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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.10.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190210055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19021005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19021005
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-10
- Tag 1902-10-05
-
Monat
1902-10
-
Jahr
1902
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 05.10.1902
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!- - K^ > noch Und von über soll, den bc- eben deshalb dürste auch die Pforte mit Sem Bulgari n au- geschürt n Wirren in Mac^donien kurz oder lang senig werden. Bedenklicher sieht dagegen die Lituation in s - itioneu auf d e Tagesordnung der zweiten Lesung ge eht wurde, wurde dokumertirt, daß diese im wesert- ichen nur eine kurze Repetition der ersten Lesung sein ollte, eine zweite Auflage, die keine verbesserte ist andern nur einige unwesentliche Textabweichungen auf- an Schlachtvieh muß daher im wesentlichen andere Ursachen haben, und cS liegt, im Hinblick auf die be- kannten Vorgänge in Posen, nahe, an einen Viehtrust zu denken. 6. Die fast allenthalben eingetretene Erhöhung der Rindfleischpreise war daher nicht begründet, uns letztere standen jedenfalls nicht in richtigem Verhältniß zu den für Schlachtrinder wirklich gezahlten Preise». 7. Auch die für Schweinefleisch geforderten Preise sind im Verhältniß zu den Schweimpreistn zu hoch Hier wie dort nimmt jedenfalls der Zwischenhandel une übermäßige Provision in Anspruch, wie zahlreich- bekannt gewordene Fälle darthun. als gewöhnliches Quellwasser: 30x60 macht 1800 Meter Tiefe, welche wir erreichen müssen, damit wir Erdreich von der Temperatur des Sprudel» begegne» könne». Da sich derselbe aber auf seinem Wege nach oben abkühlt, müssen wir den Ursprung des Sprudel« Wassers auf vielleicht drei Kilometer unter der Ober lumbien und Venezuela aus. wo nicht nur Die revo lutionäre rwigung einen immer bedenklicheren Grad erreicht, sondern wo auch die Regierungen »»fangen bockbeinig zu werden. Es thäie wirklich uotd, daß Sic Mächte mit Sen unbotmäßigen amecckaruich n Raub tagten ein ernstes Wörtchen redeten! rndlichen Erhebungen dem Ministerium vorliegt, wie schon k»rz telegraphisch gemeldet, eine aus verschiedener Interessenten und Sachverständigen rufene Kommission zusammeutre'en. Der Minister führte sodann zum Schluß öffnet werden und die seuchenpolizeilichen Maßnahmen müßten bestehen bleiben, weil die österreichischen Land wirths billigere Arbeitskräfte und Futtermittel hätten und deshalb billiger produciren könnten. k 8 1. Die un Spätsommer 1902 fettens vieler Flci- cher-Jnnungen, sowie von einem Thule der Presst ausgestellte Behauptung eines großen Mangels an Schlachtvieh ist zum mindcsten übertrieben gcwcscn. 2. Zumal au Schla? wndem war in dieser Zcil höchstens ein örtlicher, nicht aber ein allgemeiner Mange! vorhanden. Der B:wüs hierfür ist »ariu zu erblicken, daß n) fast alle größeren Märkte meist einen matten Umsatz und einen U'berstand an Schlachtvieh hatten, b) d>e Schlachtvichpreise nicht oder nur ganz unwesentlich gestiegen sind, vielmehr e) Schlachtrinder in manchen Gegenden gar rächt abzusetze» waren. 3 Richtig ist nur, daß in den Monaten August und September Schlachischwcme in vielen Orten mangelten. Dies aber eine in den letzten Jahren immer eingetreteue und nicht beängstigende, weil vor übergehende Erscheinung, zum Theil darin begründet, daß in ticsr Zeit fette Schweine regelmäßig nur in geringerer Zahl auf len Markt kommen und zur Erntezeit größerer Bedarf nach Schweinefleisch vor handen ist 4. Nachdem entgegen vielfachen Behauptungen, hmsichtlich der reichsgesetzlichen Bestimmungen über die Einfuhr von Schlachtvieh aus dem Auslände zeithcrf PMttsche Wochenschau. Dos Interesse, welches man der ersten Lesung der Zolltariivorlage entgegen gebracht hatte, ist im Verlaus d r zweiten Lesung in der ReichSMgSlvmmission gänzlich weist. Und genau nach diesem Programm hat sich denn auch die zweite Lewng abgcsp elt. Alle die Ab weichungen von der Regierungsvorlage, welche von den Vertretern der Regierung als unannehmbar bezeichnet worden waren, sind fast unverändert in die zweite Lesung hinübergenommen worden. Auch die Erhöhung der Minimalzölle für Getreide ist unverändert aufrecht erhalten worden, ebenso wie die Miuimalzölle fü: Vieh und Fleisch fcstgehalten wurden, wenn auch hier bie Minimalsätze eine kleine Ermäßigung erfuhren. So ist mau denn in der Zolltarifaktion genau so Mit, wie man am Anfang war, ja eher noch etwas zurück, denn die Gegensätze haben sich mehr vermehrt als vermindert. Das Organ der konservativen Partei, di« „Kreuzzeitnng", hat denn auch dieser Tage offen erklärt, daß, wenn die Regierung nicht in eine Er höhung der Zölle für die agrarffchen Positionen willigen werde, die konservative Partei kein Interesse am Za taudekommen des TarifeS habe Roch weit entschicdcuer »eiämpst der Bund der Landwirthe nicht nur die Vor- age der Regierung, sondern auch die Kommissionsbc- chlüssi. Da aber auch das Centrum bish r noch er- lärt, daß es für die Regierungsvorlage nicht zu haben sei, während die freisinnigen P rteien und die Sozial demokratie die Zolltarifvorlage von der entgegengesetzten Seite aus bekämpfen, so ist es mit dem besten Willen nicht zu erkennen, woher die Regierung eine Mehrheit ür ihren Zolltarif holen will Auf dem Parteitage der freisinnige» Volkspartei. der vor einigen Tagen in Hamburg abgchalten ist, ist als Programm der Partei die allercntschiedenste Oppo ition gegen die Zolltarisvorlage verkündet worden, aber eZ wurde dort fast allgemein die Anschauung vertrete?, daß die linke Opposition kaum r.öthig haben werde, sonderlich in Aktion zu treten, sondern daß schon die Opposition Ler Rechten genügen würde, dem Zolltarif der Regicruug den GarauS zu machen- wäre freilich ein eigenartiges Geschick, das diesem Zoll tarif widerführe, wenn er durch die konservative Oppo sition zu Grunde gehen müßte Ems recht eigenartige und, um deutsch zu rede», alberne Opposition ist es, welche sich in einem Theil ver englischen Presse gegen die angekündigte Audienz der Burengenerale beim deutschen Kaiser erhoben hat Eö steht jetzt fest, daß Botha, D:wet und Delany am 17. Oktober in Berlin ciutreffen werden, wo ihnen di- Bevölkerung zweifellos einen herzlichen und begeisterten Empfang bereiten wird. Wenn Kaiser Wilhelm die von Sen Burengerreralen nachzesuchte Audienz ertheile: wird, so wird das im deutschen Volke sehr sympathisch begrüßt werden, und der Kaiser wird sich in seine» Absichten nicht durch die thörichten Proteste einzelner englischen Zeitungen stören lassen. Es muß übrigens konstatirt werden, daß ein großer Theil der englischen P-csse sich eine nüchterne Anschauung bewahrt hat, nämlich die Anschauung, daß bei dem Versuch, die o fizieüen Beziehungen zwischen Deutschland und Eng land ohne Grund zu verschlechtern, England allcr- mmdestenL so viel zu verlieren hat wie Deutschland. Man ha! denn auch in Deutschland diese Anrempelunzen einzelner englischer Organe nicht ernster genommen, als sie es verdienen. Richt anders haben sich auch die europäische» Kabinette mit dem Versuch Bulgariens abgeiunden, durch bie jetzt beendeten Schipka-Feste etwas Leben in die Balkan-Bude zu bringen. Wenn Fürst Ferdinand gemeint hat, daß er auf diesem Wege sich seinen grvß- bulzarischen Plänen nähern könne, so hat das jeden- Während die sozialdemokratische Presse in der tendenziösesten Weise lediglich die Erschwerung der Ein fuhr ausländischen Viehes für die hohen Fleischpreise verantwortlich macht bcurthcilt der sozialdemokratische ReichStagsabg Schippel die Gründe ecr Fleischtheuerung erheblich unbefangener. Schippel äußert nämlich in dem Organ Ser sozialdemokratischen Gewerkschaften u. A. - „BiS zu einem gewissen Grade ist die Fleisch- theueruog eine internationale Erscheinung. D-e Ver- eini-rte» Staate» hatten im vorigen Jah .e eine außer- gewöhnliche schlechte Ernte in Mais, dem ausschlag gebenden Viehfutter. Argentinien war schwer durch Seuchen heimg-sucht, so daß es im ersten Halbjahre 1902 nur 52185 lebende Riader «xportiren konnte gegen 100675 im gleichen Zeitraum 1901 und 95030 im gleichen Zeiträume 1900. So kamen denn auch nach Engla-rv in den ersten 8 Monaten des lausenden Jahres nur 272664 Rinder vom Auslands, d. h.: 57 726 weniger als im vorigen Jahre während der gleichen Zeit Ebenso trafen nur 194673 Schafe und Lämmer ein oder 55 466 weniger als im Vorjahre. Auch der Import von frisch m Fleisch, Schinken, Speck ging in England zurück. Alles in Allem von 12,56 Millionen englischen Eentneru auf 11,73 Millionen " — Staatssekretär Gras Posadowsky hat in der Zoll tarif-Kommission gleichfalls betont daß die Flusch- theuermig eine internationale Erscheinung sei. Wenn Schippel sich schließlich gegen die Fleisch- und Vteh- zölle uns gegen die rigorosen Sperren als künstliche Verschärfungen der infolge der Weltkonjunktur einge- tcetenen Steigerung der Fleischpreise wendet, so verliert deshalb seine Anerkennung der Thatsache, daß die Fleischtheuerung eine internationale Erscheinung sei, gegenüber der yetzerischen Darstellung sozialsemokra- tischer Blätter nicht an Bedeutung. Sächsisches. Hoheustein-Erustthal, 4. Oktober 1902. Attlhetlungen von allgemeinem Interesse werden dankbar enl- gegengenommen und eventi. honortrt. — Wie bei Verwaltung der Staatsbahnstrecken, geht die Regierung j tzt auch mit derjenigen der Land straßen und Wege mit äußerster Sparsamkeit vor. Während im Stratzenmeister-Bezirk der Glauchauer Amtshauptmannschaft die regelmäßige Bearbeitung und Erneuerung einzelner Strecken früher grundsätzlich derart erfolgte, daß diese jährlich zu einem Zehntel ausgeschüttet und geebnet, also in 10 Jahren gänzlich erneuert wurde:', werden jetzt nur dort Ausschüttungen oorgenommen, wo sich ein dringender Nothstand hierzu erweist. An und für sich sind ja fast alle Landstraßen unserer Umgebung gerade jetzt in tadellosem Zustande, so daß sich eine üble Nachwirkung der von der Regier ung jetzt beliebten ausgedehnteren Intervallen bei Auf besserung dec Landstraßen aus absehbare Zeit nicht zeigen dürfte. Großen Nachtheil hierdurch haben jedoch die vielen Lohnarbeiter, die theils zur Reinhaltung der Straßen, wie auch zum Swinichlagen und Ausschütten derselben verwendet wurden. Der ohnehin nur geringe Verdienst entgeht ihnen nun zum großen Theile ganz. Aber auch die Lieferanten der meist aus der Rochlitzer Gegend bezogenen Steine erleiden durch die jetzt von der Regierung geübte Sparsamkeit eine große Einbuße. — Was die Schulbildung betrifft, so sind die Juden bekanntlich bestrebt, iyren Kindern möglichst eine höhere Schulbildung zu verschaffen; aber es wird viele über raschen, zu hören, daß nicht weniger als 41,43 Proz. aller jüdischen Kinder höhere Schulen besuchen. Entsprechend hoch ist auch der Antheil der jüdischen Studierenden, in Preußen 9,32 Prozent aller Studierenden. — Herlasgrü«. Am 26. d. MtS. fand hier eine Versammlung der Vorstände sämmtlicher Gast- mirlhsvercins im Regierungsbezirk Zwickau statt, bei welcher beschlossen wurde, wegen Abänderung der Vor schriften über die Ruhepausen des GastwirthspersonalS an die Regierung heranzutreten. Es soll Beschäftigung der Lehrlinge biS 12 Uhr RachtS und früh längere Ruhepausen gefordert werden, während Oberkellner, Äuffetiers usw., die das Bier auf Rechnung habe», von den Vorschriften überhaupt ausgeschlossen bleiben solle». — Falkenstein, 28. Sept. Wenn man jetzt >ie Schritte durch unsre Stadt und Umgegend wendet, o sieht man allerwärts größere und kleinere Gebäude errichtet, in denen sämmtlich Schiffchenstickmaschinen im Betrieb sind. Die Stadt wächst erfreulicherweise rasch, die Dörfer erblühen zu wohlhabenden Olten. Der lotte Geschäftsgang der Stickerei hat aber zur Folge, mß sich Arbeiter andrer Branchen derselben mehr und mehr zuwenden. Hierdurch werden am ersten >ie englischen Gardinenfabriken betroffen. Während )er Geschästsflauheit in diesem Sommer haben sich ne englischen Gardinenweber der Stickerei zugewandr, und deshalb werden jetzt, wo das Gardinengeschäft einigermaßen auflebt, Weber und andre Fabrikarbeiter ortgesetzt gesucht. Auch landwirthfchaftliche Arbeiter längen ihre Arbeit an die Wand und widmen sich >em Stickereifache. Gerade in letzter Zeit sind die Fälle im Vogtlande nicht selten, daß Landwirthe ihr Aeuderuagev nicht eiugetrete» sind, hätte, selbst auterlauch verbessert hat. Es ist alles an der Arbeit, auf Sem Wege der Genosfenschaften rc. vorwärts zu kommen. In den letzten Jahren wurden bedeutende Fortschritte gemacht. Es sind an 300000 Schweine mehr gezüchtet worden in Bayern; ebenso ist es bei den Rindern der Fall. Es kommen auch noch andere Fragen in Betracht, wo nicht das Reich als solche- zu sprechen hat, sondern die einzelnen Bundesstaaten und Stadtoertretuvgen. Das sind Maßnahmen, die den Verkehr zwischen Käufer und Verkäufer regeln rc. Ich möchte hier darauf aufmerksam machen, daß die Staatsregierung vollständig ihre Hand dazu bietet, Mißstände und Auswüchse im Zwischenhandel zu be seitigen und die Schaffung einer Biehhoskasse, wie sie von Seiten der Fleischerinnung geplant ist, zu fördern. (Beifall.) Flerscher-Obermeister Würz theilte dann noch mit, daß in der Umgegend von München jüdische Händler alles Vieh ausgekauft hätten. Frhr, v. Crailsheim erklärte ferner in Gegenwart des Prinzen Ludwig in der Landwirthschaftlichen Central-Versammlung, die Grenzen dürften nicht ge- falls »och lange Wege, denn zur Zeit denkt Rußland garmcht an eine Auffüllung der Balkans.age. wie die Geologen sie nennen. D-eselbe ist imm-r eine Insel m allen Meeren der Vorzeit gewesen, wie iehr sich inzwischen auch die Grenzen der Kontinente verschoben haben. Zur Tertiärzeit dehnte sich ein langgestrecktes Meer von den asiatischen Grenzen Europas bis zu den Antillen, während nördlich und südlich an Stelle des Atlantischen Ozeans noch Kon tinente sich erheben. Jene uralte Meeie.furche ver bindet uns heute noch „geotektonisch* mit den Antillen und erklärt di« gegenwärtige Häufigkeit von Erdbeben erscheinungen hüben und drüben. Als aber ffue „at lantischen Kontinente" in die Tiefe brachen, dem Meere Platz machend und sich gleichzck'.ig in Amerika du- Anden, bei unS die Kette der Alpen erhoben, da ward, in diesen furchtbaren Revolution»n auch die uralt, böhmische Insel in Mitleidenschaft gezogen, und untei andern barst die Karlsbader Spalte kilometertief aus. Reihen von Vulkanen spi en ihre Flammen empor, wovon man die deutlichen Spuren noch überall an den Rändern der böhmischen Jasel entveckt. Aber in die Karlsbader Spalte, die sich mit Trümmern des aufger sffnen F-lsgesteinS gaez ausfüllie, scheint sofort d^s W-sser geströmt zu sein, um sie -leichjalls di- zum Rande zu füllen. Echte G yjererscheinunge» mögen zuerst die Folge vavon gewesen sein. Als aber die Abkühlung weiter vorgeschritten war, stand das heiß; Wasser bis zu rin-r gewiss.-» Höhe in der Spalte ruhig, so wett es die Druckhöhe des aus dem umgebenden Erdreich beständig in die Spalte nach- sickernden Wassers gestattete. Oben war irgendwo ein Abfluß vorhanden. Das heiße Wasser hatte Mineral- stoffe aufnehmen können, die das kalte wieder absetz-n muß. Von den Rändern der ruhigen Oberfläche des heißen Sees aus begann sich nun die Sprudelschale zu bilden, die nach und nach die ganze Wasser-Ober- fläche überwölbte, bis auf die nothwendigs Ausfluß öffnung, und die selbst suchte zu verwachsen, wie wir es heute noch am Strudel wahrnehmen. Es entstand so ein geschlossener Behälter, der Sprudelkcssel, in welchem das Wasser unter Spannung stehen mußte, umsomehr, als nun auch die demselben entströmende Kohlensäure keinen sreien Ausweg mehr fand. Diese Spannung von Gas und Wasser unter der Sprudel schale erklärt die Kraft, mit welcher der Strudel auf- g-tnkbcn wird und auch sein sekundenweises Inter- mittiren, weil abwechselnd Gas und Wasser entweichen moß. Daß in eine so weite und tiese Spalte bestän dig große Wasssrmengen aus dem Erdreich und von der Obsrfläche nachfließen müssen, verstehen wir. DaS ursprünglich kalte Wasser ist schwerer als dos warme und fällt also in die Ties« der Spalte, wo es sich am Erdinnern erwärmt und nun emporsteigt, um den M usche» aus den ewig verborgenen Tiefen der M- nuüier Erde p/heimnißvolle Heilkraft darzubringe». 8. Die Behauptung, daß die deutsche Zichzuchi den i-ländischen Bedarf an Schlachtvieh nicht befriedigen können, wird durch bie amtliche Statistik widerlegt. Richtig ist nur. daß einzelne deutsche Staaten mit einer dichten Bevölkerung einer steten Zufuhr aus den anderen Bundesstaaten bedürfen. 9. Die seitens der Fleischer, wie auch von manchen Städten, in erster Linn aber vom Handel geforderte rrwciterung der Einfuhrgenehmigung für Schlachtvieh ans dem Auslande verüberflüssigt sich, weil a) Rinder nicht bloß ausgeschlachtet, sondern auch im leben den Zustande bereits jetzt aus alle« Ländern — Rußland und Dänemark ausgenommen — ohne weiteres in die deutschen Schlachthöfe eingeführt werben dürfen, b) Schlachtschweine aus Oesterreich - Ungarn aber in auSgeschlüchtrtem Zustande. 10 Daß foiche Einfuhrbeschränkungen, die nur allein zum Schutze der deutschen Viehzucht gegen die in den letzten Jayren so häufig vo gekommen-; Ein ichleppung von Viehseuche» aus öcm Auslände geschaffen wurde», erhalten bleiben müssen, ist ein Gebot das nicht nur im Interesse der Landwirthichaft, sondern auch dcS ganzen Volkes rrfp. des Volkswohlstandes und der Volks^vährung liegt; Einsuhrverbote resp Einfuhrbeschränkungen sind übrigens auch von fast alle» Ländern, zum Theil in viel strengerer Weise als im Deutschen Reiche gctroffeu worden. 11. Die gedachten Einfuhrbeschränkungen bedingen übrigens durchaus nicht nothwendig einen Vichmange! und damit höhere Schlachtviehpreise Wie Sie Er fahrung lehrt, sind vielmehr nach dem erstmaligen Inkrafttreten dieser Beschränkungen in den Jahren 1900 bis 1901 die Viehprcise gegen die vorhergegavgenen fünf Jahre gefallen.^ 12 Wenn in Sachsen die Zahl der Schlachtungen — übrigens unbedeutend — zurückgegangen ist, und zwar schon vom Jahre 1901 beginnend, so kann nicht der erst jetzt eingetreteue höhere Fleischpreis die Ursichi sein, cs liegt viel näher, deu Mind:rv:rbrauch nament lich an Schweinefleisch in der ungünstigen geschäftlicher Lage von 1901 und 1902 zu suchen. 13 Es ist lebhaft zu beklagen, daß bei einem Theile der Presse anstatt ruhiger Würdigung der Sache, eine aui befremdliche Unkenntniß oder Miß- verständniß der bestehenden Verordnungen, ja Ver schweigung von Thatsache» gestützte ungerechte Er- biiteruiig gegen die viehzüchtenoeu Landwftthe Platz gegriffen hat und daß in der Folge falsche Ansichten über den Umfang u»d die Ursachen der „Fleischnoth" auch in weite» Kreis:» der städtische» Bevölkerung Glauben gesund, n Haden. derullgea nicht eiugetrete» sind, hätte, selbst auterl der Voraussetzung, daß infolge der diesjährigen guten Futterernte mehr als sonst gezüchtet und daher mehr Vieh eingestellt wird, ein so plötzlicher Blehm angel nicht entstehen können, denn die Äiehpreise stad in deu ersten 6 Monaten des Jahres 1902, u. a zum Beispiel u Berlin, nicht höher, sondern etwas niedriger als im Durchschnitt der vorhergehenden 8 Jahre gewesen. 5. Der örtlich mitunter vorgekommene Mangel Auf der in München adgehaltenen Z.ntralver- jammlung des landwirtyscha^ttichen Vereins in Bayer» wurde die „Fleischversorgung und Fleischnoth" ein- g.-hend und in ruhig sachlicher Weise erörtert. Der Refcreru Orkonomicrath Düring gab zu, daß die wieder holt feit dem Jahre 1886 ausgetretene Frage der Ftuschvmheunung dieses Mal m verstricktem Maße erjchnne. Anderseits erkannt; der Obermeister der Münchener M-tzzer-Jouung wü ter Vorredner an, daß dz« Sache voa polurschcn Parteien und im Hin- stick auf den Zolltarif aufgevauHt werde, und Saß auch von den M-.tzzern ein Fehler gcmscht zu fei» schiene, daß sie die jeweilige» Konjunkturen aus dem V-ehmarkte l iht ausnützten Man sei bei den höheren Viehpreisen Ml bea Fleischpreis:n nicht rn die Höhe gegan en, und bei den niedrigen nicht herunter (Heiter keit), weil man den Schaden wieder hab: herein! ringen wolll». Er habe i» der Innung dahin gewirkt, daß, sobald di: V.ehprcise niedriger würden, auch die Preise sür das Fleisch eine Ermäßigung erfahre». Ebenso gab der Vertreter der Metzger zu, daß betreffs de» Zwischenhandels aus dem Münchener Viehhof Miß bräuche bestehen, deren Beseitigung zwar schwierig, aber nöthig sei Nach einer Reche andrer Redner er griff der Minister des Innern Frhr. v. Feilitzsch das Wort. Er erklärte die Sache als von großer Wichtig keit. Bayer» könne für sich allein eine Maßnahme nicht ergreifen, sondern eine etwaige weitere Oeffnung c-cr Grenz; könue nur im Einverständniß mit dem BundeScath eckolgeu. Die Verseuchung des Viehstander durch das AuS» nd müsse verhindert werden. Die Staatsr-gieru g wolle vollständig ihre Hand dazu bi-ten, Mißstände und Auswüchse im Zwischenhandel m beseitigen. Wenn dar Matcrial der im Gang be- Zur Fleifchuoth. — Zum Kapitel der Fleifchnoth. D- Landwirtyfchaftliche Kceirveiem nn Vogtlande tagte Dienstag Nachnittag in R ichmbach, um insbesondere zur Frage dec Fleifchtheu:nmg Stellung zu nehmen In der Versammlung, Lie Herr Rittergiusvesitzer Kasten eitcte und der auch die Herren KreiShauptmana Dr Forker-Schubauer-Zwickau, Amtshauptmann Dr. von Oppen-Plauen und Amtshauptmann Bieger-Auerbach, owie weiter als Mitglied vcs sächs LanceSkulturraths Herr Dr. Hsubold-DreSden unwohnten, von denen die Herren Dr. Forkcr-Schubauer und Dr Haubold auch mchcfuch das Wort nahmen, wurde r-ach langer De batte als Resultat dsrselven folgende Resolut on gefaßt, die seitens des Krcisvereins der König! Sinais cegierung unterbreitet werden soll: beobachtet man bekanntlich überall zunehmende Temperatur! geschwunden. Mau eikannte eben bald, daß diese des Gestein»; sie beträgt etwa einen Grad bei dreißig zw ite Lesung ein Versuch mit untauglichcv Mitteln Metern Der Sprudel ist eiüiae sechzig Grad heißet' »ar. Schon dadurch, daß nur ein kleiner Theil der Po- aus: Es sind bei dieser wichtigen Frage Werthe der Landwirthschaft, die nach Milliarden zählen, in Berück- sichtigung zu ziehen, aber auch andere Umstände, die, abgesehen von der Oeffnung der Grenzen, eine Besserung h-rbeiführen könnten. Ein Umstani., durch den die Fleischpreise eine Erhöhung erfuhren, ist der, ' Ser durch das Fleischbeschaugefetz Hervorgernfen wurde. In diefem Gesetze wurde bestimmt, daß Würste, zer kleinertes Fleisch in Büchsen rc. nicht nach Deutschland eingesührt werden dürsen. Die Menge dieser Waaren belief sich jährlich aus 80000 bis 90000 Doppel- centner. Hierfür muß nun die einheimische Land- wirthschast Ersatz bieten. So mag eS kommen, daß momentan eine Fleischnoth in einer oder anderer Richtung eingetreten ist. Darüber besteht wohl kein I Zweifel, daß sich in Deutschland und insbesondere in Bayern der Biehstand nicht nur vermehrt, sondern fläche rechnen. Dieses ungeheure Reservoir heißen Wassers ist nun oben von der Natur selbst fest verschlossen wordeu. ES wird von einer festen Kruste jenes Gesteins, dar sich aus der Quelle selbst einstmals absetzte, dem Sprudelstein, Kiusclsinter (heute bildet der Sprudel solches Gestein nicht mehr) überdeckt, der sogenannten Sprudetschale, die so groß ist, daß außer der eigent lichen Sprudel-Colonnade noch eine ganze Anzahl anderer Häuser darauf steht. Durchbohrt man diese Schale, welche meist nicht mehr als ein halbe- Meter dick ist, so trifft man überall auf wahre unterirdische Teiche heißen Wassers, das dann aus dem Bohrloch wie der eigentliche Sprudel hervorbraust, ost noch viel höher und mächtiger als dieser. Es ist schon geschehen, daß die geheimnißvollen Gewalten der Tiese dies: Sprudelschale selbst durchbrochen haben; dann stürm ten wahre Ueberschwemmungen brühheißen Wassers durch das Flußbett der Tepl, die das Thal von Karlsbad durchzieht, und richteten arge Verheerungen an, so zuletzt in größerem Maße 1809. Gleichzeitig hörte aber der Sprudel auf zu fpringen und begann erst wieder sein Spiel, als es gelang, die andere Ocff- nung zu schließen. Solche Durchbrüche sind früher häufig eingetreten. Sie entstehen dadurch, daß der Sprudel seine Auswurföffnung nach und nach ver- sinlert und deshalb immer weniger Wasser abgiebt. Dann aber erhöht sich der innere Druck allmählich sc gewaltig, daß er die Sprudelschale durchbricht, um dem uvwideistchlich aus dem Innern der Erde quirlenden Wasser Lust zu schaffe». Heute mißt man den vorhandenen Druck genau und bohrt die Sprudel- öffnung nach, sobald es nörhiv erscheint. Zu viel Freiheit darf man aber dem Wasser des Sprudels auch nicht lassen, weil sonst andere Heilquellen Karls bads, die alle mit demselben Reservoir in Verbindung stehen, ersahrungsmäßig versiegen. Man wacht be greiflicherweise mit aller denkbaren Sorgfalt über diesen Lebensadern Karlsbads. Unter jener obersten Sprudelfchale befindet sich noch eine zweite und dritte; zwischen ihnen liegen die „Kessel" mit dem heißen Qaellwasser, die alle mitein ander in Verbindung stehen. So wandelt man in Karlsbad buchstäblich über ungeheure Dampfkessel, di> fast unmittelbar unter unsern Füßen ihre brodelnden Fluthen uns entqeqendränge», geheizt von den Gluths» des unerforschten Erdinnern. Das Thal von Karlsbad, von der kleinen Tepl durchflossen, ist zu beiden Seiten von steil abfallenden Granitfelsen eingeschlossen. Auch in früheren Zeiten, in denen mancher heute kleine Fuß große Thäffr ausgewaschen hat, kann die Tepl diesen Einschnitt nicht qervorgebracht haben; das Gestein ist viel zu Hari dazu und zeigt auch keine Spuren solcher Thätigkc-ü des Wassers. Die Geologen können sich die Entsteh ung solcher Thaler nur durch Spaltenbildung erklären. Karlsbad liegt im Norden der „böhmischin Insel",
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