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Dienstag, 20 Oktober 1942 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 246 Seite 4 den Kleinverteilcrn zu beziehen, bei welchen sie mit dem Be- stellschein für Käse derselben Reichsfttkarte zum Bezug ange Abschnitte F Hauplschristleiter: Walter Mohr, Verlag: Mohr S-Hoffmann, Pulsnitz. Druck: Buchdruckereien Karl Hoffmann und Gebrüder Mohr, Pulsnitz. — Preisliste Nr. 8 für Lauderkeiiunä inlickkeir fraU e 316 is d e r e i 1?! kumbo-Lsissn-VVerks, frsitch-5o. »--o-il-' meldet sind. Die Kleinverteiler haben die anfgerufenen SSntzer u ssnserinnen von plllsaitr n.palsoltr^k.8. MckiScung für slle Qaaaerstag, den 22. Oktober abends 8 Uhr im Nalskeller, Sängerinnen 20 ^>>in. früher. 8 3 Diese Anordnung tritt am dritten Tage nach ihrer Ver öffentlichung in Kraft. Der Landrgt des Kreises KamMz — Wirtschastsamt am 19. Oktober 1942 der Reichsfcttkartc nickt abzutrennen, sondern nur zu entwerten- während die Abschnitte .,1 W 1" der Wochenkarten „AZ 42" bei der Warenabgabe abzutrennen und in der üblichen Weise auf Bogen aufgeklebt, bei der zuständigen Bczngscheinausgabe- stelle in Bezugscheine A, lautend auf „Käse" einzutauschen sind. Die von den Kleinverteilern bei den Bezugscheinausgabe^ stellen in Bezugscheine A vorgelegten Bestellscheine für Käse der 42. Zuteilungsperiode werden um die Menge der Sonder zuteilung erhöht ausgestellt. Bolen, Kriegsgefangene und sowjetische Zivilarbeiter sind von dieser Zuteilung ausgeschlossen. Die Belieferung dieses Personenkreises ist unzulässig. Der Landrat des Kreises Kamenz — Ernährungsamt, Abt. B am 19. Oktober 1942 kür ckie anläßlich uoserer Vsrmätiloaß äsrzsbracktso Olückwün- sche uvck Osscüeake spre- cüev vir guck im dlomen bsiäsr Litera, allen unse ren derrlickstsn Dank, aus tlbiar Heotrscd u ?r»u geb. fahrig r. 7ck. a. Urlaub/.Lichtenberg 18. Oktober 1942. ^llea cleaea von nab uoä kern, welche ihrs Herrliche Anteil nahme unä ekrencles Oeäenksn clurcli Wort, 8chr!L uact alle aoäsren 8pso6sn bei clem uaermeplich scbwsrev krüken Verlusts unseres lieben eiarigeo 8oboes Herbert LI.O.-8cüütre in einem Ink.-Reg., bereuxtso, äaoken vir aus tiekstem Herren. In tieker Iraner Iklvin Bbieme «aü brau krisäersäorl, äea 20. Oktober 1942. Lin Inserat in dieser Leitung lohnt sich! 82 Zuwiderhandlungen werden gemfM 8 1 Ziff. 5, 8 2 Ziff. 2 der Verbrauchsregelungsstrafverordnuna vom 26. November 1941 (RGBl. I,S. 734) in Verbindung mit 8 3b der Verordnung zur Sicherstellung der Elektrizitätsversorgung vom 3.9., 1939 (RGBl. I !S. 1607) und 8 1b der Verordnung zur Sicher- ltellung der Gasversorgung vom 20.9.1939 (RGBl. I S. 1856t bestraft. ve" trat uns äie scdmerrlichs, kür unfaßbare Ksckrtcdt, äap äie 8tütre in unserem ^ltsr, unser lieber, treuer unct hoffnungsvoller Lakel, dl ekle und Xousin Mtzsiiz lierdsrä jtzik Oslr. in einem Laar.-Üeg., in äen schweren Lampten im Osten, im Hlter von 20>/- fahren in treuer LllicktsrküIIuog nach einer sm 20.9. 42 erlittenen schweren Verwunckungam 22.9. 42 in einem kelälsrsre^t verstorben ist. Uulsoit^ LI. 8., im Oktober 1942 In tiekem IV ek 8eios lieben Oropeliern blsx Usake «LÜ kra« unä alle Angehörigen Ls ist so schwer, es ru verstehen, äsh wir uns nicht mehr wieäerseden. Wir verlieren eia üeißigss unä tüchti ges Oekol^scLaktsmitglisä unä weräen un serem lieben Lsmersäeo Hauke stets eia ehreväes Oeäenkso bswabreo. Uetriebskvkrer uarl Oskolßsckakt äer Llotoreakabrik Horst 8teuckel UsoaoaL 8s. KLsesonderzutciluyg Auf Abschnitt ff der Rcichsfcttkarten der 42. ZutcilungH- periode für alle Altersstufen sowie auf den Abschnitt W 1 der Wochenkarten für ausländische Zivilarbeiter der 1. Woche wird eine Sonderzuteilung von 62,5 Gramm Käse ausgegeben. Die Verbraucher haben diese Sonderzuteilung bet Wann wird verdunkelt: Von heute abend 19,03 Uhr bis morgen früh 7,07 Uhr Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr.: Verbot des Gebrauchs von Raumheizgeräten in gewerb lich genutzten Räumen Auk Veranlassung des Landeswirtschaftsamtes Dresden wird folgende Anordnung erlassen: 8 1 Die Verwendung von Elektrizität und Gas zur zusätz lichen Beheizung von anderweitig beheizten gewerblich benutzten Räumer. (Geschäfts-, Verwaltungs- und Betriebsräumen) lst verboten. e-ungeriecuves ois zu meiner völligen nernicyiung rufe rch Euch heute auf. Ihr kennt die Parolen: Erhaltung der Brotqeireidefläche, Steigerung in der Milcherzeugung, Fütter wirtschaft auf eigener Scholle Erhaltung oder Erweiterung der Oelfrucht- und Hackfruchtanbaukläche und Vermehrung der Ge- müseanbausläche. Mit Recht sagte der Reichsmarschall, daß heule wohl der gewonnene Ostraum die deutsche Wehrmacht voll ver sorgt, ja, daß Ueberschüsse schon der deutschen Heimat zugute kommen, daß aber die Erzeugung des Nahrungsgules aus Ler deutschen Scholle immer wieder das bleibt, was kriegsentschei dend, ist.,Diese, Worte macht Euch. zu eigen Mit frischem Mut Landvolk Sachsensi Die Stunden besinnlicher Feierlichkeit, die uns der Erntedanktag bescherte, die Stunden der Anerken nung die Deutschlands Führung und Volk dem Landvolk zoll ten, >ind verflogen. Der Erntedanktag 1942 war ein Tag des großen Sieges. Noch klingen Euch die Worte des Reichsmarchalls ln den Herzen, noch empfinde! Ihr das stolze Bewußtsein, durch Euren Eimatz dazu beigetragen zu haben, daß durch die Siche rung der deutschen und europäischen Ernährung auch der Tnd- steg gesichert ist, und daß es nun nur noch aufwärts gehen kann. Ich weiß, wieviel Mühe, Sorgen und Arbeit seitens der Bauern, Bäuerinnen, Landarbeiter und Landarbeiterinnen, der vielen Alten und der Menschen, die sich wieder zum Land und seiner Arbeit sanden, dazu gehört haben, um auch in unlerm Gau all diese stolzen Ergebnisse überhaupt erst zu ermöglichen. Ihr seid auf einer Straße marschiert deren Meilensteine die höchsten und letzten Opfer von Euch verlangten. Nun hat die neue KriegserzeugungsMacht begonnen. Und für sie gilt das alte nationalsozialistische Wort: Nach dem Sieg bindet den Helm fester. So gleicht Ihr unseren Soldaien, die draußen an der Front eine weiibeherrschende Höhe gewonnen haben, die aber nun nach ihrem Sieg dem Feind das letzte ent reißen müssen, um seinen Vernichiungswillen ganz zu zerschla gen. Und zur Ausnutzung dieses Sieges, zur Verfolgung des uno in zayer Arven veendet den Weg, den 2yr begonnen yaot, harrt aus in zähem Einsatz, verdoppelt Arbeit und Mühen und denkt dabei an unsere Soldaten die immer wieder der Heimat für ihren Einsatz die besten und unübertrefflichsten Vorbilder stnd. Tas Schwerste ist überstanden. Jeder Handgriff, jeder neue Arbeitstag führt Euch dem Siege näher, der deutschen Freiheit und der Freiheit für die Ernährung unseres Volkes in aller Zukunft. Jede Pflugschar soll diesen Siegeswillen tragen, jede Arbeit in Stall und Feld soll Euren Eifer erhöhen, denn es geht um das Letzte, um das Einscheidende auch in Eurer Arbeit; um len Sieg um jeden Preis. veutreke krdeitLkfvnt . kl 8.-Oemeiv8ämki »Lrstk äurär Leeuäs* 44.bt, Deutsches Volksbllckungswerk Ortswaltung palsaltn ,,M vei- vieler liest aas seinen Werken unä beriärtet von seinen reichen Lrlebnissen sm kroÜSA, äen 23. Oktober 1942, 20 llkr im lies veibl. Arbeitsdienstes Pulsnit? Llogsng Hem pel- oäsr Hermann Oöring-8trsße. Lintrittsksrten: 17LI 1.—, 8). unä Wekrmscht I7LI —.50 lm Vorverkauf bei Luchbanälun-en Linäsokreur u.Luars, Lstkss Lau unä LIsriin Lommel. Xve! treue LluttersuAea baden sich kirr inioier geschlossen. bisch einem Leben voller Vüti unä Arbeit ging unsere innigstxeliebte berrens- guts LIutter, 8chwieger-, Orop- unä Ur großmutter, 8chwsgerin unä Lants tMÜlükWMÜKNlW geb. Ksi^er im 77. Lebensjakr von uns. In uasnälicher Liebe unä Dankbarkeit Deine 4 Dichter Llse Oabrnock, geb. Lreuäeaberg u.kam. geb. Lreuäenberg unä Lamilie Hells Lreulleaberg; Itosa Tbateo, geb Lreuäenberg u. Lamilie 4 Lnkel, 1 Urenkel Lulsnitr, Lerlio, Dresäen. Hach kurzer Lrsnkbeit verschieä sm Llontag trüb mein lieber guter Oatts, un ser treusorgeaäer Vater, 8chwisgsrvatsr, Lruäer unä 8chwsger, clor kentner Otto Lumps im -Liter von 76 sabrso. In stiller Trauer ^cana Xumpe, geb. Linäenkrsur 8öbns unä ^nvcrwsnäte Lulsoitr, Drekerstr. 15, am 20. Okt. 1942. Die Leeräigung ünäst Lrsitag, äen 23. Oktober 1942, mittags 12^ Ubr, vom Lrauerdsuse aus statt. mit Vitamin öz Vor» Icrrioiesbooo WWMklliffUWkk 5ros-i^^i von Lopyriükt by vr. ^rtliur vom vorp, l. 14. Fortsetzung „Gut", nickt« sie ernsthaft. „Aber ich möchte dich wirklich bitten, dich in nächster Zeit etwas mehr an Hanni und mich zu halten. Achim ist in dieser Hinsicht bedeutend rücksichts voller als du. Er läßt uns nur dann allein, wenn seine Gegenwart gern entbehrt wird. Und er ist immerhin erst fünf zehn Jahre alt!" Der Geheimrat setzte sich im Bett auf und stützte gedanken voll sein Kinn in die Hand. „Sagtest du .immerhin ?" „Jawohl!" erwiderte sic ohne Zögern. „Mir rutschen keine Worte heraus, die nicht passend sind." Er nickte bedächtig: „Selbstverständlich!" „Man weiß doch nie, woran man mit dir ist!" cntriistete sich Cilly. „Willst du dich nun von deinem Sohn beschämen lassen oder nicht?" „Selbstverständlich will ich", bekannte der Geheimrat lachend. „Dn müßtest doch längst wissen, was Mr ein scham loser Mensch ich bin." Sie schleuderte die Pantoffeln von sich und legte sich seuf zend nieder. „Achim", erklärte der Geheimrat Lang, die Decke fürsorg lich über seine Frau ziehend, „ist ein guter Sohn. Ja, er ist auf dem besten Wege dazu, ein geradezu idealer Sohn zu werden! Aber ideale Kinder werden zu häufig unglückliche Menschen, als daß ich wünschen konnte, ihm nachzncifern." „Er weiß, daß seine Mutter es gut mit ihm meint", schoß es angriffslustig aus Cillys Munde hervor. „Gutmeinen ist im allgemeinen nichts anderes als jeman den daran hindern, seine eigenen Erfahrungen zu machen, ihn also um das kostbare Gut der praktisch erworbenen Le bensweisheit bringen", sagte er langsam. „Ein immer ge horsames Kind mag, solange cs im Hanse der Eltern lebt, durchaus angenehm, vielleicht sogar vorbildlich wirken, spä ter aber wird das ins genauc Gegenteil umschlagen müssen, denn ein Mensch, der nicht weiß, was er will, weil er nie imstande war, darüber nachzndcnken, geschweige denn eine selbständige Handlung zu vollbringen, steht dem Leben ohn mächtig gegenüber." „Haarspaltereien", winkte sie unmutig. Der Geheimrat sah ihr ernst ins Gesicht. „Leider nicht meine Liebe!" „Du willst also nicht anfhören, mit diesem gelbsichtigen kleinen Balg deine schöne Zeit zu verbummeln?" fragte Frau Cilly Lang ihren Gatten eines Abends beim Schlafengehen. „Sehr richtig!" nickte er, während sich ein leises Lächeln um scine Lippen stahl. „Und ausgerechnet von dir sagt die ganze hannoversche Ge sellschaft, daß du zu wählerisch im Umgang mit Menschen seiest!" seufzte sic kopfschüttelnd. „Worin sie möglicherweise noch nie so recht gehabt hat wse in diesem Falle", vollendete er, die Hände hinter dem Nacken verschränkend und sich behaglich in die Kissen zurncklegend. „Denn die einzige interessante Persönlichkeit in diesem Hause ist eben dieses Kind!" Der Geheimrat erfuhr nicht, ans welchem Grunde der er wartete Empörungsschrei ansblieb. Es ging ihm nebenbei gesagt, auch nicht darum, hinter dies Geheimnis zu kommen. Er war viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, um sich derlei Fragen zmvcnden zu mögen. „Ihr Frauen und insbesondere du, liebe Cilly, wißt von einem Menschen, der fremd in euren Gesichtskreis tritt, zu erst nur, was er anhat", begann er von neuem. „Während wir Männer oft sehr überrascht sind, von euch zu erfahren, daß auf diesem oder jenem Kopf, dessen Züge uns irgendwie fesselten, ein Hut mit Reihern gesessen habe, dessen Schick nicht bemerkt zu haben einfach eine Schande sei, könnt ihr hingegen euch nicht daran erinnern, daß Frau L beispiels weise Augen hat, aus denen klar eine schöne oder abgründige Seele zu'erkennen ist. Du siehst also nur, daß Sabine, von der Trauerfarbe ihres Kleides erdrückt, elend erscheint, kommst jedoch nicht darauf, ihr eigenartiges Gesicht und die seltsame Tiefe ihres Blicks erforschen zu wollen. Du sprichst mit mir wie mit allen Kindern ihres Alters, weshalb sie dir natürlich keine Gelegenheit geben kann, ihre Außergewöhnlichkeit zu be merken. Hübsch ist sie nicht, damit hast du allerdings recht! Aber ich weiß heute schon, meine Liebe, daß sie einmal be deutend mehr sein wird! In ihrer Seele schlummern Kräfte, von deren Zauber du dir einfach keine Vorstellung machen kannst! — Und siehst du, weil ich, dieses Geheiinste spürend, es für mein Leben gern ergründen möchte, weil ich einfach wissen muß, was für ein Mensch dieses Kind einmal sein, in welchem Sinne es seine große innere Macht über alles Lebendige ausüben wird, bin ich leider gezwungen, mich auch weiterhin von meinem Sohn beschämen zn lassen." Cilly schwieg. Der Geheimrat mußte sich erst dicht über sie beugen, nm erkennen zu können, daß sie bereits schlief. „Na, selbstverständlich", murmelte er zufrieden. „Wann hättest du je ruhig zuhören können, ohne zu wider sprechen? —" Am Tage vor der Rückkehr des Barons von Meister erfüllte sich Kunzes geheimnisvolles Versprechen auf eine viel wunderbarere Weise, als Sabine angenommen hatte. Sie kam in Begleitung Onkel Hermanns und der Hunde eifrig erzählend die lange Lindenallee herab. Die Sonne brannte Heitz. Über dem stillen Wasserspiegel des Teiches schwebte ein Heller Dunst, und cs schien, wie wenn die alten Weiden in Sehnsucht nach seiner Kühle ihre blätterbeladenen Zweige noch tiefer herabhängen ließen als sonst. „Hier werden wir uns ein bihchen verschnaufen", schlug der Onkel lächelnd vor. Aber Sabine stand wie ein steinernes Bild an der schön abgeschrägten Grasböschung, während ihre Augen voll eines seltsam bewegten Staunens auf den Teich gerichtet blieben. „Setz dich doch!" nickte der Geheimrat, sich selbst Nieder lassend, um, als auch diese zweite Aufforderung nngehört ver hallte, nunmehr den bisher dem Kind zugewandten Blick auf die Wasseroberfläche zu lenken, in deren Mitte, wie er jetzt sah, eine vollerblühte Seerose schwamm. „Aha, du wunderst dich, datz auf dem Teich Blumen wachsen können!" (Fortsetzung folgt.) Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten