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Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Mittwoch, den 13. August 1902. 52. Jahrgang ete! s Pfund 45 Pfg.. öffentlich verpiundet. K.y. c umfangen glauben konnte. Vielleicht war der 3^ r: U irö- hn- erst r». a Nr. 186. des Herrn Kriegsministers von der Planitz ist nun mehr thatsächlich eine Besserung eingetreten. Nachdem der zweite Rückschlag glücklich überwunden ist, hat der Herr Kriegsminister die vergangene Nacht ruhig ver bracht, fest geschlafen und dann auch heute früh be friedigend gefrühstückt. Man hofft hiermit die Krisis überwunden und daß sich das Befinden zur fortschrei- enden Besserung neigt. — Die Getreideernte steht in der Dresdener Ae KrömMr in MW. Ueber den Krönungsakt sind den Berichten der „N. Fr. Pr." noch folgende Emzlheiien zu ent- nehmen: König Eduard ist gekrönt. Auf dem Krön- ungsstuble, unter dem der fagenvolle Stein ruht, au? den Jakob fein Haupt gestützt haben soll, als er die Himmelsleiter erblickt«, norrb« VN K-o- nemeif von Diamanten aufgesetzt; er wurde gesalbt unter dem goldenen Thronhimmel, Szepter und Reich-, apfel, Krönungsgewänder von blendendem Glanze wurden ihm verliehen. Kaum ein Mann, kaum eine Frau, deren Namen in der zeitgenössischen Geschichte Englands stehen, haben bei der Ce.enwnie gefehlt. Sie nahmen als Beistehmde während der langen feierlichen Handlung theit, oder sie gehörten zum glanzvollen Rahmen des Krönungsbildes, ein Bild, das in seiner hypnotisirenden Pracht geradezu erdrückend war. Auge und Geist des Zuschauers vermochten nur ein dämmerndes Gesammtbild zu erfassen und in sich aufzunehmen. Wo das Auge hastn blieb, war es vom Glanze des höfischen, ritterlichen und feudalen Prunkes geblendet. Wendete sich das Auge vom seiden- funkelnden Ordensmantel, so wurde es wieder von einer Brillantenkrone dieser oder jener Dame gebannt. Krone um Krone blitzten aus einer so schwelgerischen Fülle von Brillanten, daß man sich der Wirklichkeit entrückt und von einem Traume orientalischer Pracht Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger aus Lem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. ceSden: Fabrt- leSden: ml in rtedrtch - 0,500 ,Küm- dheim: ir- und so M. ndsiück werda: nhain, zrund- rEmtl sehen wir die trauten Freunde dann allmählich scheiden. ES ziehen im August schon fort die Grasmücke, Thurm und Uferschwalbe, Nachtschwalbe, Sperber und Zaun- zrasmücke, Bachstelzen und Sumpsrohrsänger, Fliegen- chnävper, Nachtigall, Kuckuck, Pirol, Mandelkrähe. Sehr viel Vögel sind in der Mauser, andere üben sich in Schaareu jur die bevorstehende große Reise. Auch sonst verkündet die Natur da? Nahen des Herbstes. Die Vogelbeeren färben sich bereits rvth und das Haidekraut sängt an zu blühen. Auch wenn uns nicht die vorzeitige Kühle an den Niederganz des Sommers mahnte, so sind das alles Zeichen des nahenden Herbstes genug. — Hshttdotf, l1. August. Tretz der Ungunst aea Witterung hatten sich zur gestrigen Fahnenweihe des hiesigen Kriegervereios hie Ortsosreine, sowie eine große Anzahl auswärtiger Brudervereine eingAunden, Der ge dämmte Ort prangte im schön en Festesschmuck. Als Shniiüäste waren u. a. erschienen: Herr Amtshauptmann Ebme>er, Herr Oberstleutnant Mehlig und andere Ver- Vrfchrmt irden Wochentag abends für den folgenden Last und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1Z5 durch die Post Mk 1,82 frei in's Haus. — Meißen, 11. Aug. Aussehen erregt hier eine iu der letzten öffentlichen Stadtverordnetensitzung erhobene Anschuldigung, die dahing.ht, daß in den Utztvergangenen Jahren vom städtischen Tiefbauamte bci Vergebung größerer Arbeiten eine dortige Firma in unzulässiger Wuse bevorzugt worden sei und daß diese Firma bei einem größeren, rund 30,000 Mark betragenden Murerbau unv.rhältnißmäßig hohe Löhne und Cementpreise berechnet habe. Der betreffende Stadtverordnete beantragte deshalb Verhandlung mit der in Frage stehenden Firma wegen Rückvergütung, eventuell Schadenersatzanspruchs an den damaligen Leiter des städtischen Tiefbauamts, der inzwischen — aus Gesundheitsrücksichten — in Pension gegangen ist. — Schneeberg, 10. August. In einfacher Weise erfolgte heute Vormittag die Weihe des vom Erzge- virgszweigverein Schwarzenberg durch die Herren Baumeister Berger und Zill errichteten neuen Aus- sichtsg-rüstes aus der Morgenleite bei Bockau. Der Feier wohnten u. a. der Vorsitzende im Gesammtvor- stunde des Erzgebirgsverc'ns, Herr Seminaroberlehrer Möckel aus Schneeberg, sowie Vertreter der Bruder vereine aus der Umgegend, viele Sommersrischgäste rc. bei. Die Weihrede hielt Hur Apotheker Morgenroth, der Vorsitzende des Schwarzenberger Zweigvereins. Mit einem b geistert aufgenommenen Hoch auf Se. Majestät den König Georg, den Protektor des Erz gebirgsvereins, schloß dieselbe. Die Kosten für die neue Schöpfung trägt in der Hauptsache die Hauptkasse des Gesammtvereins. Die Morgenleite bietet eine der 'chönsten Aussichten des Erzgebirges. — Leipzig, 11. August. Bon einem schweren Schicksalsjchlage ist die Familie des Schneidermeisters D. betroffen worden. Der hoffnungsvolle Sohn D.'s ist in Regensburg, wo er sich als BuchhandlungS- reisender aufhielt, das Opfer eines leichtfertig herauf beschworenen Unglückssalls geworden. Ein Kollege des jungen D. hatte sich einen Revolver gekauft und probirte denselben im Hotel. Auf Intervention des Wirthes mußte er das Schießen erstellen und den Revolver entladen. Das geschah; als anscheinend alle Patronen ausgezogen waren, zielte dec Besitzer des Revolvers im Scherz auf D., drückte los und — D. sank, in die Stirn getroffen, todt zu Boden. Es hatte sich noch eine Patrone in der Waffe befunden. — Thum, 10. August. Gestern Abend 9 Uhr brannte das der Frau Emma Schiefer gehörige HauS vollständig nieder. — Dresden, 11. August. In dem Befinden Heute Mittwoch, Vormittags 8 Uhr wird im hies. Rathhause das Fleisch eines wegen Tuberkulose beanstandeten jungen fetten Bullens in rohem Zustande, Gemeinde - Anlagen. Die Gemeindeanlagen per M. Termin dieses Jahres sind bis spätestens zum 16. August Laufen-ek Jahres bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung an unsere Stadtstenereinnahme a^uführen. Hohenstein-Ernstthal, am 31. Juli 1902. Der Stadtrat h. vr. Polster. Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. m für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein - Ernstthal. Organ aller Genreinöe-Verwaltnngen ösr uinliegenöen Ortschaften. Sporen, die Reichsschwerter, von Wolselcy und Roberts getragen, die zur Linken und Rechten vom H-rzvg von Grafton schreiten. Eine weitere Schaar vv l Herolden begleitet den Lord Mayor und die aller ersten Erbämter, und dann kommen mit fünf Pagen der Herzog von Norfalk, jetzt ebenfalls in da Krön ungsrobe, und der Herzog von Fife. Lord Roberts trägt den Marschallsstab, den er cbcu ..pH boL-v Rotz vor dem bezeigen zurusenoen -voir fuhne. Dl Szepter und die Krone des heiligen Eduard, sowie den Reichsapfel bringen die Herzöge von Marlborugb und Somerset, und dann folgt eine längere Pause. — Jedes Auge wendet sich kem Westporral zu, und auf einen kurzen militärischen Ruk, der hell durch >en geweihten Raum klingt, klirren Waffen und Gewehu, zum KönigSsalut ungefaßt. Von dr-i Bischöfen geführt, zwei andere zue Seite, berriu der König die Abtei, wo seine Vorfahren gekrönt wurden. Kein Lam. Lautlos bewegt sich der König, der noch vor wenig, n Tagen zu Tode krank darnieder lag, im Purpur. Lautlos sind die Schritte der Hcllebardentcäger zu seiner Seite auf dem Teppich. Acht Pagen, Herzöge und Marquis, sind eS, die seins Schleppe tragen, und ein langer Zug von anderen in Gold und Hermelin prangenden Würdenträgern erscheint, alle Inhaber alter, historischer Adelsnumen. Dieses Bild ist der Höhe- punkt des jetzt schon viele Stunden währenden prunk vollen Schauspieles. König Eduard hat dem Tode getrotzt und tritt langsamen, aber kräftigen Schrittes ein, wie ein eben erst vom düsteren Strome der Unter welt Zurückgekehrter, jetzt Sinnbild und Inbegriff des Lebens und der irdischen Macht. Auf die Gefahr hin, anscheinend die Hauptsache zur Nebensache zu ge stalten, sei behauptet, daß das weltliche Schaugeprängc seinen imposanten Ausdruck fand, als der Köniz den traditionellen Einzug gehalten hatte, denn der Rest der Cercmonie vollzog sich im diskreten Rahmen einer religiösen Feier. lustiger wie diesmal ist noch nie mit einem Dresdener Extrazug befördert worden, denn es wurden insge- sommt 3124 Fahrkarten zu diesem Zuge verkauft. Es mußten deshalb drei Züge zu je 50 Achsen und ein Zug zu 40 Achsen abgslassen werden. Außerdem mußten zur Bewältigung des Verkehrs noch 21 Son derzüge, und zwar 11 auf der Riesaer, je 4 auf der Leipziger und Reichenbacher, 3 auf der Annaberger, je 2 auf der Dresdener und Wechsel burger und 1 auf der Limbacher Linie, eingelegt werden. An Fahrkarten wurden insgesammt 6,638 Stück verkauft, und zwar 968 einfache und 13,437 Rückfahrkarten auf dem Hauptbahnhof, 443 einfache und 1023 Rückfahrkarten in Nikolai-Vorstadt und 76 einfache und 691 Rückfahrkarten in Altchemnitz. Nächst Dresden hatte Mittweida die höchste Frequenz mit 2040 Fahrkarten, dann folgt Limbach mit 584, Hohenstein-Ernstthal mit 502, Wittgensdorf mit 495, Ecdmannsdorf mit 486, Frankenberg mit 434, Burg städt mit 417, Niederwiesa mit 400, Grüna mit 335, Siegmar mit 289, Flöha mit 281, Cossen mit 267 usw. An 13 Gesellschaftsfahrten nahmen 903 Per sonen theil. — Mülsen S1. Niklas. Einen recht empfind lichen Schaden erleidet ein hiesiger Gutsbesitzer dadurch, ihm währens der Zeit von Ende Juni bis jetzt 5 Sächsisches. MMHeilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar ent gegengenommen und eventl. honortrt. Hoheufteiu-Erustthal, 12. August 1902. Vermißt wird seit gestern ein hiesiger Bürger. Derselbe verließ die Wohnung gegen 7 Uhr Borm, und ist bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. Etwaige Wahrnehmungen über dessen Verbleib werden an das hiesige Polizei- Amt erbeten. Persone nbcschreibung: Größe etwa 170 Ctm., Korpulent, starker Körperbau, kurz geschnittenes weißes Kopfhaar, grauer Schnurrbart. Kleidung: Dunkelgrüner Ueberzieher, schwarzer steifer Filzhut, dunkelblaues Jaquet, schwarze Weste, graublaue Hose, Schaftstiefel. — König Georg hat sich bereit erklärt, das als Prinz übernommene Protektorat über den Eczge- birgsverein beizubehalten. Diese Entschließung ist dem Vorsitzenden im Gesammtvorstande des Erzgebirgs vereins, Seminaroberlehrer Möckel in Schneeberg, vom Ministerium des Königlichen Hauses eröffnet worden. — Herbstuhnung beginnt schon in der gc- fieberten Welt. Die Sperlinge sind jetzt in der dritten Brut begriffen, die Rebhühner führen die zweite. Die Grasmücken, Drosseln und Rochkehlche» ergötzen sich an reifen Beeren, die Meisen an Mohn köpfen und Sonnenblumen. Mit gewisser Wehmuth ZK LZ Anzeiger für Hohenstein Crnstthat, Oüerluugmitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Dermsdorf, — Chemnitz, 12. August. Große Heiterkeit und eine größere Menschenansammlung verursachte gestern Nachmittag vor einem Hause am Johannisplatz ein Hund mit einer Tabakspfeife, welcher mächtige Rauchwolken von sich blies. Als aber die Zahl der Zuschauer zu groß wurde, da nahm der Besitzer das tabakrauchende Thier in die Hausflur zurück. — Chemnitz, 12. August. (Sonntagsverkehr auf dem Hauptbahnhof.) Obwohl das Wetter am letzten Sonntag unsicher war, so machte sich doch ein recht lebhafter Verkehr bemerkbar und zwar hauptsäch-« > liöb iniolae dec Dresdener Vogelwiese und des Mitt-l — — r.» » w?id°er AnlagenfesteS. Eine so große Zahl Reise-« Gegend noch wert zurück und hat .m Gebirge erst tretungen. Die Weihe der Fahne sand auf dem Festplatze oberdalb des Gräie'ichen Gasthof statt. Eme längere, schwungvolle Begrüßungsansprache hielt dec Vorsteher des Vereins, Herr Steiger Oehme. Frau Krimm übergab ?is Fahne namens der Frauen und Jungfrauen unter sinnigen Worten hem Vorsteher, melier in markigen - K— v,"-» „ . Weiherede, ankmipfend an die auf der zu wehend n Fahne angebrachten Worts: Einigkeit, Muth, Kraft und Treue Bezirksschriftsüker Melly überreichte im Namm und Auftrage Sc. Majestät des Königs Georg, des hohen Protektors des Sächsischen Müittirvrreinsbundes, eine werthvolle grün weiße Schleife und einen goldene» Fahnen- aaes. und schloß mit ei cm Hoch au? den hohen könig- lrchu! Herrn. Oberstleutnant Mehlig brachte dem test g bcndcn Verein herzliche Glückwünsche namens des Offi zierskorps vom Bezirk Glauchau, Ein Hoch auf den obersten K kashcrrn, Kaiser Wilhem II., fand begeisterte Ausnahme. Herr ÄmtShauptmann Ebmeier richtete er mahnende und beglückwünschende Worte an den Könial. Sachs. Kriegerverein Hahndorf, und brachte ein 3malchcs Hurrah auf denselben aus. Herr Gemeindcvorstand Schaufuß entbot der zahlreichen Festversammlung einen herzlichen Willlommensgruß und überreichte eine schöne Fahncnschleife. Von Frau Jäger wurde unter sinnreichen Worten ebenfalls eine Schleife gewidmet Fräulein Gra e brachte einen Prolog zum Vortrag und heftete an die Fahnenspitze einen Myrlhenkr mz Im Nam n der Jung- siauen händigte Fräulein Beil ein prächtiges Fahnen bandelier aus. Herr Oehme übergab hieraus die herrliche Fahne dem Fahnenträger, welcher berufen sei, dieselbe in Freud und Leid dem Verein voranzutragen. Unter Dankesworten übernahm er dieselbe in seine Obhut. Der offizielle Weiheakt wurde beendet mit einem Liede. Nun reihte sich der Festzug an, welcher sich durch den ge lammten Ort bewegte und ein recht schönes, abwechs lungsreiches Bild entrollte. Im Zuge befanden sich 16 Fahnen. — Lugau, 11. Aug. Der auf Niederwürsch- r.itzer Flur in ziemlicher Nähe des hiesigen Karlschachlcs gelegene sogen. Sewaldschacht, welcher vor längeren Jahren durch den Tod des Besitzers Sewald außer Betrieb kam, ist vor kurzer Zeit käuflich in die Hände eines Herrn Röder aus Leipzig übergegangen, welcher die Absicht hat, die jetzt nur in ganz kleinem Maßstabe vorhandene Schachtanlage wieder vollständig betriebS- ähig Herstellen zu lassen. Allerdings ist durch den längeren Stillstand die ganze Anlage recht sehr in Verfall gerathen und dürste es viele Mühe und be trächtliche Kosten verursachen, ehe der Schacht wieder lebensfähig wird. Wie man von fachmännischer Seite erfuhr, sind noch ganz hübsche Lager guter Steinkohle in geringer Tiefe — ungefähr 40 bis 50 Ellen — vorhanden, sodaß sich wohl die nochmalige Erschließung derselben behufs guter Ausbeute verlohnen dürste. Einzug der Granden, dieser stundenlange, zwanglose und doch so unendlich feierliche Auszug der Peers, das Eindruckvollste. Es ging ein feierliches Schweigen durch die gewaltige Halle, als die Kapläne d?s könig lichen Hauses abermals hcreinzogen und ihnen die Prälaten gefolgt waren, deren dunkelroihes Meßge wand unter kunstvoller Goldstickerei schier verschwand. Fünf Herolde, hohe Offiziere und Grundbesitzer im englischen Heroldsgewand, zogen den Beamten der großen englischen Orden voran, welche die Mäntel von Großkommandeuren trugen. Immer feierlicher wird der Anblick. Die Lord Kanzler von England und Irland ziehen ein mit den Erzbischöfen von Jork und Canterbury in fabelhaft reichen Gewandungen, einen ganzen Hofstaat mit sich bringend. Jetzt stockt die Musik, die, in festlichen Märschen der englischen Klassiker der alten und neuen Zeit mit Chören und Fanfaren abwechselnd, den Einzug dec genannten Herrn begleitet hatte. Wieder folgen Herolde und Hofchargen mit dem Träger einer Diamantkrone, und Königin Alexandra zieht ein. Ihre Purpurschleppe wird von acht Pagen und der Herzogin von Buccleuch getragen, und der Herzogin trägt wieder ein Page die Schleppe. Zwölf Hofdamen kommen, und die langen Schleppen halten sie weit auseinander. Die Königin ist vom Bischof vom Oxford und den Bischof von Norwich zur Rechten geleitet. Halbwegs im Hauptschiff scheint der Schritt der Königin zu stocken; sie ist gleichsam überwältigt von dem historischen Moment. Der Bischof von Oxford reicht ihr die Hand, und von den hellebardentragenden Ehren kavalieren umringt, schwebt sie weiter, dem Chor zu. Die Musik war verstummt. Ein schrilles „Vivat" hallt aus den Kehlen der Westminster-Schüler oben im Trisorium, dann wieder Schweigen, und wieder gleitet das Auge über die Bänke mit 600 PeerS im Hermelin und 6000 anderen Magnaten und Damen. DaS Schweigen dauert, bis der Zug der Kroninsignien des Königs das Schiff durchzogen hat. Die goldenen