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Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichlsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 254 Der PulSnitzer Anzeiger ist d«S zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des LandratcS zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulSnitz u- Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz 94. Jahrgang eitest Aeilung erscheint tügych mit Ausnahme der gesetzlichen Soun- and geiertagc. — <Le,chSMtcIst: Nur Abols-Httler-Str. 2. Fernruf nur Lil Donnerstag, 29. OKI. 1942 Bezugspreis: Bei Abholung IS tligig 1.— RM„ frei Hau« 1.10 NM. einschließlich 12 bezw. IS Pfg. TrLgerlohn. Postbezug monallich 22iv RM. Italien im Schmuck -er siegreichen Fahnen Tag -es Gelöbnisses un- -es Dankes - Der rs. Oktober lsrr ein Wen-e- punkt -er Geschichte -er Menschheit - Lin-rucksoolle Dekun-ung -er Siegesgemisiheit Deutschlan-s un- Italiens A Voll stolzer Freude gedachte das italienische Voll des Marsches auf Rom, mit dem am 28. Oktober 1922 die Schicksalswende in Europa eingcleitet wurde. Die Häuser der Hauptstadt, alle Dörfer und Städte Italiens waren festlich geschmückt mit den siegreichen Fahnen. Stolz und Freude leuchteten aus allen Augen. Die Gedanken des ganzen Volkes weilten beim Duce, der durch die Kraft seines Glaubens und seine Unerschrockenheit die Nation emporgcrisscn hat aus Not und Verfall, das italienische Imperium neu begründet und seinen Staat zu einer Großmacht erhoben hat, die berufen ist, gemeinsam mit Deutschland und Japan die Welt neu zu ordnen. Da Krieg ist, beging Italien den Tag des Marsches aus Nom nicht mit rauschenden Festen, dafür aber in würdiger, ernster Weise, einig in dem Gelöbnis, alle Kraft cinzusetzen für den Sieg, der dem Lande die Früchte 20jähriger Aufbau arbeit auf allen Lebensgebieten sichern wird. Parteibuch Nr. 1 bem Duce überreicht Schon in den frühen Morgenstunden des 28. Oktober zeigte die historische Piazza Venezia das Bild des großen Tages. An allen Häusern wehten Fahnen und faschistische Wimpel, die, Vom Hellen Sonnenschein bestrahlt, dem Platz ein festliches Aus sehen gaben. Gegen 10 Uhr traf eine Abordnung der F a s ch i - st i s ch e n Partei mit der Parteistandarle ein, die kurz daraus auf dem geschichtlichen Balkon des Platzes gehißt wurde. Langsam füllte sich der weite Platz mit Schwarz- hemden, Abordnungen der Jugendorganisationen des Faschismus und einer festlich bewegten Menschenmenge, die dadurch ihrer Verbundenheit, ihrer Liebe und Treue zum Duce Ausdruck verlieh. Kurz vor 12 Uhr kam Bewegung in das bunte Bild. Der Parteisekretär, Minister Vidussoni, gefolgt vom Gcsamt- direktorium der Faschistischen Partei, tras aus der Piazza ein und begab sich sofort, begleitet von einer Abordnung von Waisen der Gefallenen der faschistischen Revo lution, durch das Portal, an dem Musketiere des Duce in ihrer schmucken schwarzen Uniform die Ehrenwache stellten, in den Palazzo Venezia. Dort wurden sie kurz darauf vom Duce empfangen. Parteisekretär Minister Vidussoni über reichte dem Duce des Faschismus in feierlicher Form das Parteibuch Nr. I für das 21. Jahr der faschistischen Zeitrech nung, ein sich alljährlich wiederholender symbolischer Akt, in dem die Treue und Verbundenheit der Faschistischen Partei und damit des ganzen italienischen Volkes zum Duce ihren Ausdruck findet. Deutsche Kranzniederlegung am Ehrenmal An den Ehrenmalen und Gedenkstätten für die im Kampf Bei einem Empfang auf dem Kapitol wurden zwischen dem Gouverneur von Rom, F ü r st Borghese, und Reichs organisationsleiter Dr. Ley kameradschaftliche Ansprachen aüsgctauscht. F ü r st B o r g h e s e gab seiner Freude Ausdruck, die hohe Abordnung des Führers, angeführt von dem Leiter der DAF., auf dem heiligen Hügel empfangen zu können. Die Eigenschaf-i ten der disziplinierten und starken römischen Arbeit lebten! heute wieder in den Zielsetzungen und in den Taten der Achsenvölker. So werde das neue Europa gebaut werden, nach dem der Sieg von jenem wunderbaren heroischen Opfer- geist erreicht sein werde, der in der Tapferkeit unserer Sol- datc» ihren höchsten Ausdruck finde. ! In seiner Antwortansprache dankte Reichsorganisations-! leiter Dr. Ley dem Gouverneur für den Empfang an einer^ Stätte, die tiefste Achtung vor der Größe der Heldentaten ein- flößt, die von hier ausgingen. „Jahrhundertelang", erklärte Dr. Ley, „wurde das Abendland von dieser Stadt, von diesem Hügel aus regiert, die heiligen Werte der Antike fortgesührt, Neues hinzugefügt und die Kultur vermehrt. Wir sind stolz darauf, daß diese Stadt zu den Glanzpunkten der europäischen Kultur gehört und das; auch wir Deutsche viel zur Kultur Europas beigetragen haben. Auch der heutige gemeinsame Kampf gilt der Verteidigung europäischer Kulturwerte. Deutschland und Italien stehen als Vortrupp in diesem Kampf, verbunden durch die Ideen ihrer politischen Bewegungen, verbunden vor allem auch durch die Freundschaft zweier einmalig großer Männer." Am Schluß seiner Begrüßungsansprache, die der Duce im Palazzo Venezia an Reichsorganisationsleiter Dr. Ley rich tete, ersuchte der Duce den Reichsorganisationsleiter, dem Führer seinen Dank dafür auszusprechen, daß eine Abordnung der NSDAP, an den Kundgebungen zum 20. Jahrestag des Marsches auf Rom teilnehme. Beim Verlassen des Palazzo Venezia wurde die deutsche Abordnung von einer zahlreichen Menge mit stürmischen Heil-Rusen begrüßt. für die faschistische Bewegung Gefallenen wurden aniätzucy des 20. Jahrestages der Machtübernahme durch den Faschismus Lorbeerkränze niedergelegt und religiöse Feiern ab- aehalten. An den Ehrenmalen standen den ganzen Tag hin durch Ehrenwachen, die von alten Kämpfern der faschistischen Bewegung, von den faschistischen Studentenverbänden sowie von der faschistischen Jugend gestellt wurden. Die Wache am Palazzo Venezia, an dessen Balkon die Feldzeichen des Faschis mus gehißt waren, wurde vou den „Musketieren des Duce" gestellt. Im Verlaufe des Tages begab sich Reichs organisationsleiter Dr. Ley, der Sonderbeauftragte des Füh rers, von den Mitgliedern der deutschen Abordnung begleitet, zum Ehrenmal der gefallenen Faschisten im Fornm Mussolini wo er einen mit dem Hakenkreuz geschmückten Lorbeerkranz niederlegte, der die Inschrift „Die NSDAP, den Helden der faschistischen Revolution" trägt. Glückwünsche -es Führers an König unö Dnce Ans Anlaß des 20. Jahrtages des Marsches auf Rom hat der Führer an den König und Kaiser Viktor Emanuel sowie an den Duce in herzlichen Worten gehaltene Glückwunsch telegramme gerichtet. Das Telegramm an den Kön i g u nd Ka i s e r hat folgen den Wortlaut: „Eurer Majestät sende ich zum heutigen Gedenktage mit meinen herzlichsten Grüßen meine aufrichtigsten Wünsche für eine ruhmreiche Zukunft des verbündeten Italiens und für Ihr persönliches Wohlergehen." Das Telegramm an den Duce lautet: „Duce! Am 20. Jahrestag des Marsches auf Rom ge denke ich Ihrer und Ihrer einmaligen geschichtlichen Leistungen in treuester Freundschaft und Verbundenheit. Mit mir nimmt das ganze nationalsozialistische deutsche Volk tiefen inneren Anteil an der Wiederkehr des Tages des Triumphes der faschi stischen Revolution. Was Sie, Duce, und Ihre Kämpfer seit dem vollbracht haben, läßt die damalige Erhebung zu einem Wendepunkt der menschlichen Geschichte werden. Heute kämpfen unsere beiden Vollsrevolutionen in engster Waffenbrüderschaft gemeinsam gegen die gleichen Kräfte, die dem Faschismus in Italien und dem Nationalsozialismus in Deutschland einst im Inneren erfolglos entgegengetreten waren. Judentum, Plutokratie und Bolschewismus werden deshalb diesen Kampf genau s-, ver lieren, wie sie ihn einst schon verloren h..-c2_ Jn dieser sicheren Zuversicht grüße ich Sie, Duce, auf das Herz- lichste und übersende Ihnen und Ihren Schwarzhcmden meine und des deutschen Volkes kameradschaftlichen Grüße, (gcz.) Adolf Hitler." öonöerausstellung Der Faschistischen Revolution Im Rahmen der Kundgebungen aus Anlaß des 20. Jahres tags des Marsches auf Rom eröffnete der Duce eine große Sonderausstellung der Faschistischen Revolution. Der weite Platz vor der Galerie der Modernen Künste war reich mit Fahnen des Faschismus und des Nationalsozialis mus geschmückt. Vor der Galerie hatten die faschistischen Kampfverbände, die Abteilungen der faschistischen Jugend und der faschistischen Miliz sowie Abteilungen der Wehrmacht Auf stellung genommen. Von endlosem Jubel begrüßt, traf der Duce unter den Klängen der Nationalhymnen, begleitet von Parteisekietür Minister Vidussoni, Mitgliedern der Re- gierung und des Großen Faschistischen Rates, dem nationalen Direktorium der Partei, dem Präsidenten des Senats und der Kammer, dem Gouverneur von Nom und den Spitzen der Be- Hörden ein. Vor dem Eintreffen des Duce und seiner Begleitung war die Sonderabordnung der NSDAP, unter Führung des Sonderbeauftragten des Führers für den 20. Jahrestag des Marsches auf Rom, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. mit den beiden Hauptdelegierten Reichsjugendsührer Axmann und Rcichsstudentenführer Scheel und den übrigen Mitgliedern der Abordnung eingetroffen. Der Duce begrüßte gleich nach dem Verlassen des Wagens den Sonderbeauftragten des Führers, Dr. Ley, und unterhielt sich einige Augenblicke herz lich mit ihm. Es begann sodann die feierliche Eröffnung der neuen Sondcrausstellung der Faschistischen Revolution. Bei einer Trauerfeier auf dem historischen Marktplatz von Brüssel nahm das nationale Flandern Abschied von seinem so plötzlich ver storbenen Leiter, Staf de Clerc q. Dr. Elias, der neue Leiter der nationalflämischen Einheitsbewegung, hielt die Traueransprache. Seit einigen Monaten ist jegliche Zufuhr nach der Insel Cypern im östlichen Mittelmeer unterbrochen. Die Preise für Lebensmittel sind ungewöhnlich gestiegen. Große Teile der Einwohnerschaft, vor allem die Jugend, sind unterernährt. Die Tonnageschlacht Im Rahmen feiner Artikelserie behandelt Reichs pressechef Dr. Dietrich auch den Stand der Ton nageschlacht. Aus dem Aussatz geben wir nachstehende Ausführungen wieder: Die Kontinentalfestung Europa ist uneinnehmbar, aber der Schiffsraum ist die Stelle, an der die „seebeherrschen den Mächte" sterblich sind. Die Tonnageschlacht ist für sie — nicht für uns — der Kampf um ihr Leben. Seit Beginn des Krieges bis einschließlich September dieses Jahres wurden von der den USA. und England zur Verfügung stehenden Gesamthandelstonnage von 42 Millionen BRT. insgesamt 24,2 A-sllioncn BRT- von ihren Gegnern auf den Grund des Meeres befördert, davon von Deutschland allein 21,3 Millionen BRT. Im ganzen gleichen Zeitraum gelang es England und USA. nach ihren eigenen Berichten, nur 7,1 Millionen BRT. durch Neubauten zu ersetzen. Das ist bis zum heutigen Tage ein Ersatz von nicht mehr als 30 vH. der erfolgten Totalversenkungen! Unter Berücksichtigung der wei teren Ausfälle durch Beschädigungen, Minen und normalen Verschleiß wird der Prozentsatz noch geringer. Wenn wir das Jahr 1942 allein betrachten, in dem unsere Gegner ihre Schisssprodultiou nun ans Höchstwuren gebracht haben, dann lassen sich folgende Feststellungen machen: in den bisher abgeschlossenen neun Monaten dieses Jahres haben die Alliierten allein durch Totalvcrsenkungeu Deutschlands, Ita liens und Japans 8,9 Millionen BRT. verloren. Nach den amtlichen Angaben, die der Leiter der amerikanischen Schiff fahrtsbehörde, Land, Roosevelt machte, beläuft sich dem- > gegenüber der Tonnagencubau Amerikas in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auf maximal 5,5 Millionen Gewichlsionnen, das sind 3,4 Millionen BRT. Dazu kommt eine Million BRT an Schisssneubamen. die in diesem Jahre bisher aus England und Kanada gemeldet werden. Das sind nach ihren eigenen Meldungen, die sicherlich die oberste Grenze des Möglichen darstellcn, insgesamt 4,4 Millionen BRT., d. h.. noch nicht 50 v. H. ihrer im gleichen Zeitraum durch Ver senkungen erlittenen Tomlverluste. wobei ebenfalls die Ver luste durch Minen. Beschädigungen usw. nichl eingerechnet sind Ueber diese unwiderleglichen Tatsachen können auch alle Zahlenkniffc, die sie ständig durch die bewußte Ver wechslung von Ladelonnen und Brutlorcgisterlonnen (1,6 Mil lionen Ladetonncn -- 1 Million BruUoregistcrronnen) begehen, nicht hinwcgtäuschcn. 30 v. H. der bisherigen Gefamlversen- kungen und noch nicht 50 v. H. der Versenkungen des Jahres 1942 vermochten sie bisher neu zu bauen. Wie sind damil die Behauptungen Churchills uud Roosevelts in Einklang zu brin- gen, daß ihre Neubauten die Versenkungen überholt hätten? Wenn sie Zukunftshoffnungen in ihre falschen Rechnungen ei gestellt haben, dann müssen sie nns schon erlauben, auch d.e unseren in der Rechnung zu präsentieren. Und dann kann ihnen verraten werden, daß die Uebcrraschungen, die ihnen unsere U-Boote im Jahre t943 bestimmt bereiten Werders,' keinesfalls hinter der Größe ihres Programms Zurückbleiben, nur mit dem Unterschied, daß ihr Mammniprogramm auf dem Papier steht, während sie unsere U-Boote auf allen Weltmeeren finden werden. Interessant ist das Eingeständnis Roosevelts, daß er an seinen Zahlenblusf selbst nicht glaubt. Denn was von seinen Phantasieziffern in Wirklichkeit zu halten ist, das hat er am 25. September 1942 in einem Brief dem Leiter der Schiffahrtsbehörde, Admiral Land, nach Donald Nelsons Erklärung, daß die amerikanische Industrie nicht die angestreb- tcn Spitzenleistungen erreicht habe, selbst milgcteilt, als er ihm schrieb: „Als ich die Anweisung gab. daß zunächst 12 Millionen BRT., sodann 18 Millionen BRT. und schließlich 22 Millionen BRT. Handelsschiffsraum von den amerikanischen Werften in den Jahren 1942 und 1943 gebaut werden sollten, habe ich da mit die Schisfbauindustric und die Schiffahrtbchörde heraus- geforden." Wie groß ist nun der unseren Gegnern letzt noch zur Verfügung stehende Gesamthandelsschisssraum? Unter Berück sichtigung aller bisher amtlich bekanntgewordenen Angaben stehen ihnen h ö ch st e n s n o ch 2 I 4 M i l l V R T. für ihren gesamten Verkehr zur Verfügung. Dieser Schiffsraum reicht zur Zeit gerade noch aus, um neben ihrem aufs äußerste eingeschränkten nackten Lebensbedarf die bereits bestehenden weitverzweigten Operationsgebiete zu versorgen und aufrechtzuerhalten. Schon jetzt muß die für die Ernährung des englischen Mutterlandes abgestellte Schisfszahl zugunsten reiner Kriegstransporte ständig be schränkt werden. Für neue militärische Großuuternehmüngeu sind bei dieser Schisssraumlage die Voraussetzungen nicht mehr gegeben. Der Ches des Transportwesens für die „amerikani scheu Streitkräfte aus dem europäischen Kriegsschauplatz" Oberst FrankRvß, hat kürzlich erklärt, daß nach seiner Be rechnung der Transport eines gemischten Heeres von einer Million Mann cund 15 Millionen BRT. erfordern würde. Daß eine solche Möglichkeit bei einer vorhandenen Nestgesamt lonnage von 21 Millionen BRT. unmöglich ist. ist eine Selbst Verständlichkeit. Allein der Versuch würde zur Katastrophe führen. * Nach einem Hinweis auf die Feindlage im vergangenen Weltkrieg, wo bei einer feindlichen Gesamttonnage von 39 Mil lionen Brutto-Register-Tonncn der Verlust von 12,2 Millionen Brutw-Registcr-Tonnen bereits den Feind in eine Lage brachte daß Churchill nach dem Kriege erklärte, der Ausgang hätte an einem kleinen, dünnen und gefährlichen Faden gehangen, er klärt der Reichspressechef: „Wann in diesem Krieg der Krisen Punkt für die angelsächsische Schiffahrt erreicht sein mag. weiß heute niemand zu sagen. Aber unsere Gegner mögen davon überzeugt sein, daß Deutschland diesmal seine Gewehre nicht fünf Minuten zu früh an die Wand stellt." Vortrupp im Kampf für Europas Kultur Kameradschaftliche Ansprachen des Fürsten Borghese und Dr. Leys auf dem Kapitol