwig, 1872 kam er nach Biele- seid, wo er sein so überaus segensreiches soziales Werk begann. Trotz seiner 75 Jahre ist er zur zeit unermüdlich tätig, die Obdachlosigkeit und Wanderbettelei in Berlin herabzusetzen. Die Bodel- schwinghschen Anstalten in Bethel bei Bielefeld be Herbergen Epileptische, Geisteskranke sowie an anderen Krankheiten Leidende, verwaiste Kinder, Heimatlose rc. Der Grundsatz Bodelschwinghs ist „Arbeit statt Almosen". Seine Anstalt in Bielefeld wurde das Vorbild für zirka 20 gleichartige Anstalten in Deutsch land. Man vermutet einen Budget nur die Unterhaltung des Heeres in dem gegenwärtigen Bestände für die Dauer eines weiteren Der alte Berg- Jahres vor, da der Kriegsminister Haldaue keine für die westfälischen, wichtige Änderung vornehmen will ohne ausreichende mitteldeutschen Berg- Zeit zur Prüfung gehabt zu haben. Die Stärke reviere zahlreiche Belegschaftsversammlungeu zur des Heeres soll nm 5300 Mann herabgesetzt werden Erörterung der Wohnungsfrage ein. infolge der durch die Änderung in der Verteilung Witten a. d. Ruhr, 7. März. Auf einem der Flotte sich ergebenden Verringerung der Garnisonen Neubau stürzte ein Arbeiter, zwei andere mit sich in den Kolonien. Alle regulären Streitkräfte sollen , schreibt u. a.: „Unrichtig ist es, und ich weise es an das entschiedenste zurück, wenn der Herr Oberpfarrer mich bezichtigt, ich hätte seinerzeit die evangelische Landeskirche eine windschiefe Bretterbaracke genannt Herr Pfarrer Hottenrott gibt die Versicherung, da er bei noch keiner Grabweihe jemals auch nur mi dem leisesten Gedanken daran gedacht habe, die übrigen Gräber, weil evangelisch geweiht, als nicht geweiht zu betrachten. Mit demselben Gefühle der Ehrfurcht habe ich vielmehr, so schreibt der Pfarrer, stets auf evangelischen Friedhöfen amtiert, wie auf katholischen. Trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, daß jede Kon fession ihre eigene Art der Weihe haben kann, ohne deshalb die andere auch nur in Gedanken zu ver ketzern." — Zu einem weiteren im Pfarrer Hottenrott- Artikel enthaltenen Vorwurf erließ gestern der Kirchen vorstand folgende Erklärung: „Der unterzeichnete Kirchennorstand verwahrt sich aufs entschiedenste gegen die Unterstellung des Herrn Pfarrers Hottenrott, daß sein Beschluß, die Friedhofs-Angelegenheit betreffend, unter der Einwirkung seines Vorsitzenden, des Herrn Kirchenrats Superintendenten Dr. Schmidt, entstanden sei. Vielmehr erklärt er hierdurch, daß dieser Be schluß aus seiner Mitte heroorgegangen ist, und daß er hierbei sich von rein sachlichen Beweggründen hat leiten lassen." — Dresden, 6. März. Der Privatus H in Dresden, der, wie wir berichteten, sein gesamtes Vermögen an der Spielbank zu Monte Carlo ver spielte und mit seiner Gattin, fast von allen Mitteln entblößt, nach Dresden zurückkehrte, ist nunmehr mit Frau und Kind ins Ausland abgedampft, nachdem er vorher einen Dresdner Kapitalisten unter falschen Sorspiege.'ung°n noch um 7500 Mark erleichtert jatte. Von Bord des Dampfers erhielt der Gc- chädigte noch eineAnsichtspostkarte, die die letzten Grüße res „Opfers von Monte Carlo" enthielt. H. oer- prach, alles Geld zurückerstatten zu wollen, sobald er auf den Diamantfeldern von Südafrika vom Glücke begiinstigt sein werde. Man sieht, die Abenteuer lust hat noch nicht nachgelassen. — Großenhain, 6. März. Hier stürzte der Möbellackierer Meinig aus einem Fenster der Kirchnerschen Möbeltischlerei infolge eines Fehltrittes — Ruhland, 6. März. Im Kaufmann Freitagschen Hause zu Welzow brach Feuer aus. Der Bergmann Löser wollte noch Sachen retten, mußte aber seine Kühnheit mit dem Leben bezahlen. Einen gleichfalls anwesenden Kostgänger Hampusch ereilte dasselbe Schicksal. Erst als man beide längere Zeit vermißte und Nachforschungen anstellte, wurden ihre Leichen, vollständig verbrannt, aufgefunden. Arbeiter wurde verhaftet. Racheakt. Bochum, 7. März, arbeiterverband beruft chaumburg-lippischen und Letzte Telegramme. (Wolff s Telegraphisches Bureau.) die deutsch-böhmischen Abgeordneten annehmbar ge staltet werde. Budapest, 7. März. Das Mitglied der neuen Partei Eötvös meldete seinen Austritt auS dem leitenden Ausschüsse der Koalition an init der Be gründung, daß zwischen ihm und den leitenden Ausschüsse Meinungsverschiedenheiten beständen und daß er die jetzige Lage als gefährlich betrachte. Rom, 7. März. „Giornale d'Jtalia" erklärt die Gerüchte für völlig unbegründet, daß die Er nennung Tittouis zum Botschafter i« London demnächst eine große Veränderung in den diploma tischen Kreisen nach sich ziehen werde und dementiert ebenfalls das Gerücht, daß Graf Lanza, der Bot schafter in Berlin, den Wunsch geäußert habe, sich von seiner Stelle zurückzuziehen. Rom, 7. März. „Tribuna" erhielt aus Mo naco die Nachricht, der Fürst Von Monaeo werde nach Paris gehen, um seine Dienste zur Vermittlung zwischen Deutschland und Frankreich anzubieten. — Der bekannte, die Presse in antideutschem Sinne bearbeitende Politiker und Senator Arbib ist einem Schlaganfall erlegen Rom, 7. März. Der bekannte Bischof Bono» mellt von Cremona, dessen Hirtenbrief von der Notwendigkeit der Trennung von Kirche und Staat Aufsehen erregte, ist in Rom eingetroffen, um vor dem Papste sich selbst zu rechtfertigen. Madrid, 7. März. In Fraga, Provinz Huesca, kam es zwischen der Guarda Civil und Ausständigen, die Arbeit verlangten, zu einem Zusammenstoß, bei dem mehrere Schüsse ab- gegeben wurden, durch die drei Ausständige getötet wurden: auch von der Guarda Civil wurden einige Mann verletzt. Rotterdam, 7. März. Die Haager Zeitung „Abendpost" meldet, man beabsichtige eine zweite Haager Friedenskonferenz schon diesen Som- mer einzuberufen. Die Zahl der Delegierten samt den Sekretären wird auf 150 geschätzt. Die Regie rung stelle den sogenannten Gräflichen Saal im Bienenhofe der Konferenz zur Verfügung. Petersburg, 7. März. Neben dem heutigen Dumamanifest soll ein vertraulicher Senats befehl ergangen sein, nach dem von allen künftigen Abgeordneten vor der Zulassung zur Duma obliga torisch der Treueid vom Kaiser und der Autokratie gefordert wird. Jede antimonarchische Haltung der Dumamitglieder ziehe Verfolgung wegen Meineides nach sich. An der gestrigen Börse wurde der Rück tritt Wittes bereits als vollständige Tatsache be sprechen. Kiew, 7. März. Da 50 Zeugen sich nicht meldeten, baten alle Anwälte um Vertagung der Verhandlung gegen die Veranstalter der Juden verfolgungen. Der Staatsanwalt schloß sich der selben Meinung an. In zweistündiger Beratung beschloß das Gericht, die Verhandlung zu vertagen und 8 Inhaftierte freizulafsen und nur der Polizei aufsicht zu übergeben. Die Prvzeßkosten übernimmt der Staat. Odeffa, 7. März. Nach einer weiteren Mel dung sind bei dem Bombenanschläge, welcher am Montage auf dem Alexanderprospekt gegen einen verschiedene ordentliche Steuern waren an diesen Tagen fällig. Für Sachsen sind durch frühere Ver ordnungen die Quatembertage immer auf Mittwoch festgelegt, und zwar nach Jnvokavit (dieses Jahr 7. März), nach Pfingsten (6. Juni), nach Kreuzes erhöhung (19. September) und nach dem dritten Advent (19. Dezember). In anderen Ländern sind die Quatembertage anders geordnet, so in Nürn berg aus Lichtmeß, Walpurgis, Laurentius und Allerheiligen. — Für den am Sonntag Judica stattfindenden Liederabend der hiesigen Sängervereinigung findet am kommenden Sonnabend abend im Saale des „D e u t s ch e n H a u s e s" die 1. Gesamt probe statt. Der derzeitige Liedermeister, Herr Kantor Merker, bittet — wie aus dem dieSbez. Inserat der vorliegenden Nummer unseres Blattes heroor- geht — alle Herren Sänger um zahlreiches und pünktliches Erscheinen. Als Massenchöre sind in Aussicht genommen worden die beiden Volkslieder „Der Schweizer" und der „Soldat", ferner die Wilh. Speidel'sche Komposition „Der deutsche Sang" und „Wie könnt' ich Dein vergessen." Die deutschen Liederhefte sind mitzubringen! — Aus dem amtlichen Bericht der Kom mission für das Veterinärwesen über die am 28. Februar 1906 im Königreiche Sachsen konsta tierten ansteckenden Tterkrankheiten ersehen wir, daß in der Amtshauptmannschaft Glaucha« ein Fall von Schweineseuche und zwar in Rein holdshain vorgekommen ist. Im ganzen Königreich Sachsen wurde 1 Mal Milzbrand, 1 Mal Rauschbrand, 10 Mal Tollwut, 1 Mal Rotz, 1 Mal Lungenseuche des Rindviehs, 1 Mal Schafpocken, 9 Mal Bläschen ausschlag der Rinder, 1 Mal Rotlauf der Schweine, 12 Mal Schweineseuche einschließlich Schweinepest, 13 Mal Geflügelcholera, 1 Mal Hühnerpest, 18 Mal Brustseuche der Pferde, 4 Mal Rotlaufseuche dec Pferde und 4 Mal Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde festgestellt. —Gersdorf. 6. März. In der gestern stattgefundenen Vorstandssttzung des hiesigen Haus besitzeroereins wurde beschlossen, die diesjährige Generalversammlung am Freitag, den 16. ds. Mts. im Ratskeller hier abzuhalten. Im Weiteren nahm man Kenntnis von mehreren Eingängen die Haft pflichtversicherung betreffend, sowie von einer Zu schrift der MittelstandSoereinigung im Königreich Sachsen. Es fand dann die Aufnahme von 9 neuen Mitgliedern statt. Von vorliegenden Angeboten über drei verschiedene Vorträge ist man gewillt, die selben im April und Mai zu hören. Etwaige An träge zur Geueralversammluug sind rechtzeitig beim Vorsitzenden des Vereins, Herrn Kassierer Mehner, anzubringen. — Gersdorf, 7. März. Der Gersdorfer Zweigvereiu des Evangelischen Bundes hielt ver gangenen Montag im „grünen Tal" einen christl. Familienabend ab, der leider nicht, wie man es sonst gewöhnt ist, gut besucht war. Es mochten etwa 150 Personen anwesend sein, für unsere große Gemeinde und den großen Saal herzlich wenig und das war um so mehr zu bedauern, da so Vorzügliches ge boten wurde. Schon die treffend gewählten und sehr gut vorgetragenen Chor- und Sologesänge des Gesangvereins „Arion" und des Herrn Lehrer Paul: unter Klavierbegleitung des Herrn Lehrer Wachsmuth fanden den wohlverdienten Beifall. Im Mittelpunkt stand der Vortrag des Herrn Pastor Schaarschmidt aus Dux, der uns einen Blick hineintun ließ in die Los von Rom-Bewegung und an einem ergreifenden Beispiel zeigte, wie sich unter den Uebergetretenen freudige Bekenner befinden, die schon Treue gehalten bis in den Tod. Als einen Segen bezeichnete es der Vonragende, daß Massenaustritte aus den Kirchen nur selien sein, denn die evangelische Kirche habe ja dieser Bewegung ganz unvorbereitet gegenüber gestanden und ihr hat es an Arbeitskräften gefehlt, um diese Massen zu vertiefen. Diese Bewegung sei aber keineswegs im Rückgang, eher ist im letzten Jahre eine Steigerung zu beobachten. Es waren annähernd 5000 Uebertritte. Am Schluß des Vor trags, der auf die Hörer sichtlichen Eindruck gemacht, sang die Versammlung stehend 2 Verse des alten Reformarionsliedes „Ein feste Burg." Im Schluß wort dankte Herr Pastor Böttger allen Mitwirkenden, insonderheit Herrn Pastor Schaarschmidt für seinen trefflichen Vortrag und betonte, daß er recht ange nehm von demselben enttäuscht sei. Er kenne die bedrängte Lage der Gemeinde Dux und habe nun erwarlet, daß der Vortragende herzbeweglich um Gaben bitten werde. Aber kein Wort sei darüber gefallen und darum halte er es für seine Pflicht darauf hin- zuweiseu. Am Saaleingang seien Teller aufgestellt und jedermann Gelegenheit geboten, ein Scherflein zur Deckung der Unkosten beizusteuern. Der Ueber- schuß solle der Gemeinde Dux zufallen. Mit gemein samen, Gesang wurde die Versammlung geschlossen. Wie befriedigt Jedermann den Saal verließ, konnte man an der Einnahme erkennen. Trotz des schwachen Besuches konnten dem Vortragenden nach Abzug von reichlich 14 Mk. Spesen, noch 50 Mk. für seine Ge meinde ausgehändigt werden. Mehrere Personen meldeten sich auch als Mitglieder des evangelischen Bundes an. —^*) Falken, 7. März. Am vergangenen Sonntag hielt der hiesige Landwirtschaftliche Verein einen außergewöhnlich zahlreich besuchten Vortrags abend im Görnerschen Gasthof ab. Nachdem der Vorsitzende Herr Gutsbesitzer Paul Schubert die An wesenden aufs wärmste begrüßt und bewillkommnet hatte, erteilte er dem Referenten, dem Direktor der Landwirtschaftlichen Schule zu Rochlitz, Herrn Dr. Müller dos Wort, welcher über das Thema: „Land wirtschaftliche Geflügelzucht" referierte. Dem Vor tragenden, welcher sich in seinem einstündigen Vor trag über die nützlichsten Hühnerraxen, geteilt in Leg-, Fleisch- und Bruthühner, sowie über Anlage von Hühnerställen, bezw. Voliören, über Fütterungs- Verhältnisse, Aufzucht von Kücken, Altersbestimmung durch Anlegung von Celluloid-Ringen usw. aussprach, Debatte. Alle an den Referenten gestellten Fragen wurden eingehend beantwortet. Hierauf dankte der Vorsitzende dem Herrn Redner dadurch, daß er die Versammlung aufforderte, sich vonden Plätzenzu erheben. Nach einem an die Versammlung gerichteten Schluß worts deS Vorstehers, in welchem dieser betonte, daß di: Ausführungen des Herrn Dr. Müller recht beherzigt werden möchten, wurde der für alle Be sucher interessante Vortragsabend mit dem Wunsche, bald wieder einen solchen zu veranstalten, geschloffen. — Limbach, 6. März. Gestern nachmittag erschoß sich der hiesige Seidenhändler Esche. — Hartha, 6. März. Auf dem hiesigen Bahnhofe ereignete sich gestern früh ein bedauerlicher Unglücksfall. Bei den sich nötig machenden Rangier arbeiten des früh l/,7 Uhr von Waldheim daselbst eintreffenden Personenzuges mit Güterbeförderung wurden dem dort stationierten Weichenwärter Liebers beide Beine überfahren. — Plauen i. V., 6. März. Eine Kindes mörderin ist hier auf eigentümliche Weise dazu ver anlaßt worden, ein Geständnis ihrer Schuld abzu legen. Ein vor drei Jahren bei dem damaligen „Vereinsgarten"-Wirt Bach in Schleiz tätig gewesenes Dienstmädchen aus Markneukirchen hat während ihrer Dienstzeit ein Kind geboren, es durch Ertränken in einem mit Wasser gefüllten Eimer getötet und hier auf unweit des Schleizer „Vereinsgartens" einge graben. Das betreffende, zuletzt hier aufhältlich ge wesene Mädchen hat sich, dem Triebe der Mitglieder einer religiösen Sekte, welcher sie angehörte, folgend, vor einigen Tagen in Schleiz dem Gericht gestellt und ein umfassendes Geständnis abgelegt. Am Sonnabend fanden Nachgrabungen an dem von der letzteren bezeichneten Orte statt, welche Knochenüber- reste des Kindes zu Tage förderten. Die Täterin befindet sich in Gerichtsgewahrsam. — Plauen i. B., 6. März. Ein hartnäckiger Selbstmordkandidat ist der kleine Bursche aus der Leibnizstraße, der sich am Freitag mittag am Treppen geländer der Wohnung seiner Mutter aufgeknüpft hatte, von einem jüngeren Bruder aber noch recht zeitig abgeschnitten worden war. Der 13jährige Junge versuchte sich während des Transportes nach dem Krankenhauses zu erdrosseln, wozu er sein Hemd, nachdem er es zerrissen, benutzte. Als man im Krankenhause eingetroffen war, mußte das Hemd vollends zerrissen werden, um den Kopf des Burschen frei zu bekommen. — Oelsnitz i. V-, 6. März. Was ein Mensch auszuhalten vermag, das zeigte sich am Sonntag früh hier, als ein Hausbesitzer auf dem Oberboden seines Hauses eine Frauensperson in einen Winkel gekauert schlafend fand. Das Mädchen, Laura Keller mit Namen, 26 Jahre alt und aus Markneukirchen stammend, war am 24. Februar aus dem Wald- Heimer Zuchthause nach Verbüßung von 1 Jahr 8 Monaten Strafe entlassen worden und hatte sich, da ihr nirgends, nicht einmal bei ihren Eltern, Unterkunft gewährt wurde, am 27. Februar auf den erwähnten Hausboden geschlichen und har sich dort volle hundert Stunden ohne jedwede Nahrung auf gehalten. — Falkenstein, 6. März. Zu dem von uns gemeldeten Zusammenbruche des Vogtländischen Städte- bund-Theaters ergreift nun auch die Direktion das Wort. Die Einnahmen bezifferten sich nach ihren Ausführungen in vielen Fällen nicht über 20, ja oft unter 10 Mark, weshalb es der Direktion nicht möglich war, ihren Verpflichtungen den Mitgliedern gegenüber nachzukommen. Die Direktion selbst habe die bitterste Not gelitten und habe Brot und Butter, die einzigen vorhandenen Lebensmittel, mit ihren Mitgliedern geteilt. — Annaberg, 6. März. Der hiesige katho lische Geistliche, Pfarrer Hottenrott, hat in der Fcied- hofsstreitigkeit nochmals das Wort ergriffen. Er reißend, ab. Einer wurde getötet, einer hoffnungs- gegen Ende des Etatjahres 1906,07 mit einem los, der dritte schwer verletzt. neuen Gewehr ausgerüstet sein. Wien, 7. März. Einem Kommuniques zufolge! Washington, 7. März. Der deutsche Bot- befchiossen die deutsch-böhmischen Abgeord- schaster Freiherr Speck v. Sternburg erklärte neten eine Resolution, welche besagt: die Äbge- in einer einem Berichterstatter gewährten Unterredung ordneten treten in die Beratung der Wahlreform- gegenüber den Verdrehungen und Berdäch vorlage ein, finden aber in dem vorliegenden Ent-^tigUNgen der deutschen Politik, daß Deutsch- wurf eine Verschiebung der nationalen Kräfte zmlaud keineswegs den Krieg haben wolle. In Alge- ZUM 75. Geburtstage DobelschWinghs. Pastor Or. v. Bodelschwingh beging am 6. März seinen 75. Geburtstag. Er wurde 1831 zu Haus Mark bei Tecklenburg geboren und studierte Naturkunde und Landwirtschaft sowie Theologie. Dresden, 7. März. Der König von Laden verübt wurde, der Besitzer des Ladens und Württemberg besuchte früh die Fürstengruft in 3 Kommis verwundet worden. Der Anarchist der Katholischen Hofkirche und legte Kränze nieder, verletzte einen Polizeibeamten, der ihn verfolgte, Hierauf erfolgte eine Besichtigung des Königlichen wurde ober selbst verwundet und verhaftet. Er ist MarstalleS in der Stallstraße. Um 9 llhr 50 ein 19jähriger Handwerker. Minutenoormittags reiste der König, von König Tistis, 7. März. Der Mörder des Generals Friedrich August nach dem Bahnhof begleitet, wieder GriaznoW ist zum Tode durch den Strang ver- ab urteilt worden. — In eine Brauerei drangen Berliu, 7. März In der heute erschienenen Räuber ein, nahmen 700 Rubel mit und oer- cm r. m schwanden. — Ern Eifenbahnwochter wurde „Medrzrmschen Wochenschrrft" berichtet der Berliner h^e in der Nähe des Bahnhofes getötet. Dermatologe Prof. Kromayer über die Behänd- Die Räuber entflohen unter Mitnahme der Waffen lung mit den neuen durch Wasser gekühlten Oueck- des Ermordeten. Vier bewaffnete Übeltäter plÜUdev- filber-Ouarzlampeu, die von der Platinschmelze ten ein Restaurant aus, während andere durch Heräus in Hanau hergestellt wurden und dereni^^^.Ä^^^^^ nächtliche Panik hervorriefen. «1^.4 Tiflis, 7. Marz. Heute wurde hier m dem äußerst wirksames Licht alle bisherigen Palaste des Statthalters eine Konferenz von Ver- Lichtguellen in ben Schatten stellt. tretern der Armenier und Tataren unter dem Vor- Berlin, 7. März. Der neue Etat der sitz des Statthalters eröffnet, der die Beilegung Stadt Berlin für 1906/07 schließt in den Ein- der bewaffneten Zusammenstöße zwischen nahmen und Ausgaben mit 153 267 646 Mk. gegenlden Armeniern und Tataren erwägen soll. Der Berlin, 7. März. Eine große Station für und Armenier. — Der Statthalter hat über drahtlose Telegraphie wird Ende Juni in Bezirk Bortschalinsk den Kriegszustand verhängt Nauen eröffnet werden, vorausgesetzt, daß keine Iden Bezirk dem zeitweiligen Generalgouverueur Störung der Vorarbeiten eintritt. Die Unter- Tiflis unterfiel! t. nehmerin ist die Gesellschaft für drahtlose Telegraphie. Tiflis, 7. März. Die Landbevölkerung Kiel, 7. März. Wegen heftigen Sturmes Bezirk Ratschtnsk hat sich dem Generalgouverneur ist das am Montag ausgelaufene Aufklärungs- Alichanow unterworfen und ihm ihre aufrichtige geschwader, bestehend aus 2 großen und 6 kleinen IReue, sowie die Absicht ausgesprochen, für das so- Kreuzern, in der Skagenbucht vor Anker gegangen, fortige Vorgehen der Bevölkerung eine Handhabe zu Kiel, 6. März. Der der Reederei Diedrichsen überreichen und die Anstifter der Unruhen auszuliefern, in Kiel gehörige Dampfer „Lenia", der von Boneß Biarritz, 7. März. König Eduard Von mit Kohlen für Kiel unterwegs war, ist bei Ska- England ist gestern abend hier eingetroffen, gen gestrandet. Die Mannschaft ist gerettet, die London, 7. März Das Heeresbudget be- !adung dürfte geborgen werden, das Schiff ist je-Iläuft sich im Ganzen auf 29 796 000 Strl., weist wurde am Schluffe seiner Ausführungen lebhafter zwei Stock herab und blieb auf der Stelle tot. Beifall zuteil. Inder sich anschließenden Aus-! — Leipzig, 6. März Oberhalb des Germania- spräche wurde in anbetracht des hochwichtigen Neben- Bates waren gestern nachmittag zwei Knaben beim erwerbszweigs der Landwirtschaft das Wort sehr ofi Spielen in die hochgehende Pleiße gefallen und be- ungunsten der Deutschen und müßen daher bestrebt begehrt, und es entwickelte sich eine sehr anregende reits von der Strömung erfaßt worden. Ein un- Isein zu erreichen, daß dieser Wahlreformentwurf für!
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