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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.09.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-09-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190209289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19020928
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19020928
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-09
- Tag 1902-09-28
-
Monat
1902-09
-
Jahr
1902
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.09.1902
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den Beil eine. Wied svll'L ge!°k — 5 Der Fror wie das i kauvf einen Vorst, theilt obach /S k Ge^ch wir r mach. Mein viedei den l sagte hereir stehen i sitznn, < den 2 , l willig er ja samm zu bi I derer thu» den ? Schul stände Vorst, winde stöhle, koll a fall u sein r er au! ganz' sicher' wurde Kassel Dorfe Bauer führen mich durchs, allerdi er sich suche. bei Zeitungen der in den noch viel in Forlsetzuno kol^t er freundlich, Wilhelm schon allein bleiben, freien Verkehr El die Du Eis« ^cn Umgegend die Wiedereröffnung der Wirihi'chast auf dmi Nusteberge zum zweiten Ostertagc ankündigen und zu iahlreichem Besuch einladen. sell entdeckten, was uns die Nähe einer menschlichen Wohnstätte ankündigte. Nachdem wir Nachforschungen angestellt hatten, sanden wir unter dem Schnee ver graben die Hütte, in der Nansen und Johansen einst den Winter zugebracht hatten. Obwohl die Füchse und die Bären mit ihren Zähnen das Gerüst dieser Hütte beschädigt hatten, haben wir feststellen können, daß das von Nansen hinterlassene Dokument, das in einem kleinen Kupferzylinder enthalten war, unversehrt war. Der Niedergeschlagenheit, die die lange Polarnacht Hervorrust, haben wir oft durch Musik und Gesang entgegenzuwirken gesucht. *) Diese Gemohnhe l hat dazu geführt, daß größere Druckereien überhaupt ablehnen für gewisse Arten von Druck sachen »eiter Preisansch!äge abzugeden. (Die Schwierigkeiten der Polarforfchung.) Ueber die Schwierigkeiten und Gefahren, die das Mißlingen feiner Nordpolfahrt zur Folge gehabt haben, hat sich Evelyn Baldwin, der Führer der von dem amerikanischen Millionär Ziegler ausgerüsteten Expedition, einem Vertreter von Reniers Bureau gegenüber ausführlicher ausgesprochen. Er sagte: Wir erreichten allerdings den Pol nicht, haben in der Zeit aber mehr erreicht, als wir unter den ungünstigen Bedingungen annehme: dürfniß hmauszehcnde Vermehrung, ebenso die ans gleicher Grundlage beruhende Vergrößerung der Buch druckereien haben nun naturgemäß einen ebenso unge sunden und verderblichen Wettbewerb zur Folge. Eine übermäßige Zahl von Bl Werbern stürzt sich aus das vorhandene Quantum Arbeiten und als Sieger geht natürlich in der Regel der Billigste hervor, und in seyr vielen Fällen siud cs nicht die Auftraggeber, sonder» die Buchdruckereibesitzer selbst, welche die Preise her»b- drücken Hieraus ist die heute immer mehr um sich greifende, äußerst gewerböschädsiche Abart des behörd lichen SubMlisionSwcsens, Vas doch an und für sich schon große Ucbelstände mit sich bringt, das private Submissionswesen, ganz von selbst entstanden Es läßt heule kaum j mand mehr hundert Rechnungen druck n, *) für die er nicht erst bei einigen Druckereien Pleisa-ischtäge kinholt und auch erhält. Und dies schcwr fast eine Eigentümlichkeit geworden zu sein, sie das Buch-rackgewerbe ganz allein besitzt. Rehmen wir hingegen beispielsweise die Gewerbe an, die Är des LsideS Nahrung uno Rothdurft pro)uzircn, so finden wir, baß örtlich die Brotpreise, die Fleischprsif. usw bei gleicher Qualität nur ganz geringe Ver schiedenheiten auswersen, und wollte man bei Bedarf eines Anzuges und eines Paars Stiefel erst Umfrage nach den Preisen halten, so würde man finden, daß auch hier die Preise bei gleicher Qualität überall nahezu alsich sind Eine solche Umfrage geschieht hier jedoch „eine Sache zu befürworte, die der eigenen Ueber- zeugung entspricht, und ich hoffe, daß Sie trotz der großen Traditionen Ihres Hauses hier schlicht und gedeihlich Wirtschaften werden." Nella hatte sich ihm besonders in der Hoffnung angeschlosfen, noch einen Wink über Feldhaus Hierher- kvmmen zu erhalten. Sie wagte aber feinen Namen nicht zu nennen und verließ den gütigen Helfer, ohne ihren Wunsch erfüllt zu sehen. Als Peter und Paul die große Neuigkeit er fuhren, waren sie entzückt von den bevorstehenden Veränderungen und ergingen sich in Phantasiebildcrn, was nun alles mit dem Nusteberge geschehen werde. Fillberger übernahm es, den Schmuck der Mutter zu verkaufen, und erfreute Nella mit einer so bedeuten den Summe, daß nach allen jetzt nothwendigen Aus gaben doch noch ein Rest für unvorhergefehene Fälle in ihrer Hand bleiben mußte. Nun ging es gleich in der nächsten Zeit mit großem Eifer an die Arbeit: Wege wurden gebessert, ier äußere Zugang zur Ruine und zum Rittersaal in Ordnung gebracht, Gartenmöbel neu geleimt und frisch angestrichen. Mitten in diese Arbeit hinein erhielt Nella einen öcief von Johannes, in dem er ihr anzeigte, daß er die Stelle des Adjunkten bei der Schule in Neustadt erhalten habe und sich freue, sie und ihre Brüder Ostern wicderzusehen. In Nellas Herzen war eitel Sonnenschein und Jubel. Der gute, treue Freund! Nun hatte sie noch einen Berather mehr in der Nähe. er ging, ein ihren Dank mit einer Lebhaftigkeit, wie er sie nie gezeigt hatte, sprang empor, lief auf Nella zu und schloß sie in Arme: „Kind, Kind" stammelte er, „mach, was willst, nur verlaß Deinen alten Onkel nicht." Nella herzte und küßte ihn, versprach, immer sein T-rraffengarten würde sür im Uebrigen mußte man iu!den. Alsbald sollten Inserate Wetter günstig sei, genug Gäste einfinden vor die Eröffnung statifinden konnte, war Ordnung zu bringen und neu zu schaffen. Nella begleitete ihren Helfer, als Stück Weges hinunter und sprach ihm aus. „ES ist kein Verdienst," erwiderte vor Erregung und folgte den beiden Herren m des Onkels Zimmer. Nun kam Fillberger, wie er versprochen, sogleich mit dem Plan heraus, den Wilhelm erschrocken, unter Kopf, schütteln und Achselzucken, anhörte. „Nein, nein," rief er ängstlich, die fremden Menschen, die Unruhe, wie soll ich das ertragen? Und Vann, alter Freund, nimm mir's nicht übel, ich halte nicht viel von Vorurtheilen, aber ein Fräulein von Rusteberg, das sür Sack und Pack Kaffee kocht und Butterbrode schneidet, das will mir doch nicht paffen." „Hältst Du die Arbeit nicht für ehrlich oder an ständig ?" „Vielleicht ist sie beides, aber —" „Wenn das Fräulein als Stütze, sür wenig Gehalt, in ein fremdes Haus geht, muß sie auch sür allerlei un bekannte Leute Kaffee kochen und sonstige Arbeiten ver- richten. Thut sie es hier, so behältst Du sie bei Dir, und sie ist viel freier, als im Dienst irgend einer Familie, sie weiß, daß sie für sich und die Ihrigen erwirbt, wenn sie sich rührt, und erwerben wird sie, das traue ich chr zv." N lla nickte dankbar zu ihrem Anwalt herüber, vor. läufig wagte sie roch nichis zu sagen Onkel Wilhelm seufzte, dann begann er wieder: „Ich weiß ja, vaß ich ausgestoßcn bin und für du Welt nichts gelte. Aber das Kind, das lübe Mädchen! Sei ehrlich, Theobald, würdest Du Deine Tochter —" „Unter denselben Verhältnissen ganz gew ß. Ich bin mit dem Gedanken groß geworden daß redliche Arben niemals schändet. De neuen Zeiten drängen immer Mthr :u dem Grundsätze: Jeder, ser's Mani oder Weib, thue oder leiste das, was er kann. Nur so wenn jegliche Individualität sich ohne Vorurt eile oder Schranken an den Platz stellen darf, für den sie ihren Anlagen nach geschaffen ist, kann die Ausnützung jeder Kraft und die höchste Entwickelung der gan zen Nation ermöglicht worden. Wer diesem Grund sätze huldigt, freut sich, wenn Schranken fallen und Vor- — Die Vorschrift, daß die Briefträger Postanweisungen, Werth- und Einschreibsendungen an in Gasthöfen wohnende, ihnen unbekannte Personen nur dann aushändigen dürfen, wenn der Wirth oder eine dem bestellenden Beamten als zuverlässig bekannte Person durch Mitunterschrift der Quittung die Bürg schaft dafür übernimmt, daß der Betreffende der wirk liche Empfänger ist, hat schon seit Jahren den Ver- tretun^en des Gs^i-t^SstaudeF Unloß za' AngtWri gegeben. Vielfach ist es vorgekommen, daß Schwindler unter falschem Namen sich Geld nach Gasthöfen schicken ließen,, in welchen Fällen dann die Gastwirthe, falls sie „als Bürge" die Quittung mit unterschrieben hatten, zur Ersatzleistung herangezogen wurden. Verschiedene Gasthofsbesitzer weigern sich daher, die Bürgschaft zu übernehmen. Um Unzuträglichkeiten zu vermeiden, die sich hieraus ergeben, plant die Reichspostverwaltung nach der „Schl. Ztg." für den inneren Verkehr di- Einführung eines besonderen Ausweispapieres. Diese „Postausweiskarte" soll eine beglaubigte Phologwphie, eine kurze Personalbeschreibung und die eigenhändige Unterschrift des Inhabers enthalten und von den Post ämtern gegen 50 Pf. Schreidgebühren für die Dauer eines Jaares ausgestellt werden dürfen, fofern der AntraMller persönlich bekannt ist oder sich durch andere bekannte Personen unzweifelhaft legüimiren kann. Wegen Einführung derartiger Karlen sür öas gefammte R ichsaebiet hat die Rcichspostverwaluing bereits mit den Postverwaltungen von B Hern und Württemberg Unter handlungen angeknüpfr. — Einstich der Märsche auf die Gesundheit von Reservisten und Landwehrleuten. In der „Deutschen Militärärztlichin Zeitschrift" veröffentlicht ein Oberstabsarzt Untersuchungen über die Einflüsse von Märschen aus dm Gesundheitszustand der zu Uebungen einberufenen Reservisten und Landw-Hrleute. Diese kommen zu dem Ergebniß, daß diejenigen Mann- den Eis- und Schneebedi."^.ngcn öes nördlichen meerS und dem (hreliichen Leben dieser Gm ... .erzielt-worden. In dieser Hinsicht hat der K^emato graph feine höchst wichtige Roll- gespielt — das erste eiigenommcnheir authörl. Ich glaube, vaß Fräulein Nellas praktischer Sinn sic befähigt hier eine gut be- suchte Wirthschast einzarichten und sie gedeihlich zu führen. Jetzt handelt es sich, wenn Lu im Uebrigen einver standen bist, nur um des Entweder — O er: Entweder Du trennst Dich von dem Mädchen, oder Du willigst in gewiße Aenderungen Deiner Gewohnheiten, die mit der neuen Ordnung der Dinge unvereinbar sind " „Trennen, nein — new, schrecklich!" rief Wilhelm Sächsisches. Hoheusteiu-Srnstthal, 27. September 1902. vtittheilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent- gegengenommen und eventl. honorirt. — Zur Geschäftslage derBuchdruckereieu. Wie wohl in allen Erwerbszweigen, macht sich auch in dem Buchdruckereigeschäft die geschäftliche Stagnation lebhaft bemerkbar. Die Arbeitslosen haben in fast be ängstigender Weife zugeuommeo, aber auch die Ge- fchäftSinhaber sind nicht auf Rosen gebettet; dcr Kampf umS Dafeiv, um den Lebevserwerb tritt je länger je mehr in intensivster Weife in die Erscheinung. Auf der unlängst in Konstanz abgehaltenen Jahresver sammlung der Buchdruckereibcsitzer Deutschlands ver breitete sich Buchdruckereivesitzer Bär-Leipzig über die Ursachen der Krisis im Buchdruckgcw.rbe und führte dabei u. A. folgendes aus: Fragen wir nach den Ur- fachen, die diese Entwickelung der Dinge iw Buch- druckgewcrbe hsrbeigeführt haben, fo treffen wir auf eine Reihe zufammenwirlender fchwerwiegender Miß stände. Zunächst ist fcstzustcllen, daß die Zahl der Druckereien nicht im Verüältniß steht zu dem Bedarf an Drucksachen und daß sich dieses Verhältniß zu Un gunsten der Druckereien fortgesetzt verschlechtert Wohl ist der Bedarf an Dr cksachcn durch das WachSthum ScS gcfchä'tlicheu und gesellschaftlichen Verkehrs gewaltig gestiegen und befindet sich auch noch im beständigen Zuvehmev, die Bermehrun und Vergrößerung der Buchdruckereien ist aber weit über diesen Bedarf hin aus gesteigert worden. Insbesondere habea sich die kleinen Buchdruckereieu in einer ganz ungesunden Weise vermehrt, und dies tritt namentlich örtlich in fast de ängstigender Weife zu Tage. Kaum daß eine Buch druckerei an einem Orte ihr nothdürstiges Auskommen hat, fo werden eine oder mehrere weitere errichtet und dadurch für alle zusammen der Nährboden verschlechtert ES giebt fast kein halbwegs bevölkertes Oertchm mehr, an dem niiyt ein fin.iger Kopf das Bedürfuiß nach einer Burbdrucke^ei entdeckte, und eineu Buchdrucks ea 'km zu bleiben, und war dankerfüllt über den errungenen Sieg. Ais man nun des Näheren auf die Sache eingjig, -and es sich, daß Wilhelm m t Interesse zuhörts und sich sogar hier und da mit Vorschlägen betheiligte. Es stand fest, daß er seine drei Zimmer ungestört behalten sollre. Mochten die Gäste nicht draußen sein, so war ja der große Saal zu ihrer Verfügung. Auch Fillbcrger bezweifelte nicht, daß sich, falls das - ' " würden. Be Ontel Wilhelms Gäste. Roman von A. von der Elbe. b2. Forts. Nachdruck verboten. Der Mann stand da und kratzte siq mit dei schwieligen Faust Hinterm Ohr: „Wird das mein hoch wohlgeborener Herr Lieutenant gehorsamst zuaeben? Dann können alle Krabatcnjungen aus der Stadt hier gütigst umherlaufen und Vogelnester ausnchmen, und der Schlagbaum, wo mein Gnädigster täglich hingeht, müßte auch weg." „Wenn Onkel Wilhelm es nicht wA. ist ja nicht daran zu denken," sagte Nella kleinlaut. „Ich frage nur, ob Sie mir helfen würden, wenn Omel einver standen wäre." Da blitzten Hahncwinkels kleine Augen sreudig aus, und er rief mit einer Bewegung, als wolle er ihre Hand ergreifen: „Wenn die Evelgeborene man ergebenst da bleiben, könmn Sie hochachtungsvoll mit mir machen, was Sie wollen!, . Nun erfaßte Nella wirklich seine knollige Rechte mit beiden Händen und drückte und schüttelte sie warm, die Thränen stiegen ihr in die Aigen vor Rührung übe» seine Treue, und sie rief: „Guter, lieber Hahnewinkel ich danke Ihnen tausendmal!" Eine Stunde später langte Fillberger und traf mit Wilhelm am Schlagbaum zusammen: „Steh, sieh, Theobald, das nenne ich freundlich, daß Du heute schor wieder da bist!" rief Wilhelm dem Kommenden entgegen „Mir ist ganz schlecht seit gestern, ich kann das Mädel nicht hergeben. Meine Gesundheit leidet unter Sorgen Schlaf war miserabel!" Fillberger tröstete ihn mit Andeu.ungen, daß sich schon eine Auskunft finden werde, und daß er eine Idee habe, die allerdings von dem kleinen wackeren Fräulein au-gegangen sei. Im Haufe trat ihnen Nella entgegen, sie war roth konnten, und wir haben Angaben mitgebrac^ späteren Forschern nach dem Pol helfen m»" ersten Mal in der Geschichte der No^pellwm'm eine fast erschöpfende Photograph Aufzeich, schäften, die länger dem Dienst entzogen waren, in ihren AthmungSorgaoen, schon bei mittleren Märschen mehr angegriffen werden, als die darav gewöhnten aktiven Mann chasten. Allein, eine wirkliche Schädigung wurde auch hier nicht bemerkt. Wegestreckeu von fünf Stunden auf gutem Boden hatten selbst bei erheblicher Belastung keinen schädigenden Einfluß; erst bei längerer Dauer, schwierigen Wegen, großer Hitze und schnellem Marschiren war ein solcher zu bemerken. Die Unter suchungen zeigen, wie wichtig für die Leistungen bei ausbrechenden Kriegen ein allmähliches Einmarschiren der einberufenen Mannschaften ist, um nicht sogleich bei den ersten Märschen eine Menge Maroder ein zubüßen. — Die starke Zunahme der Katholiken in Sachsen erregt Aufsehe». Im Jahre 1832 gab es im Königreich 27663 Katholiken (— 1,77 Proz. der Gesammtbevölker» ung); 1900 dagegen 197000 (— 4,67 Prozent). Am stärksten war der Zuwachs von 1885—1890 mit 41000 und von 1895 — 1900 mit 57 720 Seelen. — Oelsnitz i. Erzgeb. Der hiesige Gewerbe, verein hatte sich an die König!. Krcishauptmannschaft Chemnitz mit einer Eingabe gewandt, in welcher auf die schweren Schädigungen derjenigen Ladenbesitzer und Gewerbetreibenden hingewiesen wurde, die in Orten wohnen, welche an den Amtshauptmannschafts- bezirk Glauchau anstoßen, in welcher andere Zeiten für den Ladenschluß am Sonntag bestehen, als im Bezirke der Kgl. Amtshauptmannschaft Chemnitz. Es wurde schließlich gebeten, zu veranlassen, daß der Ladenschluß Sonntags wie im Nachbargebiete bis auf weiteres auf Nachmittags 4 Uhr angeordnet werde. Auf diese Eingabe ist nun ein ablehnender Bescheid eingegangen, über welchen in der letzten Vrreinssitzung debattirt wurde. ES war in dem Bescheide gesagt, daß sich das Königl. Sächsische Ministerium nicht geaöthigt sehe, eine Ausnahmevorschrift für die in Frage kommenden 23 Ortschaften zu erlassen, welche nicht direkt geschäftlich mit Chemnitz kollidiren, da von den in Frage kommenden 23 Orten, 10 mit Ja und 13 mit Nein geantwortet hätten (darunter Oelsnitz i. E. mit 13 000 Einwohnern). Man beschloß nun, noch mals eine Eingabe in Gemeinschaft mit dem Bruder verein Lugau zu machen und zwar an's Ministerium des Innern, und hierzu die Unterstützung der Hand werkerkammer Chemnitz zu erbitten. Man wolle nur so lange den 2 Uhr-Ladenschluß bis 4 Uhr wieder verlängert haben, bis sämmtliche Nachbarstädte, wie Stollberg, Lichtenstein, Hohenstein Ernstthal, auch den 2 Uhr-Ladenschluß eingeführt haben und von dem Gedanken ausgehen: „Was einem Recht, ist dem ander» billig". Um eine gemeinschaftliche Ver ständigung herbeiz rführen, soll in nächster Zeit eine Versammlung in Höhlteich abgchalten werden. — Zum Geschäftsgang in Meerane- Glauchan meldet der rv.v Theodor Martin herauSgeg-denen „Leipziger Movatschrist für Textil'- Industrie" u. a. folgendes: Die bereits in unserem letzten Berichte dargelegte allgemeine Geschäftslage un seres Bezirks hält auch heute noch an, und wenn auch keine direkte Verschlechterung eingetreten ist, fo läßt sich leider ebenso wenig von einer nennenSwerthen B-sscrung berichtkn. Alles in allem, soweit man jetzt aie Sachlage bcurtheilen kann, entwickelt sich die Sai son sehr langsam, und nur Stufe um Stufe kommen Ordres zur Plazirung. Es fehlt der richtige flotte Zug im Geschäft, welcher die Einkäufer vor einem kleinen Risiko nicht zurückschrecken läßt. Speziell sei lens der Grossisten wird beim Einkauf außer ordentlich große Reserve beobachtet, wodurch das Geschäft sehr erschwert wird, und wodurch ferner die OrdreL weni ger umfangreich ausfallen. An der Hand der Nach- ardreS und auf Grund der eingegangenen OrdreS auf neue Sommersachen hat ja der größte Theil unserer Fabukatio» jetzt ganz leidlich zu thun, und cs steht zu erwarien, daß hier nicht innerhalb kurzer Zeit eine Wendung zum Ungünstigen einiritt. Ein Stillstehen einer gewissen Anzahl von Webstühleu läßt sich trotz des Borhergeiagten nicht vermeiden, jedoch wird man dies nicht direkt als ungünstiges Zeichen der Geschäfts lage bezeichnen können, zumal da ja die Saison noch nicht zu Ende ist und noch tagtäglich Ordres eingehen. Allerdings wird man diesmal bei dem verhälmißmäßig schwachen Verlauf der Saison nicht erwarten können, daß Beschäftigung in Hülle und Fülle vorhanden sein wird. Immerhin ist aber olle Aussicht vorhanden, daß nach Eingang der ersten NachordrcS die Beschäf tigung als normal und zuiriedenitellens zu bezeichne überhaupt nicht, bie gestattet man sich nur bei den Buchdruckern, weil diese bereitwilliast daran» eiugeheu. Um sich nun mit der überaus großen Gedrücktheit der Preise dcr Drucksachen doch noch einigermaßen abzu- sindeu, haben sich namentlich größere Druckereien auf das Gebiet der Spezialitäten geworfen, beifpielSweise besondere Alten von Accidenzen, Formularen usw. und drucken diese in großen Massen. Hierzu ist wieder daS Institut von Reisenden erforderlich, welche die Druck aufträge felbst aus dm entferntesten Orten herbeihole» und damit natürlich die Druckereibcsitzer an diesen Orten in Harnisch bringen. Bon diesem unangenehmen Begleitumstand abgesehen, dürfte gegen diese Betriebs weise nicht viel einzuweuden fein, wenn die betreffenden Geschäfte auf gute Arbeitsaussühruug und gewerbS- üdliche Pleife halten, denn dann können sie einen schädlichen Druck auf die Preife nicht auSübcn. ES giebt aber auch Geschäfte, die den fogeuauate» Zu- sammcndruck, d. h. den glcuhzeitigen Druck verfchiedeoer üccidcuzauf rüge zu einem unsinnigen Werfen der Preise auSbenten. Solche Geschäfte wirke» äußerst schädigend, namentlich wenn sie, wie dies in der Reger geschieht, ihre Preife m den. Zeitungen bekannt gebe»; denn damit geben sie sowohl den Auftraggebern, wie vielen Buchdruckereibesitzern, b i denen zu schwacher GefchäftSfundirung noch Schwäche im Rechnen kommt, ein schlechtes Beispiel. DaS Ehren- und Schiedsgericht hat sich schon manchmal mit solchen Geschäften zu be fassen gehabt und hinsichtlich deren PreissteUunge» ganz ElstauuiicheS feststellen können. Der fchleudcr- yaft; Weltbewerb würde nun nicht, oder doch nur in beschränkte»! Maß; vorhanden fein, wenn die Buch druckereibesitzec fammt und sonders verstünden, ihre Druckarbeiten immer richtig zu berechnen Das ist aber nicht der Fall, und i» der heute noch recht ge ringen Verbreitung dcr Wissenschaft — möchte ich fast sagen — des richtigen Kalkalirens unter den Buch bruckereibesitzern ist die eigentlich- Grundursache dafür zu erblicke», daß der Buchdruckereibetriev heute fo un- cinträglich ist Denn ich glaube, man ist vollkommen berechtigt, di; Behauptung aufzustellen, daß, wenn das richtige Berechnen von Drucksachen und die aus diesem hervorgehende Schulung und Stählung des Geistes mehr verbreitet wäre, nicht nur im allgemeinen wert bessere Druckpicise erzielt würden sondern auch manche Druckereierrlchtung und Druckereivergrößerung unter bliebe. Es würde daun also im allgemeinen besser um unser Gewerbe be.teilt sei». Mal, daß er mit Erfolg rm hohen Norden gebrauch! worden ist — und wir haben jetzt über tausend voll endete photographisch; Darstellungen unserer Arbeit, was vielleicht die Anstrengung eines Jahr-s genügend belohnt. Dazu haben wir über 200 Zeichnung!» und Malereien. Ich gebe zu, daß unf.r Hauptzweck war, die amerikanische Flagge am Nordpol auszu- pflan en; wir hoffen auch noch, dieses Ziel zu erreichen, und glauben mehr denn je, daß dieses auf Grund unfereS ursprünglichen Planes gesch hen kann. Der erste HindcruugSgrund, den Nordpol zu erreichen, waren die überaus schlechten Eisverhältnisse in Franz Josef- Land im Herbste 1901, wodurch die Amerika nicht weit genug nördlich fahren konnte, um von praktischem Nutzen bei der Einrichtung eines Haup'quartierS in der Art zu fein, daß die Schlittenarbeit im Winier und Frühling dieses Jahres erleichtert wurde. Im Ganzen haben wir vier große Stationen, zu deren Transport ein gewöhnliches arktisches Schiff nölhig wäre. Bei ihrer Einrichtung mußten wir wenigsten! zehn Mal über dieselbe Strecke kommen. Diese harte Arbeit nutzte unsere Schlitten sehr ab. Viele von ihnen wurden bei Ler strengen Kälte sehr spröde und zer brachen wie Glas. Mair kann sich unsere Bewegung Vorsteven, als wir eines Morgens ein Stück Walroß- kamev Evde de» Monats an. Am 3. März wurde eme Abtheilung von sechs Schlitten unter dem Kommando von Hensen in der Richtung aus Conger vorgefchickt. Die Hauptabtheilung brach am 6. März mit 18 Schiit- teu auf. Peary behielt die Aufsicht im Hafen Payer. Conger wurde in 12 Märschen erreicht. Kurz darauf kam die vorausgesandte Abtheiluvg, die die Eskimos unterstützt hatte, von Conger zurück und erreichte in acht weiteren Märschen Kap Hekla aui Nordende de? RobinsonkanalS, der bis hinüber zu den Grönlandseen vollständig offen war. DaS Wasser dehnte sich nach Norden zu, soweit man sehen konnte, von Kap Black bis Kap Ransome aus. Bon Kap Hekla kehrte ein anderes UnterstützungSuuternehmen zurück, und das Hauptunternehmen selbst brach am 1. April über daS Polarmeer nach Norden hin auf. — Die alten Eis felder waren hoch mit Schnee bedeckt und von Geröll furchen durchzogen. Man traf auch auf frische Eiswege. Bon dem ersten Augenblick des Abmarsches zu Fuß über das Eis stellten sich, abgesehen von den Stellen, wo junges Eis war, dieselben Reiscverhältnisie heraus, welche das englische Unternehmen des Jahres 1876 festgestellt hatte. Nach sechs Märschen traf mau auf offene Kanäle und auf in Bewegung befindliche Eis- selber. Zwei Eingeborene wurden zurückgeschickt. Je weiter die Reise ging, desto kleiner wurden die Eis- selber, die Druckländer waren größer und die offener. Wege häufiger. Jeder Tagemarsch wurde gefährlicher als der vorhergehende, und der allgemeine Kurs wurde durch den Charakter des EifeL nach Westen abgelenkt. Endlich wurde unter dem 84,17 Grad die Meute un brauchbar und weitere Versuche, vorzudringen, mußte» aufgegebc» werden. Neue offene Stelle» und Druck ränder machten zusammen mit Nebeln in mancher Hinsicht den Rückmarsch anstrengender als den Vor marsch. Kap Hekla wurde am 29. April wieder er reicht und Kap Sabine am 15. Mai. Das Eis brach früher auf als im Jahre 1901 und der Hafen Payer war fast ununterbrochen blockirt. Der „Windward" arbeitete sich durch, lies am 8. August in den Hafen ein, und am selben Nachmittag gelang es ihm wieder herauszukommen. Die Ausrüstung und das Personal waren zufriedenstellend, aber ein weiteres Vordringen durch unüberwindliche Hindernisse verboten. zu, Ser cö wagt, sich dort ciuc Existenz zu gründen, lwch w i u ür diese nicht die geringste Aussicht vor- h-anben ist. Ja de» Großstädten, wo die Existenz- ^möglich cit mr neue und namentlich kapitalsfchwuche Z- n- 'uckercicn um nichts besser ist herrscht -.«HF Arüik- -mvasftch5.- s-L."uitS unv es giebt fast in allen eine mehr aser minder große Zahl folch' kleiner Druckerei- ^chäftc, deren Besitzer ein schlechteres Dasiin Ähren, als viele Gehilfen. Diese ungesunde, über daS Be-
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