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WWMllMl MN Sonntag, den 4. März 1906. 56. Jahrgang. Nr. 52. SHSMSSSSSSS» jeden Wochentag abends Ar den folgende« Tag und PlD HK H4 nehmen außer der Expediti^"auch die SustrSger auf kostet durch die Allstrager Lio Quartal Mk. 1,bö HH /M M^. H MM dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mk. 192 frei in's Haus. (W Expeditionen solche zu Originalpreisen. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Lngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchnrsdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, HüttenMnd u. s. w. Arntsblcrtt für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu tzohsnftsmErmtthai. Organ aller OeineinöesVerrr»alLnngen Ks-o ninfiegenöen Ortschaften» ES sind bei uns eingegangen Nr. 2 bis 6 des diesjährigen Reichsgesetzblattes mit folgen dem Inhalte: Übereinkunft zum Schutze der für die Landwirtschaft nützlichen Vögel; Notiz, betr. In kraftsetzung des Tarifs ö und der darauf bezüglichen Bestimmungen des deutsch-bulgarischen Handels-, Zoll- und Schiffahrtsvertrags vom 1. August 1905; Gesetz, betr. die Kontrolle des Reichshaushalts, des Landeshaushalts von Elsaß-Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete; Gesetz wegen Ab änderung des Gesetzes, betr. die Statistik des Warenverkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Aus lande; Bekanntm. der neuen Fassung dieses Gesetzes, Verordn., betr. Ergänzung und Abänderung der Verordnung zur Verhütung des Zusammenstoßens der Schiffe auf See vom 9. Mai 1897; Bekanntm., betr. die Seestraßenordnung vom 5. Februar 1906; Gesetz, betr. die Wertbestimmung der Einfuhrscheine im Zollverkehre; Verordn., betr. die anderweite Regelung der Verwaltung und der Rechtsverhältnisse im Schutzgebiete der Marschall-, Brown- und Providence-Inseln; Bekanntm., betr. Änderung der An lage 8 zur Eisenbahn-Verkehrsordnung; Bekanntm., betr. Ergänzung deS Militärtarifs für Eisenbahnen und Änderung der Anlagen V und VI zur Militär-Transport-Ordnung für Eisenbahnen. Diese Gesetzblätter liegen im Rathause, Zimmer Nr. 2, 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht aus. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 1. März 1906. Or. Polster, Bürgermeister. We, Kekanntmochung. Die Obstbaumbesitzer werden hierdurch aufgefordert, wegen Bekämpfung und Vertilgung der Obstschädlinge jetzt mit dem Abkratzen der Stämme von Moos, Flechten und abge storbener Rinde und dem Verbrennen dieser Abfälle zu beginnen. Nach dem Abkratzen ist das Kalken der ganzen Bäume (Ueberspritzen mit Kalkmilch), wodurch am besten dem Entstehen der schädlichen Frostplatten oorgebeugt wird, und die Bodenlüf- tUNg vorzunehmen. Durch die letztere werden die mineralischen Bestandteile des Bodens aufgeschlossen und so der Pflanze neue Nährstoffe zugeführt. Gersdorf, am 22. Februar 1906. Der Gemei«devorfta«d. Göhler. M-Mim Rf MmlSMgtl Mier. Es sollen am UW?" Freitag, den 9. März n. c. von Vormittag l/,10 Uhr ab in Lahl s Gasthof zu Kuhschnappel 364 Rm. Na. Schneidelreistg 38,i(, Wellenhdrt. Na.-Reisig aufbereitet in den Äbsi 30, 40, 41, 42, 51, 55 und 65 versteigert werden. Fürstliche Forstverwaltung Oberwaldenvurg. sollen gleichzeitig in den Ausstand treten. Da§ Entgegenkommen des Arbeitgeberverbandes Lausitzer Tuchindustrie, der durch Anschlag der vom zum 1. Juli durchzusetzen. Organisiert Cottbus (Ende Oktober) 435 männliche, liche Textilarbeiter, in Finsterwalde 167 Forst 1167 -U 274, in Guben 164 Akwaleute dagegen als unrichtig oder zum mindesten ungerechtfertigt. Mehrere Beschwerden seien daran zurückzuführen, daß die Dualaleute faul seien und oft nur unter dem Drucke von Zwangsmaßregeln ihre pflichtmäßigen Arbeiten erfüllt hätten. Von anderen Punkten der Petition, so von den Hebel griffen des Oberfenerwerkers Wegener und seiner Soldaten gegen die Duala, wisse er nichts. Be merkenswert ist, daß Puttkamer selbst zugesteht, daß den Duala durch Gvuvernementsoerfüguug vom 24. Oktober 1902 verboten worden sei, sich direkt schriftlich an das Gouvernement zu wenden. Im ibrigen sucht Gouverneur v. Puttkamer die gegen ihn erhobenen Anklagen dadurch als bedeutungslos hinzustellen, daß er behauptet, die Beschwerden gingen einzig und allein von den Akwaleuten aus, diese > Kocs kommen. Aninus wurde frei vom Feinde ge funden, dagegen meldeten Patrouillen denselben bei Persip. In Eilmärschen ging's auf Persip zu, von nachmittags 4 Uhr bis zum nächsten Vormittag um 11 Uhr wurde die an 100 Kilometer lange Durststrecke Koes-Persip durchzogen; aber auch in Persip und den am Auob gelegenen Wasserstellen Kowcs und Aubes fand man keinen Feind. Das Detachement Lengerke ging deshalb wieder nach Koes zurück. Die 7. Kompagnie und der Stab blieben in Koes, die 8. Kompagnie und 7. Batterie wurden auf Deichaeibis und Aninus verteilt. Leute und Tiere sollten sich von den Anstrengungen der letzten Wochen erholen. Da ergriffen Eingeborene des Stabes am 16. Oktober auf der Pferdeweide einen Hottentotten, welcher angab, Heudrik Witboi befände sich mit seinem ganzen Anhang an der Wasserstelle Gocherus (36 Kilometer nordwestlich Koes), Menschen und Tiere seien infolge Wasser mangels total erschöpft und Hendrik wolle in der bildeten aber nur einen kleinen, moralisch verkomme nen Zweig der Duala, die ihrerseits von den zehn Millionen Eingeborenen Kameruns nur etwa den 50. Teil umfaßten. Ueber das harte Urteil gegen die Akwaleute will Gouverneur v. Puttkamer selbst erstaunt gewesen sein, aber es scheint ihm nicht zweckmäßig, das Urteil umzustvßen, das werde die Stellung des Bezirksrichters schwer erschüttern und die Rechtsverhältnisse der Bevölkerung verwirren er schlage vor, daß die Kolonialabteilung selbst, in längst als Kandidat der Budgetkommisston zu be trachten war, in Frage. Der ablehnende Standpunkt des Zentrums gilt keineswegs der Sache selbst, denn über die Notwendigkeit der Umwandlung des Ko lonialamtes in ein selbständiges Reichsamt kann man selbst im Zentrum nicht im Zweifel sei. Aber die Person des kommenden Staatssekre tärs ist es, gegen die sich das Votum des Zen trums richtet. Es war längst kein Geheimnis mehr, daß man den Erbprinzen Hohenlohe büßen lassen wollte, daß er als R e g e n t von Gotha gegen die Aufhebung des §2 des JesuitengesegeS gestimmt hatte. Immerhin kommt die Ablehnung des Zentrums des halb überraschend, weil noch vorgestern das Organ des Herrn Erzberger, die „Kölnische Volkszeitung", einen der Tätigkeit des Erbprinzen wohlwollenden auf und nach einstündigem Marsche stieß die Spitze auf Hottentotten, 30 berittene und ebensooiele un berittene, dabei viele Frauen und Kinder. Der folgenden Nacht in AninuS ans Wasser, um nach Westen durchzubrechen. Sofort ausgeschickte Patrouillen fanden die ganze Gegend von Hottentotten wimmelnd, hauptsächlich von Weibern und Kindern. In der Frühe sah man von Aninus und Deichaeibis in der Richtung nach Osten vor dem Düncngelände eine ungeheuere Rauchwolke, offenbar von einem Gras- brand herrührend. Die 8. Kompagnie und die halbe 7. Batterie brachen unter Hauptmann Bech dahin September kam durch einen deutschen Farmer die Meldung ins Hauptquartier, Hendrik Witboi sitze mit seinem ganzen Orlog und seiner Werft in der Ge gend von AninuS, einer Wasserstelle südlich von KoeS, Mit ihm vereinigt seien Simon Cooper und der Rest der Feldschoendrager unter Hans Hendrik. Unter Major von Estorfs sollten unsere Truppen am 28. September den Feind angreifen und zwar Major von Lengerke von Südosten mit der 7. und 8. Kom pagnie 2. Regiments und der 7. Batterie, die 6. Kompagnie und die halbe 3. Batterie sollten von seine Entlassung aus dem Reichsdienst nehmen, um sich in Rom niederzulassen. Als sein Nachfolger gilt in unterrichteten Kreisen der Geheime LegationS- rat Seitz, der Kamerun aus mehrjähriger Tätig keit dortselbst kennt; in seiner Eigenschaft als Re ferent des Kolonialamtes in der Budgetkommission des Reichstages ist er gerade in neuester Zeit viel fach heroorgetreten. waren in 117 weib- -s- 241, in -s- 74, in Unterstaatssetretäi an der Spitze; für diesen Posten kommt dann natürlich nur Herr Paasche, der nig Eduards nach Biarritz erscheint eine baldige Begegnung der Monarchen, insbesondere auf offener See oder in einem Hafen kaum w a h r s ch e i n- l i ch. Textilarbetterbewegung in der Lausitz. Schon einmal hat in der Hauptstadt der Lausitz, in dem schönen Cottbus, ein viele Wochen dauernder Weber st reik mit 6000 Streikenden getobt. ES war das unglücklichste Jahr für die Arbeiterbewegung, außer dem Cottbuser Weberstreik ging auch der Streik der Hafenarbeiter in Hamburg verloren. Jetzt schickt sich der sozialdemokratische Textilarbeiteroer band zu einem umfassenden Schlage an, in allen Weberstädten der Lausitz: Cottbus, Forst, Sorau, Sommerfeld, Guben, SchwiebuS, Spremberg, Finster walde, Peitz soll gleichzeitig der Ausstand erklärt werden. Viele Tausende von Web wahrhaft hochherziger und unsere Erwartungen weit übertreffender Weise sind aus diesem Anlaß von den Provinzen. Kreisen, Gemeinden, Vereinen und Kor porationen, wie von begüterten Privatpersonen wohltätige gemeinnützige Stiftungen errichtet worden, wodurch unser Festtag auch zu einem Segenstag für die von Not und Krankheit bedrückten Landes kinder geworden ist. Gott der Herr lasse alle diese Werke barmherziger Nächstenliebe wohlgelingen zu Nutz und Frommen der Menschheit und als Wahr zeichen des innigen festen Bandes, welches das deutsche Volk und sein Kaiserhaus umschlingt. Mögen alle, welche uns in so erhebender Weise beglückten, und durch treues Gedenken erfreuten, unseres wärm sten, herzlichsten DankeS versichert sein, den jedem einzelnen zum Ausdruck zu bringen leider nicht möglich ist. Kaiser Wilhelm und König Eduard. Der „Köln. Ztg." wird aus Berlin geschrieben: Die Nachricht des „Reuterschen Bureaus" von einer in einem nahen Zeitpunkte zu erwartenden Begeg nung Kaiser Wilhelms mit König Eduard bedarf jedenfalls noch der Bestätigung. Bisher ist über die Reise des Kaisers nur so viel bekannt, daß derselbe > in der zweiten Hälfte des April wahrscheinlich dem Könige von Spanien einen Gegenbesuch macht, i Nach den bisherigen Meldungen über die Reise Kö- i Spremberg 332 -s- 155, in Sorau 119 -s- 39, im ganzen etwa in allen Industriestädten der Lausitz 4000 Personen. Durch außerordentlich intensive Agitation sind in den letzten Monaten noch etwa 2000 Weber für die Fachverbände gewonnen worden. Die Organisierten repräsentieren aber nur einen kleinen Bruchteil der in den Gesamtbetrieben be schäftigten Weber und Weberinnen; aber mit der Möglichkeit, daß alle Betriebe eventuell zum Still stand kommen werden, muß sehr stark gerechnet werden. Das Reichskolouialamt und das Zentrum. In einer am Donnerstag abgehaltenen Frak- tivnssitzung hat das Zentrum das Neichs - Ko- l 0 n i a l a in t, dessen Beratung für gestern auf der Tagesordnung der Budgetkommission stand, a b- gelehnt. Es ist daher noch gestern Morgn das Reichskvlonialamt von der Tagesordnung nbgefetzl worden. Das Zentrum will nur ein Kolonialami in dem bisherigen Rahmen bewilligen mit einem i 15. Februar die Arbeitszeit in allen Fabriken -wesent lich herabsetzte und den Lohn der Stundenarbeiter entsprechend der Verkürzung der Arbeitszeit erhöhte, Hal die Arbeitervertreter nicht befriedigt. Sie ver langen eine 20prozentige Lohnerhöhung und eine weitere Verkürzung der Arbeitszeit. Der Arbeitgeber verband der Lausitzer Tuchindustrie hat in seinem Anschlag in den Verbandsbetrieben erklärt, daß er mit seinen Bewilligungen „bis an die äußerste Grenze dessen gegangen ist, was die Industrie des Bezirks mit Rücksicht auf die LeistungSfähikeit und auf die Konkurrenz ertragen kann." Der ent scheidende Kampf ist also unvermeidlich, da die Leiter des Verbandes neue Massenversammlungen ankündigen und erklärt haben, daß sie mit allen Mitteln versuchen werden, ihre Forderungen bis diesem Falle an Stelle deS Gouverneurs, das Straf maß etwa von 9 auf 2, von 7 auf 1 Jahr und das iibrige entsprechend herabmiudere und mit dieser Maßgabe das Urteil bestätige. Wie es jetzt heißt, wird Gouverneur v. Putt- kumer nicht mehr nach Kamerun zurückkehren, sondern Aus dem Reiche. Der Dank des Kaiserpaares. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht nachstehenden Erlaß des Kaiserpaares: Die Feier unserer silbernen Hochzeit hat im deutschen Volke eine so herzliche und begeisterte Teilnahme gefunden, daß der Freudentag unseres Hauses zu einem nationalen Festtag geworden ist. Voll innigen Dankes für das uns in den verflossenen 25 Jahren zuteil gewordene reiche Familienglück durften wir zu dem Throne des Allmächtigen in Demut aufschauen und unsere Ge bete und Gedanken in das Bekenntnis auSklingen lassen: Bis hierher hat der Herr geholfen! Wir empfanden es als besondere Gnade Gottes, daß es uns am Tage unseres Ehejubiläums vergönnt war, wiederum einen Sohn an den Traualtar zu geleiten und unserem Familienkreise eine liebe Tochter zuzu führen. Wenn aber etwas geeignet war, unsere Festesfreude noch zu erhöhen, so waren es die überaus zahlreichen und mannigfachen Beweise liebe voller Anhänglichkeit, die uns aus allen Kreisen des engeren und weiteren Vaterlandes in Form von Adressen, Zuschriften, Telegrammen, Widmungen und Spendungen zugingen. Auch die Deutschen im Auslande ließen es sich nicht nehmen, mit der Heimat darin zu wetteifern, unseren Ehrentag festlich zu begehen und uns durch freundliche Glückwünsche zu erfreuen. Millionen von treuen Menschen, alten und jungen, in Palast und Hütte, in Stadt und Land, gedachten unser in diesen Tagen mit herzlichen Wünschen nnd Fürbitten und verpflichteten uns zu innigstem Danke. Aber damit nicht genug. In Artikel gebracht hatte, der eher auf eine Aufgabe der grundsätzlichen Gegnerschaft schließen ließ. Ob aber der neueste Beschluß des Zentrums als ein endgültiger zu betrachten ist, oder ob er nicht nur der Erreichung anderer Zugeständnisse gilt, bleibtab zuwarten. Gouverneur von Puttkamer sucht in seiner der Budgetkommisston zugegangeuen Verteidigungsschrift sich selbst als völlig unschuldig hinzustellen, die Beschwerden der Hendrik Mltkois letzte Tage. Aus Südwestasrita veröffentlicht die „Pfalz. Presse" soeben einen ihr von befreundeter Seite zur Verfügung gestellten Brief, der eine außerordentlich interessante Schilderung der letzten Tage des alten Witboiführers enthält. Es heißt darin: „Anfang ern