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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190603084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060308
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-08
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 08.03.1906
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WWMnMl UM den folgenden Tag und ^MM nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf kostet durch die Austräger pro Quartal Mü 1F6 MM /M M MM .M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen» durch die Post Mk. 192 frei ins Haus. (M MM Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Logan, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, HüttenMnd u. s. w. für das Königliche Amtsgericht und den Smdtrat zu HohsMsmErnmhal Vrgcrn aller GerireirröesVerrvalturrgen Kss urrrliegenHerr Ortschaften, 5"M««WWWW»»MM^SWWWWSWSWWW»SMI»» Nr. 55. Donnerstag, den 8. März 1906. WM»s^»Wes 56. Jahrgang. » «»wo»»»—W-MMqw der russische» Regierung ist der Zeitpunkt der Beendigung Ermässigung der Stempelte der Zollrevision masMvend. Der Staatssekretär teilt so- Verkehrs und daher zum mi Gehler. Br. geforderten 3Ö00Ö0 Mark als erste Rate und für de» llm- dem Bmidesratstische aus nrit großer Ruhe r bau der Strecke Chemnitz—Happel und de» teilweise» keit die Angelegenheit behandelt ivcrden »ins;, die Erleichterung 'des Arbitragc-Berkchrs deckt sich diel möglich abzuhelfe». " „ ' ' " ' ' " " ' -I Unterstaatssekretär Sydow envidert, daß es sich in Falle vo» Berhehuugen »icht möglich sei. Abg. Lattmonn chürlsch.^Vgg.I beschwert sich über inagpanschen EhaubiniSmuS; Telegraminc »ach Hcrmamc- Ermätzlgung ver Stempetlähe ci»e Belebung des Arbitraae- Verkehrs und daher zum mindesten einen Ausgleich bei de» Neichseiiinahme». Bo» einer Begünstigung der Börse kann wohl kaum die Rede sein; die Gründe der Vorlage liegen ja auf rein finanzpolitischem Gebiet. genommen. Es handelt sich weiter um Eifenbahnanselegen- hetten. Die Finanzdeputation n stellte die folgenden Anträge: die für den oiergleistoen Ausbau der Linie Dresden—Werdau zwischen Aainstzrrg und Tharandt stempel, die von der Ausgabe von Aktien-Urkunde» zu nächst absehen: neu ist ferner, abgesehen von der Stempel freiheit der unverzinslichen Schatzanweisungen, daß die Reichs- und Staatsanleihen Dentschlaiids nur ein Zwanzig stel vom Tausend zahlen solle». Wir erhoffe» von der Umbau des Bahnhofs Chemnitz eingestellte fünfte Rate mit 1200000 Mark zu bewilligen. Die Anträge werden einstimmig zum Beschluß er hoben. Nächste Sitzung: morgen früh 10 Uhr. Abg. Dr. Kachem (Zentr.) hält, obgleich der größte Teil der Vorlage ja Wünschen derÄudgetkommission ent spreche, Kommlssionsberatung doch für geboten. Abg. Gamp (Reichsp.) glaubt nicht an eine Ver mehrung der Reichseinnahmen ans dieser Vorlage. Die Börsenstener habe sich im großen ganzen durchaus be währt; die Verminderuug eines Teils der Börsengeschäfte sei der Zweck des Gesetzes. Er hofft auf leichte Ver ständigung in der Kommission. Die für die Gasanstaltserweiterung notwendigen Maurer- und Zimmer-Arbeiten sollen vergeben werden. Blanketts hierzu können in unserem Stadtbauamte entnommen werden. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 7. März 1906. vr. Polster, Bürgermeister. Gesuche bei dem unterzeichneten Stadtrate anzubringen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, den 5. März 1906. Ur Polster, Bürgermeister. Kekanutmachung. Sonnabend, den 16. dss. Mts. Einnahme des am 1. d. M. fällig gewesenen Termins Schul- und Parochialanlagen in der Gemeindeexpedition. Hermsdorf, den 6. März 1906. Der Gemeindevorstand. Müller. Deutscher Peichstag. Berlin, 5. März. Nach definitiver Annahme der Vorlage wegen Urbrr- leitung von Hypotheken des früheren Rechts be gründet Abg. Cothein seine Interpellation betreffend die zollamtliche Abfertigung deutscher Ausfnhr- giitrr an den rnsstsche» Grenzstationen. Er legt dar, in welchem Umfange an den russischen Grenzstationen Verkehrsstockungen im Zusammenhänge mit der Revolution in Rußland, aber auch infolge des durch die bevorstehenden Zollerhöhum.en erhöhte» Andranges von Ware» stattge- fimden hätten. Insoweit es sich »ni letztere Ursache han delte, seien gleichartige Verkehrsstockungen, aber in iveit geringerem .lmfange, auch a» deu Grenze» nach der Schweiz, Oesterreich-Ungarn w., wahrzunehmen gewesen. Aber überall da hätte» die Zollverwaltungen großes Ent- gegenkvmmen gezeigt ebenso wie auch unsere Zollver waltung in bezug auf Misere Einfuhr sich iu anerkeuucns- werter Weise entgegenkommend erwiesen habe. Anders die russischen Grenzzollämter. Diese hätten vom l7. Febr. c.b sich äußerst ablehnend verhalten, nicht nnr in bezug auf Annahme von Güterzügen, sondern mich in bezug auf Entgegennahme von per Fuhrwerk an die Grenze kom menden Gütern. Die russische Eiscnbahiwerwaltuug habe, ivie es heiße, die Lieferfrist einfach nm 10 Tage verlängert, angeblich ans Grnnd eines Abkommens mit der unsrigen. Die Verlängerung der Lieferfrist habe aber zur Folge, daß die so verzögerten Güter nicht mehr ans die bisherigen niedrigen Zölle Anspruch hatten, sonder» die »ene» höheren Zölle zahlen mußte». Ans eine solche Be»achteilig»»g »»jerer Exporteure zum Vorteil der russischen Zollkasse konnte sich doch unsere Eiscnbahnverwaltung unmöglich einlassen. In Epdtknhnen-Wirballe» und in Alerandrowo standen Ende Februar je Hunderte von Waggons mit Waren nnabgefertigt. Charakteristisch sei, daß die rassische Regierung für Rohseide und Halbseide die höheren Zölle ihres ZvllgesetzeS nicht erhoben habe, weil sie dieser Stoffe bedüne. «sie war also sehr wohl in der Lage, auch noch nach dem 1. März die längst an der Grenze lagernden Guter zu den niedrigen Zollsätzen hereinzulasscn. Trotz dem berief sie sich in iprer abschlägigen Antwort ans das ErNlchcn des deutschen Botschafters von Ende Febrnar darauf, daß sie dem Gesetze gemäß vom 1. März ab die höheren Zölle erheben müsse. Und wenn sic in der Ant wort zugleich bemerkte, daß sie aber mehr Beamte an den Grenzzollämtern anstelle» wcrde^ — ma» denke, am l. März, — so sei das der reinste Hoh»! Die Interpellation sei ohne jede Fühlung mit den verbündeten Regierungen eingcbracht. Es handle sich hier nm keine Partei, sondern um eine allgemeine Angelegenheit. Gegen eine solche Mißhandlung deutscher Interessen russischerseits müssen wir alle protestieren! Staatssekretär Graf Pofadowskq: Das hohe Haus - Äbg. Dr. Müller lfreis. Vcrgg.) bittet um Erledigung - der Vorlage im Plenum. Abg. Rettich (koiis.) hält mit seinen Freunden Kom- ! Missionsberatung für notwendig. Abg. Mommsen (freis. Vcrgg.-: In diesem Hause sei zurzeit eine gesunde Reform der Börsensteuer im In teresse der Handelswelt sowohl wie auch der Reichssinan pm nicht zu erzielen, weshalb er weitcrgeheude Wünsche zurück stelle. Es sei die Erfahrung gemacht worden, daß die Kommission bei solchen Sachen in verhältnismäßig ver nünftige Regierungsvorlagen wie die von 1004 hinein pfuscht und ganz unausführbare Vorschläge hineinbringt. (Sehr wahr! links.) 'Nicht einverstanden sei er damit, anch für die noch nicht angcfertigtcn Aktien den Stempel einzuführcn. Nachdem noch Abgg. Dr. Paasche (nat.-lib.) und Dr. Kachem «Zentr.) für Kommissionsverweisung ge sprochen, wurde diese beschlossen. Die Beratung des Pottetats, Titel Staatssekretär, wird sodann fortgesetzt. Es liegen dazu die Resolutionen der Kudgetkommisston vor: l. betreffend Portofreiheit von Soldatenpaketen bis zn 5 Kilo: 2. betreffend Er leichterung der Telephon-Einrichtung und Telegraphen- Benützung auf dem Lande: :!. betreffend Abschaffung deS Bestellgeldes: 4. betreffend eine Enanete darüber, inwie weit die Portvsrciheit fürstlicher Personen eingeschränkt werden könne. Inzwischen ist noch eine Resolution Patzig »at.- ub.) cingegangen, wonach der Reichskanzler um eine Re- vrm des BesvldnugsweseuS ersucht wird in folgenden Richtungen: I. Anrechnung der Militürdienstzeit in der Weise, daß Militär- und Zivilanwärter in gleicher Gesamt- dienstzeit auch gleiche Besoldung haben ; 2. das WvbnungS- geld der unteren und mittleren Beamten der vollen Ver gütung der Miete nahezu gleichkommt: 0. deu Oberpost- praktikanten und den Pvstinspeklorcn und Lelegraphen- Jnspektoren, sowie 1. den Oberpostinipektorcm nnd Post direktoren »ach bestimmte» Richtungen Inn auskömmlichere Bezüge zu gewähren. Staatssekretär Kraetkr. Tie Verwaltung ist bemüht, die Kurbel-Apparate im Telephondienste nach und nach Zweite Kammer. Tic heutige Sitzung begann erst um ' Z2 Uhr, nach dem zuvor eine gemeinsame Besichtigung der Räume des neuen Ständehauses stattgewudeu hatte. Auf der Tages ordnung stand zunächst der Bericht der Rcchenschafts- deputation über das Dekret Nr. 16. Es enthält den Bericht über die Verwaltung der Landrs-Krandver stchernngsanstalt in den Jahren 1966 nnd >961. Abg. Enke (kons.) bittet, daß die Beiträge für den städtischen Haus- und Grundbesitz herabgesetzt' und dieser Korporation eine Vertretung in der Lcmdes-Prandver- fichernngSkammer gegeben werde. Abg. Rentsch Eons.) führt die Vermehrung der Ent schädigungen nicht sowohl auf die Trockenheit des Jahres 1904 als auf das unvorsichtige Umgehen mit Zündhölzchen zurück nnd empfiehlt, eine Revision in den Hänsern vor- nehmcn zu lassen, wie die Streiclüwlzer aufbewahrt werden. Abg. Wittig (kvnsO erblickt ein Mittel gegen die zu- nchmcnde fahrlässige Brandstiftung in Verbreitung eines -Flugblattes, worin auf die Gefahren und Strafen dieser Handlungsweise hiugewiesen wird, nnd in Verwarnung der Schulkinder. . . ?^'g- Günttzer Freis. Pp. verwendet sich gleichfalls für die Wunsche des städtische» Grundbesitzes.^ Ubg. Dilrich Fons.): Der Zustand ist kein normaler, daß kleinere Ortschaften auf Kosten der großen Städte neu aufgebaut werden. Solche Mißstände dürften nicht weiter bestehen. Bei den Versicherungsbeiträgen müßte man mehr wie bisher der massiven Bauweise und deu Fcuerlöscheinrichtnugen in den größeren Städten Rechnung tragen. Der Antrag dcr Deputation wird einstimmig an- Jndnstrie müßten konkurrenzfähig erhalten werden. Die Gehälter der Postbeamten seien ja vcrbcsseruugsfähig, aber es dürfe doch auch nicht übersehen werden, daß dann wieder eine Erhöhung der Wvhmmgsgeldwschüsse der Unter- beamtcn stattfinde, Ganz unzutreffend sei, daß die Unter- beamten wegen kleiner Verfehlungen in der festen An stellung zurückgcsetzt würden. Tic völlige Portofreiheit für Soldaten-Pakete, wie sie die Kommission wünsche, sei nicht angczeigt. Die Kontrolle, die da nölig wäre, sei gar nicht so streng durchführbar. Was die Pvrtofreiheit für Fürstlichkeiten anlange, so läge es gar nicht in deren Wunsch, ihre Berechtigung auch auf ihre gewerblichen Unternehmungen ausgedehnt zn sehen. Abg. Singer >Soz.) tritt für Verkürzung dcr Arbeits zeit und Aufbesserung der Unterbeamten-Gehälter ein und führt Beschwerde darüber, daß in bezug auf Gewährung Volle» Koaliticmsrechts a» die Beamte» dcr Wind sich lcider i» neuerer Zeit wieder etwas gedreht zu haben scheine; mau erschwere es ihnen wieder, ihre BernfS- interessen gemeinsam durch Zusammenschließnng zu Orga nisationen wahrzunehmen. Von dcr Verwaltung sei es ein Uebergrifs, wenn sie nach der Richtung hin die Be amten zu beeinflussen nnd so ihr bürgerliches Recht zu beschränken snche, wie dies Direktor Franke vom Reichs postamte getan habe. Abg. Kopsch «freis. Pp.) erklärt die Zustimmnng seiner Partei zn den von der Bndgetkommissivn beantragten Rc- svlntionen betreffend Erleichterung dcr Fernsprcch- nnd Telegraphen-Benützung ans dem platte» Lande, Porto- freihcit von Soldatenpaketen und betreffend Abschaffung des Bestellgeldes und endlich bctr. eine Engncte über die Möglichkeit von Einschränkungen der Pvrtofreiheit fürst licher Personen. Weiter wendet sich Redner gegen den anscheinend in dcr Reichspostverwaltnng eingerissenen rück schrittlichen Geist. Früher sei die Verwaltung ans Er mäßigung dcr Portvgebührcu im Interesse des Verkehrs bedacht gewesen, jetzt dagegen habe der Staatssekretär in der Steuerkommisfiön dem Verlangen nach Erhöhung des Portos im Orts- nnd Nachbarverkehr nnd »ach Erhöhung der Zcitnngsbesördernngsgebühr keinen Widerspruch ent gegengesetzt, sondern es sogar gebilligt. Gegen Aenßernngen der Unzufriedenheit seiner Beamten möge dcr Staats sekretär etwas weniger nervös sein. Schluß der Sitzung 6^/, Uhr. Morgen 1 Uhr: Fort- , setznng; vorher erste Lesung der Stempelgesetzvorlagen. zn beseitige». Ter Sv»»lagsdie»st der Telepho»isti»»e» soll möglichst beschränkt werden. Den Landbriefträgern soll der Dienst dahin erleichtert werden, daß sie höchstens 27 bis 2.9 Kilometer am Tage zurückzulegen haben. Auch ich wünsche Verbesserung der Lage der Beamten, aber bei der Finanzkalamität des Reiches müssen wir uns be scheiden. Wenn wir bei Beamtenbelcidignngen nicht gleich scharf eingreifen, so liegt daS daran, daß oft auf beiden Seiten gesündigt wird. Dem Publikum und den Beamte» ist mehr damit gedient, wenn ein Vergleich stattimdet, alS wenn der Strafrichter eingreift. Ich habe keineswegs eine Erhöhung des Briefportos in der SteiierkommHsiou befürwortet. Ich habe nur betont, daß wir doch nicht beim Pvstkartenverkebr im Ortsverkehr mit fortgesetzte» U»terbila»ze» arbeiten könne». Die Mitglieder des Post- assiste»te»-Verbandes dürfen nie vergessen, daß sie Beamte sind. Herr Francke hat sic in meinem Anstrage gewarnt. Es habe» sich in letzter Zeit Elemente emgeschlichcii, die sich wichtig machen wollen. Gerade für die Assistenten klasse ist viel geschehen. Ich möchte anch an dieser Stelle die Herren nochmals ermahnen, stets ihres Charakters als Beamte eingedenk zn bleiben. Abg. patzig -nat.-lib.> fragt, ob es richtig sei, daß dem Obcrpostassistentcn Löffler ein Vortrag im Evange lischen Bunde über Protestantismus nnd Katholizismus Verbote» morde» sei. Dcr Bctriebsbeamte müsse doch vo» seinen bürgerlichen Rechten ebenso gitt Gebrauch machen dürfen, wie beispielsweise der Richter. Redner befürwortet schließlich eingehend feine Resolution. Staatssekretär Kraetkr versicben dem Vorredner zunächst, daß in dem Falle Löfsler die ZemrnmSpartei nicht beteiligt sei. Ei» katholischer Geistlicher habe sich über Löfslers wachsende Agitation beklagt nnd das Reichs- Postamt die Sache untersucht. Löffler habe Flugschriften auch an katholische Familien versendet. Ihm sei die Agitation untersagt worden. Die Verkehrsbeamten müßten das Vertrauen aller Bevölkerungskreise haben, was im Berlin, 6. März. Die Novelle zum Stempelgesetz (Ermäßigung der Stempclabgabe sür Arbitragcgeschäftei steht znr ersten Lesung. ansschließt, daß von der Regierung auch mit Festigkeit ge- Ziehung auch solcher Aktien-Gesellschaften zum EmissionS- handelt wird. Der Unterschied zwischen dem deutschen und dem russischen Verfahren bei der Zollverwaltung be steht darin: Für die Anwendung eines Zollsatzes ist bei uns maßgebend dcr Zeitpunkt, wann die Ware zur Ver zollung angemeldet und zur Verfügung gestellt wird. Bei dann dem Hause das gesamte amtliche Material über die Verhandlungen mit der russischen Regierung mit. Daraus geht hervor, daß die russische Regierung sich gegenüber allen Vorstellungen zu einem entgegenkommenden Ver fahren nicht bereit gezeigt hat, daß aber im wesentlichen nur in Wirballen und Sosnowiee die rechtzeitige Annahme von Waggons verweigert wurde. Der Staatssekretär schließt: Der Herr Reichskanzler kann unter diesen Umstünden nichts tun, als darauf hinwirken, daß der deutsche Exporteur nicht gezwungen werden soll, diejenigen erhöhten Zoll sätze zu tragen, die etwa gefordert wurden, weil durch Er eignisse, die nicht den Charakter der höhere» Gewalt trage», sonder» vielleicht hätten vermieden werden können, Abfertigungsschwierigkciten eingetreten sind. Der Reichs kanzler wird seine Bemühungen »ach dieser Richtung fort setzen und wir hoffen bestimmt, daß es gelingen wird, mit der russischen Regierung zu einer Verständigung zn ge langen, wonach diejenigen Exporteure, die an der Forderung des höheren Zollsatzes gewissermaßen nnschuldig sind, in gewissen Grenzen schadlos gehalten werden. Ich bitte das Hans, vertrauensvoll den Schritten entgegenzusehen, die der Reichskanzler auch iu Zukunft im Interesse unserer Industriellen und Exporteure unternehmen wird. (Beifall.) Abg. Krumrr (nat.-üb.) betont nachdrücklich unser Exporlinteresse und hebt hervor, wie ungemein entgegen kommend unsere Zollverwaltung sich gegenüber Rußland erwiese» habe. Damit endet die Besprechung. Das Haus tritt dann in die Beratung des Post- Etats ein. 'Abg. Gröber (Zentr.I äußert seine Genugtuung über die Regelung dcr SonntagSruhc, besonders in bezng ans die Paketbestcllung nnd wünscht ferner, daß die etatmäßige Anstellung der Postbeamten spätestens in acht Jahren er folge, sonne daß sich die Porto-Befreiungen nicht auch auf gewerbliche Unternehmuugeu dcr Berechtigten erstrecken. Staatssekretär Krätkr führt aus, daß allzu iveit gehenden Wünschen in bezug auf die frühzeitige Schließung der Paket-Annahme-Schalter an Sonnabenden nur niit Vorsicht stattgegebcn werden könne, denn Handel nnd wird wohl damit einverstanden sein, daß bei solchen , ...... Meinungsverschiedenheiten zwischen zwei Regierungen von lanweisungen dringlich wünschenswert ist. dem Bundesratstische aus init großer Ruhe und Sachlich-lk! " ' . ? TO '! '7 '° ' ... was nicht sVorlage inhaltlich mit del früheren: neu ist die Heran- Schatzsckrctar Freiherr v. Stengel: Es könme sich,nnin»»,nu»,> ,„nn vcc imnn- fragen, ob die Vorlage nicht bei dcr jetzigen Ueberlastung stadt und aiideren^mcgarischen Orten mit deutschen Namen des Reichstags hätte'zurückgestellt ivcrden sollen. Aber sie unterlägen dort Schwierigkeiten bei der Post. Weiter soll gerade die Arbeiten zur Reichsfimmzrcform erleichtern plädiert Redner für Ostmarkeuzulagen an die Postbeamten, nnd die Tätigkeit der Stcuerkommissivn cMlasten. ^Dazu Der Staatssekretär solle immer wieder mit dieser Fvrde- kommt, daß die Steuerfreiheit der unverzinslichen Schatz- rnng kommen. Den Klagen dcr Unterbcamtcn möge der M Jnbezug anslStaatssekretär, iiisvwcit sic berechtigt seien, so rasch als Sächftschvr Landtag. Dresden, 6. März. Erste Kammer. Die Kammer nahm heute zunächst den Bericht dcr 3. Deputation über mehrere Kapitel des Rechenschafts berichtes, das Departement des Innern betreffend, ent gegen, und zwar über die Kapitel 46 bis niit 49, 52, 54, 56.i, 59V, 67, 69, nnd genehmigte nachträglich die vor gekommenen Etatübcrschreilungen. Sodann bewilligte man in Uebercinstimmnng mit der Zweiten Kammer 922000 Mark »ach Abstrich vo» 41000 Mark znr Anlegung des 3. nnd 4. Gelcifrs zwischen Leipzig und Gaschwitz und die damit zusammeichängcuden Herstellungen als fünfte nnd letzte Rate, sowie 740006 Mark für die Erweiterung de» Bahnhofes Knchhoiz als dritte und letzte Rate. Die Petitionen des Militärinvaliden Lange in Hohenstein-Ernstthal nm 'Anstellung im Dienste des Staates nnd des F. W. Doberenz in Wcnigossa wurden auf Grund der Lcmdtagsordnnug für unzulässig erklärt. Nächste Sitzung: morgen vormittag 1k Uhr. Die Königliche Ersatzkommission wird im Anschlusse an das diesjährige Musterungsgeschäft zur Entscheidung über etwaige Anträge von Reserve- und Landwehrmannschaften, sowie von Ersatzreservisten und ausgebildeten Landsturmpstichtigen des S. Aufgebots auf Zu rückstellung wegen häuslicher und gewerblicher Verhältniffe im Aushebungsbezirk Hohenstein Ernstthal am Dienstag, den 2?. Mär; 1906, vormittags T9 Uhr im Logenhaus zu Oberlungwitz Sitzung halten. Diejenigen Reserve- und Landwehrmannschaften, sowie Ersatzreservisten und ausgebildeten Land- sturmpflichtigen 2. Aufgebots, welche auf Grund der Bestimmungen in 88 118, 120, 122, 123 der Wehrordnung vom 22. November 1888 auf Zurückstellung wegen häuslicher und gewerblicher Verhält nisse für die Dauer eines Jahres Anspruch erheben zu können glauben, werden daher aufgefordert, ihre
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