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Pulsnitzer Anzeiger : 17.11.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-11-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194211177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19421117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19421117
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-11
- Tag 1942-11-17
-
Monat
1942-11
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 17.11.1942
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Mittwoch, 18. November 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 271 - Seite 2 Erhaltung der Schaffenskraft Dr. Ley, Reichsminister Funk und Frau Scholtz-Klink sprachen vor der DAF. In Berlin begann im Anschluß an die feierliche Tagung^ der Reichsarbeitskammer, auf der Reichsorganisationsleiter^ Dr. Ley und Reichsminister Speer im Auftrage des Führers weiteren 25 deutschen Betrieben die Auszeichnung „Kriegs musterbetrieb" verleihen konnten, eine Arbeitstagung der Deut schen Arbeitsfront. . „ , Reichsorganisationsleiter Dr. Ley umriß die großen Auf-! gaben, die auf den verschiedenen Arbeitsgebieten der Deutschen Arbeitsfront auch in den kommenden Monaten zu leisten sind. Die besondere Fürsorge, so betont« Dr. Ley. gilt im vierten Kriegsjahr mehr denn se der Erhaltung der Schaf senskraft der deutschen Menschen Der schaffende deutsche Mensch kann in dem.Bewußtsein arbeiten, daß iede erhöhte Anforderung eine entsprechende soziale Betreuung mit sich bringt. Unter die vielfältigen Maßnahmen dieser sozialen Be treuung gehört die Einführung des Leistungsloh nes. die eine revolutionäre Tat im Kriege darstellt und als Vorarbeit für die Reichslohnorduung zu werten ist. Die Sorge für die Gesundheit der schaffenden Men schen wird, so fuhr Dr. Ley fort, .wesentlich dadurch erleichtert, daß es dem Amt Gesundheit und Volksschutz der Deutschen Arbeitsfront gelungen ist, trotz des Krieges in weitem Maße Betriebsärzte einzusetzen. Wir dürfen aber nicht, Mein das Schwergewicht unserer Arbeit auf die rein physische Betreuung des schaffenden Menschen legen, sondern müssen auch gerade in Zeiten bärtester Anforderunaen seine Seele ansvrecken. Dar ¬ um'muß mehr denn se eine betriebseigene Feieräbend- gestaltung unter zielbewußter Lenkung und Förderung der NS.-Gemeinschaft/„Kraft durch Freude" den notwendigen Aus gleich bieten. Wir haben allen Grund, so schloß Dr. Ley, Optimisten zu sein, denn keine Macht der Erde kann Deutschland den End sieg streitig machen, v Reichswirtschaftsminister Funk zeichnete ein Bild der wichtigsten wirtschaftspolitischen Ausgaben der Gegenwart. Drei Imperative ständen heute im Vordergrund des deutschen Wirtschaftslebens: Arbeit, Rechnenund Sparen. Pro duktion sei das Ergebnis unserer in der ganzen Welt bewun derten Arbeitsleistung. Rechnen sei die Voraussetzung für eine durchgreifende Rationalisierung der Wirtschaft und Verwal tung, und Sparen gehört zur Bereitstellung jener Mittel, die zur kriegsentscheidenden Rüstung notwendig seien. Durch eine gesunde Preis- und Lohnpolitik sei es gelungen, in Deutsch land die Währungsstabilität zu erhalten. Die Wirtschaft habe die Forderungen erfüllt, die der Führer an sie gestellt habe. Die Reichsfrauensübrerin, Frau Scholtz-Klink, sprach über den vorbildlichen Einsatz der schaffenden Frau im Ar-^ beitsleben des deutschen Volkes. Der Krieg fordere auch von ihr mancherlei Entsagung Um so mehr aber sei cs Pflicht aller Männer, die in der Heimat zurückgeblieben seien, deiü Frauen die notwendige Achtung und Rücksicht enlgcgenzilbrin- gen und ihre Leistungen im Dienste des Volkes zu würdigen. Transporter von uooo VKT. vor Aordafeika versenkt Nördlich Tuapse und im Elbrusabschnitt Einbruch in tiefgegliederte Feindstellungen — Ver nichtende Luftangriffe auf Feinkolonnen ifn algerisch-tunesischen Grenzgebiet - Derna plan- mäßig geräumt. MS. Aus dem Führerhauptquartier, 17. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Truppen brachen im Raum nördlich Tuapse und im Elbrus Abschnitt in tief gegliederte Stellungen ein, und erstürmten zahlreiche Kampfanlagen in erbitterten Nah-: kämpfen Wiederholte, mit Panzerunterstützung vorgctragene Angriffe des Feindes im Terek-Abschnitt scheiterten am zähen Widerstand der deutschen Truppen Im Kaipischen Meer versenkte die Luftwaffe einen Tanker, zwei Tankschiffe wurden beschädigt. Kampfflugzeuge setzten die Angriffe auf die Bahnlinien ostwärts der Wolga mit gutem Erfolg fort. Südostwärts des JlmemseeS rege eigene Stoßtrupp- tätigkeit. Angriffe der Sowjets an der W o l ch o w - F ro n t brachen tm Feuer der deutschen Abwehr zusammen. In der Cyrenaika dauern die Kämpfe an. Derna wurde von den deutsch-italienischen Truppen planmäßig geräumt. Kampfflieger bekämpften wirksam britische Kolonnen. Azis der britisch amerikanischen Nachschubflotte für Norit- afrika wurde ein Transporter von 12 WO BRT. durch ein deut sches Unterseeboot versenkt. Feindliche Marschkolonnen auf der Küstrnstraße ostwärts Bone und im südlichen tunesischen/ Grenzgebiet erlitten durch unsere Luftangriffe schwere Verlusts Einzelne britische Flugzeuge flogen in der Abenddämme rung in das nordwestdeutsche Grenzgebiet. Durch Bomben- abwurs hatte die Bevölkerung geringe Verluste. Borpostenboote sowie Flakartillerie der Luftwaffe und Kriegsmarine schosse» an der Atlantik- und Nordseeküste sieben feindliche Flugzeuge ab. * „Neue TonnageverWe unvemelM" Der Verlust von mehr als 4MOOO BRT. wertvoller Han- delsschifstonnage im westlichen Mittelmeer hat den Feind vor sichtig gemacht. Während in den ersten Tagen des Asrikaaben- teners eine große Zahl von Kriegsschiffen und Transportern in den Küstengewässekn massiert waren, wo sie für die Unter seeboote und Kampfflugzeuge der Achse eine willkommene Beute bildeten, sind die uordafrikanischen Häfen, wie zum Bei spiel die Buch« von Bougie, in der zahlreiche Schiffe den Bom ben unserer Flieger zum Opfer gefallen waren, heute fast ganz leer. Der Feind fährt jetzt seine Transporter zu kleineren Hafenplätzen, wie Kap Bone und Philippeville in Ostalgericn, doch auch hier bleiben die Schiffe nur aus Stunden, um dann so fchnell wie möglich die Gefahrenzone zu verlassen. Unter diesen Umständen kann man nicht mehr auf ständig große Ver- senkungen rechnen. Außerdem ist die Abwehr gegen Luftangriffe an der Küste allmählich stärker geworden. Gefährlich bleibt für unsere Gegner immer noch die Bedrohung durch die Unter seeboote. Ein Beweis dafür ist die im OKW.-Bericht gemeldete Versenkung eines 12 000 BRT. großen Truppentransporters. Diese U-Boot-Gefahr wird für die Feinde von Tag zu Tag ernster, denn seine Versorgungsronten werden immer länger, während gleichzeitig der Widerstand der Achse mit jedem Tag stärker wird Die Londoner Presse warnt des halb bereits vor weiteren Ueberraschungen durch die deutsche Wehrmacht. „Daily Telegraph" bereitet ganz ossen aus „neue T o n n a g e v e rl u st e vor, die bei den alliierten Operationen unvermeidlich" seien. Nach der Verminderung an Schifsszielen wendet die deutsche Luftwaffe ihre Aufmerksamkeit vor allem .den zemouwen Lanoungsnuppen zu, wov^ Vie aus den KMen- straßen und in Südtunesien nach Osten vorfühlenden feind lichen Marschkolonnen schwere Verluste erlitten. Inzwischen sind bekanntlich deutsche und italienische Truppen in der fran zösischen Kolonie Tunis gelandet, um dem Feind auch auf dem Lande emgegenzulrelen, Däs Unternehmen wurde in vollem Einverständnis mit den französischen Zivil- und Mili tärbehörden dnrchgeführt. Unsere Truppen wurden von der Bevölkerung freundlich empfangen. Die durch zahlreiche Straßen güt erschlossene Kolonie Tunesien ist von Italien—, durch die nur etwa 150 Kilometer-breite Straße von Sizilien getrennt. Die im Norden steil abfallende, im Osten aber flach zum Meer verlaus ide Küste besitzt zahlreiche Häfen, von- denen Biserta, Tunis. La Goulette. Sousse und-Sfax die besten sind. Im nördlichen und mittleren Tunis durchziehen mehrere Ge birgsstöcke das Land von Südwesten nach Nordosten nnd bilden schwer überwindliche Riegel gegen Algier. Im Süden geht das Kulturland in Steppengebiete und schließlich in die Wüste über. Dir.Weile des Kampfraumes Bei der Betrachtung der Kriegsereignisse in Nordafrika ist auch die Weite des Kampfraumes zu berücksichtigen. Die L ä n - g e n a u s d e h n u n g des jetzigen nordafrikanischen Kriegs schauplatzes entspricht etwa der der Ostfront. Nur sind die Trnppenmcngeu, die in Nordäfrtka zum Einsatz kommen, zahlenmäßig sehr viel geringer als an der Ostfront. Sowohl die Achsenmächte wie unsere Feinde müssen sie über See nach Nordasrika bringen. Das ist für uns nicht ganz gefahrlos, noch- weniger gc! rios ist es, wie die letzten dichtgedrängten U-Boot- s und Lustoombenversenkungen dartun, für unsere Feinde. Was nun die Landentsernungen im einzelnen be» j trifft, so sind es Von Alexandrien bis zur ägyptisch-libyschen l Grenze, also etwa bis Sollum, gute 500 Kilometer Luftlinie, I bis Bengasi an der Osteinbuchtung der Großen Syrte etwa >000 Kilometer, bis Tripolis am Westau,sgang der Großen Svrte 1600 nnd bis Tunis gar 2250 Kilometer. Tunis liegt am Westausgang der Straß? von Sizilien. Es gehört gerade Angriff auf Feindgeleitzug Zwei Dampfer von italienischen Torpedoflugzeugen versenkt. — Erbitterte Kämpfe in der,Cyrenaika. MS. Rom, 17. November. Der italienische Wehrmacht bericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Im Laufe des gestrigen Tages sanden in der C y r e n a i k a zwischen Derna und Bengasi erbitterte Kämpfe statt. Im Ver laus einer Aktion unserer Jäger aus einen von der feindlichen Luftwaffe besetzten Hafen in Französisch-Nordafrika wurden einige Maschinen am Boden in Prand geworfen, marschierende feindliche Kolonnen wurden mit sichtbaren Erfolgen mit MG.« Feuer belegt. An den Küsten Algeriens griff eine Abteilung italienischer Torpedoflugzeuge einen stark gesicherten feindlichen Geleitzug an und versenkte zwei Dampfer mittlerer Tonnage. Eines unserer U-Boote unter dem Kommando von Kapi- tänleutnani Earlo Forni erzwang sich den Eingang zur Reede von Bone und beschädigte ein großes feindliches Handelsschiff schwer durch Geschützfeuer. Von Kriegsoperationen des Tages kehrten sechs unserer Flugzeuge nicht zurück. Das wir da; Mgrbot für Loagie! Die amerikanische Landung an der algerischen Küste. Von Kriegsberichter H e l m u t H e i d e l a u f. Die Landungsabsichten des amerikanisch-britischen Geleits zielten über Dran und Algier hinaus. Es war festgestellt worden, dah sich ein weiterer Verband Weiler östlich dem Golf von Bougie näherte. Aufgabe der bewaffneten Auf klärung war es, sestzustelleii, ob hier eine weitere "Invasion und in welcher Stärke gegebenenfalls erfolgen würde. PK. Noch liegt der Dunst der Morgendämmerung über dem Meer. Wir sind 40 Kilometer vorBougie, da sieht der Beobachter des Flugzeugs plötzlich aus den Wolken schwim mend zwei englische Jäger;.sie fliegen direkt aus den Auf klärer zu, sind höchstens 400 Meter entfernt, etwa 300 Meter überhöht — und fliegen vorbei. Sie müssen geschlafen haben. Immerhin — Oberleutnant K. macht einen Abschwung und verkriecht sich in einem Talkessel. Die Sicht war jedoch noch so schlecht, daß er nicht die Enge des Kessels und die Höhe der Berge erkennen konnte Er hängt unversehens nicht wenig er schrocken vor einer steilen Bergwand. Nur mit äußerster Kraft kann er das Flugzeug Herumreißen. Er fliegt eine Steilkurve, bei der die Mytoren höchste Touren laufen. Und er schafft es. Er kommt wieder heraus. . Jetzt hängt er über Bougie und sieht einen beträchtlichen Verband unter sich: ein Schlachtschiff mit Zerstörern, dazu Handelsschiffe, von denen Landungsboote zur Küste übersetzen. Sein Aufnahmegerät arbeitet: er wird nicht erkannt. Etwas abgesetzt^aus dem Meer liegen zur Sicherung des Landungs unternehmens ein Flugzeugträger, zwei Kreuzer und Zerstörer. Wieder surrt seine Kamera, und auch diesmal wird er nicht ent deckt. Die Sicht ist vollkommen klar. Es müssen großartige. Bilder werden. Wenig später erkennt er in vier bis fünf Kilometer Ent fernung fünf Punkte. Nur ganz fein sind sie, doch deutlich genug. Ein zweites Mal bringt er sein Flugzeug aus volle Touren und zieht in die Wolken. Doch die Jäger scheinen-auch ihn erkannt zu haben. Sie sind noch immer in der Nähe. Er verkriecht sich aufs neue und schüttelt sie ab. Nach zehn Minuten — er traut seinen Augen nicht, als er durch die Wolken stößt — sieht er genau vor sich einen mächti gen F l o t I e n v e r b a n d. Aber auch er selbst ist erkannt worden. Mündungsfeuer blitzt auf. Sie erreichen ihn sticht, und auch die Jäger erscheinen nicht wieder. So zieht er auf Höhe und photographiert mit aller Seelcnrube den unter ihm liegenden Verband. Doch sie schießen! Unzählige Wattebäusche hängew in unmittelbarer Nähe des Flugzenges. Auf dem Rückflug hat einer der beiden Motoren beängstigen den Oelverlust. Er fällt aus, und mühselig scheppert das Flug-' zeug mit einem Motor dahin. Doch er erreicht seinen Einsatz hafen. Nach acht Stunden Flugzeit setzt er das Flugzeug auf, in der Kassette das wertvollste Bildmaterial. Noch am gleichen Tags bildete es die Unterlage für einen erfolgreichen Angriff. Aer Barer -er lanker Ehe noch Motoren Oel oder Benzin fraßen, ehe noch Gas und elektrisches Licht eingeführt waren, wurde Petroleum als Brennmittel verwendet. Amerika war damals wie heute der größte Erzeuger und Europa, dieser dicht besiedelte Erdteil, der stärkste Verbraucher. So mußte auf einem langen Seewege ,damals das kostbare, so stark benötigte Oel von Amerika und später auch von anderen Fundstellen, auf Schiffen, deren In neres Tausende und aber Tausende von Fässern bargen, nach Europa gebracht werden. In jenen Zeiten war der Transport durch das langwierige Beladen und Entladen der Fässer sehr umständlich. Heides nahm unendlich viel Zeit in Anspruch. Da kam der Bremer Kaufmann W. A. v o n Riedemann auf den genialen Gedanken, im kontinentalen Haupteinfuhr« -Hafen Bremen für das Petroleum aus Amerika eine Naffiua- tionsanlage zu errichten. Bis 1885 machten seine Segler die Reise nach Amerika in 45 und zurück in 35 Tagen, wobei sie jedesmal 7000 bis 9000 Faß Petroleum mitbrachtcu. Nur zwei bis drei Fahrten konnten also diese Frachteusegler im Jahre machen. Riedemann begann also seine Schiffe mit gro ßen eisernen Tanks, auszurüsten, was das Be- und Entladen wesentlich vereinfachte. Die anfänglichen Schwierigkeiten wur den bald überwunden. Man fürchtete nämlich die Feuergefähr lichkeit des Materials,'daß die große Flüssigkeit im Schiff dessen Stabilität im Wasser beeinträchtigen würde. Endlich, am 14. September 1885, also jetzt vor 57 Jahren, konnte der erste Tanker der Welt, das Segelschiff Andromeda, nach den USA. auslaufen. Bald folgten andere diesem Segler und schließlich eiserne Schiffe. Mit Hilfe der neuen Naffinaiionsanlage, die das Oel aus den Schiffen pumpte und dann, nachdem im Hafen eigene Gleisanlagen gelegt und Eisenbahntankwagen erbaut worden waren, gelang es dem Kaufmann von Riede mann, eine Neuerung, Vereinfachung und schnellere Trans portierung des Oeles zu bewerkstelligen. Im Laufe der darauf folgenden Zeit gingen andere Reedereien ebenfalls zum Hau von Tankern über, so daß bald eine ansehnliche Tankerflotte entstand, in die aber die Kriege 1914 bis 1918 und ab 1939 riesige Lücken gerissen haben. Aus dem-ersten Tanker ist schließlich ein Spezialfracht schiff geworden, das besondere Werftanlagen braucht. Der Hau von Tankern dauert länger als der von Frachtern. Die Zellen.für die Aufbewahrung des Oeles auf dem Transport müssen geschweißt werden. Hahlreiche Füll- und Lüftungs anlagen sind nötig, ebenso besondere Pumpeinrichtungen zum Ein- und Abfüllen des Oeles an Deck. Die Tanker dienen ausschließlich dem Transport von Petrolenmerzrugnissen. Sie sind leicht an den weit nach achtern gesetzten Ausbauten zu erken wn. In den Häfen sind die Tan ker wegen ihrer gefährlichen Ladung ungern gesehene Gäste. Sie haben deswegen besondere Liegeplätze. Heute sind sie in den anglo-amerikanischen Häfen fast verwaist. Die U-Boote der Achsenmächte haben im Verlaufe des Krieges riesige Lücken in die Tankerslotte geschlagen, die im Kriege nicht mehr gestopft werden können. : Luntken; militärische Bedeutung i Das Land des alten Karthagö. s Die Ruinen des alten Karthagos befinden sich etwa 16 Kilometer nordöstlich von der heutigen Großstadt Tunis. Man sbraucht den Namen dieser alten phönizischen Gründung nur zu nennen und die Erinnerung an die drei punischen Kriege zwischen 264 und 146 v. Zw. zu beschwören, um der Bedeutung inne zu werden, die Tunis und Tunesien für die Kontrolle des Mittclmeeres haben. Denn auch in den drei punischen Krie gen ging es um die Herrschaft über das Mittelmeer. ' Tunesien ist das Land an der Westseite der großen Ein buchtung Nordasrikas, die Sizilien gegenüberliegt. Diese erd räumliche Lage war die Bäsis seiner staatlichen Selbständigkeit. Algerien ist nach dem westlichen Mittelmeerbecken hin aus gerichtet. Tunesien hat in seiner Geschichte Anteil an dem Schicksal des westlichen und östlichen Mittelmeeres. Bestim menden Anteil! Es ist nicht umsonst der Sitz des alten Kar thagos gewesen, und nicht umsonst errangen die Römer ihren ersten entscheidenden Vorteil über Karthago, indem sie sich auf Sizilien niederließen, das nur etwas über 160 Kilometer von dem nächsten Punkt aus tunesischer Erde geschieden ist. Tunesien und Sizilien in einer Hand kontrollieren die Straße voll Sizilien viel intensiver als etwa der gleichzeitige Besitz von Sizilien und Tripolis. Tripolis ist von Sizilien 480 Kilometer entfernt, also dreimal weiter als das Kap Bon in Tunis! Der Weg nach Tripolis führt an der Insel Malta vorbei. Der Schifsahrtsweg nach Tunis liegt 300 Kilometer westlich von Malta ab! Tunesien bedeckte eine Fläche von 125000 Quadratkilometer, ist also größer als Süddeutfchland einschließlich. Hessen und Thüringen, wird aber nur von 2,6 Millionen Menschen oder " 21 auf den Quadratkilometer bewohnt. Der Staatsform nach ist es ein französisches Protektorat (Schutzgebiet). Der große Kriegshafen Bizerta. Im Ersten Weltkrieg war der zentrale Kriegshafen der Engländer im Mittelmeer das französische Bizerta im nordwestlichen Tunesien. Tunis streckt zwei Vorgebirge in das Mittelmeer binaus. Das eine, das Kap Blanc, mehr in West-' licher, das Kap Bon in östlicher Richtung. Zwischen beiden Kaps liegen sowohl Bizerta als auch Vie Stadt Tunis. Bizerta kann als eine französische Kolonialschöpfung an- gesehen werden. Denn das alte Bizerta, das auch schon Hafen war, ist nicht identisch mit dem neuen Bizerta. Hinter der -ursprünglichen Küste lag früher ein salziger Binnensee. Ein Durchstich von etwa 1500 Meter Länge und nur einigen hundert Metern Hreite verbindet ihn heute mit dem Mittelmeer. Der See selbst ist ausgebagqert und bietet Schiffen mit größtem Tiefgang einen sehr geschützten Hafen, der rings von gebirgi gem Land umschlossen ist. Außerdem sind vor der Einfahrt einige Dämme in das Meer hinaus gebaut, so daß Bizerta das Bilde eines idealen, großen und geschützten Kricgshafens bietet. Das Eindringen in ihn ist infolge der Enge des Durch stiches sehr erschwert. Allerlei Neuigkeiten 10» OiMMarl-Gewiun gezogen. In der Zweiten Klaffe der achten Deutschen ReichÄoNsrie steten drei Gewinne von je 100 000 Reichsmark auf die Nummer !83MS .Die Loie werden in allen drei Abteilungen in Achtelteilung ausgegcben Ueber 10 «so Z okerovs;« der indischen Uebcrschwemmnngskatastrophe. Ueber 10 000 Persc-n-u sollen bei der jüngsten furchtbaren Ueber- schwemmungskatostrophe in Bengalen den Tod gefunden haben Die Fluten, die von der KongeS-Mundung bis Midnapore nnd Bengalen reichten, zerstörten "onsenve von Häusern und verwüsteten weite Strecken bebauten Landes Mur fest gebaute Häuser konnten dem An sturm der Fluten widerstehen. Unter den Opfern befinden sich zahlreich indische Soldaten. Vom Tiger angefallen. Eine französische Filmschauspielerin trat in einem Pariser Zirkus in einer Tigerdressurszene zum erstenmal auf. Da bei verweigerte einer der Tiger den Gehorsam, siel sie an und verletzte sie schwer 10, Millionen Menschen in Bengalen obdachlos. Wie jetzt bekannt wird wurden durch den Wirbelsturm, der am 16. Oktober über große Teile der indischen Provinz Bengalen hinwegbrauste und 11 000 Menschen das Leben kostete, fast 700 000 Wohnstätten zerstört. Rund 1'/, Millionen Menschen sind obdachlos.
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