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ckOiMMHM TUW Amtsblatt Nr. 226 2. Beilage Sonntag, den 28. September 1902 durch das tief und bizarr zerklüftete EiL arbeiten, und eine grobe Meute Hunde. Ende Just erreichten k ö so weich und o L l pfria twß w ' w'rch ««Ln «ugÄL Äm» btkb <?-- wthsladungen die st-ile Wand hinunter in die eisige be^ ungefähr 79 » nör^ B^üe^Eist^^Arn ätschen zu sehen. Nach dreitägiger Mühsal ?7 L Z L überfchritten wir den 20 Meilen breiten Sund ohne en Jagdzüge, auf denen wir 25 Walrosse und 11 Moschus- ht n westlicher Länge in Winterquartiere, internahm ich mit drei Begleitern eine aus Am n !S und 84» 24' Bald daraus Bootfahrt, um wir vom Eist in der Nähe Bord wieder s- ich er gesehen und in Sicherheit gebracht werden konnten. 6. August traten wir die Heimreise an. !N, de ng an uf Vr, Hs ls- mr u- rk S- ie er m e- s" e» che n- hl. ter >en aß oll an !ser 60 er- 71 ies nit nze es die öre nie ich ld- »e ich ich TN ien ud bei kte ug ien em be° res en im nd >es len eit London, 24. September. Ueber den Verlauf von Sverdrups vierjähriger Reise durch die Eisfelder und Fjorde des höchsten Nordens unseres Erdballs und seine Erforschung de? Gebiets westlich von Ellesmere-Land. d. h. der letzten Landstriche zwischen Amerika und dem Pol, liegt heute hier ein von ih,., selbst verfaßter hochinteressanter Bericht vor. „Unsere Expedition", so erzählt Kapitän Sverdrup, „bestand außer mir selbst aus 15 Personen. Sechs davon waren wissenschaftlich ausgebildet. Geologie, Botanik, Zoologie, Astronomie und Physik waren durch Fachmänner vertreten. Ein Osfizier übernahm die kartographischen Arbeiten, unser Schiffsarzt, der leider bald nach Beginn der Reise starb, die meteorologischen Beobachtungen. Die Namen meiner hervorragendsten Genossen waren Leutnant Jsaachsen, Bay (Zoologe), glückt glaubte und zu unserer Rettung ausgebrochen war. Er brachte uns die schmerzliche Nachricht, daß unser Genosse BraSkarud insolge einer Erkältung kartographischen Ausnahme der innersten Spitze des Fjordes am Hoyes-Sunde. Dazwischen unternahmen Er sagte, es sei nickt nur wünschenswerth, sondern auch sehr wohl ausführ bar, vom 83. Grad aus die Fahrt anzutreten. Der Winter sei dort nicht strenger, als unter dem 63. oder ier -'S en d- äi te, ar ad in In den Jahren 1850 bis 1853 gelang es dem Kapitän Mc Clure, durch die Brhringstraße ins nörd liche Eismeer eindringend, in östlicher Richtung die Nordküste Nordamerikas zu umschiffen, und dadurch das Vorhandensein der sogen, nordwestlichen Durchfahrt festzustellen. Professor Nordenskjöld sand in den Jahren 1878 und 1879 die sogen, nordöstliche Durch- fahrt, indem er von Norwegen aus an der Nordküst- Europas und Asiens entlang fuhr, während Kapitän Delong mit dem Schiffe „Jeanette" 1879 bis 1881 vergeblich versuchte, dieicl.be Durchfahrt, aber in umge kehrter Richtung zu passiren. Sein Schiff fror jedoch schon am 5. September 1879 in der Nähe der Herald- Insel ein und trieb bis 77 o 15' nördl. Breite und wint«rn an dieser Stelle schon riskiren. Im Laufe des Winters bauten wir eine Hütte, die später am Nobeson-Kanal oder noch weiter nördlich aufgeschiagen werden sollte. ausfchlage, und entweder von Franz Josefs-Land oder von Grönland aus die Reise antrcte, die gänzlich auf 17. August konnten wir nicht weiter. Eme scharfe Kälte setzte ein. Immer neue Eismassen bildeten sich. Wir mußten wohl oder übel dort, an der Rice-Straß?, unsere Winterquartiere ousschlage». Erst einen Monat später setzten wärmere südliche Winde ein, zertheilten die Eismassen, und wir konnten w iter. Wir drangen dann durch die Cardigan-Straße vor und schlugen unser Winterlager bei 76» 48' nördl. Breite und 89» westl. Länge auf. Diesen Herbst schossen wir 28 Moschusochsen und einige Hasen. Während des folgenden Winters wurden wir viel von Wölfen belästigt. In mancher Nacht machten wir Jagd auf die heulenden Bestien, fingen auch ein paar lebendig. Alle Mann brachen am 8. April wieder auf: Jsaachsen und Hasfel westwärts zur genaueren Erforschung des im vorigen Jahre dort entdeckten Landes, Fosheim, RaanaS, Schei und ich nach Norden, um den Sund zu finden, der, wie wir annahmen, ElleSmere-Land von dem Gebiet meiner vorjährigen Touren trennte, Bau mann und Henriksen blieben zum Schutze des Depots zurück, begleiteten mich aber ein Stück weit nach Norden. Am 4. Mai, bei 80» 30' nördlicher Breite, schickte ich Raanas und Fosheim nach Osten und ging selbst mit Schei nach Westen. Sehr bald gelangten wir jedoch in so rauhes Polarei?, daß Umkehr geboten war. In der Nacht vom 17. Mai weckten uns die Hunde mit gellendem Kläffen. Wir fanden ein Dutzend Wölfe im Be.riff, einen Hund fortzuschleppen. Drei 155» östl. Länge, wo es am 13. Juni 1881, vom Eise zerdrückt, unterging. Einen sür die Handels- schifffahrt praktischen Werth besitzen die beiden Durch, führten nicht, da sie fast stets durch Eismassen gesperrt sind. Nansen fuhr 1893 mit dem Schiffe „From" von Norwegen aus durch die nordöstliche Durchfahrt bis zu den neusibirischen Inseln und ließ hier sein Schiff einsrieren, um es mit der Strömung über den Nordpol treiben zu lassen. Die Strömung trug dann auch das Schiff zuerst in nordwestlicher Richtung dem Pole näher, später in südwestlicher Richtung nach der Westküste Spitzbergens. Der nördlichste Punkt, welcher von seinem Schiffe erreicht wurde, lag aus 85» 57' Nordbreite, während Nansen selbst zu Fuß und per Schlitten bis 86» 14' Nordbreite gelangte, dann aber aus Mangel an Nahrungsmitteln umk-hren mußte und über Franz Joseph-Land zurückkchrte. Aus demselben Grunde mußte der Begleiter des Herzogs der Abruzzen, Kapitän Cagni vor 2 Jahren auf 86» 33' Nordbreite, dem nördlichsten, bisher erreichten Punkt, die Rückreise antreten. Auf unserer beistehenden Karte finden unsere Leser alle oben aufgeführten Polarreisen eingetragen, und bei denjenigen, deren Ziel der Nordpol war, ist auch der nördlichste Punkt angegeben, der aus ihnen erreich! worden ist. Alle bisher aufgesührten Reisen liefern den Beweis, daß ein Vordringen auf dem Eise des Polarmeeres außerordentlich schwierig ist, und da man noch kein brauchbares lenkbares Luftschiff erfunden hat, um über der Eisfläche hinweg den so Heitz erstrebten Nordpol zu erreichen, wird sich die Menschheit wohl noch eine Weile gedulden müssen, bevor ihre Wiß- begierde in Betreff des Poles (ob Land oder Meer) gestillt werden kann. Ktipttän Sverdrup. Im Laufe des Herbstes machten wir eine Schlitten- lour weit hinein nach Ellesmere-Land, über endlose Eisfelder, und begannen mit der Erforschung und der Simmons (Botaniker), Schei (Geologe) und Svendsen (Arzt). Zur Ausrüstung gehörten eine Menge Schlitten andern Unfall als den Verlust einer Ladung. Am 31. März kehrten Baumann, Raanäs, Schei, Stoltz und Henriksen in einer Entfernung von 175 Meilen vom Schiffe wieder nach Björneborg um. Wir anderen gingen bei einer Temperatur von 42 Grad Kält- nnter großen Schwierigkeiten nordwärts weiter. Zwe; Schiittenexpcditionen, die eine aus Jsaachsen und Hassel, die andere aus FoSheim und mir bestehend, machten sich, jede mit Proviant sür 50 Tage versehen an dn Erforschung der noch unbekannten Westküste von EllcS- mere-Land. Am 16. April, beim 79. Breitengrade, trennte ich mich von Jsaachsen, den ich nach Westen ichickre. Ich selbst ging weiter nach Norden und kam durch sehr bergiges, von großen Fjorden zerschnittenes Gebiet am 4. Mai bis zum 81. Breitengrade, von wo ich das Land noch weiter nach Norden ausdehnt, wir jedoch nach Björnborg umkehrten, das wir am 2. Juni erreichten. Die ganze Zeit über litten wir unter sehr rauhem Wetter und waren gleichzeitig fast unausgesetzt durch dichten Nebel behindert. Weit und breit begegneten wir keinem Wilde, so daß die Hunde darben mußten. Bay hatte nach unserem Fortgan-.e ein Abenteuer mit ! einem vor Hunger wüthenden Eisbären, den er jedoch schließlich überwältigte. Fosheim und ich gelangten am A N e, ein Depot anzulegen. Dabei wurden abgeschnitten und mußten einen Monat des Bootes kampiren, bevor wir an zurückkonnten. Aus dieser verspäteten Rückfahrt begeg- neten wir Baumann mit drei Leuten, der uns verun- schossen wir todt, die übrigen rissen aus. Am 18. Juni erreichten wir den „Frain". Jsaachsen und Hassel hatten bei 78 Grad nördl. Breite einen Sund entdeckt, der Nord-Cornwall vom nördlicher belegeneu Lande trennt. Wir fuhren ihn entlang, erst nach Westen, dann nördlich, endlich nordwestlich, bis zu 79» 30 * n. Br. und 106 o w. L., wo das Land sich östlich und südlich umbog. Nach Westen und Norden war weit und breit nur Polareis zu sehen. Ende August war das Eis immer noch drei Fuß dick. Sprengungsversuche halfen nichts. Mit Benutzung der Flutb kamen wir die Küste entlang etwa neun Meilen nach Süden, dann aber nicht weiter. So mußten wir uns darauf einrichten, hier zu überwintern. Zunächst mußten wir für Hundefutter sorgen. Zwei Jagdparthien erlegten im JoneS-Sund 20 Walrosse, über und über genug. Bay blieb auf Wache bei dem Fleisch der zerlegten Thiere, bis das Eis stark genug wäre, um es darauf an Bord schaffen zu können. Eines Nachts griff ihn ein Bär an, den er todtschoß. Zwei andre Jagdparthien beschafften frisches Fleisch sür uns, im ganzen 18 Moschusochsen. Am 4. November endeten die diesjährigen Unternehmungen. Am 2. April ging ich mit Schei nach Norden zur Erforschung eines noch unentdeckten Reiches von Grinnel-Land. Am 9. Mai, bei 81» 37' n. Br., kehrten wir um und waren am 16. Juni wieder an Bord. FoSheim, Baumann und Raanas fuhren zu Schlitten nach Beechey-Island, um auS dem dortigen englischen Depot einige uns notwendige Utensilien zu holen, fanden es aber bis auf einen Theil der Hausmauern zerstört. Der Kutter „Mary" war vollkommen, und zwar offenbar muthwillig, untauglich gemacht worden; der Mast und das Bugspriet waren abgesägt. Im Juli 1902 befanden sich Bay, Jsaachsen, Simmons und Henriksen in einem Boote im JoneS- Sund, als ein Südoststurm das Eis in Massen Hinein trieb und sie aus einer kleinen Insel an Land zu gehen zwang um ihr Fahrzeug nicht von Eisschollen zerdrückt zu sehen. Der Sturm hielt tage- und wochenlang an, und sie kamen, nur mit wenig Proviant versehen und durch das wirbelnde Eis abgeschnitten, in höchste Gesahr, zu verhungern. In der äußersten Noth gelang es > ihnen, daS Boot durch die Eismassen nach einer Stelle , an der Fjordküste zu bugsiren, wo sie vom „Fram" Der Sommer 1899, dem wir so hoffnungsvoll entgegengesehen hatten, war uns leider ungünstig. Bei dem Versuche, durch das Kone-Bassin zu fahren, wären wir beinahe im Eise stecken geblieben. Unser Hunde- futter war im Laufe des Winters zu Ende gegangen, und wir hatten hier so gut wie keine Gelegenheit, neues zu beschaffen. Wir waren deshalb schon nach JoneS-Sund unterwegs, als wir Ende August eine genügende Anzahl von Walrossen erlegten, um die Hunde den Winter über damit durchsüttern zu können. Infolgedessen gingen wir an der Südküste von Elles- mcrc-Land bei 76 » 29' nördl. Breite ' - - - Zur Heimkehr der Nordpolfahrer Peary und Sverdrup Der Kampf um den Nordpol. binnen wenigen Tagen gestorben war. Nach unserer Rückkehr an Bord brachen wir bald wieder zur Errich tung von Depots und Aufnahme von Karten auf. Am 22. Oktober wurden wir plötzlich 68 Meilen weit vom Schiff entfernt durch offenes Wasser aufgehalten, über welchem so dichter Nebel lag, daß wir die Weite seiner Ausdehnung nicht ermessen konnten. Zu unserer Ueberraschung lief der Küstenstrich, den wir passirt hatten, direkt nach Westen. Die nördliche Biegung i des Landes, die auf der Jaglefieldschen Karte ver zeichnet ist, war nirgends zu entdecken. Nach Nieder- l legnng de? Depots schossen wir in einem östlich davon belegenen Fjord nach 26 Moschus-Ochsen, und am 16. November waren unsere Fahrten sür diesen Herbst beendet. Als alles auf unseren Jagdzügen erbeutete Fleisch und alle Felle an Bord des „Fram" geschafft worden wäre-, widmeten wir uns alle den Vorbereitungen sür die große Schlittenexpedition des kommenden Frühjahrs. Am 23. Olwb.r 1900 begaben sich Jiaachwa, She", Soltz und Boy in vier Schlitten nach dem Depot, um es zu prüfen und die Prooiantvorräthe noch zu veistinke--. Sie k,hrtcn am 3. März mit der Kunde zuiück, daß Eisbären das D pot zerstört und nament lich fast alles Hundesutlcr ouf„efressen hätten. Außer dem hätten sich im Iones-Sund gewaltige EiS- chraubungen gezeigt, die das Schiff nicht durchloss.-n würden. Wir verfertigten deshalb schnell ein Segel tuchzelt, und ich begab mich am 7. März mit Bay und l Fosheim auf neue Entdeckungsfahrten. Bay wurde beim Depot, das wir Björneborg tauften, als Wacht- , posten zurückgelassen, Fosheim und ich gingen weiter ' westwärts. Zwischen Norih Kent und Ellesmere-Land stießen wir auf offenes Wasser, in dessen reißendem Srudcl ungeheure Eisschollen durcheinander trieben. DaS Bürgeler den Sund entlang erwies sich als zu ichwieng. Wir kehrten deshalb am 14. März an Boid zurück. Die Hauptcxpedition brach in zwei Abteilung-« mit 9 Mann und eben so viel Hunden am 17. und 20. März zunächst nach Björneborg aus, von wo alle zusammen am 23. nach dem Sund zu writergingen, der am solgendrn Tage erreicht ward. Dann ging cs unter großen Strapazen diesen entlang. Bald mußten mir uns mit Spaten, Picken und Beilen >en- ang gen tek en- neu neu in elt: nen ren der uen ar ten, en. ien, nd, an lng rer etzt tnd Nordpolfahrer Leutnant Peary. Leutnant Peaiy erklärte in einer Unterredung mit einem Mitarbeiter des „Bureau Lassan", daß es einer Ueberzeugung nach zweifellos möglich sei, den Nordpol zu erreichen. Ein erfahrener Nordpolfahrer önnte sehr wohl bis zum Pol vordringen, wenn er ein Winterquartier auf dem Gebiet unter dem 83. Grad 73. Grad. Es seien in diesen Gebieten Bisamochsen und Hasen reichlich vorhanden, die dem Unternehmen genügende Fleischuahrung liefern würden. Die Fahrt zwischen dem 80. und dem 90. Breitengrad sei nicht schwieriger, als die zwischen dem 70. und 80. Wenn er, Peary, selbst unabhängig über die erforderlichen Mittel verfügen könnte, würde er seine Forschungen fortsetzen, bis er sein Ziel erreicht hätte. Er sei sicher, daß ihm dies in wenigen Jahren gelingen werde. Die alte Auffassung, das Eismeer sei offene See, erklärte er als unbegründet; ebenso sei es irrig, snzunehmen, der Nordpol sei von einem unbeweglichen, zusammen hängenden Eisfeld umgeben. Es könne kein Zweifel darüber bestehen, daß das Eismeer mit treibenden EiSmassen bedeckt sei. Ueber den Verlauf seiner Reise hat Peary in Sydney (Kap Br-ton) folgende Einzel heiten erzählt. Er habe den Hafen Payer am 16. Sep tember 1901 erreicht. Eine Woche später begannen die Eskimos des Unternehmens krank zu werden und nicht ein einziger blieb verschont. 6 Erwachsene und 1 Kind starben. Im Anfang des nächsten Januar meldeten Eskimos von Anvalik, daß unter ihrem Stamme eine »ödtliche Seuche ausgebrochen sei. Man schickte sie zurück mit dem Auftrage, alle Ueberlebenden, welche kommen könnten, herbeizuholen. Einige von ihnen 4. Juni nach einer Abwesenheit von 76 Tagen, wieder an Bord. Jsaachsen und Hassel, die das neue Land westlich bis 98» erkundet halten, folgten erst am wir namentlich, um Futter sür die Hunde zu bekommen, 19. Juni. "7 ' Am 9. August verließen wir das Winterquartier Schlitten zurückzulegen wäre, ochsen erbeuteten. Mit so erfreulichem Zuwachs zu und dampften den Jones-Sund westlich entlang. Bereits unserem Hundesuttcr-Vorrath konnten wir das Ueber- am 16. aber saßen wir nördlich von Gcinell Island wieder im Eise fest. Es wehte stark aus Nordea.