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Pulsnitzer Anzeiger : 14.10.1942
- Erscheinungsdatum
- 1942-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-194210140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19421014
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19421014
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1942
-
Monat
1942-10
- Tag 1942-10-14
-
Monat
1942-10
-
Jahr
1942
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 14.10.1942
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Mittwoch, 14. Oktober 1842 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 241 Seite 3 Serrliches und Sächsisches Pulsnitz. Gastspiel Ludwig Manfred Lommel. Wir weisen darauf hin, daß das Gastspiel Ludwig Manfred Lommel mit seinem Runxendorf-Ensemble, daß die Deutsche Arbeitsfront NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" am Don nerstag, den 15. Oktober 1942 bringt, nicht wie sonst üblich um 20 Uhr, sondern bereits um 19,30 Uhr pünktlich be ginnen wird. " Gute Körergebnisse bei der 45. Absatzveranstaltung für Zuchtbullen. Der dem Reichsnährstand ungegliederte Landes- Rinderzucht-Verband Sachsen (Abteilung A. Schwarzweißes Tieflandrind) führte vor kurzem auf dem Ausstellungsplatz der Landesbauernschaft Sachsen in Dresden-Reick bei wieder recht starker Beteiligung durch Bauern und Landwirte aus fast allen Teilen des Bereiches der Landesbauernschaft Sachsen seine 45. Absakveranstaltung für Zuchtbullen durch, bei der 46 Jung» bullen des bodenständigen schwarzbunten Tieflandschlages im Durchschnittsalter von reichlich einem Jahr wieder sehr flott und größtenteils auch zu günstigen Versteigerungspreisen abgesetzt werden konnten. Dabei ergab sich auch für eine Anzahl Bauern uild Landwirte eine günstige 'Gelegenheit, ihren Bedarf an brauchbaren Vatertieren aus leistungsfähigen Zuchtbeständen zu decken oder zu ergänzen. Die der Absatzveranstaltung selbst voi> ausoegangene Sonderkörung, der nach den Bestimmungen des " ichstierzuchtgesebes alle zum Verkauf gestellten und zur Zucht verwendeten Vatertiere unterworfen sind, führte diesmal zu außerordentlich günstigen Ergebnissen. Denn von den aufze- botenen 46 Jungbullen wurden bei dieser Sonderkörung sechs in die Zuchtwertklasse II eingereiht und darüber hinaus noch für ..herdbuchfähig" erklärt, während die Körergebnisse für die üb rigen Junobullen 33 mal auf Z uchtwertkiasse III und nur sieben mal auf Zuchtwertklasse IV lauteten. An diesen günstigen Kör- ergebnissen hatten auch Rinderzüchter unserer Umgebung ent sprechenden Antekl, wie aus nachstehenden Körergebnisscn zu er sehen ist: Züchter Becher L Breunig in Weißbach bei Königs brück: einmal Zuchtwertklasse III; Züchter Landwirt Nicke in Bischheim: einmal Zuchtwertklasse II mit dem Zusatz „herdbuch- fähig, einmal Zuchtwertklasse III. ejusadurlaub für genesende Soldaten. Auf Anregung der N2V soll die Hitlei-Frciplatzspende einem größeren Kreis von verdienten Soldaten bestimmt. Als Anwärter kommen Genesende in Betracht, deren Gesamtzustand nach dem Urteil des zuständigen Truppenarztes durch Ausnutzung dieser zusätzlichen Erholungsmöglichkeit wesentlich gebessert werden kann. In erster Linie werden Genesende ausgewählt, die sich an der Front ausgezeichnet haben. Die Versicherung auf Hitler-Frei platzspende beträgt für diesen neucingezogenen Personenkreis ze 14 Tage. Verschickung über 14 Tage hinaus wird auf den Erholungsurlaub an- gerechnct. Höchstgewicht sür Postpakete. Die kürzlich ringetretene Herabsetzung des Höchstgewichts für Postpakete auf 15 Kilogramm ist nunmehr auch aus - -^den Paketdienst mit dcni Generalgouvernement und dem Protektorat Böh men und Mähren einschl. der Dienstpost Böhmen und Mähren ausgedehnt worden. Sie gilt nicht für den Auslandspaketdienst. Ausbildung technischer Assistentinnen. Zur Ausbildung technischer Assistentinnen an veterinärmedizinischen Instituten wurde durch Erlaß des Reichsinncuministcriums die Beterinärmcdizinische Fakultät der Fricdrich-Wilhelms-Universität in Berlin NW 7, Luisenstraße 58, zu gelaffen. Die Ausbildung nimmt zwei Jahre in Anspruch, und zwar ein halbes Jahr praktische Tätigkeit in einem Institut und 10» Jahre theo retischen Unterricht. Der Beruf ist außerordentlich aussichtsreich, da ein besonderer Bedarf an technischen Assistentinnen besteht. 1006 Schuhaustankchstcllen. Gebrauchte, aber noch brauchbare gewerb liche Erzeugnisse haben im Kriege eine erhöhte Bedeutung erlangt. Ganz besonders gilt dies für Schuhe und Mäntel. In vielen Bezirken wurden im Laufe der Jahre Tauschstellen eingerichtet. Beliebt sind besonders die Schuhaustauschstellen, deren Zahl sich im Reiche auf etwa 1V90 beläuft. Die Tauschstellen arbeiten möglichst mit ehrenamtlichen Kräften. Der Mantelaustausch erstreckt sich in der Regel auf sämtliche Mantelarten, während in den Schuhaustauschstellen der Austausch von Kinderschuhen im Vordergrund steht. Wenn ein geeigneter Tauschgegenstand nicht vor handen ist. werden gelegentlich auch Kleidungsstücke, insbesondere Mäntel, der Tauschstclle belassen. Für Mäntel gilt dies besonders, wenn der Be zugschein für einen neuen Mantel beantragt wird. Als Abnehmer ge tragener Kleidungsstücke, die nicht ausgetauscht werden, kommen insbeson- bere ausländische Arbeiter in Betracht, die in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Das gilt besonders für Mäntel. Getragene Schuhe werden da gegen auch von vielen anderen Verbrauchern begehrt, die keinen Bezug schein für ein Paar neue erlangen können. Stabsintcndant und Oberscldintendant. Das Oberkommando der Wehrmacht hat genehmigt, daß die nachstehend genannten Wehrmacht beamten lHeer) künftig folgende Amtsbezeichnungen führen: Jntendan- turaffcffor- a. p. Stabsintcndant: Jntcndanturrat mit dem militärischen Range eines Hauptmanns — Stabsintendant: Jntcndanturrat mit dem militärischen Range eines Majors — OberstabSintcndant; Obcrintcndan- '"urrat — Oberfeldintendant. Die Wehrmachtbeamten d. B. und z. V. ihren die entsprechenden Dienstbczcichnungen. Unfallversicherung sür alle Hausbesorger. Durch das 6. Gesetz über Acnderungen in der Unfallversicherung sind u. a. auch alle Hausbesorger, also Verwalter, Hausmeister, Hauswarte bzw. Hauswartsehepaare, Pförtner, Gärtner, Fahrstuhlführer, Heizer und sonstige Personen, die von den Hausbesitzern mit dem Einziehen der Miete, mit der Reinigung der Treppen, Höfe und Straßen, mit der Bedienung der gemeinschaftlichen Wäschereianlage, mit Reparaturen usw. beschäftigt werden, der Reichs- Unfallversicherung unterstellt worden. Die Hausbesitzer sind verpflichtet, ihre Hausverwalter, Hauswarte usw. bei der Berussgenoffenschaft an- zumeldcn. Kricgsschädcn von Deutschen in Serbien aumelden. Deutsche aus dem besetzten serbischen Gebiet, die seit dem 27. März 1941 Sachschäden durch kriegerische oder unmittelbar mit dem Krieg in Zusammenhang stehende Ereignisse erlitten haben, können diese bis zum 31. Oktober 1942 bei den Fcldkommandanturcn in Serbien anmcldcn. Die Betroffenen werden aufgefordert, ihre Anmeldung über die Leitung der Auslandsorganisation der NSDAP-, Zentralamt für auslandsdeutschcs Flüchtlings-, Inter nierten- und Kriegsschädcnwesen, Berlin-Wilmersdorf, Westfälische Straße 1—3, fristgemäß cinzureichen. Kein Mißbrauch privater Heiratsanzeigen für gewerbliche Vermittler. Der Werbcrat der deutschen Wirtschaft wendet sich gegen eine unzu lässige Gcschäftsübung im Heiratsvermittlungsgcwcrbe. So hat man die Aufgeber von privaten' Heiratsanzeigen ausgcsordert, die ihnen auf Grund ihrer Anzeige bekanntgewordencn Anschriften Heiratslustiger gegen Entgelt an gewerbsmäßige Heiratsvermittler weiterzuleiten. In diesem Verfahren erblickt der Werbcrat eine mißbräuchliche Ausnutzung des pri- -vaten AnzeigenverkchrS. Wer sich aus eine private Heiratsanzeige melde, pchnc im allgemeinen mit der Diskretion des Anzeigenden, auch wenn .es in der Anzeige nicht ausdrücklich zugesichcrt wurde. Er antworte auf ine solche private Anzeige in der selbstvcrständlichcu Annahme, daß seine . Antwort ausschließlich für den Anzeigenden bestimmt sei, und empfinde eine geschäftliche Auswertung mit Rcchi als Bertrauensmißbrauch. Um die Heiratslustigen vor Vertrauensmißbrauch und Enttäuschungen zu schützen und die Wcrbekraft der Privatanzeigcn aufrcchtzuerholten, müffs gegen eine solche geschäftliche Unsitte eingeschritten werden. Soldaten bereiten sich aus die Reifeprüfung vor. Im Nahmen der Soldatenbriese zur Berufsfördcrung gibt das Oberkommando der Wehrmacht jetzt auch einen allgemeinbildenden Aufbaulchrgang „Weg zur Reifeprüfung" heraus. Der Lehrgang umfaßt die Fachgebiete Deutsch. Geschichte, Erdkunde, Kunstbetrachtung, Naturwissenschasten, Mathematik, Englisch, Französisch und Latein Das Reichscrztrhungs- ministcrium wird die Unterrichtsverwaltungcn anwciscn, für Kriegsteil nehmer. die wenigstens das Abschlußzeugnis einer Mittelschule besitzen und zwei Fremdsprachen gelernt haben, oder in die siebente Klaffe einer höheren Lehranstalt bzw. die frühere Obcrscknnda versetz! sind, oder ! nachweisen können, daß sie sich bereits seit längerer Zeit in Abend lehrgängen aus die Reifeprüfung vorbereitet haben, den neuen Lehrgang zur Grundlage der Prüfung zu machen. Für die sich meldenden Solda ten soll diese Lernm,ttelsammlung ein Ersatz sür einen Sondcrlchrgang kür Kriegsteilnehmer sein. Dresden. 5 0 Jahre Amtsgerichtsgebäude Am 16. Oktober 1892 wurde das an der Lothringer Straße gele gene Amlsgerichtsgebäude, das Architekt Arwed Roßback aus Leipzig bau», vollendet. Las Gebäude, im Stil slorennnnckcr Renaissance gestaltet, zeichnet sich auch in seinem Innern durch zweckmäßige Schönheit, insbesondere durch feine eindrucksvolle Halle aus. Radebeul. Unfall. Auf dem Bahnhof Radebeul-Ost stürzre ein Reisender aus einem einführenden Personenzua uns wurde überfahren. Mit schweren Verletzungen fand er Aus- nähme in einer Klinik. Rat-bürg. HohesAlter. Frau Marie Reppe, die älteste weibliche Einwohnerin Radeburgs, ward am Mittwoch 95 Jahre rli. Die Greisin ist körperlich und geistig noch verhältnismägig rege. Chemnitz. Schule für Familienfürsorgerin nen. Um den Mangel an Familenfürsorgerinnen <Wohl- fahrtspfegerinnen) abzustellen, hat die Chemnitzer Stadtver waltung beschlossen, in Chemnitz eine Schule für Familien fürsorgerinnen zu errichten. » i „Kamenzer Riecher" und „Bautzener Luchsstecher" Die Oberlausitzer Sechsstädte, so fest sie auch lahrhunderie- lang in ihrem Städtebund nach außen zusammenhielten, hatten 'doch manchmal untereinander einen Streit. Sie einigten sich noch jedesmal, aber die Spottlieder und die Spottnamen, die sie sich gegenseitig anhingen, blieben und überdauerten Jahr hunderte. So hießen die Bürger von Bautzen „Träbersäcke", ihres bekannten Bieres, der „Klotzmilch" wegen. Man ärgerre sie auch mit dem Beinamen „Luchsstecher", weil sie in ihrer „Großen Mühle" einmal einen Luchs erlegt haben wollten, der sich aber hinterher als ein harmloser, großer Haustater ent- puppre. Die Löbauer trugen den seltsamen Namen „Kraut maler", weil sie im Dreißigjährigen Krieg, restlos ausgeplün- dert, den Schweden auf ihre Forderung, wenigstens Kraut her- beizuschasfen, voll bitteren Humors geantwortet haben sollen: „Malt euch welches". Die Kamenzer Bürger aber hießen die „Riecher". Als 1620 nach der unglücklichen Schlacht am Weißen Berg Kurfürst Johann Georg von Sachsen im Auftrag des Kaisers die Oberlausitz besetzte, deren Stände zum protestan tischen „Wimerkönig" gehalten halten, da zogen ihm die Ka menzer Ratsherren bis nach Stolpen entgegen und raren dort aus öffentlichem Markl einen Kniesall. Gnade für ihre Stadt zu erbitten. Der Kurfürst, als er sie kommen sah. rief lachend: ^Ha. ha. die haben's gerochen!". Die übrigen Städte des Bun des. die nicht so schnell kapitulierten, hatten Belagerungen und anderes zu erdulden. Seitdem heißen die Kamenzer „Rie cher", und von jemandem, der sich als recht vorausblickend er weist. sagt man, er habe eine Kamenzer Nase. Berordnuvg über die Vemietnug frei werbesber Wohnungen Die zugunsten der kinderreichen Familien eingeleiteten Maßnahmen, um die Vergebung frei werdender Wohnungen an besonders sörderungswiirdigc und unterstützungsbedürftige Familien zu lenken, sind durch eine soeben veröffentlichte, aus eine neue Ermächtigung durch den Beauftragten für den Vier jahresplan, Reichsmarschall Göring, gestützte Verordnung des Reichsarbeitsministers weiter ausgevaut worden. Die Ge meinden können Anordnungen über die Vermietung frei werdender Wohnungen erlassen, nach denen neben kinderreichen Familien die Familien von Kriegsversehrten der Stufe 2 und 3 mit einem und mehr Kindern, und von Kriegshinterbliebenen mit zwei Kindern bevorzugt zu berücksichtigen sind. Näheres werden die Anordnungen enthalten, die die einzelnen Gemein den erlassen können. Melkung als LilftnachrWenhelserin Die Luftwaffe ruft zum sofortigen Eintritt als Lust- ! nachrichtenhelserin auf und nimmt Meldungen deut scher Mädcheu und Frauen, die Luftnachrichtenhelferinnen wer- ! den wollen, laufend entgegen. Sie tragen duvch ihre Meldung dazu bei, die deutsche From zu stärken und den Endsieg zu sichern. Der Einsatz erfolgt ie nach Wunsch und Eignung im In- und Ausland als Fernsprecherin, Fernschrciberin, Fun kerin, Helferin im Flugmeldedienst sowie als Schreibkraft, Wirtschafts- oder Gesundheitspflcgerin bei den Helferinnen kameradschaften. V o r k e n n t n i s s e sind nicht erforder lich. Die Ausbildung ist kostenfrei. An sie schließt sich sofort der Dienst bei den militärischen Dienststellen an. Die Ver gütung regelt sich nach den Grundsätzen für Angestellte im öffentlichen Dienst. Bewerbungen sind an die nächstgelegem, Lustwassendieuststelle zu richten. Kunst und Wissen Dichter-Abend mit Heinrich Zerkauten am 23. Oktober in Pulsnitz Der Dichter Heinrich Zerkaulen wird am Freitag, den 23. Oktober 1942 im Rahmen eines vom Deutschen Polksi- bildungswerk veranstalteten öffentlichen Dichter-Abends im Ar- beitsmaidenlager Pulsnitz aus seinen Werken lesen und von seinen reichen Erlebnissen erzählen. Um unseren Lesern ein Bild seiner Persönlichkeit zu vermitteln und sie mit seinen Wer ken bekannt zu machen, bringen wir im folgenden in Anlehnung an eine vom Quelle L Meyer-Verlag Leipzig herausgegebenp Schrift eine kleine Besprechung. Wir hoffen .damit dem 3n- tcresse.vieler zu dienen und hiermit beizutragen, daß dieser Dick> tcrabend zu einem verdienten Erfolg wird. Heinrich Zerkaulen wurde am 2. März 1892 geboren. Sein Vaterhaus steht in der Stadt der Studenten, der Husaren, .des Karnevals, dem lachenden Bonn. Jawohl, doch auch in der Stadt, wo älteste geschichtliche Erinnerung lebt und wo ein ge waltiger Dom inmitten der weltfreudigen Rokokohuuser aufragtz Der Knabe sah wohl tausend liederfrohe Rheinwanderer die Romantik von Deutschlands herrlichster Landschaft in sich trinken, aber er sah auch zehntausend Zeugen härtester Arbeit den Hauptverkehrsweg Europas, dem Rhein, hinauf- und hin» abziehen. So klang in dem ungesunden rheinischen Humor schon früh ein dunkler Unterton mit. Dieser Unterton wuchs zu starker Fülle, als der Jüngling seinen Weg in die Welt nahm. Den ersten Weltkrieg erlebte er als Kriegsfreiwilliger an der Ost»- fronr, dann bezeichnen die Namen Essen, Berlin, München Sen Weg. der ihn schließlich nach Dresden führte. Das ist der einfache Austenrahmcn seines Werdens. Was er seinem Bluterbe zu danken hat .sagt er selber: „Ich kann also nicht mit einer langen Ahnenreihe auf warten, nicht mit einer sogenannten Tradition. Ich will aber auch gar nicht. Aus dem Holländischen sollen wir konv» men wird erzählt. Fahrende Leute. Den Frauen zugetan und immer gastfrei. Daher wohl dieser Lebensmut, für den Opti mismus schon gar kein Wort ist. Drei Generationen, die jedes mal von neuem anfangen mußten. Die dann immer wieder zu eigenem Grund und Boden sich durchbissen, um schließlich dock nichts in der Hand zu halten. Soll das am Ent^e meinem' Vetter Karl und mir wieder so ergehen — fahrender Leu,w Kinder? Aber die drei Generationen genügen schon, all das künst lerisch, innerlich und äußerlich, auszutragen, was sich in ihnen die Zeit über gesammelt hat. Abwechselnd vom Sturz wieder in die Höhe. Mit dieser saugenden Kraft der Erdscholle, von der holländischen Grenze über den Rhein bis nach Sachsen hin ein. Abwechselnd vom Glück in die Not, gelästert und aus gezeichnet. Selten oder fast nie ward uns der gerade und unbe schwerte Weg beschert .immer mit Umwegen. Und gerade das hat dann den Blick geschärft für die Wirklichkeit." Die Beschränkung Kes Arbeitsplatzwechsels Nach einer sechsten Durchführungsverordnung zur Ver- srdnung über die Beschränkung des Arbeitsplatzwechsels, die »er Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz am 29. Sep tember 1942 erlassen hat, ist in privaten Betrieben bestimmter, besonders kriegswichtiger Wirtschaftszweige, vom 6. Oktober 1942 ab die Lösung von Arbeits- und Lehrverhältnissen auch dann nur noch mir Zustimmung des Arbeits amtes möglich, wenn die Lösung mit Einverständnis beider Partner des Arbeitsvertrags durch Kündigung oder Einigung herbeigesühri werden soll. Diese Regelung gilt für Bergbau, Eisen- und Stahlgewinnung, Metallhütten-und-halb zeugwerke, Herstellung von Eisen-, Stahl- und Metallwaren> Maschinen-, Stahl- nnd Fahrzeugbau, Elektrotechnik, Optik und Feinmechanik, chemische Industrie und Nachrichten- und Ver kehrswesen (nach den Gruppeneinteilungen des systematischen Verzeichnisses der Arbeitsstättenzählung 1939, herausgegeben vom Statistischen Reichsamt). Zeder kam Mzier «erde»! Die neuen Grundsätze für die Einstellung Das Oberkommando der Wehrmacht gibt mit folgender Verlautbarung die neuen Grundsätze sür die Einstellung von Bewerbern für die Offizierlausbahnen bekannt: „In der natio nalsozialistischen Wehrmacht trügt jeder den Marschallstab imi Tornister." Dieser vom Führer letzthin wieder in seiner großen Rede im Sportpalast verkündete Grundsatz ist in der Wehr macht lebendig. Junge Deutsche aus allen Kreisen der Bevölkerung — ohne Rücksicht auf ihre Herkunft, nur ausgelesew auf Grund ihrer Persönlichkeit und ihrer Bewährung vor dem! Feinde — stehen heute als Offiziere und Führer der ihnen an vertrauten Soldaten an allen Fronten und sind Träger höchster Tapferkeitsauszeichnungen. In Anwendung dieses Grundsatzes ULd in Ergänzung der> bisherigen Bestimmungen gibt das Obermmmando der Wehr macht bekannt, daß ab sofort für alle drei Wehrmacht teile zur Meldung als Bewerber für die aktiven Offizier- laufbahncn alle jungen Deutschen zugelassen' werden. Das Abschlußzeugnis und der Besuch einer bestimmten Schulart sind nicht erforderlich. Für die Offizicrlaufbahnen, die ein Studium erfordern (Sanitäts-, Veterinäroffizicr- usw. Laufbahncn) folgen Be stimmungen. Voraussetzungen für die Uebcrnahme in die aktiven Osfizterlausbahncn sind: Wehrwürdigkeit, Ein- fatzbercitschaft für das nationalsozialistische Deutschland und seinen Führer, Idealismus für den Ossizicrberus, hervor- tretendc charakterliche Eigenschaften Anlagen zur Führer- Persönlichkeit, geistige Ausnahme- und Entwicklnngssähigkeiti sowie körperliche Tauglichkeit und arische Vlmreinhcit. Nächste E i n st e l l u n g s l e r m i n e: Heer: 1. Februar! 1943 und 1. Juli 1943: Kriegsmarine: 1. Dezember 1942 und 1. Juli 1943; Luftwaffe: 1. März 1943 und 1. Juli 1943. Es melden sich: Geburlsjahrgänge 1925 und älter: sofort! Geburtsjo! gang 1926 bis spätestens 1. April 1943. Neue Deutsche Heimschulen Der Inspektor der Natiönalpolitischen Erziehungsanstalten und der Deutschen Heimschulen, ^-Obergruppenführer Heiß meyer, hat in Künzelsau (Württemberg) und in Wickersdorß (Thüringen) eine Reihe von württembergischen und thürin-^ gischen Jnternatschnlen zu Deutschen Heimschulen erklärt. Dio Deutschen Heimschulen sind nationalsozialistische Gemeinschafts-' Erziehungsstätten für die deutsche Jugend, die Unabhängig vom örtlichen Schnlbcdnrfnis eingerichtet werden. Sic sind vor allem mich znr erzieherischen Betreuung der Jungen und- Mädchen bestimmt, zu deren Erziehung das Elternhaus nicht voll in der Lime ist. Bevorzugt ausgenommen werden Kinder von Gwollcncn, Kinder, deren Familien durch besondere- Kricgsereignisse wie Luftangriffe schwer betroffen wurden oder deren Väter als Hoheitsträger der Partei. Beamte oder Wehr machtangehörige in den neu gewonnenen Gebieten eingesetzt sind oder ihren Wohnsitz öfters wechseln müssen, Kinder, deren Eltern sich im Auslandc onibaltcn und Kinder aus Orten, in denen hinreichend Erziehungseinrichtungen fehlen. Jetzt steht Heinrich Zerkaulen auf der Höhe des Lehens, am 2. März dieses Jahres konnte er seinen 50. Geburtstag feiern, und der Umriß seiner Dichtergestalt weist deutliche Linien, wie lm Rcman — so im dramatischen Werk. . lieber fast alle Bühnen des Reiches und viele des Auslan des sind seine kraftvollen Dramen „Der Reiter" und „Ilü gend von Langemarck" sowie „Brommy", in dem er den säst vergessenen Vorkämpfer deutscher Seegeltung in den Mittelpunkt eines dramatischen Ringens stellt, gegangen. Tau, sende haben sich an dem gemütvollen Humor des „SprzlNfi aus dem Alltag" erfreut. Seine Menschen haben etwas von der barock überschau» mcnden Lebensbcjahung. sie haben aber auch kraftvolle Zähig keit in ihrem Wollen, sie sind übergoldet vom Frohsinn und haben doch ein schwermütiges Herz, es sind deutsche Menschen. Er sucht sie auf in der rheinischen Kleinstadt am „Strom der Väter" und in der lebensprühenden Hansestadt, in der „Anna und Sigrid" wohnen. Er führt uns in die lieben, verträumten Städte, wo sein Auge eine „Spitzweg- o a s.s e" geschaut, er läßt vor uns Dresdens große Zeit rm Zei-» chen von „Rau t e n kra n z und Schwertern" erstehen und führte unsere Jugend auf die Panzerschiffs unserer Marin« t„Blc.u ist das Meer") und begleitet die KdF-Fahrer in seiner Erzählung „Komm mit nach Madeira". Er zeigt in der „M ufik auk. dcm Rhein" das Werden und Reifen des jungen Beethoven und spricht in dem noch unveröffentlichten Roman „Der Feurige Gott" vom Wiener Beethoven. In dem „Herr Lukas aus Kronach" gibt er ein groß angelegtes Gemälde der Zeit des Malers Lukas Cranach. Fes selnd ist seins dichterische Gestaltung des Norwegen-Feldzuges in „Straße 50". Im Mittelpunkt dieses Werkes steht daS Schicksal der Gruppe Kehrer, die mit auf dem Kreuzer „Blü cher" zur Landung in Oslo unterwegs waren. Die dramatischen Stunden des Untergangs des „Blücher" die heldenhaft durch geführten Rettungsaktionen der Kampf gegen die Festung FrS» deriksborg die spätere Besetzung Oslos und der Weitermarsch in dasInnere Norwegens auf der bekannten „Straße 50" er halten in eindringlich markanten Worten Sinn und Deutung. Vieles hat uns Heinrich Zerkaulen bisher geschenkt. Viel Gutes, Schönes nnd Wahres dürfen wir von ihm noch er warten. Werke voll Frohsinn und tiefem Lebensernst und über zeugender Lebensweisheit. Daß wir ihn am 23. Oktober in dem Dichter-Abend persönlich sehen werden, mag uns mit Dankbarkeit und Freude erfüllen. Seine Dichterpcrsönlich- keu wird uns die wir dann feinen Worten lauschen und uns von der gewinnenden Natürlichkeit seines Wesens überzeugen werden, noch fester an ihn binden, uns, die wir bereits zu seinem Leserkreis und damit zu seine» Verehrern gehören. Aber auch alle anderen, die seine Bekanntschaft suchen. Mögen recht viele an diesem Abend mit Heinrich Zerkaulen teilnehmen, um sich an der überschäumenden Kraft seiner Seele und seines Herzens zu bereichern, um zu erkennen, wer Heinrich Zerkaulen ist, der nur eines kennt: mit seinem Schaffen seinem .Volke, Deutsch land zu dienen. AS.»
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