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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190610046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19061004
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19061004
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-04
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 04.10.1906
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ab Geltung 8 Rachprüftmg von Rechnungen mar, die Stadtkafse für 1904 Herrn Fahr und I SonderzugeS hier ein. AuS diesem Anlaß hatte sich Mk. sitzende empfahl die Annahme der Aenderung deS ftegulativS nach dem Entwürfe. Die Debatte über diesen wichtigen Punkt eröffnete Herr Jähnig, der zu erkennen gab, daß ihm der Entwurf imponiere und er, wenngleich er nicht für eine Gemeindegrund- steuer gewesen sei, doch im Interesse der ganzen */,5 Uhr, aus Chemnitz kommend, wo sie längere wurden die PensionSkafse für 1905 Herrn Kretzsch -iZeit im Tiergarten Scheibe Vorstellung gab, mittelst Quadratmeter umfassende Grundstück erhält Herr Restaurant war seither in Besitz des Herrn Robert Grabner für die Summe von 400 Mark. Hamm. Zu Punkt 3 — Die große, Ehlbecks Witwe aus Hamburg gehörige Menagerie traf gestern nachmittag Vorlage die Annahme des Entwurfes empfehle. Herr die Schulkafse für 1904 Herrn Oberamtsrichter Griesbach wünschte den Wegfall der Be- Rößler übergeben. steuerung, die nur den Beamten mit feststehenden Nach dem Verlesen des Protokolls wurde die Gehältern zu Gute käme. Herr Vorsteher R e d S- Sitzung vom Herrn Vorsitzenden hierauf geschloffen, lob äußerte sich in gleichem Sinne, dabei betonend, . «emeindeanlag-nOrdnung. Den Mitgliedern des Kollegiums war bereits in der vor 8 Tagen stattgefundenen Sitzung der vom Herrn Bürgermeister Dr. Polster ausgearbeitete Entwurf in Druck auSgehändigt worden. Herr Vor steher Redslob berichtete, daß dieser Entwurf die Ausschüsse und den Rat verschiedentlich beschäftigt hätten und einige kleine Abänderungen vorgenommen worden seien. Der Entwurf bedeute eine gründliche Aenderung der Gemeindeanlagen-Ordnung zu Gunsten der niederen Klassen, die ganz erheblich entlastet würden. Man habe sich an die StaatSsteuer angelehnt und schlage vor, 1300/^ von dieser zu erheben. Für den durch die Entlastung der untersten Klassen ein tretenden Ausfall würden einige Nebensteuern und zwar eine städtische Grundsteuer, eine B etriebSsteuer und die Erhöhung der Besitzwechsel-Abgaben in Vorschlag gebracht. Jährliche Einkommen unter 400 Mk. seien völlig steuerfrei, während solche von 4000 Mk. ab eine Erhöhung erfahren würden. Der Herr Vor- geben hat. William Howard Taft ist seines Zeichens Advokat und bekleidete zwei Jahrzehnte höhere Stellungen juridischen Charakters. 1900 wurde er zum Präsident der Philippinen-Kommission ernannt und 1901 Gouverneur.der Philippinen. 1904 kam er in das Kabinett Roosevelt als Kriegssekretär. Taft besitzt das uneingeschränkte Vertrauen Roose- veltS. Steuer aufzubringen sei. Herr Stadtrat Börner bemerkte, daß ein eventueller Wegfall der vorge sehenen Grundsteuer einen Ausfall von etwa 6"/» bedeute, von 3200 Gemeinden in Sachsen hätten davon die Grundsteuer eingeführt. Gegen die Erhebung von Grundsteuer sprach sich weiter noch Herr Schubert aus, der aber im Uebrigen dem Entwürfe sympathisch gegenüber steht. Herr Vize- Vorsteher Schellenberger trat für die Annahme der im Entwürfe vorgeschlagenen Aenderung deS Steuer-RegulativS ein, dabei besonders hervorhebend, daß nunmehr eine gewisse Gerechtigkeit für die unteren Steuerklassen eintrete. Auf Vorschlag des Herrn Vorstehers Reds lob nahm man die Abstim mung über die Erhebung von Gemeindeabgaben getrennt vor. Die Erhebung einer Gemeinde- Grundsteuer wurde gegen 2 Stimmen ange nommen. Zur Betriebs st euer nahm Herr StÜtznerdas Wort, der die Einführung dieser Steuer als eine Härte für die Kleingewerbetreibenden empfand. Nach einer sachlichen Begründung der Berechtigung der Betriebssteuer durch Herrn Bürger meister Dr. Polster wurde die Erhebung einer solchen gegen 3 Stimmen angenommen. Die Bier steuer bleibt unverändert bestehen. Die Er hebung von Besitzwechselabgaben wurde ein stimmig nach dem Entwürfe angenommen. Darnach! wird künftighin ein Prozent vom Kaufwerte erhoben,! also mehr doppelt soviel als bisher. Zur Gemeinde- Einkommensteuer wünschte Herr Jähnig, die Herr Taft, den wir unseren Lesern hier im Bilde vorführen, scheint sich auf Cuba doch nicht so wohl zu fühlen, wie eS zunächst den Anschein hatte. Er wird schon in den nächsten Tagen nach Washington zurückkehren, nachdem er der Insel einen neuen Gouverneur ge- hat, an: Die Steuer beträgt in Klasse bei einem Einkommen Die Lage in Vußtand. Gegenüber einer Meldung der Zeitung „Towa- rischtsch" erklärt die Petersburger Telegraphen-Agen- tur, daß ein auf die Iudenfrage bezüglicher Gesetzentwurf nicht vorliege, sondern einstweilen erst das genannte Material bearbeitet werde. Vergangene Nacht wurden in der lutherischen esthnischen Karlskirche in Reval die Sammel büchsen erbrochen, die Altarkreuze und Leuchter zertrümmert, die Kirchenbücher zerrissen und die Teppiche beschädigt. Die Einbrecher sind durch ein gitterloses Fenster eingedrungen. verordneten-Sitzung verweisen, fügen wir die Skala der Grundsteuern, wie sie von nun 15 öffentttch- AtadtverordnekenlSihunz vom 2. Oktober 1906. Vorsitzender: Herr Fabrikbesitzer Redslob. Zu dieser, vom Herrn Vorsitzenden pünktlich um Uhr eröffneten Sitzung hatten sich 18 Mitglieder Aus dem «Austande. Nister de« i«dtfche« Muhammedaner« regt eS sich immer entschiedener. Wie der Draht aus Sim la meldet, hat eine Abordnung vo" Muhammedanern als Vertreter von 62 Millionen der Bevölkerung dem Vizekönig eine Adresse über' reicht, in der die Muhammedaner gerechten Anteil an jeder etwa geplanten Aenderung in der Teilnahme deS Volker an der Regierung deS Landes verlangen und sich darüber beklagen, daß sie in Fragen der Landesregierung ganz außer acht gelassen würden. Der Vizekönig, Earl of Minto, hat darauf er widert, daß englische Gerechtigkeit ihnen eine billige Behandlung gewährleiste. Was die behauptete U n- ruhe unter der Bevölkerung angehe, so sei diese nicht auf Unzufriedenheit mit einer schlechten Regierung zurückzusühren, sondern sie sei ein Ergeb nis der Zunahme der Bildung unter der britischen Herrschaft. Diese Bildung würde auch in Zukunft noch weiter fortschreiten, aber das Wohl deS Landes beruhe auf einer sorgsamen Verwaltung, und er glaube nicht, daß die Einführung der ganzen politischen Maschinerie deS Westens in die Traditionen des Ostens diesem zum besten dienen würde. England t« Aegypten. Die Unbeliebtheit der englischen Usurpatoren in Aegypten ist groß. AuS Kairo wird telegraphiert, der höchstkommandierende General der englischen Besatzungstruppen in Aegypten habe Befehl erteilt, daß drei Kompagnien Infanterie und eine Schwadron Kavallerie sich ununterbrochen bereithalten sollen. Die Soldaten schlafen in Uniformen, mit den Gewehren an ihrer Seite, und erhielten je 250 Patronen. Man glaubt, die Behörden hätten Meldungen erhalten, die auf einen Ausbruch des muhammedanischenFanati SmuS deuten. von der Gemeindesteuer zu befreien. Der Antrag freundlichen Aufenthaltsorte, in dem man recht an fand aber nicht die Unterstützung des Kollegiums, genehm weilen kann, hergerichtet worden und ferner Die Erhebung der Gemeinde-Einkommensteuer in ist die von Herrn Kupferschmiedemeister Marx er- der abgeänderten Form wurde hierauf nach dem richtete Heizungsanlage auch in das VereinSzimmer Entwürfe einstimmig angenommen. eingebaut worden. Herr Lenk, der weder Kosten Zu Punkt 2 »och Mühen gescheut hat, dürfte sich durch diese Ar-alv-rrauf vom -hem. Grub-r'fch-N Neuerungen den Dank vieler Mitglieder der oben- Grundstücke i« der äußeren Dresdnerstratze _ ^as in der Neustadt auf der Aktienstraße wurde nach kurzer Debatte dem von der Stadt- gelegene Restaurant „Schönburger Hof" ist gemeinde mit dem Käufer deS an den Stadtpark dieser Tage durch Kauf in die Hände eines Chemnitzer »grenzenden Grundstückes, Herrn Immanuel Grabner Herrn übergegangen und wird zur Bewirtschaftung ^geschlossenen Kaufverträge zugestimmt. Das 750 von diesem bereits in 14 Tagen übernommen. Das daß man einen Unterschied zwischen PensionSberech- tigten und NtchtpensionSberechtigten zu Gunsten der HDäHslsHtb. Letzteren machen müsse. Herr SberSbach erklärte Hohe«ftet«-Er«ftthal, 3. Oktober 1906 sich als -ntschi-d-nen Gegner der Erhebung einer Gememdegrundsteuer, er sei überhaupt nicht sür die -Instituts N«"»« "'L" di. d» D-- gg, L-«-««««- S>°-k- w.sllich. Wind-, m-P < » ° li In.. I". NW., R-g-nM-, »ich, «HMich Ursache, wohl aber für eine richtig durchgeführte geändert " Einkommensteuer Demgegenüber bemerkt- Herr 4. ^ttbr.r TageSmittel -^9,6°, Maximum -ft 13,1°, Vorsteher R e d s l 0 b , daß die Regierung ausdrück. «vinimnm lich auf die Grundsteuer Hinweise und einer über- . ' » hohen Einkommensteuer die Genehmigung versage.! * DaS Stadtverordnete« - OkostegtUM Herr Bürgermeister Dr. Polster fügte den AuS- 8^11 daS «e«e «emet«dea«tag-«R-- führungen des Vorredners hinzu, daß die Regierung wie es 00m Rate und den Ausschüssen oorschreibe, nur 100°/» an Einkommensteuer zu er- worden ist, einstimmig genehmigt, sodaß heben, während alles andere durch anderweite ^ssen Einführung am 1. Januar k. I. bevorsteht. - — 'Indem wir auf den Bericht Uber die gestrige Stadt- Aus Lodz wird gemeldet, daß Unbekannte mit Gewalt die russischen StaatSschulen absperren und die Schüler von den Straßen verjagen. Die Sozialisten widersetzen sich dem Boykott. Der Generalgouoerneur erklärte, er werde im Falle der Fortsetzung deS Boykotts der russischen Staatsschulen alle polnischen Privatschulen schließen. In vielen Elementarschulen sind die Fensterscheiben zerlrüm- mert worden. Die Polizei entdeckte in einer Vorstadt von Charkow eine Bombenwerk st att, in wel cher zwei fertige Bomben, 60 Metallhülsen und Sprengmatertalien gefunden wurden. Zwei Arbeiter wurden verhaftet. Auf dem der Fürstin Wjatzemky gehörigen Gu Kurbina im Kreise Bender verbrannten di Bauern 27 000 Pud Weizen. Auf dem Gu Pentscherow im Kreise Taraspol zwangen d bewaffneten Bauern ihren Gutsbesitzer, ihnen 3 00 Rubel auszuzahlen und verteilten dr Summe unter die notleidenden Dorfbewohner. Im Bielice im Gouvernement KurSk stahlen infolge der herrschenden allgemeinen Hungersnot die ^Bauern auS dem ärarischen Proviantmagazin Getreide, nachdem sie vergebens die Behörden um Hilfe gebeten hatten. ES wurden deshalb gegen die Bauern Kosaken aufgeboten, welche zwei Bauern erschossen und viele verwundeten. Auf den Verwalter der Niederlage der Nobel werke in B a t u m, Hager, der zugleich fchwe- bischer Vizekonsul ist, wurde gestern ein Anschlag ausgeführt, als er in einem Wagen eine Vorstadt passierte. Der Vizekonsul wurde tödlich ver letzt. Die Mörder entkamen. Hager ist bereits im Hospital verschieden. des Kollegiums, Herr Bürgermeister Dr. Polster und Herr Stadtrat Börner eingesunden. Nach dem Verlesen des Protokolls der vorigen Sitzung brachte vor Eintritt in die Tagesordnung Herr Vorsteher Reds lob einige Kenntnisnahme« zum Vortrag. DaS Kultusministerium habe für das nächste Jahr 7350 Mark Staatsbeihülfe zu dem Diensteinkommen der Herren Lehrer für die hiesige einfache Volksschule bewilligt. Auf einen in früherer Sitzung gemachten Vorschlag, betr. die portionsweise Verteilung von Butler an die Insassen deS Kranken hauses, gab der Herr Vorsitzende den vom Kranken- hauSauSschuß und vom Rate eingenommenen Stand punkt bekannt. Hiernach wird es bei der bisher ein geführten Art verbleiben. Den wichtigsten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Beschlußfassung über die Ae«deru«g der Frist zwischen Mahnung und Entrichtung von steigen die Klassen um je 1000 Mk. und bei einem Em- 3 Wochen auf einen Monat zu verlängern. Nach Amme" von über 100 OOOMk. um je 2000 Mk. Die eingehender Aussprache an der sich di- Herren Bürgermeister Dr. P 0 lster, Vorsteher RedSl 0 b. Klasse 52, um je 45 Mk., von da bis zu 73000 Mk. Ein- Lange, Reinhold II, Schrepel, Ebers - kommen, Klasse 91, um je 50 Mk. und von da bis zu bach und Kretzschmar beteiligten, wurde ein 100 MO Mk. Einkommen. Klasse 118, um ft VermittelunasoorlLloa des K-rrn Büro-rnE-rs ^en werteren Steuerklassen beträgt die Steuer fünf vom ^ernnllerungsvoriqrag oes Herrn «urgermersters ^^„^rt desjenigen Einkommens, mit welchem die voraus- Dr. P 0 lst er angenommen. Nack diesem hat der gehende Klasse endet. 8 34, Absatz 1 etwa folgende Fassung erhalten: — Die Mitglieder der zahlreichen im hiesigen Der Stadtrat hat nach jedem Fälligkeitstermine „Ratskeller" tagenden Vereine, z. B. Gewerbe- durch eine einmalige öffentliche B kanntmachung verein, Militärverein, Naturheilverein, Fleischerinnung, und nach einer Woche durch Zusendung einer schrift- Bürger-Erholung, Frauenverein, GabelSberger Steno- lichen Mahnung (Gebühr, ausschließlich Postporto graphenverem rc., werden eS sicherlich mit Freuden 10 Pf) an die Abentrichtung der Gemeinde-Ein-Ibegrüßen, daß der rührige RatSkellerwirt, Herr Ernst kommensteuer zu erinnern. Zu ß 15 die B-Lenk, das Vereiuszimmer, das bisher einen freiung von der Gemeinde-Einkommensteuer der ziemlich unfreundlichen Eindruck machte, vollständig Kriegsveteranen bis zu einem Einkommen von 700 umgestaltet hat. Zunächst ist daS Zimmer durch die Nark beantragte Herr Stütz ner, bis zu einem geschickte Hand eines tüchtigen Malermeisters, des kinkommen von 1100 Mark die Kriegsveteranen Herrn Nudelt, zu einem wirklich anheimelnden, 1a von über 400 bis 500 Mk. 1 Att. 1 „ 500 „ 600 „ 2 „ 2 „ „ 600 „ 700 „ 3 „ 3 „ „ 700 „ 800 ,, 4 „ 4 „ „ 800 „ 950 „ 7 „ 5 „ „ 950 „ 1100 „ 10 „ 6 „ „ 1100 „ 1250 „ 13 „ 7 „ „ 1250 „ 1400 „ 16 „ 8 „ „ 1400 „ 1600 „ 20 „ 9 „ „ 1600 „ 1900 „ 26 , 10 „ „ 1900 „ 2200 „ 36 „ 11 „ 2200 „ 2500 „ 46 „ 12 . „ 2500 „ 2800 „ 56 „ 13 „ „ 2800 „ 3100 „ 67 „ 14 „ „ 3100 „ 3400 „ 78 „ 15 „ „ 3400 „ 3700 „ 90 „ 16 „ „ 3700 „ 4000 „ 105 „ 17 „ „ 4000 „ 4300 „ 120 „ 18 . „ 4300 „ 4800 „ 140 „ 19 „ „ 4800 „ 5300 „ 160 „ 20 „ „ 5300 „ 5800 „ 180 „ 21 „ „ 5800 „ 6300 „ 200 „ 22 „ „ 6300 „ 6800 „ 221 „ 23 „ „ 6800 „ 7300 „ 242 . 24 „ „ 7300 „ 7800 „ 263 „ 25 „ „ 7800 „ 8300 ,, 285 „ 26 „ „ 8300 „ 8800 „ 307 ,. 27 „ „ 8800 „ 9400 „ 330 „ 28 „ „ 9400 „ 10000 „ 354 „ 29 „ „ 10000 .. 11000 .. 380 .. Von da bis zu einem Einkommen von 100000 Der Detektiv. Kriminalroman von C. P a l f y. is. Forts. (Nachdruck verboten.) „Warum sollte Wild noch einmal an diesen gefährlichen Ort kommen? DaS entbehrt doch ganz der Logik," unterbrach Detektiv Prieger. „Wer weiß? Wild konnte sich gewiß in den Seelenzustand seines Feindes versetzen und wollte ihn auf diese Art unschädlich machen. Da er einen Mord nicht ausführen wollte, gedachte er HeimerS durch eine tüchtige Nervenzerrüttung wenigstens für einige Zett außer Stand zu setzen, ihn, Wild zu verfolgen I" Ich glaube auch, daß Doktor Hahn ganz richtig vermutet," sagte Richard zustimmend. „Aber HeimerS hätte sich doch wehren können! Gr trug doch den Revolver bei sich. Tin wohlgezielter Schuß, und Wien wäre vom dem umhetmltchsten Menschen befreit gewesen." „Me konnte HeimerS schießen, wenn ihn das Entsetzen festgebannt hielt? Ich glaube, daß kein Mensch sofort handeln kann, wenn er plötzlich dem- jenigen gegenübersteht, der ihm wie ein Gespenst immer entflieht und ihm doch auf Schritt und Tritt folgt. Als HeimerS sich gefaßt hatte, war Wild wahrscheinlich längst fort und hatte sämtliche Türen abgesperrt, um eine Verfolgung zu vereiteln. Tie sehen da auch Herr Prieger, daß die eine Türe von HeimerS eingebrochen wurde ... Er wollte Hanne« Wild also folgen ! Als er jedoch die Speise zimmertür auch abgesperrt fand, durchschaute er die List seines Feindes, ohnmächtiger Zorn erfaßte ihn, und dann brach die NervenkirsiS au«." „Was werden Sie tun, Herr Prieger? Doch Jagd auf Wild machen? Nicht I" Der Detektiv zuckte die Achseln. „Seit zehn Jahren wird nach Wild gefahndet, die verschiedenartigsten Verbrechen sind auf seir Konto geschrieben, bis heute haben wir ihn nicht Mn trauriges Resultat, mein Herr! . . . auch wenig ermutigend. Dabei haben seine lichtscheuen Freund einen so geheimnisvollen furchtbaren Sagenkreis um seine Gestalt gewoben, den er durch seine erstaun- liche Kühnheit und Schlauheit vortrefflich auSzu- nützen versteht. DaS heutige Ereignis wird die Tatkraft meiner Kollegen eher lähmen, als beleben .. ES ist beschämend, zu gestehen, daß sich die tapfersten Leute nicht an Wild heranwagen!" „Aber einmal muß dem doch ein Ende gemacht werden!" rief Doktor Ziebauer. „Müssen und können ist zweierlei, Herr Doktor. Air „müssen" wohl . . . aber wir können nicht I.. Vielleicht fällt er unS einmal durch seine eigene Schuld in die Hände, aber Iso lang er noch seine fünf Sinne beisammen hat, ist unsere ganze Mühe wahrscheinlich umsonst. Er kennt seine Feinde! Wird ihm einer unbequem, so vernichtet er ihn. Wir haben die Beweise." „Ja, aber diesmal hat er gemordet! Meuch lings gemordet! Mein Vater fiel durch seine Hand, darum werde ich ihn weiter verfolgen. Wenn et gilt, bis ans Ende der Welt!" Richard hatte diese Worte heftig hervorge- stoßen, dann sprach er ruhiger weiter: Nennen Sie mir einen Mann, Herr Prieger, der sich für eine bedeutende Summe bereit erklären würde, die Spuren weiter zu verfolgen und Wild seinen Richtern zu überliefern!" „Wenn Sie darauf bestehen, so werde ich mik um einen Ersatz für Herrn HeimerS kümmern. . . Aber gar so leicht wird das nicht sein . . . doch werde ich mein Möglichste- tun." „Ich gebe ihm 10 000 Fl. wenn er nur den Mörder sestnimmt!" „Die Summe ist hoch . . . vielleicht wagt sich doch jemand heran. . . . Ich werd« sofort das Nötige etnleiten!" Der Detektiv ging. Richard blieb mit Doktor Hahn zurück. „Wenn ich nur wüßte, warum HeimerS den Kamin so zerstört hat ... ." fragte Richard nach denklich . . . „haben Sie eine Ahnung, Herr Doktor?" „So viel ich nach dieser Eisenplatte sehen kann, cheint HeimerS sie für eine Tür zu halten. Vielleicht st daS daS Geheimnis, bei dem ihn Wild überrascht -at. Untersuchen wir eS ein bischen!" Die Nachforschungen der beiden Herren ergaben gar nichts. ES schien eine unbewegliche Platte zu sein. Richard war nicht wenig enttäuscht. „Gerade im wichtigsten Moment ist HeimerS untauglich geworden! GS ist wirklich zu dumm! Wann kann der Arme wieder hergestellt sein? „DaS kann man nicht genau bestimmen. Gin halber Jahr braucht er gut, vielleicht auch noch länger. ... Ich kenne seine Konstitutton nicht . .. falls er früher genesen, wird er unbedingt noch eine Zeitlang Ruhe benötigen und darf sich nicht sogleich neuen Aufregungen aussetzen." „Also kann ich auf seine Hilfe in diesem Falle nicht mehr rechnen?" „Wohl kaum, Herr Doktor. HeimerS hatte in seiner Rocktasche ein Notizbuch, ich nahm eS an mich. Hier ist eS . . . Vielleicht kann sein Nach- folger einigen Nutzen daraus ziehen!" Hahn überreichte Richard ein kleines, schwarzes Heft. Ziebauer blätterte in den dicht beschriebenen Blättern. „Aha I . . . . Hier ist etwas . . . Fall Zie bauer . . . Tod 2. Juli . . . Spuren' MoschuSge- ruch, blauer Faden." Richard überschlug einige Seiten. „Da ist, was ich suche!" rief er triumphierend. „Hören Sie, Herr Doktor! ... GS klärt sich; gestern ist mir bei Gräfin Freiwald der ..." Richard sah erstaunt auf. „Er hat nur bis hierher geschrieben ... wie chade! Damit kann sein Nachfolger gar nichts machen. Da muß er inS Blaue htneinkombinieren!" rief Doktor Ziebauer mißmutig. „Nun denn! ES wird sich ja zeigen, war ?err Prieger für einen Detektiv schickt. Vielleicht indet der sich besser zurecht, als wir vermuten. Warum wolle» Sie nicht Prieger selbst für den Fall engagieren?" „Mir ist der Herr erstens gar nicht sympathisch, und zweiten- halte ich von seinem Können uicht viel," versetzte Richard. „Ja, dann ist eS etwas anderes!" Fortsetzung folgt.
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