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Mittwoch 7. Oktober 19Z2 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 235 - Seite 4 2.0ppkk50^IK6^ 11.01470 SLK " 8«b. 9. 9. 1866 OrevblA. gest. 5. 10. 1942 empüeblt Oulsaitr Ksäebsul sm 7. Oktober 1942 -§reme und -TinkMr Slreu-Dose 7LPf. Nachfüllbeulel SVPf. An Apotztkm, Drogerien u. Fachgeschäften erhälfl Anzeigenschluß 9 Uhr rMrstren 102x92 RM 28.— u. 10.— und ein groß. Sofa NM 45.- zu verkaufen von 9—10 besicht. Zu erfr. i. ü. Geschst.d.Ztg. Füße erhitzt, überangestrengü brennend? io stiller Iraner Voos 8ck«dert geb. llöschasr Lsrl 8cdubesl uock Inge uock Uiolerblisbeae Oulsaitr, LisckoksverOser 8 io. 174.» v« warst mvla destvi' Larneraltl listsrscküttsrt ertiisltea vir clls kür uns aocd uakaßbsre dlsckrickt, 6sß mein über alles geliebter Usnn, eler allerbeste pappi neioes Neterls, meio kerrensguter funge, Lruüer, 8<Lvagsr, Onkel, LLviegsrsodo uoä blekks geb. am 24. T^pril 1910, Obsrgekrsiter io eioem lok.-Regt., lobaber äes LK II, am 12. September 1942 io äea dörtsstsa Läm- pkeo iw Osten sein ooiji so juages Oebea lassen mußte. Io unsagbarem NerLSleiä LlkrrvNe Lsyen riaN ssia psterle Holen« vervv. Leyes Lütke Leyer kaosllis Lust Pkilipp kamilie Herbert Leyer Osiprig, Oulsollr, am 3. Oktober 1942. Für Freitag, den 9. und Sonnabend, den 10. Okt. werden 35 Betten für KdF-Künstlertruppe benötigt. Meldungen umgehend an die Ortswaltung der DAF. in Pulsnitz erbeten. Lserriiguog: krsitsg, 9. Oktober, ^3 Ukr vom Irausrbause aus. ükl g. üeulscliLn keicliZloliSkie Liekuog 1. Ll. 16. u. 17. Okt. Mrir iser«. tt'rckaer ged. Lellms«« M- cLe cri^L/eiti/t'74 Meld L Äve»o^pv«roLkbi8Li7>rÄ6rv^ Wann wird verdunkelte Von heute abend 19,29 Uhr bis morgen früh 6,47 Uhr Letzte Meldungen 15 000 TschungkinS-Soldaten ergaben sich Tokio. Mehr als 15000 Tschungking-Solkaten, die in den gebirgiaen Gegenden der Provinz Schantung operiert hatten ergaben sich am Dienstag den Japanern, meldet Domei. Der Runüsunk am Donnerstag Neichsprogramm: Eine „Bunte Palette" mit tänze rischen Weisen unserer Zeit von 15.00 bis 16.00 Uhr. — „Von Oper zu Operette" von 16.00 bis 17.00 Uhr. — Abwechslungs reiche Unterhaltung in der Luxemburger Sendung von 17.15 bis 18.30 Uhr. — Werke von Cimarosa, Bach und Mozarts Haffner-Symphonie von 20.20 bis 21.00 Uhr. — Der IV. Akt der Mozart-Oper „Figaros Hochzeit", Aufnahme aus den Salzburger Festspielen von 21.00 bis 22.00 Uhr. ^zutschlandscnder: Unbekanntere klassische Werke von Havdn, Mozart, Beethoven („Jenaer Symphonie") von 17.15 bis 18.30 Uhr. — Ein Bläserguintctt von Beethoven von 18.00 bis 18.30 Uhr. — Künstlerische Entspannung in der Unterhaltungssendung von 21.00 bis 22.00 Uhr mit beliebten Weisen der Gegenwart. Oss Opfer ist schwer! 74.uk clss tlsksts erschüttert, srdielteo vir Ole kür uas slls so scbmsrrlichs dlacü- riLt, äsß meio beißgeliebter Oatts uaä Vsti, unser strebsamer unä tspkerer 8obn, 8<jivis- gersobo, Drucker, Lchvsger uoct Onkel »derim v«a»U tzrSIk geb. 13. 4. 09 gsk. 29. 8. 42 Xompsaw-Obek io einem Osnrsrgren.-Ksg. Ink. ctes H I. u. II. Xl, cles Vervunästsn- 74be. u. vsrsch. snä. Oräsa, sein blüben- 6es leben, sa 6er 8p!trs seiner Xompsnie belclenbslk ksmpksaü, kür 6ss Vsterlsnü opkerts. — dlur vemOlelckss trak uock wer unsern lieben Uulolk gekannt bat, Kano unsern großen Zchmerr ermessen, Ür var un-er aller 8tolr. In tiekstsm Uerrslsiü 8«»as lieb« Ls« un6 löcktercben Laela, seine lieben Litern ^lbla Onäks u. ksmilie, seins lieb. 8<bviegereltern Least Ludasrk un6 Lamilis. Oulsoitr K48., im Okt. 1942. V^Ir clsnksn allen 6eaen, 6ie uns in unserem großen Zchmsrr trösteten. Von weiteren Leileiäsbersugungsn bitten vir abrussben. Lür 6ie uns anläßlich un serer Vermäkluags er viesensa T^ukmerksamkei- ten 6aoken vir ksrrlichst. tselmut 28cküttiß unli 7f«u ^nnelie8 geb. V/inkslmsna O 8<dicksal vis bist Du so Kart! -4m 24. September erbieltsn vir 6ie > kür uns immer noch uaksßbsrs so schmerz liche, traurige dlachricht, 6aß unser einzi ger so koklaungsvollsr über alles geliebter 8oko, unsere sinrigs 8tütrs, Oskreitsr Scrtzsra klsger in einem Inksntsris-Regiment an seiner im Osten erlittenen schweren Verwunäung am 24. 8eptsmber in einem Xrisgsressrvelarsrett verschisüsn ist. In unsagbarem Uerrslsis seiae liebsa Litera, 6ropeltera «aü Verwandt« Lilcke SerAer als kraut Lichtenberg, 6en 7. Oktober 1942. Hauptschristletter: Walter Mohr, Berlag! Mohr s- Hoffmann, Pulsnitz. Druck: Puchdruckeretcn Kar> Hoffmann und Gebrüder Mohr, Pulsnitz. — Preisliste Nr. 8 Da hilft allen, die viel gehen und stehen müssen, rasch Efafll-Fußpuder. Er trocknet, beseitigt übermäßige Schweißabsonderung,' verhütet Blasen, Brennen, Wundlaufenp Hervorragend für Massage i Für hie sonstige Fußpflege: Efasil-Fußbad, Ole Kleive ^oreixs Kat geracls in 6sr jlelmsl- schon sekr okt liroLe; geleistet u. Oewinn gevrsckt. Turnen, Spiel und Sport Handball Turnverein Pulsnitz M. S. (Gef. 12/178) Unsere Mannschaft, die durch den Sieg der Großröhrsdorfer wieder aus den zweiten Platz aufgerückt ist, trifft sich morgen. 8.10.. z» einem Trainingsspiel. Wir spielen: Herrlich, Schäfer. Moschke, Berndt, Schlenker, Schlenker II, Schäfer Is, Kaden Pröwig, Traber, Baunmnn. Ersatz: Berndt II. Wir hoffen, daß alle Spieler bis 18 Uhr auf dem Sportplatz Pulsnitz Meißner Seite erscheinen können. UlllpreMe für Damen und Herren auf neueste Formen Hut - Hähnel Dresden A I, Ringstraße 74, 78, 82 u. Annenstraste 19 a. Haltestelle Annenkiiche. Allerlei Neuigkeiten Hindenburgs einstiger Adjutant 80 Jahre alt. Gencral- mazor Thilo vdn Linsinaen, der seit Jahren in Fallingbostel im Ruhestand lebt, beging seinen 80. Geburtstag. Der General stammt wie sein Vetter, der große Heerführer des Weltkrieges, aus einer alten Soldatenfamilie. Vor 61 Jahren trat er als Leutnant in das Infanterie-Regiment 91 in Oldenburg ein. Er war hier Adjutant seines Regimentskommandeurs, des späteren Generalfeldmarichalls von Hindenburg. Flugzeugunglück aus Neufundland. — 10 Tote. Bei einem Flug zeugunglück auf Neufundland wurden zehn Personen getötet. Das Flug zeug Hane N Personen an Bord. Bergsteigerdrama in 4200 Meter Höhe. In der Nähe von Grenoble hat sich unlängst c-n Bergsteigerdrama zugetragen, das mit,dcm Tode pines bekannten Schweizer Bergführers endete. In 4200 Meter Höhe löste sich plötzlich ein großer Stein, der den Bergführer mitriß. An dem Seil, mit dem er seinen Begleiter sicher., wollte, hing er nun über einer tiefen Schlucht in der Luft, nachdem es seinem Weggefährten ge sungen war, Fuß zu fasten und gegenüber dem starken Zug des Seiles standzuhaltcn. In letzter Not, als ihm nach drei Stunden die letzten Kräfte zu schwinden drohten, kamen andere Bergsteiger hinzu und retteten ihn vor dem sicheren Absturz. .Der Bergführer konnte nur noch tot geborgen werden. Beim Absturz war er mit dem Kopf so hart gegen die Felswand geschlagen, daß er die Besinnung nicht wieder gefunden batte. c klack einsm srbeitsreickisa Osben vevsckisck I am Dienstag vormittag oack kurrem Lraa- kenlsger im .alter von 76 jabrea meio lieber Ickaoa, unser guter Vater, 8ckwisgsr- vater uock Oroßvater, cler kenlnep vodcn kiSAi la stiller Trauer Llsi-s vxrw. I^Iögel geb. 8sikert Liaüso uock Onlielltincker kicktenberg, kommt/, brstaig, kulsnitr, Orescksn uock im k^slcks Oie Lesrckiguog Lockst kreitag, cken 9. Okt. 1942, oackw. tz-B Okr, vom Irsusrkauss aus statt. WVMVV Sie bleiben länger jung, wenn Sie keine Sorgen haben! Ourck ckea Abschluß einer ksmilisa-Lravken-Versickeruag wsrcksn Ikaen ckis llnaariellso 8orgsn bei eiatretenckea Lrsnk- Keitskällea abgsoomwsa. 8ckoa ab KK4 4.— monstlick können 8is eins siamilisn-Versickerung sbscklisßsa. Oiarsl-Ver- sicksrung ab KK1 3.— wonatlicki. kreis iVrriwakl! Heil praktiker rugslassso 1 ^.uknsdms bis 60 fakrs. Verlangen 8is kostenlos uock uaverbiocklicki unsere Tariks uock Leckiogungsa I -^Ilgsmslnsi- i<psnl<8n - Vspsiokspungs - Vsbsin s. 6. 8itr Orescksn — Orsscksa 2V 1, Qruaasr 8trsße 2. DanksaguoA. kür ckis vielen Lewsise cksr Oiebe unck Isilnakme beim Heimgang unserer lieben klutter, krau Xsrolias vervr. Dresrker, sagen wir allen unsern kerrlickisten Osak. In stiller Iraner vis Hinterbliebenen IViscksrstsioa vss MSWkff in dkl wllikk . KOI^I/XI8I von Lop^ri^kt by Dr. ^rtkur vom Dorp, breitLl I. 2. Fortsetzung Sie-hatte dafür gesorgt, daß er es nicht sah, denn sie glaubte, es vor lieblosen Blicken schützen zu müssen. Das Kind wuchs und kannte niemanden als sie. Die Leute in Haus und Hof blickten es mit freundlichem Mitleid an und taten ihm alles zuliebe, was sie konnten. Es spielte mit den grauen Katzen der Mamsell und kroch mit Vorliebe aus allen Vieren mit den mächtigen Boxerhundcn des Barons umher, die dieses seltsame Gebaren eines Menschenkindes mit her ablassender Freundschaft hinnahmen. Das sah Apollonia nicht gchm, denn die Hündin Jutta, ihrer Häßlichkeit wegen mehrfach preisgekrönt, sabberte un entwegt. Aber hier wollte sich kein Verbot als gültig erwei sen: wenn es um seine Zuneigung zu den Tieren ging, zeigte sich das Kind ganz gegen alle Gewohnheit widerspenstig, ja, es biß sogar in die Hand, die es vom Boden aufheben wollte. „Foi!" rief Apollonia dann mit gerunzelter Stirn. Wäh rend sich früher dies willkürlich behandelte Pfui, das in ihrer Sprechart die ganze Schwärze der Missetat schonungs los aufdeckte, als wirksames Urteil bewiesen hatte, verpuffte es in solchem Falle gleich einer Knallerbse. Die Kleine umarmte die Hündin zärtlich, rieb ihre Wange an deren freundlich schniefender Stülpnase und erklärte lächelnd: „Jutta is nich foi!" Apollonia sah allmählich ein, daß dagegen nichts zu machen sei. Jetzt war das Kind drei Jahre alt und seiner Zierlichkeit zusolge unglaublich flink im Laufen: da kam sie mit ihren Fünfzig nicht mit. Außerdem aber gab es im Augenblick wichtigere Sorgen. Sie mußte zu erreichen ver suchen, daß es flndlich getauft wurde. Diese schwer zu lösende Aufgabe verursachte ihr viele schlaflose Nächte. Es hatte sich so gefügt, daß Jutta zur selben Zeit fünf Junge warf und ihre Besuche im Kinderzimmer aus diesem gewichtigen Grunde schon seit vierzehn Tagen entbehrt wer den mußtest. Die immer noch ungetaufte Sabine zeigte sich darüber ungnädig, war leicht zum Weinen geneigt und machte ihrer Umgebung das Leben schwer. Eines Tages jedoch, als Apollonia in der Mittagshitze am Fenster sitzend ein wenig einnickte und nach kurzem Schlummer mit einem Ruck emporfuhr, sand sie ihren Pflegling nicht mehr im Zimmer., Vor Schreck stotternd, trommelte sie die Mamsell, die Hühnerfrau und den Schweizer zusammen, denn sie alle waren Freunde des Kindes, das nun gesucht werden mußte. Sie berieten, wer hier- und wer dorthin gehen solle, und stellten allerlei Vermutungen an. „Sje ist ja im Nachthemd", seufzte Apollonia verzweifelt. „Ich hatte sie eben zum Mittägsschlaf hingelegt. Mein Gott, wo kann sie nur hingelaufen sein?" Die Hühnerfrau konnte beschwören, das Kind nicht ge sehen zu Haben, der Schweizer aber, ein kerniger Ostpreuße, kratzte sich mit der Pfeife, die er eben ausgeklopft hatte, am Ohr und meinte grinsend: „Ihr Waibär säid doch räin dammlich! Wo wird se säin? Natihrlich bäi de Hundchäns!" Die Aussicht, das Kind bei den Hunden zu finden, versetzte Apollonia in einen Zustand, der ihre Beine mit übernatür licher Schnelligkeit begabte. Sie eilte allen anderen voraus um das Haus herum und pflanzte sich mutig vor der Hunde hütte auf. „Na, zu sehen is sie nich", meinte die Hühnerfrau kopf schüttelnd. Der Schweizer grinste noch immer: „Dänn wird se woll drin ins Hittchen sein." Apollonia bückte sich rasch, um in die Hundehütte blicken zu können. Darauf schien Jutta, die breit in deren Eingang lag, nur gewartet zu haben. Sie sprang jäh mit den Vor derbeinen heraus, zeigte ihr ganzes, achtunggebietendes Ge biß und knurrte drohend. „Das nutzt nuscht!" erklärte der Schweizer sachverständig. „Wänn ihr rainkucken wollt, dänn mißt ihr den Hund was zu schlabbärn jeden, damit er rauskommt, und dänn will ich schon zusehen, ob se drin is." Apollonia wich vor der gereizten Hündin zurück, die Hüh nerfrau holte Milch, die sie unweit der Hütte auf den Äoden stellte, und begann in beweglichen Tönen zu locken, aber Jutta rührte sie nicht an. Sie saß am Eingang ihrer Wohnung, den ihr breiter Rücken jedem Blick verschloß, schielte ver ächtlich auf den Milchnapf und knurrte zähnefletschend die drei Versammelten an. Sie versuchten es auf des Schweizers Rat hin noch ein mal mit einem saftigen Knochen, dann, als auch das nichts half, mit einem Rest Kalbsbraten, der eigentlich dazu be stimmt gewesen war, kalt ausgeschnitten zu werden. Jutta schien alle diese guten Dinge gar nicht zu sehen. Sie sah nur die drei Menschen an, deren Manöver sie längst durchschaut hatte, und ihr Grollen wuchs langsam zum Wut geheul, während ihre blutunterlaufenen, gelben Augen haß erfüllt zwischen den drei ratlosen Gesichtern hin und her wanderten. Da bellte im Innern des Hauses der Rüde auf. Jutta antwortete mit weithallendem Heulen. Das Bellen kam näher, erklang plötzlich dicht hinter Apollonia, die sich er schrocken umwandte und steif wie ein Stock stehenblieb. Der Baron von Meister, den Hund fest am Halsband haltend, stand vor ihr. „Alle guten Geister", seufzte sie ermattet. ' „Was haben Sie Uer zu suchen?" erkundigte sich der Baron mit nervöser Schärfe. „Weshalb regen Sie das Tier so auf? Es ist ja ganz außer sich!" Apollonia sah sich hilfesuchend nach dem klugen Schweizer um, aber er und die Hühnerfrau hatten es vorgezogen, das Weite zu suchen. Sie allein mußte nun Rede stehen. Da wandelten sich in ihrem Innern alle ausgestandenen Ängste in Kraft. Sie starrte finster in des Barons feine Züge, über denen jetzt immer ein Schleier der Müdigkeit hing, und wußte plötzlich, daß dies die Gelegenheit zum Reden fei. Deshalb holte sie tief Atem und sagte nichts als: „Die Baroneß ist verschwunden!" Der Baro« bändigte den Hund an seiner Seite mit festem Griff, dann rief er besänftigend: „Ruhig, Jutta!" Apollonia mühte sich vergebens, in feinem Gesicht zu lesen, es stand nichts als kühle Abwehr darin. (Fortsetzung folgt.) Die heutige Nummer umfaßt 4 Seiten