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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190208138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19020813
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19020813
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-13
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.08.1902
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nrkeri Laz^rethgehüfinnen uns 950 Lazarethgehilfen der Jm- perial-Neomanry-Lazarethe. rr-. gegeben. am Marktplatz gelegen, völlw. von ein anderes H:uS was die einen Anerbieten, Valeska ihr mit einem krankhaften Gelächter. Kapitel. erwartet heute im >g eines Bulletins. tref Lai Steinbruche Herabsallen- Göttels war antwortete Sie warf des der a. D. Karl v. Metzradt gestorl älteste Offizier der Sächsischen .Ach, wir sind ja gern zu Allem erbang, Ihnen Freude machen kann, jawohl, zu Allem!" Er trommelte mit seiner großen rothen Hand »cm Tische, grunzte ein paar Mal vor sich hin: > 'M der jegangen. morde bliebe aus «Na auf. Sobald die große Entscheidung über den Besitz Majorats in dritter Instanz gefallen war, hatte schastlich eingerichtete, mit Stallung versehene Villa, ließ oas Haus modern ausstatten, schaffte Equipage und ein paar Reitpferde an engagierte gut geschulte Dienerschaft und siedelte mit seiner frisch eingekleideten Familie nicht allein in die neue Wohnung, nein, in ein neues Leben über. Trotz diesem Sonnenschein des Glücks war und bl eb der Oberst ein harter, mürrischer Mann, vor dem iummtliche Hausgenoffen zitterten, der bei allem äuLeren Glanz den Knopf streng auf dem Beutel hielt^ und nie von dem einmal Befohlene» oder, Angsviohten abwich. Da auch Wendelin seinen Vater fürchtete, wär er froh, daß ihm bewillig wurde-, fernerhin für sich zu leben. Auch er bezog eine vornehmer eingerich'eie Gmeonwohnung und erfreute sich eines bedeutend höheren Zuschusses Ueber Frau von Wendelsteins Zustand zuRathe gezogene Aerzte verordneten eine sofortige längere tBadc- kur zu der sich die Leidende alsbald mit ihrer sinnigen Tochter Jutta und einem Kammermädchen auf die (Reise begab. . . Oberst von Wendelstein ein anderes Leben angesangen. Es eni prach so sehe seiner herrischen, sich gern be merkbar ausvreitenden Persönlichkeit, auf großem Fuße ,u leben, daß er nun, da er ausreichende Mittel besaß, keinen Tag zögerte, das ärmliche, eng zusammcngedrückle Dasein in dem vernachlässigten Waldhäusel quartier auf- zugebcn. Das Geld lag jetzt für den reichen Majoratsherrn auf der Straße, sein wunderbarer GlückSwcchsel war rasch bekannt geworden, und jeder Bankier der Stadt rechnete es sichS zur Ehre, ihn zum Kunden zu ge winnen und dem Oberst Kapital in beliebiger Höhe vor« zustreckcn. ff jll- Wendclstein kaufte sogleich eine eben erbaute, Herr- —- Sonntag Abend gegen t/,10 Uhr brannte das Haus der Wittwe Engewicht, in welchem Maaterialwarenhandel betrieben wurde, vollständig weder. Entstehung-ursache ist noch unbekannt. — Am Montag 4 Uhr Nachmittags ist in dem Ehr« hardtffchcn Grundstück in Ober Thum Feuer auSgebrochen, welche- zur Zeit noch in vollem Umfang wüthel Es ist di«-in diesem Jahre schon da» sechste Haus in diesem Orte. Am Dienstag früh fand man in der Brauer'schen Holz schleifer« in Ehrenfriedersdorf beim Schichtwechsel den Nachtschichtarbeiter O. Kraß zum Theil verstümmelt in dem Getriebe vor. Allem Anschein nach ist der Tod so fort eingetreten. Der Verunglückte hinterläßt Frau und 4 Kinder, — Obersteina bei Pulsnitz, 11. August. Gestern Abend gegen 11 Uhr entstand auf bisher noch unauf geklärte Weise in der zu dem neugebauten Gute des Besitzers Schäfer gehörigen Scheune ein Brand, der sich schuell auf die anliegenden Gebäude verbreitete und das ganze Anwesen in Schutt und Asche legte. Die Ursache des Brandes ist aller Wahrscheinlichkeit nach Brand« stiftung. Auch in Rammenau kam gegen 2 Uhr Nachts ein Feuer aus. Mutter erschauern. „Wir wollen die Sache in Ueberlegung ziehen, jawohl," zwang sie sich zu sagen. „Na, nich' zu lange!" „Sie werden doch nicht ungeduldig — nicht un freundlich gegen uns arme hilflose Frauen sein?" „Kommt drauf cm*'— kommt alles drauf an!" Als die Frau zurückkehrte, schlotterten ihr die Kniec noch mehr als aus dem Hinwege. Sie wußte, daß sie, nach Valeskas selbstverständlicher entschiedener Ablehnung köpf gefressen Es is immer noch nich zu spät für mich, 'ne nützliche lütge Frau zu nehmen. Ich bin noch keine 'ünszig und kanns meiner Frau, wenn sie sich schickt, komod genug machen. Das kann ich! Und "wenn Sie meine Schwiegermutter sind, Frau Majorin, sollen Sie auch noch gute Tage haben." Keines Wortes mächtig vor Schreck und Staunen, mit offenem Munde und starren Augen nahm die Frau diesen ersten Heirathsantrag für ihr vergöttertes Kintz entgegen. Noch Valeska, der Blumenhaftcn, Holden, wagte dieser Proletarier seine rauhe Faust auszuflrecken! Abscheulich! Wäre sie sich nicht ihrer bedrängten Lage bewußt ge blieben, würde sie mi* einem „Unverschämt!" auf den L-ppen emporgefahren sein, um auf der Stelle den hur aber „Nie^- Nachmiitug 'N u d dann Neueste Nachrichten. Hannover, 11 August D.e Be-setzung Rudolf Benm-zsins san im Gutsparke zu Bennigsen statt, — Klotzsche bei Dresden, 10. August. An dem giftigen Stich einer Fliege ist hier die Frau des Bau meisters Kreutze gestorben. — Oschatz, 11. August. Auf dem Bahnhofe Oschatz entgleiste heute im Personenzuge Nr. 3364, der 12 Uhr 7 Min. Nachm. von Strehla nach Oschatz verkehrt, kurz vor der Einfahrtsweiche Nr. 20 ein mit einem leeren Kesselwagen beladener Rollbock aus noch unbekannter Ursache. Verletzt wurde dadurch niemand, der 1 Uhr 32 Min. Mchm. von Oschatz nach Strehla abzulassende Personenzug Nr. 3365 erlitt aber durch den Unfall eine zweistündige Verspätung. — Weidensdorf, 10, August. Heute früh v;r- unglückte hier der Knecht des Gutsbesitzers Martin, in dem er beim Heruntetholen von Getreide zum Aus dreschen von den Balken der Scheune abstürzic und sich verletzte. Der Knecht mußte nach dem Krankenhause ge- fahren werden. — In der NieVerlötznitz ist hochbetagt Oberst Nach ärztlicher Mitcheilung^ ein Lungenflügel nicht mehr, und von 24. der- Patientin angelegten Schropfköpfen wirkte nur ein einziger. England. Königin Alexandra überreichte gestern, wie ein Pri- Outtelegramm melde!, in dem Malerisch?» GarKü des weigert habe? Aber selbst als die Frau wieder im Stande war Ehrmann lader sich etwas mit solchem verzognen Kind chen auf." „Macht nichts," lachte er, „werde schon mit'er fertig." Die Art, wie er, während er sprach, mit der Linken den Aermel über der rechten Hand zurückstrich, ließ die ja — eh — zu Allem?" und sagte dann sich richtend und der Dame dreist ins Gesicht sehend: „Ich habe nu mal 'en Narren an Ihrem Blond- — Greiz, 11. August. Unweit Rothenthal wurde am Sonnabend aus der Elster dis Leiche eines Mannes gezogen, der den besseren Gesellschaftskreisen ^gehört, Hatzen mag. Ueber die Persönlichkeit war iioch-üichts fdstW Es kürsiren hier allerlei Ge rüchte von einem eventuellen Verbrechen. Vom Schützen feste heimkehrende Kellnermädchcn wollen an der Fund telle am Abend zuvor Licht gesehen und verdächtige Redensarten gehört haben. — In Greiz stürzte am Sonnabend der Maurer Lauge aus Jrgwitz bei einem Brunnenbau 16 Meter tief in den Schacht und brach das Genick. — Wsimar, 8. August. Ein Referendar, der leit dem Mai d I. am Amtsgericht Blankenhain gs. arbeitet hat, ist jetzt zur praktischen Ausbildung im in- vustriellen und kaufmännischen Betriebe an die optische Werkstätte von Karl Zeiß in Jena überwiesen worden. — Eisfeld in Thüringen. Hier läd die „Vorständin" des „Jungsernklubs" zu einem ersten Beisammensein im Cafä Reichard durch die Zeitung ein. Damit aber der Jungfcrnabeod nicht zu langweilig wird, sind auch Junggesellen dazu freundlichst ewge- laden. Das läßt tief blicken! — Burg. Die hiesige Ortsgruppe des Flotten« Vereins hatte beschlossen, höheren Orts zu bitten, daß ein kleines Kriegsfahrzeug auch einmal die Elbe yerauf- geschickt würde. Aus dieses Gesuch ist nun die Ant wort gekommen, baß es leider unmöglich wäre, auch nur ein kleines Torpedoboot die Elbe herauszusenden, da der Tiefgang eines solchen 2^ Meter beträgt und zur sicheren Fahrt die Elbe eine überall erreichte Mindestwassertiefe von etwa 3 Metern haben müßte. Ein solcher Wasserstand sei aber oberhalb der Havel mündung und bei Magdeburg immer nur vvrüber- g-hcnd vorhanden. Es könnte also leicht geschehen, daß das Torpedoboot wohl bis Magdeburg, aber nia^ zurückkommen könnte. Fortsetzung solct. weitere vier Häuser, am Lvcarnp nieder. Am Morgen hatte schon «' am Marktplatz einen größeren Brandschaden erlitten widerlichen Menschen zu verlaffen. Allein noch recht zeitig wurde sie sich ihrer jammervollen Mittellosigkeit be wußt, sowie dessen, was An so reicher Freund für sic bedeutet^ Also mußte sie schweigen und ihn auSroden lassen, wie er mit großem Selbstgefühl die Vortheile auemalte die für sie beide, Tochter und Mutter, a ie dieser Verbindung erwachsen würden. Endlich könnte sie ,nicht mHr umhin, sich zs äußern. Mit einem ywartung^siollfff Winzeln sah er sie ack' Q „Sehr schmeichelhaft," stammelte sie. „Solch ein lieber — freundlicher Vorschlag. Allein — indeß — Sie wissen, werther Freund, wie junge Mädchen find Jawohl, ost recht eigen, recht sonderbar. Und dann leider, meine Valeska ist nicht leicht zu leiten. Ein wenig Trotzköpfchen — ein wahrer Starrsinn. Ein nachdem eine Trauerft-i-r im Hau e voecmfgegangcn war. Zahlreich? höhere Verwalt ^sbei-mte mW Abgeordnete ber r.anonaÜiveralen Part?: wacen ebenfalls anwesend, unter ihnen Oberbürgermeister Suuckmann. Der Ma gistrat von Hannover hatte sich fast vollzählig ewaesunden, ebenso sah man Osfizi-redsputationen der hannoverschen Re» n erter und des Kaisinn Augustc-Regiments. Ein Löhnung als Abfertigung. Weihaiwei wird zu einem unbefestigten Platz und die Frage erst-cht, ob dessen Er werbung alb n den Lärm und die Kosten Werth war?" - Wn - Die adHebkümtten Häuf r gehörten dem R staurotcur Seltmann, rum Wirthschaflsbesitzer R. Neubert, d.m BHkec Weiser, dem Wirthschastsvesitzer Ed. Neuber», dein Flilscher Brömmler, dem Wirthsckasisbesitzer Eber lest, und dem Restaurateur Möckel. ist am Sonnabend im Otto Schulzeschen in Kleinod: l :'er St inbrech-'r Göiiels. des Gestein zen^-lug ihm das Rückgrat, verheiralhet und Barer von 4 Kindern. Elterlein, 12. August. Gesterp brannten hier von 4 Uhr an zunächst dr (Der britische Krieg: Hasen Weihaiwei.) Bor längerer Zeit wurde von englischen Blättern in heftig ster Tonart bestritten, daß der Schleifung von Wei haiwei dessen Verkauf an Deutschland wlgm werde. Auch die Abgabe der MsMgHsM Mrde bestritten. Nun aber wird, was wenigstens den letzten Theil jener Meldungen betrifft, der „Noeih China Daily News" aus Weihaiwei geschrieben: „Das Schicksal von Weihaiwei in China ist besie gel'.: Es wird statt eines deutschen KriegShafens für die britisch: Flotte ein Badeort sür Ausflügler. Befehle des KrlegsamteS stno -lr-getroffen, die die Auflösung der Garnison enbelehlen und aus ihr sollen nur 300 Picmn als Polizisten angeworben werden. Soldaten, die sofort ihre Entlassung nehmen, erhalten eine dreimonatliche 1865 nahm er shM EntlMuyg. unbelebte seitdem in der NicdeMmtz/ i ' - dt - - - — Der Postdirektor Woldemar Maul in Oels- MU f-s E'wtrd äm 1: Sepkmbkr in gleicher Eigen- schäft an das Kaiserliche Postamt Großenhain versetzt. — PaVstleitW, i. V., 11. August. In der . kV böhmischen zu sprechen, rang sie mit sich und sand schwer die Worte, um das Geschehene, das entsetzliche mitzutAüen. Als sie es bann endlich vermochte, feiges Antrages, nicht die geringste Rücksichtnahme von ihm zu erwarten haben werde. -e, „Wie siehst Tu denn agS, Mutter," rief ihr die ängstlich harrende Tochter entgegen, und eilte aus sie zu Die Zolltariskommisswil täm in >hrer gestrigen (t()l ) Sitzung endlich mit der ersten Lesung des Entwürfe zu Ende. Die Vorlage blieb :n der Hauptsache unverändert Auch der sozialdemokratische Antrag: „Orden, auch wem sie von Souveränen verliehen sind, nach Beschaffenheit des Materials ohne Rücksicht auf das Gewicht, keines falls unter 1000 Mk das Siück zu verzollen", kam za- Verhandlung. Ab,. Stadthagen (Sozd) begründete ihn. Er erklärte, er sei im Zweifel, ov nicht der Zollsatz in diesem Antrag zu niedrig bemesieu sei. Die Zollfreihei! für Orden habe sich contra legem entwckelr. Er wünsche Hohr Zölle für ausländische Orden im Interesse der nationalen Produktion und Consumtion. Nachdem Redner noch längere Ausführungen über daS Ordens wesen und die Eitelkeit dir Ordensträger gemacht hatte sch'og er unter stürmischer Heiterkeit, indem er sich ver sprach m t der Aufforderung, in diesem Falle endlich ein mal ZoUfrmhiit zu gewähren. Lie Debatte wurde hierauf geschloffen, ohne daß ein weiterer Redner zum Worte gelangen konnte Abg. Dr. Müller-Sagan (freit Pp.) zur Gefchä'isordnung) bemerkte, daß ihm durch vcn Schluß der Debatte vis Möglichkeit genommen sei, nus- zusühren, wie wewg er du- Wernzschäsmug für Orden ihi'Ie welche die Coüeld-n elraten b-kunden, ird.m s:> der Ort trotz der gewaltigen daselbst aufge» weud'.ren Mittel jetzt von England als Seefesiung auf» . ' 'n wirs das se-ne guten Gründe haben; eine dieselben mit einem so hohen Zoll belegen wollen. Der ozialdemokratische Antrag wurde darauf abgelehnt. — Heute kommen zunächst die Verwendungsanträge des CentrumS und der Sozialdemokraten zur Besprechung. Der vielerörterte Konflikt der Würzburger Professoren mit dem verabschiedeten Kultus minister von Landmann hat mit einer Niederlage der Hochschullehrer geendet. — Nachdem am 26. v. MtS. der einverlangte RechtfertigungSbericht des Senats der Universität Würzburg beim Kultusminister eingetroffen war, wurde durch Ministerialentschließung vom 9. d. MtS. die vom Rektor und von neun Mitgliedern des Senats abgegebene Protesterklärung nach Form und Inhalt als ungehörig erkannt und ebenso wie die Ver öffentlichung, für welche der Senat ausdrücklich die Verantwortung übernommen hat, ernstlich gemißbilligt. Bezüglich des Enthebungsgesuchs des Rektors und der bethettigten Senatsmitglieder wurde in gleicher Ent schließung ausgesprochen, daß dasselbe aus dienstlichen Gründen sich zur Vertretung an Allerhöchster Stelle nicht eigne. — Es bleibt abzuwarten, ob die Würz- burger Professoren sich hierbei beruhigen werden. Sachlich ist ihr EuthebungSgesuch inzwischen durch Ablauf des Universitärsjahrcs erledigt, und durch die Eatlaffung des von ihnen befehdeten Kultusministers ist ihnen immerhin eine gewisse Genugthuung bereitet worden. (Die Ausgaben der Großmächte für ihrs Marines Em Ueberblick über die Ausgaben der Großmächte während der letzten fünf Ja' re für ihre Marine zeigt, daß diese sich durchweg in aussteigender Linie bewegen, außer in Japan, daß aus Rücksichl auf feine wenig günstige Finanzlage, nicht, weil es seine Seerüstungen üe beende» und ausreichend hielte, sein Marinebudget auf 62 Mill. M., beinahe auf ein Drittel der Summe von 1898, herabgemindert hat. Keine oder nur geringe Schwankungen weisen die Flottenetats Frankreichs und Italiens aus, denn sie begnügen sich mit einer Steiger ung uw 20, bezw. 9 Mill. Mk. Ganz andere Ver- öäitnisfe ergeben sich dagegen, wenn wir die Marine- Ausgaben Englands, der Vereinigten Staaten, Ruß- land's und Deutschlands prüfen. Hier Heist ersteres eine Vermehrung seines Marini-Etats um bald 150 Millionen auf, ihm am nächsten kommt die Union mit 91 Millionen, dann folgen Deutschland mit 72 Milli onen und Rußland mit 67 Millionen. Letzteres steht jedoch nur scheinbar an letzter Stelle; in Wirklichkeit sind während der letzten Jahre vom Zaren verschiedent lich „besondere Kredite" für Marinezwecke bewilligt Anlauf genommen hat, um feine Flotte auszubnuen und das Versäumte nachzuholen. Jugendliche Angeklagte. Im Bntecesse jugendlicher Angeklagter ist eine wichtige Verfügung ergangen. Es hat sich als erwünscht gezeigt, daß den geützktchen Vertretern solcher jugendlichen Personen, welche mit dem Strafgesetz in Konflikt gerachen sind, die Ausübung der ihnen nach 8 149 Absatz 2 der Stralp ozeßordnung zustehenden Befugniß, in der Hauptver Handlung als Beistand des Angeklagten auf- Mto ten, erleichtert werde. Der Justizminister hat des halb die Gerichtsbehörden angewiesen, in denjenigen F-"," »>: wsittien die Verton und der Mnhnn-< gesetzlichen Vertreters eines Angeklagten unter 18 Jahren bekannt ist, zugleich mit dessen Vorladung zum Hauptverhandlungstermin eine bezügliche Mit- iheilung an den gesetzlichen Vertreter zu richte». Auch sind die Beamten der Staatsanwaltschaft veranlaßt worden, auf die Feststellung ces gefctzlichen Ver treters des jugendlichen Angeklagten Besucht zu nehmen. Im Hinblick auf diese Bestimmungen des Justizministers hat der Minister des Innern angeordner, daß die Polizeibehörden bei dec verantwortlichen Vernehmung der emer Strafthat beschuldigten jugendlichen Personen stets den Namen und den Aufemh lt des eh.lichen Vaters bezw. denjenigen der Mutter und gegebenen falls denjenigen des Vormundes zu vermerken haben, (ürankentransportsch-.ff) Während der strategischen Mmröner vor Borkum wird der Uevunr-Sfloite ein KrankeMransportschiff zuaettzeiit Es ist dies eine Neuerung in unserer Marine, Lie Vorgänge in Ost asten 1900 ergaben die Nolhwendigkeir, Hospiialichiffe einzuücllen. Daü ReichstE vcamt mierhete jetzt den Dampfer „Hansa", der mit Arzneimitteln, chirurigischcn Instrumenten rc ausgerüstet wad, um die Flotts vor übergehend zu begleiten Es hantelt sich nicht um eine dauernde Aus»Übung eines Hotpiwltchiffes Erwerbung durch Deutschrapd erscheint aber «ach wie vor unwahrichemIiL. renze zwpcyen rex und KÜiserhmMnrr"' vm "wen Grenzaufsehern drei eingeschmuggelte Rinder aufge- griffen. Zwei Ochsen blieben in den Händen der Be- - amten, während eine Kuh in ihrem Freiheitsdrangs wieder österreichisches Gebiet erreichte und nach Kaifer- harymer flüchtete. Von dort aus wurde sie an das österreichische Zollamt eingeliesert. Inzwischen waren - die Schmuggler unter dem Schutze der Dunkelheit entkommen. — In Wiedersberg i. B. verschied infolge Wundstarrkrampfes das 7jährige Söhnchen des Stein- ,^mHen Umscheib. Der Kleine hatte sich einen Glas- ^sMerben in den bloßen Fuß getreten. Die Verletzung war qiHt weiter beachiet worden und führte jetzt plötz- , sich zum Tode. — Zittau, 11. August. Von dem früh 6 Uyr 23 Min. ,hj^r fälligen Reitzenauer Personenzug: ent- .Hieiste gestern bei der Eiufatzrt in den hiesigen Buhn- zchof in der Kreuzung, mir der Zittau—Reichenberger Ljpie^M vierachsiger Packwagen. Außer einigen Zug- : Verspätungen rzyh geriugsÜMen Materialschäden hat'.e ?^der Unfall seir^Folgen. st ;! !7— Hainichen. Ein dreister Spitzbube wurde Kieser Tage in ein m Nachbardorfe dingfest gemacht. D r Bursche sischle ohne jede Berechtigung ganz gemäch lich in dem Lerche eines GulSb sitz rS. Als Letzterer, hiervon benochr ichtrgt, mit mehrerem Freunden am nach nimm Namen de»: des Tcjchhßsitzers bei, wohl in der Meinung, tzie Ankommender'-feien auch Fischer ohne Fischkarle und würden bei der unverhofften Begegnung mir dem Teichbesitzer daS Hasenpanier er- greiscn. Dieie Sp-kula'.üm war indeß falsch, denn er selbst wurde zu seiner nicht geringen Ueterraschm-g -fchlLMÜgst fest, enommrn und zwar, wie ihm dann ouSeinänderaesetzl wurde, vom wirklichen Teichbesitzer. — Meisten, 11 August. Töbllich verunglück! Onkel Wilhelms Gäste. Roman von A. von der Elbe. 18. Forts. Nachdruck verboten. Ein paar Wochen gingen hin, und Bärmann ließ sich icht wieder bei seinen Hausgenossinnen sehen. Lieferanten, die von dem Schlage gehört haben mochten, der Frau von Selbach in den veränderten Verhältnissen ihres reichen Bruders betroffen, schickten ihre Rechnungen und wurden dringend. Das vorräthige Geld ging zur Neige, und die kleine Pensionsrate der Dame war erst im Oktober fällig. Wie würde Bärmann, der offenbar dem Empfindlichen spielte, sich zu der Micthegelderfrag stellen? Frau von Selbach hatte ihn bald nach jenem Be such, so krank sie sich auch fühlte, einladen lassen, aber eine Absage erhalten. Sie sann viel hin u id her, was sie thun solle ValcSka war jetzt erbötig, zu singen, wenn Bärmann es wünschte, aber er meldete sich nicht zum Zuhören. Er war doch damals offenbar in ganz freundlichrr Frankreich. Der in der Bretagne fortdauernde Widerstand der Bevölkerung gegen die Schließung der geiftlichev Schul- anstalten hat jetzt im französischen Heere einen bemerkenSwerthen Fall von Disziplin- lofigkeit herbeigeführt. Der Präfekt ersuchte den General Frater, nach Plosrmel eine Äbtheilung Kavallerie zu entsenden, um die Behörden bei der Ausübung deS BereinSgesetzeS zu unterstützen. General Frater beauftragte den Oberstleutnant de Saint Rämy, den Kommandeur des 2. Jäger-Regimen» in Pontivy, sich mit einer Äbtheilung des Regiments dem Unter präfekten zur Verfügung zu stellen. Oberstleutnant ve Saint Remy verweigerte jedoch den Gehorsam und erklärte, seine religiösen Gefühle untersagten cS ihm, bei der Schließung der Kongregationsschulen hilfreiche Hand zu bieten. General Frater sandte darauf einen SchwadronSchef nach Plvermel. Oberstleutnant de Saint Rämy wird nach dem Fort von Belle-Jsle-en-mer ge bracht und später wegen GehorfamSyerpieiaeruyg vor ein Militärgericht gestellt werden. - ? L" Eine „schreckliche Entdeck g maDie „Aurme" hat eine Entdeckung gemacht,; loäß Zar Nikolaus und Kaiser Wilhelm hauptsächlich zu dem Zwecke, sich über den Nachlaß des Kaisers Franz Josef zu einigen, in R-val zusammentrafen. Das Blatt erblickt in dieser Zusammepkunft einen neuen Beweis, daß die französish-rujstsche Allianz keineswegs die Bedeutung' hat, welche die Patrioten und die Kleri kalen ihr beimcsftn: „Väterchen ist sich bewußt, mit Frankreich ein gutes Geldgeschäft gemacht zu haben, und das genügt ihm. Dafür hat er Herrn Loubet die Hand gedrückt, ihn „lieben und großen Freund" genannt, und jetzt umarmt er seinen „Bruder" Wilhelm, um sich eine neue Beute zu sichern, ÄrtgieW. Brüssel, 11. August. Ueber das Befinden der erkrankten Königin Henriette von Belgien liegen wiederum bedenklich laPpnoe Nachrichten vor. Lie Königin hat ein/n bedeümchek Rückfall erlitten. Ihre Tochter, die Prinzessin Clementine und der Leibarzt Dr. Thiriar Erschöpft, fast ohnmächtig, sank die Eireate w Stuhl. Bastek« holt« ihr Wasser und drang in sie zu sagen, ob der gräuliche Mensch jede Hilse ver- veteiWlt begönnest. — Lie Obstpächler in den nie- Mden, die bej den Pachtabfchlüsfen im Hin- ^Isen' mittleren und guten bei Birne» und Aepfeln ziemlich hohe .ebMe Abgaben, sehen sich enttäusche da die Früchte nicht reifen und ans Mangel an Wärme nicht wachsen. Sorten, die sonst bereits Änsang August auf den Markt kamen, Z ' Absich: gekommen. Wenn sie jetzt zu ihm ginge, über legte die bedrängte Frau, rechr artig und persönlich wäre, lo ließe sich vulleicht eine Hilfe, oder auch nw ein« tröst! chs Zusage von ihm erlangen. Sie raffis sich also vom Sopha empor, auf bim sie jltzt fast den ganzen Tag lag, und ging, wie fönst nur an den Quartalslagen, beängstigt und schwankender Schrittes in die Neb-mwohnung. Schmunzelnd empfing sie der reiche Mann. „Eh, womit kann ich dienen. Was verschafft mir die Ehre?" Stockens, oftmals von-Schluchzen unterSrochen, kam ^dk^Pathlose auf ihre mißliche Lage, und daß er, der liebe Größw.üthige, sich ja neulich schon halbwegs -Ange boten höbe, ihr zu helfen. „Warum nicht," meinte er gut gelaunt, „Sie haben mich man blos nicht aus: eben lassen." sich geschüttelt von Lachen in die Sophaecke, brach sie plötzlich in einen Thränenstrom aus. „ nie — nieschluchzte sie, als sie wieher zu AthiM kam. „Nie kann ich so ketwas Furchtbar» thun. Ich hoffe, daß Du eS nicht von,mir erwartest!"
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