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B«rgarbeiter Andrea» Streibel^auS Reinsdorf beiml felbst in einem erneuten Anfalle von Raserei verschie- AuSleeren eines BergehunteS auf der Halde eine^ dene Gegenstände unter Entwickelung einer kaum faß- Nr. Schluß. — 3»»-.710 10»12«« itezmc rcüu 4" — 701 710 b°« 710 informiren. Die Petitionskommissio« schlosien, die Bittschrift des Zahnärzte, nach der für das die Reife eines Gymnasiums EteinkohlenwerkeS des Zwickauer Steinkohlenreviers eine Quetfchung des Oberkörper- und einen Rippen- bruch zu, woran sich dann eine Eiterung anfchloß. S. arbeitete, trotzdem er heftige Schmerzen verspürte, noch einige Wochen fort, mußte sich dann cber doch in ärztliche Behandlung begeben. Er wurde dann später im Königlichen Krankenstifte ausgenommen, wo — Eisenach, 29. April. Gestern Miltag er. eignete sich in der Alexanderstraße ein schwerer Unfall. Lastwagen konnten nicht glatt aneinander vorbeifahren, odaß die Ladung deS einen (Wellblechplatten) die Pferde des andern Wagens streiften. Einem der Thiere wurde dabei der Leib völlig ausgeschnitten. baren Kraft und rannte schlieblich mit dem Kopfe durch ein geschlossenes Fenster. Die Verletzungen, die er dabei noch weiter erlitt, führten einen so starken 'N ML N« MM'' im Königlichen Lehrerseminar, im Wettiner Gymnasium und in einigen Bürger- und Bezirksschulen lustig darauf los, ersucht? die Lehrer, die Kinder zu diesem Zwecke in Gruppen zusammrnzustellen u. s. w. Vor einigen Tagen nun erhielten die von dem Photographen beehrten Schulleiter ein Schreiben, in dem mitgetheilt war, daß einzelne Bilder dieser Aufnahmen zum Preise von 1,50 M. in dem großen Waarenhause von H rz- feld am Altmar kte zu haben seien. DcS Stadtverord- Nctenkollegium bezeichnete das Gebühren deS Photo- graphen als urlauter und Herr Stadtverordneter Ahlhelm beanirg-e, das städtische Schulamt zu ersuchen, den Verkauf dieser Photographien im Herzfeldsichen Waarenhause zu untersagen. DaS Kollegium trat diesem Beschlusse einstimmig bei. — Dresden, 3. Mai. Ihre Majestäten der König und die Königin sind heute Bormittag 10 Uhr 10 Mi nuten von Strehlen aus nach Sibyllmort abgereisi. — Dresden, 3. Mai. Die allgemeinen Steuer- Zuschläge in Sachsen dürsten nach neueren Berechnungen 30 bis 35 Prozent betragen. — Dresden. Kürzlich sind an drei verschiedenen Tagen alte Postwerthzeichrn, Postkarten, Postanweis ungen, im Werthe von 3 Millionen Mark, aus dem Bezirk der Oberpostdirektiou Dresden verbrannt wor den. In 6 zwkispännigen Wagen wurden diese Werth- Zeichen nach dem Fernheizwerk befördert und in Gegen wart einer Kommission den Flammen übergeben. Zwischen Tolkewitz und Wachwitz schlug am Sonntag auf der Elle ein Ruderboot um. Die drei Insassen fielen ins Wasser; der eine rettete sich durch Schwimmen, der zweite klammerte sich an dem Boote fest und wurde gleich dem dritten von einem herbci- eilenden Kahne gerettet. — Bei Lötznitz hielt plötzlich ein Perfonenzug auf freier Sirräe, da die Nothleine gezogen worden war. Als man nach dem Grunde forfchte, stellte sich heraus, daß ein mitfahrender Schüler das Haltezeichen gegeben hatte, weil ihm — ein Bleistift zum Fenster hinauSgefalleN war. Dieser Bleistift dürste theuer zu st hin kommen. — Grünhainichen, 2. Mai. Ein bei dem Gutsbesitzer Fischer beschäftigter Tagelöhner ist gestern bei Baumeister Schröder und Otto beim Cementfahren erdrückt worden. Der Tod trat in einer Stunde ein. — Dresden. Wohin Trunk.ucht führen kann, zeigte sich in erfchreckender Art während d:r letzten Tage an einem kräftigen, erst im Anfänge der dreißiger Jahre stehenden Arbeiter. In einem durch Alkoholmißbrauch hervorgerufenen TobsuchtSanfall-! zerschlug er einen thönernen Krug und brachte sich mit den Scherben an mehreren Körp.rstelllN Berlitzangeu bei. D sdalb in eine Krankenanstalt ousgtnommen, zerschlug er da» P Die r hergehende der am M Ende gefur das in sei mordung ! also seit lä liche Meinn durch die an sie schlo die jetzt iv mit welcher wurde, hat beiden alsb giltig Freie Das Kriegt geeicht, an gelegt wort Marten zui dann dieses die Borinstt Verhandlun Die Leitung der Oeffent sehr vvrlhei kriegsgericht gegeben hat der jetzige is Voraussicht Thater we Richter entc Die L in Gumbin Beschlag be tags- un vor weit zr im Landtag damit noch der Hanpitl rials bewä das steht je sondern ab tarifkon kannten zwi Sommer h man darau schnelleren l Plenum b i aus ihr n geworden. Währe Ende entgei in die Hoch letzten Sow stattgefundei Stichwahlen das Kabine tigen Anstw und die Re erfahren ha das fitzt c der siegreich ferner Zeil machen wob Rousseau se für die «äc Minde ist die des über die t Verstaatlichung und wendet sich gegen den Antrag Rudelt-Hähnel. Auf der Rednerliste stehen noch die Ramen von sieben Abgeordneten, doch wird mit großer Majorität ein Antrag auf Schluß der Debatte ange nommen, und die Einnahmen bei Kapitel 60 werden mit 16700 Mark genehmigt, die Ausgaben mit 1030050 Mark bewilligt; ferner wird beschlossen, die Petition deS Vorstandes des Allgemeinen Hausbesitzer vereins, deS Gewerbevereins, des Handwerkervereins zu Freiberg, sowie des Gemeindeverbandes Elektrizi- tätswerke sür den Plauenschen Grund, die Bewilligung von Geldern aus dem 2-Millionen-Fonds betr., der Regierung zur Kenntnißnahme zu überweisen, die üb rigen Petitionen aber auf sich beruhen zu lassen. Der Antrag Rudelt-Hähnel findet Annahme. — Zu Ka pitel 61, Landstallamt zu Moritzburg, drückt Kriegs minister v. d. Planitz seine Freude über die Bewillig ung von 45000 Mk. sür Remontezuchtzwecke aus. Er erkläre ausdrücklich, daß er sich nicht der Illusion hingebe, in Sachsen leichte Pferde zu bekommen, sein Wunsch gehe dahin, starke Pferde in Sachsen zu kaufen, solche Pferde, die auch für Industrie und Landwirthschaft brauchbar seien. Das Zuchtziel bleibe ein starkes Halbblut. Wohl strebten einzelne Ossiziere, die Geld und Verständuiß dafür hätten, auf Vollblut- zucht hin, das Kriegsministerium könne dieses Bestreben nicht unterstützen. Mit einer Schwadron von Voll blutpferden könne er foldatisch nichts machen. Am vortrefflichsten bewähre sich das Oldenburger Pferd, das aber leider zu theuer sei. Die Kamnter möge zu seinen Bestrebungen Vertrauen haben, er werde nicht über das Ziel hinausgehen, das zur Stärk ung unseres Wehrverhältnisses nothwendig sei. Abg. Töpfer wünscht Verschiebung der Fohlenfchau und meint, die Pferdezucht könne für die sächsische Land wirthschaft nur dann lohnend werden, wenn man das Zuchtziel ändere. Abg. Steiger vertritt ähnliche An sichten. Es werden hierauf die Einnahmen im Kapitel 61 mit 29125 Mark genehmigt, die Ausgaben mit 237 880 Mk. bewilligt, und die Petitionen des Guts besitzers Schütze! in Naundorf und Genossen und Burkhardt in Gläubig, die Ausstellung zweier Harken Halbbluthengste in der Beschälstation Großenhain betr., und die Petitionen des Vorstandes des Landwirth schaftlichen Vereins Knobelsdorf und Genossen, die Errichtung einer Beschälstation in Knobelsdorf oder Heyda betr., der Regierung zur Kenntnißnahme über wiesen. 1-0 4»! —. ßw tzoo gn — b<» g« gn gl, HZ«, 2>SgO75I9glz 7>, g47g«Ig« — 3" — 6-8727 — — 38!>bS«6"7S» Der L log sür daL Schon in die klein ein frohbcw in die Stal Gassen mit erfüllend. Schicksal in heilig von . zogen und Mauern ve- sie angefam Früh Markt der Da sa giebeligen ' auf einmal Menschenkir Hunderte i herbergt h Bogenschütz weit des N der» der Z blaßgrünen Wagen der seid, als § allegorisch 1 und der grünen Fel nackten Ari und Philadelphia zu des Reichstages hat be Vereinsverbandes deutscher Studium der Zahnheilkunde bezw. Realgymnasiums er- -i M forderlich sein soll, dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen. Rußland Londoner Blätter zufolge kursirt in Petersburg das G rücht, der Zar werde demnächst eine Verfassung für Rußland vei öffentlichen, die auch die in Finianü abgeschasfie Verfassung ersetzen soll. Diese Gerüchte sind wohl auf die in russischen Regiriungskreisen jetzt allerdings im hohen Maße gehegten Befürchtungen zurückzuführen, daß die geg.nwärtigen Unruhen einen besonders ernsten Charakter annehmen könnten. Daß man es in Rußland gegenwärtig nicht mehr mit einzelnen Ausbrüchen der Unzufriedenheit, sondern mit einer durch alle Kreise der Gesellschaft gehenden revolutionären Bewegung zu thun hat, ist auch aus Mittheilungen zu irsehen, Vie die Kölnische Zw. aus zuverlässiger Quelle erhalten hat. Der Bewegung fehlt -s auch nicht an einer planmäßigen Leitung. Dabei chenken die gebildeten Klassen dlr Bewegung ihre ördernde Auimerksamkeit. Zu dem Kriegsvolk der Revolution: Studenten und Arbeiter haben sich nun mehr auch die Bauern gesellt, eine in Rußland sehr seltene Erscheinung. Namentlich unter den arbeitenden Klassen ist die Erregung bedenklich im Wachsen be griffen. Einem ausführlichen Bericht über die Banern- Aufstände in den kleinrussischen Provinzen entnehmen wir die folgenden charakteristifchen Einzelheiten: Die Bauern der Provinz Poltawa haben bereits 60 Güter angegriffen und alles zerbrochen und zerstört, was sie nicht wegschleppen konnten. Sie gingen sogar soweit, enorme Quantitäten Zucker aus den Fabriken zu holen und in das Wasser zu werfen. In der ganzen Gegend herrscht fitzt ein Schreckensregiment. Die Gutsbesitzer und die Verwalter lassen vor der rasenden Wuth der Arbeiter und Bauern alles im Stich und fliehen. Man befürchtet, daß sich die Be wegung ausdehnen könnte, besonders, da einige der höheren Regierungsvertreter Verzagtheit und Schwäche zeigten. Andere Beamten zeigen im Gegensatz zu ihren Collegen eine außtrordenlliche Schärfe und lassen die Bauern, deren man habhaft wird, von den Soldaten schaarenweise prügeln. Die Erregung dec Arbeiter in Moskau soll einen derartigen Umfang angenommen haben, daß der Zar seine Absicht, die Ostertage dort zu verbringen, ausgegeben hat. Verschiedene Minister und andere Würdenträger, unter denen sich auch Herr v. Witte befindet, erhalten fortgesetzt Briese mit Too-S- drohungen. Eine merkwürdige Erscheinung ist es, daß die Agitation einen sremdenfemdlichen Charakter an nimmt, der ihr in gewissem Sinne eine Aehnlichkeii mit der Boxerbeweguug in Chinn gielu. Die russischen Arbeiteragi.atoren haben sogar ihatsächlich ein Losung«, wort der chinesischen Aufrührer übernommen. Ein englischer Fabrikdireklor fand vor wenigen Tagen an einer seiner Thüren einen Zettel angeheftet, durch den die Arbeiter aufgefordert wurden, die „fremden Teufel" zu beseitig n. Es hieß in dem Aufruf, daß die frem- >en Capitalisten, Maschinenbauer und Dirrctoren ediglich zu dem Zwecke in das Land kämen, um aus der Arbeit der großen Masse der Russen Geld zui Vom Landtage. Dresden, 30. April. (Zweite Kammer.) Kapitel 60 handelt von den landwirthfchaftlichen, gewerblichen und Handelsschulen, sowie den allgemrinen Ausgaben für Landwirthschaft und Gewerbe. Nach einem einleitenden Vortrag des Berichterstatters, der u. A. auf die große Ausbreitung der Tuberkulose beim Rindvieh hinweist, begründet Abg. Nudelt seiren Antrag, „die Kammer wolle be- chließen, die Regierung zu ermächtigen, aus dem zur Gewährung von Darlehen an gewerbliche Genossen schaften bestimmten Fonds nicht nur durch Vermittel- ung derartiger Genossenschaften Darlehen an Gewerb- treibende zu gewähren, sondern solche Darlehen auch durch Vermittelung von Gemeinden, die die Gewähr für die Rückzahlung und Verzinsung übernehmen, oder aber den Gemeinden selbst zur Förderung ge werblicher Anlagen vorzuschießen." Abg. Reißmann spricht sich für Unterstützung gewerblicher Fortbildungs- nnd Handelsschulen aus und bittet, auch der Bautzner Handelsschule die Berechtigung zur Ausstellung des FreiwilligenzeugnisseS zu ertheilen. Abg. Kellner wünscht Höhereinstellungen für die Handelsschulen und Aufst llung eines Normal-BefoldungSplaneS für )andelsfchullehrer. — Abg. Richter-Großschönau bittet m Höhereil stellungen für die Webschulen und Ber- staatlichung derselben. Abg. Rollfuß ist gegen die er am vergangenen Morgen an den Unfallfolgen ver- stvrben ist. — Ein in Oberplanitz wohnhafter 21 Jahre alter Bergarbeiter erlitt vorgestern kurz nach 9 Uhr Vormittags auf einem Schachte dadurch, daß er von einem seillos gewordenen Hunte, der einen Haspelberg herlinkam, an die Zimmerung gedrückt wurde, schwere Verletzungen an den Beinen, am Unterleib, Rücken und rechten Oberarm. Der Verunglückte wurde in feine Wohnung gebracht. — Annaberg, 2. Mai. Der „wunderschöne Monat Mai" hat sich in unserem Erzgebirge mit erneutem Schneefall eingeführt. Soweit das Auge reichen konnte, bedeckte Berge und Thälcr am heutigen Morgen eine dünne Schneedecke. — Die Stadtverordneten zu Oschatz haben den Bau eines für die Stadt sehr nöthigen Schlachthofes, dessen Kosten auf 281000 M. festgesetzt sind, zuge stimmt. Man erwartet infolgedessen eine baldige Ver wirklichung les Projekts m>t Bestimmtheit. — Werdau, 2. Mai. Eine 34 Jahre alte Ehefrau von hier ist mit einem 16jährigen Jüngling durchgebrannt. Das liebebtdürstige, im Alter so un gleiche Paar wird bereits seit Sonnabend vermißt und hat man von demselben auch noch keine Spur entdecken können. — In der Cementfabrik von Wiedemann L Voigt in Liebertwolkwitz haben drei Einbrecher dem Kontor einen Besuch abgestattet, den 10 Centner schweren eisernen Geldschrank von seinem Podest her- untergeworfen, eine Wand des feuerfesten Behältnisses durchschlagen und dessen Inhalt, über 1300 M., er beutet. An dem Thatort ließen die Einbrecher zwei große Spitzhacken und einen großen eisernen Hammer zurück, die sie vorher vom Bahnkörper bei Großpösna gestohlen hatten. — Dresden, 1. Mai. In die Gefahr zu er sticken gerietst heute Nacht ein Bediensteter auf der Großen Brüdergasse. Er hatte ein Stearinlicht breu- nend auf seinen Reisekorb gestellt und war eingeschlasen. Das Licht brannte herab und setzte den Korb sammt Inhalt an Kleidungsstücken und Wäsche in Brand, wobei sich bedeutende Rauchmengen entwickelten. Glück licherweise bemerkten die Hausbewohner rechtzeitig die Gefahr, so daß der Unvorsichtige noch gerettet werden konnte. — Dresden, 2. Mai. Das Eindringen eines Photographen in hiesige Schulen und höhere Lehr anstalten unter falscher Flagge bildete gestern Abend den Gegenstand einer längeren Debatte im Stadtver- ordnetenkollegium. Thatsächlich hat sich in den letzten Wochen ein „Ingenieur Bardach" an Kultusminister Dr. v. S ydewitz mit der Bitte gewendet, ihm für die Hnstevung eines wissenschaftlichen Werkes das Photo- giaphiren der Jnmniäume hiesiger Schulen zu gestatten Ec gcb vor, aus Schweden im Auftrage einer wissen schaftlichen Gesellschaft zu kommen, die mit reichen Mitteln für cu: oben angegebenen Zweck ausgestattet sei. Das Königliche Kultusministerium nahm infolge dess n keinen Anstand, dem Manne, der ein fremd- ländisches Derusctr ipiacb und mit behördlichen Em pfehlungen aus Rußland ousg'stallet war, das Photo- g aphiccn zu ei tauben, und auch das städtische Schulamt ertheilte diese Erlaubmß. Der Mann photogrophirte nun in der Kreuzchule, m Neustädter Gymnasium, machen. Da« arbeitende Volk solle sich daran erinnern, baß Stahl und Blei billig sei. Auch der „Köln. Zig." wird auS zuverlässiger Quelle bestätigt, daß man eS in Rußland gegenwärtig nicht mehr mit einzelnen Ausbrüchen der Unzufriedenheit zu thun hat. Die revolutionäre Bewegung stellt sich als eir e durch alle Kreise der Bevölkerung gehende gewaltige Erregung dar, der es auch an planmäßiger Leitung nicht fehlt. Dabei schenken die gebildeten Klaffen der Bewegung ihre fördernde Aufmer ksamkeit. Italien. 26. April. Von der unglaublichen Kor- ruption, die in der Neapeler Stadtverwaltung jahrelang ihr Wesen getrieben hat, gab schon die vor einigen Monaten angestellte Enquete einen drastischen Beweis. Den damals zu Tage geförderten Einzelheiten schließt sich jetzt der Bericht des Untersuchungsrichters in dem Prozesse gegen den früheren Kammerabgeordneten Casale, den ehemaligen Bürgermeister Summonte und den Baudirektor De Siena an. Danach haben diese drei Würdenträger einen ausgebretteten Schacher mit Anstellungen, Konzessionen und Lieferuugsverträgen getrieben. Spezielles Objekt ihrer Ausbeutung bildete die Gasgesellschaft, die Ausgaben von etwa 500000 Lire gebucht hat, über deren Charakter keine ausreichenden Erklärungen abgegeben werden konnten. Es unterliegt mithin keinem Zweifel, daß diese Riesensumme zu Bestechungen ausgewendet worden ist. Man hat Tele gramme ausgefunden, in denen die Direktion sich mit dem Verwaliungsrathe in Paris verständigte über die Gewährung von „Prämien" an den Bürgermeister. Die von Seiten der Gemeindeverwaltung getriebene Ausräuberung ging soweit, daß der Gasdirektor an den Aufsichtsrath berichtete, die Gesellschaft wäre von Banditen umgeben. Aus solchen Vorgängen ergiebt sich, daß in Süditalien die Räuberromantik in jeder Form noch stark in Blüthe steht. Türkei. Ueber eine schauerliche Entdeckung wird dem „B. T." aus Konstantinopel berichtet: Als der Befehl zum Ankerlichten gegeben und der die Arbeit über wachende Osfizier über Bord blickte, um das Erscheinen des Ankers zu beobachten, gewahrte er, an den Armen desselben hängend, eine unheimliche, lange weißliche Masse, die sich zu seinem Entsetzen bei näherer Be sichtigung als ein Knäuel von menschlichen Kadavern erwies. Man stoppte natürlich die Arbeit, benach richtigte den Kommandanten und berieth. Nachdem man zweimal versucht, durch Niederlassen und Wieder heben den Anker von seiner schauerlichen Last zu be freien, ordnete der Kapitän, theils um nicht mehr Zeit zu verlieren und theils um ein peinliches Aus- sehen zu vermeiden, auf seine Verantwortung hin an, die Kette zu sprengen und den Anker fahren zu lassen. Erst von Smyrna aus benachrichtigte er seine Rhederei, wie auch die Botschaft hier. Dr. Constans soll mit dem Vorgehen des Kapitäns sehr einverstanden gewesen sein — eS ist besser die Todten ruhen zu lassen, die Geheimnisse des Bosporus sind manchmal kompro- mittirend — für die Herren desselben. gA> go» 1gg»IZ2» Z2^3"8 5»»7I»7ttg«d!1«>7 27 A2S - 10" 12»« — go»722 gl^iiM 9b- — 10°»— — Zis hi» 9" — 11°' — — 3°"s^ Anlagen der amerikanischen Werften und Maschinen- anlagcn in New Dock Amerika. Aus Ncwyork wird dem „Berl. Tag." ge- meldet: Der Staatselektriker Davis, der die Hinricht, ung des Präsidentenmörders Czolgosz leitete, verschwand spurlos, wenige Tage nach der Hinrichtung. Die An- g hörige > glaubten anfänglich, daß er nur verreist sei. Jcht befürchten sie leinen Tod. Davis erhielt bereits vor der Hinrichtung Drohbriefe. New-Nork, 29. April. Heute Vormittag er- eignetr sich an Bord des Unterseebootes „Fulton" von der Holland-G-selltämsl in der Nähe der Mole von Delaware er. e Explosion. Man glaubt, daß die Explosion durch Gasolins veranlaßt worden ist, wovon 750 Gallonen zu- Speisung der Maschinen an Bord wäre-. Die Explosion erfolgte, während daS Boot sich an der Over fläche des Wassers befand. Der öst lvcrchnche Marine Leutnant Kochen, welcher sich an Boid befand, wurde schwer oerlem «-in Leutnant der Däurmark. Folkething billi'gte die Abtretung der dawlch-westmdischen Inseln an Amerika uE der Bc- dwpung „aß du- Inselbewohner sich fär sie Abtretung austprechen. Tagesgeschichte. Deutsche« Keich. Wie die „Voss Ztg." schreibt, wird von fach verständiger Seite der Fehlbetrag des Reiches im ver flossenen Etatsjahr auf etwa 50 Millionen Mark geschätzt — Die gleiche Zahl wurde schon früher genannt. Der Marme-Oberbaurath und Maschinenbc- iriebs-Direklor Fritz wird auf Befehl des Kaisers nach Amerika gehen, um sich über die Werkstatls- wurde schwcr verletzt, ein amenkannchen Marine, sowie 3 andere Personen er« luten ebenfalls Verwundungen. Die Sreueikommisiion in Newyo k onöff ntlicht eine Liste der direkten Steuern, die von etwa hundert der reichsten Leute Nordamerikas bezahlt wert en. Die FaunUeVanderbrlt sich an der Spitze. G. W. Vanderbilt nczahli 8,000,000 Mk., W. X. Vanderbilt 4,000,000 Mk., Alice Vanderbilt 4,000,000 Mk., A. G. Vander- bilt 2,000,000 Mk., B. C. Vanderbilt 1,000,000 Mk and der „arme" C. Vandectult ,nuc" 400,000 Mk. Carnegie und Rockefeller bezahlen je 4,000,000 Mk' als kompetent in der Sache erachten konnte. Tie Angeligenheit inteccssirt auch außerhalb der Stadt- zrenzen Pirnas insosirn, als Lotze früher derBesitz-r des Gasthofs zum „W ißen Roß" war, der alsdann m den Bcsitz der sozialdemokratisch"« Pirlei überging. Die in B^zug hierauf gemachten Vorbehalte bilden nun die Veranlassung, daß Stadtrath Lotze sich aufs Streiten verlegte. Blutverlust herbei, daß bald darauf der Tod eintrat. — Attenhai«. Durch leichtsinniges Umgehen mit Pferden ereignete sich in unserem Orte ein fchwe- rer Unglücksfall. Ein Gutsbesitzer fetzte daS 10jähr. Mädchen des Fleischers Bochmann auf fein Pferd und schickte dasselbe allein nach der Behausung. Als nun das Pferd allein mit dem Kinde war, fing es an schärfer zu laufen. DaS Mädchen verlor infolgedessen das Gleichgewicht und fiel so unglücklich herunter, daß es ein Bein brach und auch sonst schwere Verletzun gen davontrug. — Nossen, 2. Mai. An das hiesige Amtsge richt wurde die 15jährige Dienstmagd F. aus Nieder dittmannsdorf abgeliefert, die das Wohnhaus ihres Dienstherrn, des Gutsbes. Helfert in Brand gesteckt hatte, um aus der Stellung zu kommen. Das Feuer wurde noch rechtzeitig gelöscht. — Mne Geldstrafe von 100 Mark hat ein Brauerei-Besitzer in Schöneck zuerkannt erhalten, weil der Betreffende einfaches Bier mit einem Zusatz von Sacharin als Weizenbier abgegeben hat. — Zittau, 1. Mai. Auf dem hiesigen Bahn- Hofe, wo gegenwärtig Malerarbeiten ausgesührt wer den, ereignete sich ein schwerer Unglückssall. Der Maler Hermann Kluft stürzte mit einer auf dem Ge- rüst ruhenden Leiter etwa 2^/z Meter herab und fiel so unglücklich auf den Hinterkopf, daß er bewußtlos liegen blieb. Gestern ist dec BedauernLwerihe seinen Verletzungen erlegen. Er hinterläßt eine Wittwe und 6 Kinder. — Grofteuhaiu, 1. Mai. Seit Montag Mit tag, seit länger als drei Tagen, ist hier das 5jährige Söhnchen des Bildhauers Tillack verschwunden. Alle Nachforschungen nach demselben sind vergeblich gewesen. In den umliegenden Dörfern wurde Nachfrage ge halten, der Stadtpark und die Röder wurden abge sucht, nicht der geringste Anhalt ist zur Auffindung des Verschwundenen gegeben. Der hübsche gewcckie Junge trug grauen Anzug und Sammetmütze. — Bärenstein, 1. Mai. Ein Kindesmord macht in den Ortschaften der sächsisch-böhmischen Grenze unseres Erzgebirges von sich reden. Die Gastwirths- ehefrau Enzmann in Pleil verließ am Sonntag mit ihrcm 8wöchigen Kinde ihre Wohnung, ging angeblich in den Wald spazieren, kehrte aber nach kurzer Zeit ohne das Kind mit dem leeren Bettchm wieder zurück. Es wurde bei der Gendarmerie Anzeige erstattet, und nachdem diese den Wald vergebens abgesucht, ließ man den Pleilsr Teich ab, wo denn auch bald der halb nackte Kindesleichnam gefunden wurde. Verschiedene Strangnlationsmale am Halse lassen darauf schließen, daß die Mutter das kleine Wesen erst zu erdrosseln suchte und dann in den Teich geworfen hatte. Die Frau soll die Thai begangen haben, weil daS Kind ihr im Wege gew fen ist und sie hinderte, ihrer Arbeit nachgehcn zu können. — Colmnitz, 1. Mai. Am Mittwoch Nach mittag ist das 11 Monate alte Töchterchen des Land- wirthcs Robert Oswald Böhme in einem in der elterlichen Wohnstube ausgestellten Waschgefäße ertrunken. Die Mutter hatte sich nur auf MmuNn aus der Stube, in w lcher noch ein vierjähriges Kind anwesend war, entfernt. Das verunglück!e Kind hat sich an dem Waschgesäß emporgezogen und ist in dasselbe gefallen. — Colditz, 2. Ma». Beim Heuholen stürzu- die 24 Jahre alte Ehefrau des Gutsbesitzers Thal mann in Seuvahn durch das Balkenloch auf die Scheunentenne und erlitt schwere innere Verletzung»«. — Pirna. Die hiesigen Stadtverordneten halten sich in letzter Sitzung mit einer ganz besonderen Angtlegenheit zu beschäftigen. Nachdem derStadtcoth Lotze schon seit dem 13. Dezember v. I. den Sitzungen snngetsieven war, unterbreitete dec Rath diese Aa- gelegenheit nunmehr dem Stadtverordneten-Kollegium, ?as sich auf Grund d r hierbei einschlagenden Be- stimmungen der Revidirten Städteordnung ab<r nicht — 3« —6», 10« 12« — 3^ — 7«a 10^12" N°!°tl°ndrE g»° _ 12» IO» 2-« NN - »" l0..IO" - 3- 11- _ su A ... LMlauen i. V.-Reicheubach-Dresdeu. kiü-, ' _ NU" 4>3 - -I» ^7 - ^2^10»« 2°o — 4»° «--> 4" 7«° 5'« 70« ^<07» .,12 um ... kkmtl. 3'° ä" 72, 72agbd,o>»,i 8t.kM 321 an _ 7«»^iv2si i°»i2" ttitlenil. 33s tzu 7^0 7»1g32lO22I20S Wülsnd.3" tz-o 8-2gs2ioe»i2i2 i>3 3" 627—SvzssigsiiZl» 122 8t«Mc Msr, —g»sno>i22« isi tNsoIU-V.4"'S*b—9b» 11 »<u2»2 in U'.. A 9" 9°°Nl" Sommer-Fahrplan. eil»,IIl 4°° 7-» 6» 920 M