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t Mittwoch, 16 Dezember 1942 Bxlsuitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 295 - Seite 4 Letzte Meldungen Munos Grande zum Generalleutnant befördert Madrid. In der am Diestag abgeschlossenen Sitzung des Ministerrates wurde beschlossen, den verdienten Kommandeur der Blauen Division, Munos Grande, zum Generalleutnant ru befördern. — In der Sitzung wurden u. a. auch zwel Gesetze angenommen, die eme Abänderung der gegenwärtigen Organi sation des spamschen Heeres vorsehen und den Heeresminister Mobilisierung der Privatindustrien ermächtigen. Neuer Kommandant ans Kreuzer „Canarias" Madrid. Am Dienstag übernahm der neue Kommandant Bustament« den Oberbefehl über das spanische Knedgsschiff „Canarias". Bustamente war bis zur Ernennung als Komman dant der „Canarias" Chef des Generalstabs der spanischen Marine. USA-Marineflugzeug mit 9köpfiger Besatzung verunglückt Stockholm. Nach "Reuter wird ein zweimotorides Flug zeug der USA-Marine mit seiner 9köpfigen Besatzung seit II Tagen vermiet und als verloren angesehen. «len . * ^hsrogsn und Auskünfte Äosr §ckwl«i, unck ksrutrooriicblsn bei den Sou- und ymtrlsitungsn dar Ihr MW Du hast mir Dein Bild ins Feld geschickt — mit lieben Worten beschrieben. i Du hast mich damit unendlich beglückt, manch trübe Stunden vertrieben. Dein liebes Bild, in meiner Hand, erzählt mir von glücklichen Tagen; so hat es zu mir ins fremde Lind ein Stückchen Heimat getragen. Dein treuer Blick aus Hellen Augen, darein ich «inst so gern gesehn, gibt neue Kraft mir und den Glauben an unser frohes Wiedersehn. - Di« Worte aber, klar und schlicht, . sind Antwort ohne Fragen, von Lieb und Treue spricht man nicht — mutz.sie im Herzen tragen! ' Du hast mir Dein Bild ins Feld geschickt, mit Worten, die von Herzen kommen: ich hab es an meine Lippen gedrückt und dankbar entgegengenommen .... Gefr. K Mager. Dresdner Schlachtviehmarki (Preise in RM) Rinder: Ochien a> 48 b) 42 cs 37 d> 28,3. Bullen a) 44 b) 40 c) 35 d) 26,5. Kühe ch 44 b> 40 c) 30-34 ü> 22-24,5 Färsen as 45 b) 41 cs 36 d> 27,5 Kälber: Sonder- klasse — a) 57 b) 57 c) 48 d> 38. Lämmer: aI) 5I-54 a2) — cU) 51-54 c 2) 45 . b) 40. Schafe: a)46 b) 42 c) 34 Schweine: a) 63 b 1) 63 b 2> 63 c) 62 d) 58 e) 56 f) 56 g!) 63g 2) 58 Altschneider: — HauptschrtsUeiter: Malter Llokr. V-rlag: Mohr L Hoffmann, Puwnitz. PrelSI. Nr.'S Druck- Buchdrucker«! Karl Hoffmann, Pulsnitz. Amtlicher Teil Eierberteilung Auf Bestellschein Nr. 44 der Reichseierkarte weihen je nach Eingang der Ware 4 Eler, und zwar auf Abschnitt a 3 Stück und auf Abschnitt b I Stück, ausgegeben. Die Abschnitte W I der I. bis 4. Wochenkarten AZ 44 sind mit je einem Ei zu beliefern. Die Abschnitte I W 1 bis IV W I der Wochen karten gelten während der gesamten Dauer der Zuteilungspem- ode. Der Abschnitt IV W I darf jedoch erst beliefert werden, nachdem mit der Verteilung des vierten Eies an die übrigen Verbraucher begonnen worden ist. Von den Kleinverteilern sind die Abschnitte der Wochen karten AI abzutrennen und in der üblichen Weise, auf Bogen aufgeklebt, bei der zuständigen Bezugscheinausgabestelle zum Umtausch in Bezugscheine einzureichen. Der Landrat des Kreises Kamenz — Ernührungsamt. Abt. B — am 15. Dezember 1942. Die Mütterberatung in Pulsnitz findet am Freitag, 18.12. von 1,45—2,45 Uhr in der Hilfsstelle der NSV. „Mutter und Kind" statt. Es wird Vigantol und Cebion ausgegeben. Pulsnitz, am 16. Dez. 1942. Der Bürgermeister. Gemeindebücherei Ohorn Die letzte Buchausgabe vor dem Fest Donnerstag, 17. Uhr. Die Bücherei bleibt bis 7. Januar 1943 geschlossen. Ohor n, am 16. Dez. 1942. Der Bürgermeister. 26 ir warnen hiermit vor Weiteroerbreitung unwahrer Gerüchte über den verstorbenen, Otto Oswald und Frau Frieda Ziegenbalg, Oberstetna und werden gegen jede Asugeru ng gerichtlich^ vorgehen. Ida Oswald Otto Ziegenbalg Obersteina, Obersteina. WWW^ Gesund sein, heißt froh sein! Hack lüklca 8ie sich einmal krank, sann müssen 8ie dis Oevske baden, daß 8ie ckurch eine gute ürankeavcr- sickerung vor blot unck Lorze geschützt sind. — Wir bieten lknen gegen Gablung eines klovstsbsltrags von 3 berv. 4 Rbl an eins günstige Linrel- oder bamilisnVersicherung. Hordern 8ie uavsrbinckl. u. kostenlos lariks and Iediagnggea vom H!lgsms!nen Krsnksn - VspsiLdspungs - Vst-ein s. 6 8itr Dresden — Dresden ^.1, Srnnaer 8tr. 2, am Lirnslschen Llatr. lr» Verbvn^kastsn lODprorenlig? Ist ovcb gsdroucbssertigec Ver band drin? 5o ein 8cbns!!vsrbond ist t-wnroplcut-elastisch. - Sein« Q-v-e-r-eiortiri«dt hält Wvnd- röndsr klommsrartig rusommsn und fördert den bisilprorsü. IM feilen ' A Wcrsssr wcum in klsüisr Lcnms, I nur kalb voll sei äis LoMwanns! AI!eillzteke«äer jlrrr sucht Bekanntschaft mit einer Dame zwecks späterer Heirat im Alter von 40 -50 Jahren, möglichst mit eigener Wohnung oder Gimndbesitz. Werte Angebote unter an die Geschäftsstelle d. Ztg. ke^oiv^nc! ge- eiAnei. übennLÜige 8<kveiüenl Wicklung, strikt »ngenek» tiüble««! un<l <ieLtns»rterenr1. vergütet IZtrEurlor« Kiq .75. N»ek«üNd«u1eI ^0 M -^pcrlbe^ON, OwLerien un6 <-osa§ TvLiSLLturr aus der ÄrlruL-Xuppe! und 15 weitere T^ttrsktionen bringt dis neue Ssvi-assnI- 8eksu Veiknsrkts» psr»«ls1S42 keblliclie kr§lgul!ülirung Heute Mittwoch, d. 16.Dsrewber Lexiaa: tLxlicb 19^ Ltlt^vocd, 8oao- 6ea. 1'sze8-1'1er»cb»u: 8onnrbead u. Zovvtsx von 10—14 llbn. Für den dortigen Platz suche ich eine perfekte WUMÄMN welche in der Lage ist, bet ent- spr. Vergütung eine Blumen- auSgnbe, spez. gutbezahlte Hut- und Ansteckblumen, selbständig zu leiten. Gefl, Angebote an Fa H ^nton I,«o8darlr«l'saot'k/8s. 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Tela: rso r Kunsthonig rso x Farinzucker »der Zucker 1 gestrichener Teelöffel ganzer 'Aals 1 Altlschchen vr. Oelker Kuchcngewürz-Aroma Honig und Zucker werden zerlassen und in eine Schüssel gegeben. In die fast erkaltete Masse rührt man die Gewürze und abwechselnd mit dem Wasser nach und nach ^/z des mit „Vackin" gemischten und gesiebten Wehls. Der Teigbrei wird mit dem Rest des Mehls zp einem glatten Teig verknetet. Man rollt ihn etwa 'ft cm dick . , - - aus und schneidet Rechtecke von etwa 3 x 8 cm aus. Diese werden mit Milch bestrichen, mit Hagelzucker soo x Weizenmehl bestreut und nicht zu dicht auf ein gefettetes Blech gel?Ht. Back zeit: Etwa 15 Minuten bei starker Hitze. 1 Päckchen Dr. Oelker.Bacha" MAMMMMMÄIM Roman von Han» Ernst Urheberrechtsschutz Verlag A. Schwingenstein, SMnchen. S. Fortsetzung Nachdruck verboten Zunächst arbeitet« er ein paar Wochen auf einem Straßenbau. Dann schlug er sich wieder in die hiesige Gegend und kam gerade an dem Tag an, als das groß« Schützenfest gefeiert wurde. Seit dem war er aus dem Wirtshaus nicht mehr herausgekommen und wurde schon zum Aergernis der Bauern, d:e in diesen schöne» Tagen alle Hände voll zu tun hatten. Und so saß er auch heut« zu dieser frühen Morgenstunde schon hier. Man sah es ihm an, daß er im Heu geschlafen hatte, »c hatte «uch sonst ein ganz heruntergekommenes Aussehen. Jetzt steckt« er zwei Finger in den Mund und pfiff der Servier- tochter. Sie ließ sehr lang« aus sich warten und das schürte den Unwillen des Mannes. „Was ist denn das für ein« Wirtschaft? Daß man da nichts zu trinken kriegt!" schrie er. „Ich geb« dir keins mehr," gab di« gutgedrexelt« Person zur Antwort. „Hast deine Sachen von gestern noch nicht bezahlt." „Donnerwetter, hast du Angst, du kriegst dein Geld nicht? Bring noch ein Glas, sag ich dirl" „Bezahl« zuerst da» andere." Alois griff in di« Hosentasche, warf ein paar Münze« auf den Lisch und stand auf. „Da hast es! Aber von jetzt an kannst deine Sachen selber tr-nken. Ich kriege alles wo anders auch." „Wir weinen dir nicht nach, wenn du nicht mehr 'ommst. Der- tr«ibst uns ja bloß die Gäste mit deinem Geplärr jeden Abend. Ucberhaupt, was willst denn mit dem Geld da? Da« reicht jo bei weitem nicht. Gestern hast sieben Glas gehabt und heut« auch schon zwei." Im Davongehen lachte Alois laut zurück: „Kannst mir ja di« Hosensäcke umdrehen, es fällt nichts «ehr heraus. Was ich noch gehabt habe, liegt dort." „Du Lump, du unverschämter, gechprellen tust du auch noch! ß»ut« Lust habe ich und zeig dich an." , Das gab ihm einen Stich. Er hatte vom letzten Brummen noch genug. Ein paar Schritte zurückgehend, sagte er freundlichrr: „Wieviel bekommst denn noch? Schrei nur nichts», du brauchst keinen Schaden zu haben. Die paar Franken bringe ich dir schon, heute noch." „Auf di« paar Franken will ich gern verzichten, wenn du nicht mehr kommst!" Damit packte di« K«lln«rin de» Krug und verschwand im Haus. Algis stand ein« W«il« unschlüssig zwischen dem Wirtsgarten und der Straße. Er wußte selber nicht recht, was ec nun begin nen sollt«, stand mit leeren Händen mitt«n im sommerhellen Tag mrd fluchte für sich hin. Plötzlich kniff er di« Aug«n zusammen und starrt« über das flimmernd« Wass«r hinüber. Hell und freundlich umschimmerbe die Morgensonn« das Fischerhaus drüben und Alois wurde von einem plötzlichen Gämnken erfaßt. ' Mit schnellen Schritten ging er zum Ufer, löst« da» Boot vom Pflock und rud«rte hinüber. Barbara Brecht war hinter dem Haus und arbeitete. Sie schaut« nicht auf in ihrer Arbeit und erschrack daher heftig, als sie plötzlich angerufen wurde. Am Scheunentor lehnte Alois und hatte die Arm« über der Brust verschränkt. „Du —rief die Fiicherin tonlos. „Was willst denn du da? Es ist niemand daheim/ „Weiß ich ja," lacht« Alois und zwirbelte an den Bartspitzen. „Hab sie ja fortreisen sehen, den Atlen, den Jungen und 's Kind. Hast du nicht noch einen?" Frau Barbara stieß di« Gabel in den Boden und ging auf ihn zu. „Wenn du weißt, daß niemand dah«im ist, warum kommst du denn?" „Weil ich einmal plaudern möchte mit dir, ganz ungestört. Von früheren Zeiten, weißt." „Was du zu plaudern hast, das interessiert mich nicht!" „Aber den Fischer könnte es vielleicht interessieren, meinst nicht?" Frau Barbara wechselte die Farbe. Hundert Bilder der Aengft« flogen durch ihre Seele. Ihr erster Gedanke war wieder, ihn, fortzujagen. Aber dann dacht« sie: er wird hingehen und dem Dominik erzählen, daß — Was denn? Was könnte er ihm denn erzählen. Etwas viel leicht, das sie selbst gar nicht mit Bestimmtheit wußte. Aber war es für den guten Dominik nicht schon übergenug, wenn er jetzt nach sieben Jahren erst erfahren mußte, daß st« kurz vorher noch, bevor sie in s^n Hau» kam, in den Armen dieses Burschen ge legen hatte? Ein kurzes Stöhne« entrang sich ihr, aber sie verwischt« es wi«0«r durch ein lautes Räuspern und warf den Kopf zurück. „Ls wird de« Fischer genau so wenig interessieren, was du ihm an Lügen erzählen willst," sagt« sie spöttisch. „Olala," macht« ec in singendem Ton. „Lügen sind es grad nicht. Wirst wohk nicht leugnen können dies und jenes! Und ich kann dir noch von einer Stunde erzähle«, m der du mir gHort hast, obwohl du auch dem Brecht schon hast gefallen müssen." „Das ist nicht wahr." „Freilich! Hast ja drei Wochen drauf schon Hobbit gemacht mit ihm." Ein zorniges Funkeln kam in di« Augen der Frau. „Du Schuft," sagt« sie verächtlich. „Daß ich mit dir einmal etwas gehabt habe, das versteh« ich heut« kaum. Ich w«itz nur, daß es mich reut so viel ich Haar am Kopf habe." „Aber, aber! So zuwider bin ich dir?" „Ja, bis in die Seele hinein." Ztun lockerte Alois sein« lässige Haltung. Ein böses Funkeln kam in seinen Blick. „Auf die Art und Weise kommst du nicht weit mit mir. Es wäre besser, du wärst ein bißchen freundlicher mit mir. Dann könnt schon sein, daß ich mein Maul halte und dein Mann nicht» erfährt, was ihm die Augen öffnen könnte." Zn diesem Augenblick kam der kleine Doimnik mn die Ecke gestürmt. Ein wenig erschrocken blieb er stehen, als er den Mann sah. Dann'fragte er sein« Mutter: „Wo ist denn die Ursula und der Lothar?" „Mit dem Vater sind sie fort." Jähzornig stampfte der Kleine mit dem Fuß auf. „Mich haben st« nicht mitgenommen." „Liegst ja immer im Bett, bis dir die SorMe hineinscheint." „Hast schon recht. Kleiner," sagt« Alois freundlich. „Es ist nirgends schöner als im Bett." Dabei musterte er den Knaben mit scharfer Aufmerksamkeit. „Er sieht dir ein bißchen gleich/ sagte er dann zu der Frau. Barbara Brecht getraute sich kaum zu atmen. Sie fühlt«, daß die nächsten Minuten etwas Furchtbares offenbaren würden. Da sagte der Mann schon ganz nah an ihrem Gesicht: „Gin bißchen sieht er dir gleich und sonst hat er viel von mir." Bläffe überrann ihr Gesicht. Sie konnte nicht antworten. , Fortsetzung folgt Die heutig« Nummer umfaßt 4 Seiten