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Freitag, 18. Dezember 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Letzte Meldungen Der Reichsmarschall sprach Zu Offizieren und Offiziers- Anwärtern Berlin. Im Auftrag« des Führers sprach Reichsmarschall Höring im Sportpalast zu dem jungen Offiziersnachwuchs deS Heeres der Kriegsmarine und der Luftwaffe. Der Reichs mar« sthall gab den jungen Offizieren und Offiziers». Anwärtern die Losung für ihren künftigen Einsatz und zeigte ihnen an leuch tenden Beispielen, wie sich auch in diesem Kriege wieder der Heldenmut des deutschen Soldaten ruhmvoll bewährt hat. Protest des Sultans von Marokko Rom. Der Sultan von Marokko hat, wie „Popolr di Roma" meldet, bei den Behörden Protest gegen dl« USA- Wesatzungstruppen erhoben, die die religiösen Gebräuche der Mohamedaner nicht achten und die alle Lebensmittel be schlagnahmen. Staatsbesuch dss spanischen Außenministers in Portugal Madrid. Der spanische Außenminister Graf Jardano hat Madrid zu einem Staatsbesuch in Portugal verlassen. Mexiko verstärkt sein Heer Buenos Aires. Aus Mexiko wird gemeldet, daß di« bereits seit Monaten angekündigte Verstärkung des Heeres jetzt begonnen hat. Das Kriegsministerium gibt bekannt, daß be. reits und 200 000 Mann dem Stellungsbefehl nachgekommen seien, > Aus Sachsens Gerichtssälen Volksschädling zum Tode verurteilt DaS Sondergericht Chemnitz verurteilte den am 2. No- -vember 1904 in Chemnitz geborenen Richard Walter-Teich alS 'Volksschädling zum Tode. Teich hatte seit November 1939 in Zielen hundert Fällen als Poftsacharbeitcr Feldpostpäckchen ge- Iohlen und vor allem Zigaretten erbeutet, die für die Solda« -len an der Front bestimmt waren. Das ungewöhnliche Aus- -maß seines fortgesetzten Verbrechens ergibt sich daraus, daß bei ihm, obwohl er fast drei Jahre lang täglich etwa 25 Zi- garetten verbraucht hatte, in einem Reisekorb noch 185 Packun gen zu je 25 Zigaretten vorgefunden wurden. Selbst als er einmal als Zuhörer einer Verhandlung gegen einen anderen Feldpostpäckchendieb beigewohnt 'hatte, hat er sein eigenes Treiben fortgesetzt, sich'Vorgesetzten gegenüber aber durch Kla- men über andere angebliche „Mausehaken" anzubiedern versucht. Bei der Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende die Not wendigkeit, in Zukunft schon Straftaten weit geringeren Um- .fanges mit der schwersten Strafe zu ahnden, weil die dau ernde, ungestörte Verbindung zwischen Heimat und Front ge- gen solche gewissenlose Angriffe auf alle Fälle sichergestellt wer den müsse. > " - —————* Schutz öes Eingemachten nor Ber-erö Jede Hausfrau, die sich durch Einkochen oder Einmachen Wintervorräte geschaffen hat, mutz daraus bedacht sein, datz ihr nichts von diesem kostbaren Gut verdirbt. Zu ihrem Leid wesen mutz sie aber ost dl« Erfahrung machen, datz sich der Inhalt angebrauchter Gläser nicht hält und zu schimmeln be ginnt. Dagegen gibt es ein erprobtes Mittel: Man bedeckt die Oberfläche des Eingemachten, auch wenn das Glas zur Hälfte und mehr geleert ist, mit einem gut deckenden Pergamentpapier blättchen. Darauf setzt man ein kleines Wattebauschchen, das man anzündet. Sowie es hell brennt, verschließt man das Ein- machegesätz wieder völlig luftdicht. Durch daS Verbrennen ent steht über dem Eingemachten ein luftleerer Raum, der es vor Zerstörung und gegen Bakterien schützt. Um Gelees und empfindliche Marmeladen gegen Verderb zu schützen, empfiehlt eS sich, aus das Häuschen, das sich nach dem Einsallen und Erkalten des Einmachegutes bildet, fingerhoch bzw. bis an den Glasrand feinen Grießzucker aufzufüllen. Man streicht ihn glatt und verbindet dann das GlaS lustdicht in der üblichen Weise. Auf diese Weise wird der Inhalt nicht von Feuchtigkeit, dem ärgsten Feind alles* Eingemachten, angegriffen werden. Den Zucker gießt man vor der Entnahme des Eingemachten vorsichtig ab und kann ihn dann beliebig Wetter verwenden. Lirchennachrichten Oberlichtenau- Sonntag 20,12.: 9 Uhr Gottesdienst. S-uvtfchrMeiter: Malter »lehr, Verlag: Mohr L Hoffmann, Pulsnitz. PretA. Nr. S Druck - Puchdruckerei Kurt Hoffmann, Pulsnitz. StrakMsgmmlung nur am SonuabenS und Sonntag Die vierte Neichssttußensammlung des Kriegs-WHW. 1942/43 wird am 19./20. Dezember von HI. und BDM. durch geführt. Es wird besonders darauf hingewtesen, daß nur am Sonnabend und Sonntag gesammelt werden darf. Das Kriegswinterhilsswerk 1942/43 gibt Gelegenheit, uns der außer Kurs gesetzten Kupfer- und Nickelmünzen aus be queme Art zu entledigen, indem wir sie bei der Reichsstratzen- sammlung am kommenden Sonnabend und Sonntag neben unserer üblichen Spende in die Sammelbüchsen der ehrenamt lichen Helser stecken. Wir geben damit diesen für uns wert- losen Münzen eine neue Bestimmung und stellen sie in den Dienst jener Kraft, die uns den Endsieg sichert. N8V Flnsrogon vnci ^vrilünfts über Wüsten unck ksevftooriicbtsn bei clsn Qou- unck Kessz-, omtrlsiwngsn ckse ftlL-VoilcrwokftokkLF^ Amtlicher Teil Alle RundfunkeinzeHändler (auch solche, die Rundfunk gerät« nur neben anderen Waren führen) sind verpflichtet, ihren am 10. November 1942 vorhanden gewesenen Bestand an Rundfunkgeräten nach folgender Aufteilung bis 19. Ds- zember 1942 an mein Wirtschaftsamt zu melden: Gesamtbestand (wieviel davon sind a) Leihgeräte, die ausgeliehen sind, b) neue Gerät« die nicht spielfertig sind, c) gebrauchte Geräte, die zur Veräußerung bestimmt sind?) Markenempfänger und deutsche Kleinempfänger sind dabei immer getrennt anzugeben. Falls kein Bestand vorhanden war, ist Fehlmeldung erfor derlich. Meldepflichtig sind auch Musterstücke, Vorführungs- gerät« uiw. i Der Landrat des Kreises Kamenz — Wirtschafksamt — am 16. Dezember 1942. Die Ausgabe der neuen Kontrollkarten für LabLkwaren (3. Ausgabe) erfolgt im Rathaus — Sitzungssaal — in nachstehender Reihen folge: > Montag, den 21. Dezember 1942 Ortsl.-Nr. 1— 30 - ,, 31- 49 „ „ 51-70° . . 71— 93 „ „ 94—115b Dienstag, den 22. Dezember 1942 Ortsl.-Nr. 110^120 „ „ 121-187 „ „ 140-155 „ 158—170 „ „ 171^180 Mittwoch, den 23. Dezember 1942 c Ortsl.-Nr. 181—133 v „ . 184-196-1 . . 197—210 „ 2l 1—235 - - 236-260 Di« angegeben Jetten un Die Ausgab« erfolgt nur Die letzte Raucherkärte ist 7.30— 9.00 Uhr 9.00—10.30 „ 10 80—12.00 „ 13.30-15.00 „ 15.V0-17.00 , 7.30— 9.00 Uhr 9.00—10.30 „ 10.30-12.00 „ 13 30-15.00 „ 15.00-17.00 . 7.30— 9 00 Uhr 9.00-10.30 . 10.30—12.00 „ 13.30—15.00 . 15 00—17.00 „ > Reihenfolgen sind einzuhalten, an erwachsene Personen . vorzulegen. Ohorn, am 18. Dezember 1942. Der Bürgermeister. Lobalä mar» aus äsm Ammer gskt- mau kiuisr siek äco läckt ausärsdll smslimi i»i! am MH8ÜÜ okns Lckuirnstr vn6 15 ivsitsrs ^ttralctionsn bringt ciis nsvs Lorrosani-5cbou Vclimsmls vsrsac 1942 untse persönlichse bfttvirkuag von krau Direktor kracke Larrssani u. a. lilsrioa, Ilona «. krscl — lockesstarr a. ck. Arkus - Luppe! 2 8llvss — UvmögÜäis kcköglickkeiisu 2 Iaeq«ell»s — Akrobatik auf ckem kabrrack öexian r lAzllL 19 15 llkn, KIMvock, 8ouusdeo6 8onat»s suck asckm. 15.A0 Ukk' 6ss voxekuOrte ^bea^proxrsmm. Kiocker» oscLm dslbe Preise, V^ednmacdt r« sUea VorsteHvaxen. — vov 10 llkr «Zurck- zedeuä «a clea Ar»kii8kssseu unä so 6em VorverkLafLVsxeo sm postplstr io Oresäsa. — Uzes-Iiel'scksu 8ooosdeack uvcl Loootsz von 10—14 llke. Geldtäschchen gefunden. Abzuholen Schießstrasie SO. gut erhaltenen I*laterLl»vr- gegen gut erhaltenes Dsmearsck Zu «rfr. i. d. Geschst. d. Ztg. ZÜHer-Klavter für 35.— Mk. zu verkaufen Zu «rfr. i. d. Geschst. d. 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Lr brachte ihr ein seidenes Kopftuch mit, darin ein« schwere, sil berne Halskette eingewickelt war. Frau Barbara schoß das Blut in den Kopf. So gut war er. Ihren geheimsten Wunsch hatte er erkannt und ihn erfüllt. Ihre Hände zitterten, als sie di« Kette anprobierte. „So viel Geld gibst du aus für mich," sagte sie schwach. Doch er lachte. „Hab gut verkaufen können heute. Di« Kinder sind auch nicht zu kurz gekommen. Braucht dich nicht zu reuen das Geld. Habe noch ein gutes Quantum mitgebracht und draußen im Kasten sind auch noch an die dreihundert Franken. Die Steuer können wir diesmal ganz leicht zahlen. Es wird immer leichter, Barbara, von Jahr zu Jahr." Ihr Gesicht hatte alle Farbe verloren bei seinen Worten und sie mußte sich zwingen, Freude zu zeigen an diesem Abend. Dann aber, als es längst still geworden war im Fischerhaus und alles zu Bett war, lag Barbara noch lange wach und starrte mit großen Augen zu dem geschnörkelten Deckenmuster hinauf, das das Mondlicht in seinen Konturen zeigt«. Ganz hell war die Kammer und wenn die Frau das Gesicht wandte, sah sie das Gesicht des Mannes friedlich und gelöst im Schlaf vor sich. Im kleinen Bett schlief Ursula und redet« wirres Zeug im Traum. Das große Erlebnis des heutigen Tage» schien sie noch im SchlF zu beschäftigen. Die Frau konnte nicht schlafen, mußte immer an diesen Vor mittag denken und fragte sich, womit si« das verdient habe, und sand keine Entschuldigung dafür. Alles ließ sie an sich vorüberziehen, ihre einsame, freudlose Kindheit, ein paar unbekümmert« Mädchenjahre und dann e>n langes Leben voller Pflicht und Arbeit. Ost hatte sie schwermüti gen Herzens zusehen muffen, wenn ander« Mädchen in ihrem Alter zum Altar schritten und niemand hatte geahnt, wie sehn süchtig sie sich selbst nach einem eigenen Herb, nach einer gütigen Hand, nach ein klein wenig Glück sehnt«. Sie hatte in den zwan- ziger Jahren ein« einzige, schwere Enttäuschung, die sie in eine tief« Bitternis hineinstieß und ihr das Vertrauen zu den Men schen nahm. Si« ging über di« Schwell« der Dreißiger, ohne wie der einem Manne Glauben zu schenken, bis dann zu später Feit dieser Alois auf den Berghof kam. Sie mochte ihn zuerst lange nicht leiden und wenn sie sich heute fragte, wie es kommen konnte, daß si« ihm zufiel, dann wußte st« es selber nicht recht. Aber auch das nochmal in aller Gründlichkeit zu überdenken, hatte sie in diesen Nacht Zeit. In dieser Nacht mußt« viel oder alles entschie den werden. Im Winter war es, als Alois von einem abrutschenden Baum stamm, den sie gerade aufgeladen hatten, schwer getroffen wurde. Si« brachten den stöhnenden Mann auf den Hof und alles war tief erschrocken, denn niemand glaubte, daß er noch mit dem Leben davon komm«. Selbst d«r Doktor nicht. Alois aber schlug dem Gevatter Tod ein Schnippchen. Seine Bärennatur rang sich durch. Aber er war in dieser Zeit noch grober und grantiger wi« sonst. Der Doktor verriet, daß man ihn kalt wickeln müsse. Aber keine der Mägde und auch die Bäuerin hatten mehr den Aiut, ein zweitesmal in seine Kammer zu gehen, denn er schrie sie grob an, wenn sie ihn anfaßten. Dies war zwar einigermaßen verständlich, denn er hatte große Schmerzen. Trotz dem wollte keine mehr zu ihm gehen. Da probierte sie es, Barbara, noch einmal. An einem Abend ging sie in seine Kammer. Er blinzelte st« böse an und knurrte, als sie ihn anfaßte. Ihre Hände waren viel zu schwer und unge lenkig. Aber st« gab sich Mühe, ihm nicht wehe zu tun, zog ihm das Hemd über den Kopf, wusch sein« Brust und legte kalt« Tücher auf den blaugrünen Fleck unterhalb dem Herzen. Er schrie sie an, ganz ohn« Grund, nur in einer bösen Auf wallung des Blutes. „Kannst nicht achtgeben, du!" Aber Barbara griff zum gleichen Mittel, schrie ihn ebenso an und zeigt« ihm, daß sie sich in keiner Weise vor ihm fürchte. So ging sie jeden Tag zweimal in seine Kammer, b.rachte die Tücher um seine Brust in Ordnung, rieb di« verwundet« Stelle mit star ken Essenzen und saß dann wohl, als es allmählich besser ging, manchmal noch ein« Weil« an seinem Lager. Schließlich lag er ja immer allein und verlassen in seiner Kamer über dem Pferde- stall. Er wär im Hrundde genommen so einsam wie sie. Nie mand kümmerte sich um ihn, kein« Mutter, keine Schwester, und so war es mehr ein Gefühl des Mitleides, daß Barbara sich um rhn ein wenig kümmerte. Sie brachte seine Kleider ein wenig in Ordnung, räumte auf in der Kammer und eines Tages war es dann soweit, daß Alois aufstehen konnte. „Das habe ich dir zu verdanken," sagte er wohlwollend. Sie errötete damal» ein wenig unter diesem Lob» das von einem Blick begleitet war, der ihr zu denken gab. Schon konnte er tagsüber ein paar Stunden auf der Haus bank sitzen. Es wollte Frühling werden und die Heilung ging immer schneller vor sich. Und endlich war es soweit, daß er der Hilfe der Barbara nicht mehr bedurfte. Um diese Feit war es, als Barbara zum erstenmal zum Fischer haus kam. Sie blieb den ganzen Sonntagnachmittag dort und dacht« aus dem ganzen Heimweg an den verlassenen Mann mit seinem Kinde. Dacht« an das sauber« Häuschen und an alles, was dazu gehörte. Sie dachte mit einer beinah« schmerzhaften Sehn sucht an dies und' fühlte sich in einen Wirrwarr ihrer Gefühle hineingleiten, weil seit kurzem auch noch ein zweiter Mann in ihrem Leben stand. Sie stellte die beiden in Gedanken gegenüber und mußte sich gestehen, daß Alois als Mann wohl mehr vor- stcllte. Aber der rechnend« Verstand eines vom L«ben bart in die Schule genommenen Menschenkrndes entschied sich für oen Fischer > Dominik Brecht, an dessen kindhaft gütigem Herzen si« sich ein - spätes Glück erhoffte. Als sie an jenem Sonntagnachmittag nach Hause kam, war Alois unter der Türe des Pferdestalles gestanden mit bösem Blick. Als sie an ihm vorüber wollte, trat er ihr in den Weg und fragt« barsch: „Wo warst du heute?" Sie hatte keine Antwort gegeben, aber es war wieder jenes Starke, Ungebändigte in seinen Augen. Di« Not des Blutes schrie aus diesem eben dem Leben wiedergeschenktcn Manne und ver wirrte die Barbara in seltsamer Weise. Später war er dann §u ihr in den Kuhstall gekommen, war wieder zärtlich und gab seiner Stimme Ruhe. Er ließ sie nicht im Zweifel über das, was sie dunkel ahnte. Und diese Gewißheit, von einem Manne begehrt zu werden, überdeckte di« Bitternis ihrer ersten Enttäuschung und brachte eine Berwiruung in ihr Denken und Sinnen. „Paß' aus du," hatte er ihr zugeflüstert. „Komm zu mir her über." Si« ging nicht hinüber, stand in ihrer Kammer, unschlüssig und verzagt, und mußte dann in den Stall, weil eines der KÄ- ber sich von der Kette gelöst hatt«. < Fortsetzung folO Die brütig« Nummer umfaßt 4 Setten