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5 Anzeiger Sonnabend, den 9. Juni 1906 Nr. 130 56. Jahrgang. «Aue dem «Äuekande Bündnis auf die mögliche Gestaltung der Dinge in Ungarn die :, eine In der Mitte der Tafel saßen die beiden Monarchen. 2 Jahren besonders zähe, wo sogar eine Formel Die „Tägl. Rund sch." verhält sich gegen- über dem Depeschenwechsel sehr kühl und schreibt unter anderem : Abends 9 Uhr 35 Minuten hat KaiserWil- Helm vom Penziger Bahnhofe aus dieRückreise angetreten. Bor dem Eintreffen beider Monarchen am Bahnhofe hatten sich daselbst die Herren der deutschen Botschaft, Botschafter von Szögeny-Marich und der deutsche Generalkonsul von Budapest, Le gationsrat Graf von Wedell eingefunden. Etwa 5 Minuten vor der Abfahrtszeit trafen beide Monarchen auf dem Bahnhofe ein, mit ihnen der deutsche Bot schafter und der Ehrendienst. Kaiser Wilhelm, der die Uniform seines 7. österreichischen Husarenregi ments trug, unterhielt sich einige Zeit mit dem Bot schafter Grafen Wedell und dem Militärattache Major von Bülow und wandte sich auch zu dem Botschafter von Szögeny-Marich. Sodann verab- der deutsche Botschafter Graf Wedel mit dem Per- alles entfernt werde, was einer Feindseligkeit gegen sonal der Botschaft, der baiersche Gesandte, der säch- Frankreich gleichsehen könnte. schiedete sich der Kaiser von jedem einzelnen Herrn, auch von denen des Ehrendienstes. Kaiser Franz Josef, der in der Uniform seines 6. preußischen Hu sarenregiments erschienen war, geleitete sodann seinen hohen Gast zum Wagen. Dann reichten beide Mo narchen einander die Hand und küßten einander drei mal. Als Kaiser Wilhelm den Wagen bestiegen hatte, trat er an das offene Fenster, sprach mit Kaiser Franz Josef bis der Zug ins Rollen kam und sa lutierte dem Kaiser Franz Josef, bis der Zug aus der Halle fuhr. Kaiser Franz Josef reichte dann dem Botschafter Grafen Wedell die Hand, begrüßte die am Bahnhofe erschienenen Herren und fuhr dann nach Schönbrunn zurück. Die „Nordd. Allg. Z tg." bringt folgende offiziöse Kundgebu ng: „Wir verzeichnen die Meldungen über den Besuch Sr. Majestät in Wien mit lebhafter Befriedigung und schließen dar- an den Ausdruck herzlichsten Dankes für die Sr. Majestät dem Kaiser und König in Wien bereitete liebenswürdige Aufnahme. Dieser Dank gilt Sr. Majestät dem Kaiser und König Franz Joseph, ' dem österreichischen Kaiserhause und den Regierungen ' Österreichs und Ungarns, wie der Wiener Bevölkerung und der Presse der beiden Reichshälften, die sich mit Recht enthalten hat, an den Besuch politische Deuteleien zu knüpfen, wie solche der Absicht, die die beiden Herrscher mit der Bekundung ihrer un verbrüchlichen Freundschaft und BundeSgenoffen- schaft verfolgen, nicht entsprochen haben würden. Eine willkommene Ergänzung der Zwei-Kaiserbegeg nung bildet der Telegrammwechsel zwischen ihren Majestäten Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph einerseits und Sr. Majestät König Victor Emanuel anderseits. Das Zusammenstehen der mitteleuro- päischen Staaten ist nach wie vor Tatsache. Der Dreibund braucht, um in einem von dem Bedürfnis nach Frieden erfüllten Europa fortzuleben, an seinem Ziele nichts zu ändern, denn diese Ziele waren nie anders als defensiv und auf die Er haltung des Friedens gerichtet. Die Kaiserbegeg nung ist unter Eindrücken verlaufen, die als neue Bekräftigung der seit Jahrzehnten bewährten Tendenz des Bündnisses, zu gunsten einer ungestörten Ent wicklung der Völker zu wachsender Wohlfahrt zu wirken, mit rückhaltloser Genugtuung begrüßt werden können." Zu dem Depeschenwrchsel zwischen Wölkchen der scheinbaren Mißverständnisse der letzten Zeit vollständig zerstreut. Sämtliche Blätter ohne Unterschied der Partei besprechen in den Aus drücken der höchsten Genugtuung die Auszeichnung, die der Ministerpräsident erfahren hat. Wekerle selbst, von einem Mitglieds der Redaktion des „N. W. Tgbl." befragt, äußerte sich über seine Unterredung mit dem Kaiser: „Ich kann nur be tonen, daß Se. Majestät mit mir überaus gnädig, das Gespräch jedoch rein persönlicher Natur war. Besondere politische Bedeutung hatte diese Konoer- ätion keineswegs; es ist natürlich, daß ich mich über ren Inhalt nicht weiter äußern kann. Das Gespräch des Kaisers mit mir bewegte sich in demselben Geiste wie das mit dem österreichischen Ministerpräsidenten, und ich möchte hervorheben, daß der Kaiser mit diesem beim Frühstück auf der deutschen Botschaft ebenso huldvoll war wie mit mir." DaS „Neue Wiener Tagblatt" veröffentlicht Mitteilungen eines Staatsmannes, wonach das «r scheint jeden Wochentag abends für den folgenden Ta- und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1Hb durch die Post Mk. z 92 frei in's HauS. Das Programm des MtntfterinmS Beck. Im österreichischen Abgeordneten hause entwickelte gestern Ministerpräsident v. Beck das Programm der Regierung welche nicht die Regierung einer Partei, auch nicht eine Regierung einer Partei, sondern die Konzentration von Kräften der Arbeit darstelle und den Ehrennamen einer parlamentarischen Regierung beanspruchen zu dürfen glaube. Infolge der Mitwirkung der Vertrauens- männer könne das Parlament beruhigt der Führung der Regierung folgen. Die Regierung werde in und mit dem Parlamente die Kraft zur Lösung ihrer schweren Aufgabe finden. Bezüglich des Ver hältnisses zu Ungarn sei die Regierung der An sicht, daß der Zolltarif gemäß den früheren mit Ungarn getroffenen Vereinbarungen als gemeinsamer Tarif gesetzlich zu artikulieren sei: Ungarn stehe auf dem Standpunkte, daß eS bereits seit 1899 in den Zustand eines selbstständigen Zollgebiets eingetrelen sei und habe daher dem ungarischen Abgeordneten- hauseden — allerdingsgleichlautenden — gemeinsamen Zolltarif als selbstständigen ungarischen Tarif vorgelegt. Da Ungarn erklärt habe, die Behandlung des Zoll tarifs nicht fortsetzen zu wollen, bis die Verhand lungen mit Oesterr ich beendet sind, so sei Oesterreich zunächst zu einer Verständigung bereit; die Verhand lungen müßten jedoch den ganzen Komplex der Fragen des Ausgleiches umfassen und eine klare, dauernde, gegen Beeinträchtigungen sichernde Grund lage der wirtschaftlichen Entwicklung schaffen. (All gemeine Zustimmung.) Sollten die Verhandlungen cheitern und Österreich gezwungen sein, sein HauS elbst zu bestellen, so werde das mit Ruhe, Ernst ind Entschiedenheit geschehen. Die Regierung erbitte die kräftigste Unterstützung des HauseS; sie stehe ein für die Ausrechterhaltung des legitimen Ein flusses des Parlamentes, sowie dafür, daß keine Ent- Die Ehrung des ungarischen Ministerpräsidenten durch den deutschen Kaiser findet in den politischen Kreisen Pests, wie von dort telegraphiert wird, große Beachtung. Der Kaiser beehrte Dr. Wekerle wiederholt mit einer längeren Ansprache und gab persönlich seine Karte bei ihm ab. Die ganze politische Welt Ungarns fühlt die Ehrung mit, die dem Minister präsidenten zu teil wurde, und man erblickt in dieser Lhrung ein beredtes Zeugnis dafür, daß der deutsche Kaiser Ungarn gegenüber auch heute noch die Ge- ühle von 1897 unverändert hegt. Ein hervor ragender ungarischer Politiker sagte gestern die un garische Nation fühle sich seit gestern als alte Stütze des deutschen Bündnisses in dieser Monarchie gleichsam wie verjüngt. Hoffentlich sind die „Heil dir im Siegerkranz", und zugleich begannen alle Glocken zu läuten. Im Schloßhofe bildeten auf der einen Seite die Arbeiter des Grafen Spalier, auf der anderen Seite standen die Burgnachbarn des Grafen, und zwar Graf Franz Colloredo- Mannsseld, Graf Otto Auersperg und Draun und Graf Karl Schönborn, ferner die Beamten und sonstige Persönlichkeiten. Nach Vorstellung der an- wesenden Herren erfolgte ein Rundgang durch das Schloß. Dieser begann mit einer Besichtigung der Kapelle, dann ging eS nach Besuch der Küche, welche einen Einblick in die Lebensgewohnheiten des mittel- alterlichen Haushalts gewährt, in die Weinkammern und die Herrenkammern. Dort wurde um 1 Uhr das Frühstück eingenommen. Bei diesem brachte Graf Wilczek einen Trinkspruch auf Kaiser Wilhelm aus, worin er seinen ehrfurchtsvollen Dank dafür zum Ausdruck brachte, daß der Kaiser als ausge zeichneter Kenner sein (des Grafen) Werk des Wiederaufbaues der Burg, worauf er dreißig Jahre verwendet habe, besichtigte. Kaiser Wilhelm gedachte in seiner Erwiderung mit herzlichen Worten seiner langjährigen Bekanntschaft mit dem Grafen Wilczek, sowie ihrer gemeinsamen Interessen für Kunst und Ge schichte. Kaiser Wilhelm trank schließlich auf das Wohl des Burgherrn. Während des Mahles konzertierte ein Quar tett. Nach der Tafel wurde der Rundgang fortgesetzt durch das Jagdzimmer, Schlafzimmer, Bilderzimmer, Kupferstich-, Bibliothekar- und Archivzimmer, den Orgelchor, die Waffenkammcr und Rüstkammer. Beim Betreten des Burghofs fiel dem Kaiser der mächtige Wehrturm auf. In dem Schloßhofe sah der Kaiser die alten Steinschleudern und die Reiterstatuen, die Holzgalerien des Turmes und die merkwürdige Sonnenuhr. Er besichtigte dann eingehend die Waffenkammer, deren alte Waffen sein lebhaftes In teresse erregten. Ferner besichtigte der Kaiser die Bibliothek, daS Archiv, das alte Himmelbett aus dem Jahre 1539 und vieles andere Gerät. Durch die gotischen Fenster blickte der Kaiser in das Donautal und sah die Burgruine Greifenstein und die jenseitigen Ufergelände. Weiter besichtigte der Kaiser in den Sälen die alten Truhen und kunst- vollen Schnitzereien, dann hielten ihn die prachtvolle Zeichnung des JestzugeS aus der Zeit Kaiser Maxi miliane, deS Kaisers Totenmaske und vieles andere Interessante fest. Der Kaiser äußerte sich wieder holt entzückt über das, was er auf dem Schloß ge sehen hatte. Um 4 Uhr nachmittags verließ Kaiser Wilhelm Kreuzenstein und trat die Fahrt nach Hietzing an. Abends fand in der großen Gallerte deS Schönbrunner Schlosses, welche herrlichen Blumen- und Pflanzenschmuck trug, eine Tafel statt Der selben wohnten bet der deutsche Kaiser mit der Erzherzogin Maria Josefa, Kaiser Franz Josef mit der Erzherzogin Maria Anunztata, ferner die Erzherzöge Franz Salvator, Friedrich, Josef, Rainer und Karl, die Erzherzoginnen Isabella, Maria, Henriette, Gabriele und Isabella Maria, liche Unterhandlungen mit Rom gestalteten sich vor Dissonanzen der Marokko-Zeit sich die im Dreibunde ge- entschlossen, die Vorlage zum Ziele zu führen. Eine VI» ---- Mitte der Tafel saßen die beiden Monarchen. 2 Jahren besonders zähe, wo sogar eine F 0 r m e l A"ten Mächte um so e^r zus^ Verständigung müsse gefunden werden Die Re- Außerdem nahmen teil die obersten Hofchargen, das deS Vertrages geändert wurde, weil man darin eine Bürgschaft seiner langen Dauer iNerung werde alles daran setzen, um die parlamen- Gefolge und der Ehrendienst des deutschen Kaisers, Italien den Wunsch hegte, daß aus dem Vertrag erblicken." torische Erledigung der Wahlreform zu beschleunigen. für Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Oersdorf, Kugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüftenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. f. w. Insnmt« nehmen außer der Expedition auch die Auttriger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Anooncev- Expeditionen solche zu Originalpreifen. „Eine politische Kundgebung von weittragender Be deutung hat gestern anläßlich der Kaiserbegegnung in Schönbrunn stattaefunden. Die beiden Kaiser haben mit dem Könige von Italien Telegramme ausgewechselt, die or aller Welt die Festigkeit und Unverbrüchlichkeit des )reibundcs klarstellen Dieser Depeschenwechsel wider- egt am besten die Behauptung, die freiwillig kaum einer Widerlegung bedurfte, daß es sich diesmal um eine un- wlitische Reise des Kaisers handle; vielmehr ergibt sich >araus, daß cs eminent politische Ziele und Aufgaben varen, die ihm die Begegnung mit dem Herrscher der be- reundeten und Verbündeten Monarchie als notwendig er- cheinen ließen." Weiter bemerkt das Blatt: „Es sei nicht daran zu denken, daß die Zwei-Kaiser-Depesche auf Wien und Rom schreibt die „V 0 s s i s ch e Zeitun g." „Es steht dahin, ob dieser Depeschenwechsel auf dem Festprogramm gestanden oder einer impulsiven Anregung entsprungen ist. In manchen Kreisen wird er einige Ueberraschung Hervorrufen, steht er doch anscheinend im Widerspruch mit der sehr ungleichen Behandlung der marokkanischen Frage durch Oesterreich-Ungarn und Italien. Wenn Italien auf der Konferenz seine Bundestreue eben- ö bewiesen hätte wie die habsburgische Monarchie, wo durch rechtfertigte sich dann die Mensurdepesche Kaiser Wilhelms an den Grafen Goluchowski? Aber vielleicht hat eben der Umstand, daß man in dieser Kundgebung eine Spitze gegen Italien sah, den Wunsch hervorgerufen, dieser Deutung entgegenzutreten und zu diesem Zwecke dem König Viktor Emanuel einen Gruß zu senden. Dieser Gruß war in sehr herzlichen Worten abgefaßt und vermied höfische Titulatur. Die Antwort dagegen bewegt sich iin hergebrachten Kurialstil und wirkt schon dadurch einigermaßen kühl. Der König von Italien spricht auch von „den" beiden Verbündeten, nicht von „seinen" beiden Verbündeten. Er versichert seine Treue und unverbrüch liche Freundschaft, ohne sich, was doch nahegelegen hätte, als den Dritten im Bunde ausdrücklich zu bezeichnen. Mag sein, daß darin keinerlei Absicht liegt, sodaß Viktor Emanuel sich als den treuen ^Verbündeten der beiden Kaiser ansieht, auch wenn die Antwort diesen Ausdruck nicht enthält: aber es kann nicht fehlen, daß hier und da die Auffassung herrschen wird, die Worte seien mit gutem Bedacht gewählt, einmal um der Höflichkeit zu genügen, odann aber, um die Stimmung in Frankreich nicht zu rüben." Das „Berliner Tageblatt" bemerkt zu dem Depeschenwechsel: fische Gesandte, der Minister des Auswärtigen Graf, Goluchowski, der Kriegsminister von Pitreich, der! gemeinsame Finanzmininster Freiherr von Burian/ die Ministerpräsidenten Freiherr von Beck und Dr. Wekerle, der Statthalter, der Polizeipräsident und der Bürgermeister. Nach der Tafel hielten die Majestäten Cercle. Hierauf brachte der Wiener Männergesangverein in dec großen Gallerte eine Serenade dar. für das Königliche Amtsgericht und den Ätadtrat zu Hohenftein Lrnftthai. Organ aller GenreinöesVerwaltnngen ös«? unrliegenöen Ortschaften, Ablauf die Kündigung erfolge. Solche trat niemals l Isolierung fürchten zu müssen, so wird es doch überall Fortsetzung der Eisenbahnoerstaatlichungsaktion für ge- m, dagegen kamen jedeSmal vor Ablauf deS Drei-!im Reiche freudig e^ Gegenüber der W a h lref 0 r m v 0 r l a g e be- undvertrages von Rom Anforderungen um Auf- denn^ft und^nich? anders ist^e? Dcpesche?wcchsel aufzu- st"de sich die Regierung in der Lage des Universalerben; klärung über gewisse Zwischenfälle. DieSbezüg- fassen. Ja, man darf sogar hoffen, daß gerade nach den sie trete die Erbschaft ohne Vorbehalt an und sei > „Wir möchten weder dem Chore der Enthusiasten, , noch dem Chore der Entrüsteten uns anschließen. Eine ' freundschaftliche Depesche, auch wenn sie von gekrönten l Häuptern kommt, schmiedet keine Völker zusammen. ES > ist aber nicht einzusehen, wie mit einem Male durch einen Drahtgruß von Schönbrunn nach Rom irgend etwas Wesentliches sollte geändert werden an internationalen Verhältnissen, deren zwingendes, zurzeit nach England tendierendes Schwergewicht zu verrücken, eben erst den , monatelangen angestrengten Bemühungen der interna, tionalen Diplomatie nicht geglückt ist. Wir leben in einem realpolitischen Zeitalter, als daß Fürstendepeschen ganz persönlichen Gepräges nach dieser Richtung hin sollten mehr wirken können. Das möchten wir allen denen zur Erwägung geben, die Neigung und Anlage haben, sich von dem in diesem Augenblick von Wien her aufflammen den Dreibund-EnthusiaSmus anstecken zu lassen. Es ist ja kein angenehmes Geschäft, dieses Mießmachen in einer Stunde der festlichen Besuchsstimmung, aber es muß be sorgt werden." Wie aus Rom gemeldet wird, hat die Depesche der beiden Kaiser an König Viktor Emanuel dort, nachdem ein Teil der Presse der Wiener Entrevue Mißtrauen entgegengebracht hatte, einen vortreff lichen Eindruck gemacht. „Popolo Ro mano" sagt, da Italien mehr als je durch Er fahrung von der Notwendigkeit deS Dreibundes überzeugt worden sei, werde diese Kundgebung, die ein Beweis für die Aufrichtigkeit der Beziehungen zwischen den drei Alliierten sei, große Befriedigung Hervorrufen. „Vita" sagt: „Die Depesche der beiden Kaiser macht allen Polemiken über die Wiener Reise ein Ende, die nicht mehr als ein Akt der Nichtachtung Italiens interpretiert werden darf, und zn dieser Interpretation — daS muß man gerechter weise anerkennen — hat nicht wenig Kaiser Franz Josef beigetragen." Kaiser Wilhelm in Schönbrunn. Am Donnerstag früh empfing der Kaiser zunächst den jungen Erzherzog Karl Franz Josef, den Sohn des Erzherzogs Otto, der sich als Leutnant L la suite deS 11. Husaren-Regiments meldete. Der Kaiser verlieh dem Erzherzog Josef und dem Grzherog Karl Franz Josef den hohen Orden vom Schwarzen Adler. Um 10'/, Uhr be gab sich Kaiser W i l h e l m mit Gefolge von der Station Hietzing auS nach Schloß Kreuzenstein zu einem Besuche des Grafen Wilczek. Um 11 Uhr 26 Min. hielt der Son derzug bei einer improvisierten Haltestelle bei Korneuburg. Kaiser Wilhelm und seine Begleituug stiegen aus, worauf Graf HauS Wilczek den Kaiser begrüßte. Nach kurzem Cercle wurde in einem kaiserlichen Viererzug die Fahrt nach Schloß Kreuzenstein angetreten. Bei der Zugbrücke wurde der Kaiser von der Familie des Grafen begrüßt. AIS der Kaiser den Bannbereich der Burg betrat, wurde auf dem großen Hofe die deutsche Kaiser standarte gehißt. Ein Hornquartett intonierte ine momentane Anregung hin entsandt worden sei. Sie scheidung, die Oesterreich angeht, ohne Österreich eutsch-österreichische Bündnis st zweifellos nach reiflicher Erwägung abgesandt worden gxMt wird. (Lebhafter Beifall.) Der Ministerpräsi- seinerzeit für sechs Jahre geschlossen wurde, auto- Dun^Azu^ bringen das bisfer°übn "e?Dr^ matisch aber fortdauere, falls nicht zwei Jahre vor Lagerte. So wenig dos deutsche Reich Ursache hatte, Ablauf die Kündigung erfolge. Solche trat niemals > Isolierung fürchten zu müssen, so wird es doch üt in, dagegen kamen jedesmal vor Ablauf des Drei- im Reiche freudig empfunden E g-lun?-