Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.03.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190603130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19060313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19060313
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-03
- Tag 1906-03-13
-
Monat
1906-03
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.03.1906
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
In Courriäres selbst hat d e Katastrophe Der Verlauf der Festlichkeit erbrachte den Beweis treubrüderlichen festen Zusammen- Beifall. erneuten halte«. 57.8 5.78 Vertr Prüfe Übern übera in a n vorge fürder stellt eine . bewol fehl M i > sind I vollen Zufriedenheit aus. Zu der Übung hatten viele Zuschauer eingefunden. Nächsten Sonn nachmiltag findet eine öffentliche Prüfung in Neustadt statt. — Der Altstädter Turnverein hielt gestern zur sich tag der noch f z Urse ein I letzten Schäck aus. mit I angeb Feuer sein. Grub, den L die f trümi Decke gestell führ Jede, schon Ausd einer aber, sei. Katas Inge, Feuer fahrt die m kom richte: geschä Szenen der Co mit an düngen find bi i n S gäbe, t Zufahr Botschc stürme: es diej 4 und gebiet muß Anzahl stätten geriet, Pfeiler leitung vorgest funttio Merico zeichen, arbeite Gegen anzukä Jngeni gegen i da die hatten, achtz lebe wah noch ei Verzw, in den Si E x P Schäch Nachkn doch ' Bergm mittest tigei instink Als ei be.vuß sie trr gepack Trunk und Imbiß. Verschiedene Toaste boten auch hier ab.vcchselungsreiche Unterhaltung. Ins besondere gedachte hierbei Herr Ehrenhauptmann Beck in einer beifällig aufgenommenen Ansprache der Mitgliedschaft des Jubilars, seines großen Dienst eifers, seiner Treue und Kameradschaft und am Schluffe seiner Rede dankte er der Gemeindevertretung für das den Wehren und dem Feuerlöschwesen stets be wiesene Wohlwollen. Mit trefflichen Worten zollte hierauf Herr Gemeindeältester Friedensrichter Vogel Anerkennung dem segensreichen gemeinschaftlichen Streben und Wirken und Wetteifern der hiesigen Feuerwehren, Herr Gem.-Alt. Fabrikant Siegert ge dachte in für die jüngere Mannschaft beherzigender Rede der Treue und unermüdlichen Mitarbeit der älteren Generation, insbesondere des im Feuerwehr dienst ergrauten Vaters des Jubilars und Herr Tischlermstr. Albin Sckubert feierte die Kameradschaft und das gute Einvernehmen der Wehren unter sich. Möge dem Jubilar vergönnt sein, seine Kräfte dem Feuerlöschwesen noch viele Jahre widmen zu können. Gott zur Ehr' Dem nächsten zur Wehr Dem Gemeinwesen zun, Segen. — Chemnitz, 11. März. Der hiesige national- vorträgen. Alle Nummern wurden zur Zufriedenheit der Anwesenden ausgefllhrt. — Im Saale deS Gast hofes zum „grauen Wolf" hatte der Sparverein Frohsinn ein recht gut besuchtes Vergnügen ver anstaltet. Der Verlauf war ein recht vorzüglicher und hatten sich hierzu auch viele Mitglieder des Bruder vereins „Einigkeit" eingefunden. —* Im benachbarten Grün« ist in den heu tigen Vormittagstunden der an der Straße stehende Geitzler'sche Gasthof mit allen Nebengebäuden bis auf die Umfassungsmauern niedergebra««t. Ueber die Entstehungsursache ist noch nichts bekannt, doch vermutet man Brandstiftung, da in letzter Zeit schon mehrfach versucht wurde, den Gasthof anzu zünden. — Die Bogelstesteret wird bekanntlich in den Frühlingsmonaten, wenn die Atzung für die kleinen Sänger noch knapp ist, am eifrigsten betrieben. Es sei erneut darauf hingewiesen, daß das Einfangen und Töten von Blau- und Rotkehlchen, Nachtigall, Grasmücke, Rotschwänzchen, Steinschmätzer, Bachstelze, Zaunkönig, Pirol, Goldhähnchen, Meise, Ammer, Fink, Hänfling. Zeisig, Stieglitz, Baumläufer, Wiedehopf, Lerche, Star, Kuckuck, Specht, Wendehals bei Strafe bis zu 150 M. oder entsprechender Haft verboten ist. — Oberlungwitz, 12. März. Der hiesige königlich sächsische Militärverein „Albertbund" hielt gestern abend im Saale des deutschen Kaisers seinen diesjährigen Frühjahrsball ab. Seitens des Vorstehers, Herrn Fabrikant Kunze, wurden die zahlreich Er- schienenen, insbesondere die Kameraden des Bruder vereins, herzlich begrüßt, wobei er gleichzeitig ein Hoch auf König Friedrich August ausbrachte, welches begeisterten Widerhall fand. Dem Tanze wurde recht fleißig von Jung und Alt gehuldigt. —)( Oberlungwitz, 12. März. In dankbarer Anerkennung der dem hiesigen Feuerlöschwesen und den Feuerwehren, sowie dem Männergesangverein geleisteten langjährigen uneigennützigen Dienste ge stalteten die gedachten Vereine den Geburtstag des Herrn Branddirektors Fabrikant Aug. Härtel juv. hier am gestrigen Sonntag zu einem Ehrentag für ihn. Nachdem schon am Vorabend Herrn Härtel für seine 10jährige treue Verwaltung der Kasse des Männer gesangvereins nach erfolgter Rechnungsablage ein Bierglas mit Widmung unter ehrenden Worten durch Herrn Liedermeister Sparkassenkassierer Franke im Vereinslokal Restaurant Folsthaus hier überreicht worden war, vereinigten sich am Sonntag abend die Sänger zu Ehren ihres Kassierers in dessen Wohnung zu einem sangesbrüderlichen Beisammensein, in dem bei bester Bewirtung Gesänge und Trinksprüche in bunter Reihe wechselten. Den Mittelpunkt deS Ehrentages bildete die Ueberreichung des vom Landes- ausschuß sächsischer Feuerwehren gestifteten Ehren diploms. Zu diesem feierlichen Akt versammelte sich am Sonntag vormittag die Freiw. Turnerfeuerwehr, der Herr Branddirektor Härtel in 23jähriger aktiver Mitgliedschaft jetzt als stellv. Hauptmann angehört, sowie Abordnungen der Freiw. Feuerwehr und der vier Spritzenkompagnien, die schon am Morgen wert volle Geschenke — Schreibzeug und Rauchservice — überbringen ließen, in der Saalstube des Gasthofes zum Lamm. Gegen 11 Uhr überreichte Herr Gemeinde vorstand Lieberknecht in Begleitung der Herren Ge meindeältesten vor parademäßig angetretener Mann schaft Herrn Härtel unter ehrender Ansprache und Beglückwünschung und unter Uebermittelung der Grüße und Glückwünsche des Landesausschusses Sächs. Feuerwehren das künstlerisch ausgeführte Diplom in geschmackvollem Eicherahmen. Hocherfreut dankte der Beschenkte für die Auszeichnung und Ehrung, sowie für das Morgengeschenk und für das ihm von der Freiw. Feuerwehr gestiftete Bierglas. In das von ihm auf den Allerhöchsten Protektor Se. Maj. dem König ausgebrachte Hoch stimmte die Versammlung begeistert ein. Herr Hauptmann Oppermann brachte hierauf Herrn Härtel mit einem Hoch auf ihn den Dank für die der Mannschaft als Vorbild dienende langjährige Mitgliedschaft, für die stete Förderung der Vereins interessen und Aufopferung um das Feuerlöschwesen. Den Schluß der Feier bildete ein kameradschaftliches Beisammensein bei einem gespendeten frischen — Der Kaufmännische Kranken Unter- stützungsverein hält morgen Dienstag seine diesjährige Generalversammlung im Hotel „Schweizerhaus" ab. Bei der Wichtigkeit der Tages ordnung seien die Mitglieder dieser segensvollen Nnterstützungskasse hierdurch besonders aufmerksam gemacht. Versäume kein Beteiligter der Versamm lung fern zu bleiben. — Der Samariterzug der freiwilligen Feuerwehren beider Kompagnien hielt gestern in der Nähe des Restaurants „Wind" eine Ge ländeübung ab, zu der sich 29 Samariter einge funden hatten. Die markirten Verletzungen be standen in Streifschuß, Lungenschuß, Unter- und Oberarmbruch, komplizirten Ober- und Unterschenkel- bruch, Erfrierung, Hitzschlag, Schuß durch Ellen bogengelenk, sowie in Stichverletzung mit Schlag aderblutung. Die Verwundeten befanden sich in dem hinter dem „Winde" liegenden Walde und wurden von d°n Sameritern gesucht, welche ihnen dann die erste Hilfe zu teil werden ließen und ver bunden wurden. Hierbei bewährte sich die Fahr bahre wieder sehr gut. Die Verwundeten wurden dann nach dem „Winde" gebracht und von Herrn vr. meck. Reinige nochmals untersucht und dann die Verbände abgenommen. Alle Übungen fielen Dienste leiht und den Kundenkreis der Zwickauer Bank übernimmt. — Beierfeld bei Schwarzenberg, 10. März. Der 57jährige Handarbeiter Löffler wurde unter dem Verdachte verhaftet, daS am 5. d. M. hier ausge brochene Schadenfeuer, dem zwei Wohngebäude zum Opfer fielen, vorsätzlich angezündet zu haben. Der Verhaftete leugnet die Tat. — Gräbt» bei Riesa, 11. März. Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern nachmittag in der Ver- zinkerei de» hiesigen Eisenwerkes. Dort waren der Meister, Karl Pohlmann, und eine Anzahl Arbeiter mit dem Verzinken von Rohren, sogen. Schlangen, beschäftigt. Eins von diesen zersprang, als es in die glühende flüssige Masse gebracht wurde, und durch die umherfliegenden Stücke und daS spritzende Zink wurde Poh'mann sehr schwer, drei Arbeiter leichter verletzt. Außer schweren Brandwunden im Gesicht, an Schulter und Armen erlitt er einen Beinbruch. — Niedererinitz, 11. März. Tot aufgesunden wurde gestern früh in einer Scheune des Gutsbesitzers Ehr. Friedr. Döhler hier ein unbekannter Mann im Alter von 50 bis 60 Jahren, anscheinend Korbflicker. Der Fremde scheint sich am Abend vorher in die Scheune eingeschlichen zu haben, um darin zu näch tigen, wobei ihn der Tod ereilt hat. Der hinzuge zogene Arzt stellte als Todesursache Schlaganfall fest. — Spttzkunnersdorf, 11. März. Hier er trank das 2 Jahre alte Töchterchen des Bäckermeisters Ullrich in einem neben dein Hause stehenden Wasser fäßchen. Das Kind hat wahrscheinlich in dem Wasser geplätschert und ist dabei hineingefallen. — Großenhain, 10. März. Infolge einer Unvorsichtigkeit ist gestern nachmittag ein im 7. Dienst jahre stehender Unteroffizier von der 5. Schwadron hiesigen Husarenregiments schwer zu Schaden ge kommen. Während der Genannte an einem Spreng patronenzünder herumhantierte, hat sich dieser ent laden. Hierdurch sind dem Unteroffizier einige Fingerglieder der linken Hand abgerissen worden, so daß letztere arg verstümmelt wurde. Er fand Aufnahme im Garnisonlazarett. — Oschatz, 11. März. Ueber den Tod des Rekruten Ebert schreibt der „Oschatzer Gemeinnützige" (Amtsblatt) in seiner gestrigen Nummer: „Das hier in der Studt umlaufende und in der Presse gebrachte Gerücht, der Tod des Ulanen Ebert der 3. Eskadron sei auf einen Schlag zurückzuführen, den er von >inem Gefreiten mit einem Schemel auf den Kopf erhalten habe, beruht auf Unwahrheit. Die Obduktion des verstorbenen Ulunen, welche durch Herrn Ober stabsarzt Rall und den hiesigen stellvertretenden Gerichtsarzt Dr med. Schwarzbach vorgenommen worden ist, hat unzweifelhaft ergeben, daß Ebert an eitriger Hirn- und Rückenmarkshautentzündung — hervorgerufen durch einen Krankheitserreger (pneumo- coccus) — gestorben ist. Dies ärztliche Gutachten hat seine volle Bestätigung durch die bakteriologische Untersuchung gefunden. Es ist demnach ganz aus geschlossen, daß die Todesursache in einem Schlage, den Eberl von einem Gefreiten mit der Hand auf Kopf oder Schulter erhalten haben soll, zu suchen sein könnte: ganz abgesehen davon, daß Ebert zu dieser Zeit schon krank auf dem Eskadron Schlafsaal zu B.ckle lag. Gegen den Gefreiten, der in Unkennt nis über das Kranksein des Ebert, diesen durch den Schlag hat wecken wollen, ist die gerichtliche Unter suchung eingeleitet." — Dresden, 11. März. Eine ausgebreitete und äußerst heftige Explosion entstand gestern nach mittag in der 6. Stunde in den Schleusen der . Grundstücke Hamburger Straße 56, 58 und 67, so wie in der Hauptschleuse genannter Straße bis zur Weißeritzbrücke. In der 5. Stunde sind aus der chemischen Fabrik von Heuer Aetherrückstände in die Schleuse gelassen worden, deren Gase in die Nebenschleusen obengenannter Häuser drangen und auf bisher unaufgeklärte Weise zur Entzündung kamen. Die Wirkung war eine kolossale und ver setzte Straßenpassanten und Bewohner der Häuser in großen Schrecken. Sämtliche eiserne Schleusen deckel wurden mit Heftigkeit fortgefchleudert und richteten in den Gebäuden vielfachen Schaden an. An einer Stelle wurde sogar daS Pflaster in der Umgebung der Schleusenöffnung zerrissen. Am schlimmsten wurde das Grundstück Nr. 67 betroffen, wo ein Backofen zertrümmert, sechs Türen einge drückt und Fensterscheiben in drei Stockwerken zer sprengt wurden. Die alarmierte Feuerwehr fand, daß in den Kellern kleine Brände entstanden waren, die alsbald unterdrückt wurden. Mit drei Schlauch leitungen gab man tüchtig Wasser in die Schleusen, um alle Aetherteile wegzuspülen. Erst in der 8. Abendstunde konnte die Feuerwehr die Unfallstelle verlassen. Armut nicht können. Der katholische Kooperator, also ein (vermutlich junger) Priester, sieht den Brief, „und hat mir versprochen zu Helsen, ich müßte aber seiner heiligen Kirche beitreten". Der junge Mann ist dazu bereit, bittet sich aber acht Tage Bedenkzeit aus und schreibt an das Pfarramt WittgenSdorf mit dem Ersuchen, ihn im Kirchenbuch zu streichen, aber ihm auch Rat zu erteilen. In diesem und einem zweiten Briefe wird u. a. gesagt: Die erste Pflicht des Sohnes sei doch, den Eltern Hilfe zu leisten; der katholische Glaube schreibe die guten Werke vor, „also wo Not ist, zu helfen"; die heilige Maria habe ihm beim Gebet des heiligen Rosenkranzes, so sei es ihm vorgekommen, zugelächelt. Er betet also bereits den „heiligen Rosenkranz". Wer mag nun wohl das Geld für solche schamlose Proselytenmacherei hergeben? laufe, dageg um t hielt chen führe Wag, und Nach ch e r Häl den A davor heute gesetzt Fami alle § Verur beiter nach zwei von k daß n B e r sind k n o ch Temperatur und nordöstlichen Winden. Baro meter: tief. 13. März: Tagesmittel -1-1,4°, Maximum -j-4,2° Minimum —1,9°. — In der erste« Dekade des März stellten sich die Witterungsverhällnisse nach den Beobachtungen der hiesigen meteorologischen Station wie folgt: Uo« der Marokko-Konferenz lauten die Meldungen heute wieder einmal recht widersprechend. So heißt es zunächst in einem Telegramm der „Agence Havas", daß die Sonnabend-Sitzung ein besonderes Interesse durch den versöhnlichen Ton bot, den alle an schlugen, die das Wort ergriffen. „Man merkt, daß sich ein wirklicher Umschwung vollzogen hat, und daß ein großer Schritt zur Er- zielung eines UebereinkommenS getan ist. Alle sind überzeugt, daß, wenn das Be streben, ein Uebereinkommen zu erzielen, in dem selben praktischen Geiste weiter verfolgt wird, man bald das Mittel finden wird, dieses endgiltig herzu stellen." Dagegen besagt eine spätere Meldung: In letzter Stunde scheinen sich wieder Wolken über der Konferenz zusammenzuziehen. Die Franzosen be harrten in der am Sonntag vormittag abgehaltenen Komiteesitzung bei dem Ansprüche, drei besondere Anteile an dem Bankkapitale für ihr Konsortium zu erhalten, und verstanden sich nicht dazu, dem neu tralen Polizeiinspekteur einen Hafen zu unterstellen, obgleich die Mehrzahl der Delegierten den deutschen Standpunkt teilte. Die französischen Delegierten stehen anscheinend unter dem Drucke der intransigenten Presse, die am liebsten den Abbruch der Verhandlungen sähe, sowie der durch die Ministerkrise geschaffenen Unsicherheit ihrer Lage. Nachmittag um 5 Uhr fand eine zweite Kommissions- sitzung statt. In der Zwischenzeit wurden die an gelegentlichsten Bemühungen Visconti Venostas und WhtteS, ihren vermittelnden Einfluß zur Geltung zu bringen, bemerkt. Auch dieRusse n scheinen jetzt der Meinung zu sein, daß der Zeitpunkt für ein weiteres Nachgeben Frankreichs gekommen sei. Man ist also noch weit von einer Verständigung entfernt, wenn auch eine solche nicht mehr so unmög lich erscheint, wie vor:ein. Gegenüber einer Nachricht der „Times", das Schreiben einer erlauchten Verwandten habe den Deutschen Kaiser zu einem Vergleich veranlaßt, teilt ein Berliner Telegramm der „Köln. Ztg." mit der Kaiser habe von keiner Seite derartige Briefe erhalten. Irgendwelche Einwirkung auf den Kaffer sei übrigens gänzlich überflüssig, da er von vornherein zu einer Verständigung auf einer das deutsche wie das allgemeine Interesse genügend berücksichtigenden Grundlage bereit gewesen sei. Deutschland habe in der Bankfrage und in der Polizeifrage genügendes Entgegenkommen gezeigt und könne nyn ruhig abtyarten, daß Frankreich sich in gleicher Weise betätigt. — Das 4. Saalfest des Neustädter Turnvereins, das gestern im Neustädter Schützen- - Hause abgehalten wurde, war aus allen Kreisen der Einwohnerschaft zahlreich besucht. Nachmittags 4 Uhr - wurde das Fest eröffnet und nicht lange währte es, entwickelte sich ein dichtbewegtes Leben und Treiben im dekorierten Saale. Die Leitung des Vereins hatte dem Fest eine „Neustädter Frühjahrsmesse" zugrunde gelegt und für allerhand Kurzweil und Vergnügungen gesorgt. Die vielen im Saale ein gebauten Verkaufsstände und Schänken hatten durch gängig eine gute Frequenz aufzuweisen, sodaß der klingende Erfolg für den festgebenden Verein ein reichlicher sein wird. Daß außerdem Vorzügliches geboten wurde, bewies der Beifall des Publikums nach jeder Reigenaufführung, besonders gefiel der Zigeunerinnen-Reigen, welcher wiederholt werden mußte, und der wegen seiner Kostümierung große Heiterkeit erregende „Kurgäste"-Reigen. Im großen Gastzimmer konnte man sich beim „Tingel-Tmgel" ebenfalls prächtig amüsieren, dafür sorgten einige auf gesanglichem und musikalischem Gebiete und der Komik bestens bekannte Mitglieder des Vereins, so daß eS nicht ausbleiben konnte, daß ihnen der leb hafteste Beifall gezollt wurde. —* In dem Gasthsuse zur „Zeche" fand am Sonnabend eine stark besuchte Volksversammlung statt, welche sich mit Vorkommnissen in einer hiesi gen Maschinenfabrik beschäftigte. E'N Meister der Fabrik, welcher, wie wir erfahren, selbst dem sozial demokratischen Metallarbeiter-Verbande angehört, soll zwei Lehrlinge wegen eines geringfügigen Versehens ziemlich derb abgestraft haben, sodaß die Lehrlinge sich „in die Oeffentlichkeit flüchteten" und die An- i gelegenheit zur Kenntnis der sozialdemokratischen „Volksstimme" brachten, die der Affaire weitere Ver breitung gab. In der Versammlung wurde hervor- ! gehoben, daß ein Teil der in der betreffenden Fabrik ' beschäftigten Arbeiter von dem Besitzer der Fabrik die Entlassung des Meisters gefordert habe, die je- 1 doch abgelehnt worden sei. Es wurde schließlich nach längerer Diskussion eine Resolution angenommen, < Aus dem Auslande. Di- franzSstsche Ministerkrists ist kaum einen Schritt ihrer Lösung näher gekommen. Wahrscheinlich ist eS heute, daß es Sarrien ge lingen wird, ein Kabinett zu bilden, in dem neben den gemäßigten Bourgeois und Poin - rare die Radikalen Clemenceau, Bri and und Leygues Platz finden dürften. Ob diese Kombination, die wenig Einheitliches bietet, aber wirklich zu Stande kommt und ob sich schließ lich nicht noch Schwierigkeiten ergeben, die es Sar- rien unmöglich machen, an die Spitze deS neuen Kabinets zu treten, steht dahin. liberale Verein hat seine VorstanLsämter mit folgen den Männern besetzt: LandtagSabg. Max Lang hammer, 1. Vorsitzender, Rechtsanwalt Freigang und Landgerichtsrat Dr. Knackfuß, stellvertr. Vorsitzender, Kaufmann Max Gölitz, Kassierer, Lehrer Heinrich Füge, Schriftführer. Ter Vorstand wird den Verein im entschieden liberalen Sinne leiten. — Zwickau, 12. März. Die Zwickauer Bank hatte für Sonnabend nachmittag eine Sitzung des Aufsichtsrates einberufen, in welcher beschlossen wurde, einer spätestens auf den 7. April einzuberufenden Generalversammlung die Liquidation des Institutes Zur Kage i« Rußland. Am gestrigen Sonntag sind von den Arbeitern der Stadt und der Provinz Moskau die vorläu figen Wahlen vorgenommen worden. Ein Teil der Arbeiter, besonders die Drucker, die Arbeiter der Gasanstalten und der Straßenbahnen, nahmen an den Wahlen, die im übrigen ruhig verliefen, nicht teil. Von 176 industriellen Betrieben in Moskau hatten die Arbeiter von 38 Betrieben die Teilnahme abgelehnt. Inzwischen dauern Mord und Raub ganz in früherer Weise fort. So wurde in der Warschauer Vorstadt Praga gestern eine Patrouille von der Menge angegriffen. Zwei Polizisten wurden e r» schossen, ein Arbeiter verwundet. Ferner stiegen in letzter Nacht unbekannte Diebe durch ein Fenster in die Kirche des Klosters Kizitschesk bei Kasan ein und stahlen daS alte als wunder tätig verehrte Heiligenbild der neun Märtyrer von Kizitschesk. Und aus Telaw (Gouv. Tiflis) wird vom 10. d. gemeldet, daß Freitag mittag auf der Landstraße nach Kwiril ein Polizeibeamter und zwei Reisende von Räubern ihrer Habseligkeiten beraubt und getötet wurden. Eine furchtbare Gruben Katastrophe, die allem Anschein nach M-Hr als tausend Menschenleben gefordert hat, hat sich am Sonn abend früh bei Courriöres im französischen Departement Pas de Calais ereignet. Ueber die Ursache des grauenhaften Ereignisses wird uns tele graphiert, daß in den Schächten 2, 3, 4 und 11 der Mericourt-Schächte ein Brand ausbrach, während gegen 1800 Bergleute in ihnen beschäftigt waren. Ein riesiges Flammenmeer, dessen Aus läufer zum Einfahrtsschqcht herausschlugen, wütete in der Grube und zerstörte alle Gerüste, so daß die Eingeschloffenen dem rasendem Element wehrlos ausgeliefert sind. Die Rettungsmannschaften vernahmen die Schläge der Werkzeuge, mit denen die Eingeschlossenen versuchten, sich einen Weg durch die eingestürzten Holzmassen in die Freiheit zn bahnen. Aber die Retter konnten nur bis zu 13V Meter gelangen; von diesem Punkte aus bis zu der Stelle, wo die Unglücklichen zwischen Tod und Leben arbeiteten, führte kein Weg. Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, 12. März 1906. WetterVorauSsagede» Kgl. Sächs. Meteorologischer Instituts zu Dresden. Für Dienstag: Regnerisches Wetter, das in Schneefall übergehen dürfte, bei unternormaler Dek.-Sum.: 37.2 14.3 75.9 Dek.-Mittel: 1.43 7.59 die sich in diesem Sinne aussprach. ; Generalversammlung die Liquidation des Znstuutcsj iLvurneres lewn qm v e Enncvpye — Einen recht gut besuchten Familien- vorzuschlagen. Mit der Dresdner Bank, die bereits namenloses Ung l ü ck über die Famlien abend hielt gestern abend im Gasthause zur „Zeche" in Zwickau eine Filiale besitzt und in Greiz eine der Bergleute gebracht. Während des Tages spielten der hiesige Volksverein ab. Die Darbietungen Niederlassung etablieren wird, sind Vereinbarungen sich vor dem brennenden Einfahrtsschacht und vor bestanden in Gesangs-, humoristischen, sowie in Zither- dahin getroffen worden, daß sie der Liquidation ihre den Bureaus der Grubenleitung herzzerreißende Abend im „Altstädter Schützenhaus" seinen Winter ball unter zahlreicher Beteiligung ab. Im Verlaufe deS Abends richtete der Vorsitzende deS Vereins, Herr Fabrikant Ebert, eine beifällig aufgenommene An sprache an die Anwesenden. Erst in später Morgen stunde trennten sich die Besucher von der harmonisch verlaufenen Ballsestlichkeit. — Die hiesige „Turnerschaft" beging am gestrigen Sonntag unter starker Beteiligung hiesiger Bürgerkreise das Fest ihres 21jährigen Bestehens durch ein Schauturnen und anschließenden Ball. Nachmittags 4 Uhr begann unter des Turn- warts Höfer Leitung das Turnen, das einen glänzenden Verlauf nahm. Außer Freiübungen, Geräteturnen und Sonderoorführungen wurde ein Reigen der Damenturn-Abteilung vorgeführt, der unter der trefflichen Leitung des Leiters der Frauen turnabteilung, Herrn Richard Schmidt, lebhaften Beifall hervorrief, sodaß am Abend, während des Palles, eine Wiederholung stattfinden mußte. Eine seitens des Vorsitzenden an die zahlreichen Fest besucher gerichtete Ansprache fand den ungeteiltesten Niederschläge in Lit. pro Niedrigste Tem- Höchste Tem- Temperatur mittags Tag. Ouadr.- Niet peratur peratur. 12 Uhr. 1. 2.7 —1.1 2.5 0.5 2. 12.1 —0.9 2.4 —0.1 3. 9.0 —2.5 1.0 0.0 4. 0.3 —2.2 4.0 1.9 5. 0.0 1.17 9.6 6. 5.4 13.5 12.3 7. 6.7 15.8 15.0 8. 6.4 12.0 11.4 9. 10.9 5.1 9.9 5.3 10. 2.2 —16 3.1 1.9
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)