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's Erscheint Leden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. durch die Post Mk 1,82 frei in'S Haus. ^MW nehmen außer der Expedition auch die Austräger aus MM >5, M MI M, dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- IW Expeditionen solche zu Originalpreisen. fsiv Hohenstein Ernstthal, Gbertnngwitz, Gersdorf, Luga«, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Hohenstein-Ernstthal. Organ aller Oeinernöe-Verrvaltnngen der ninlregenk»en Ortschaften. Freitag, den 30. Mai 1902. 52. Jahrgang. ^»WSW Nr. 122. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Gutsbesitzers Robert Adolf Schubert in Qberlungwitz ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf den 4. Juni 1902, Vormittags 11 Nhr vor dem hiesigen Königliche« Amtsgerichte anberaumt worden Hohenstein-Ernstthal, den 28. Mai 1902. m is. GnAWckn les AchWn AmlMiA Kekanntmachnng. Die unentgeltlichen öffentlichen Impfungen in der Gemeinde Gersdorf finden Montag, den 9. Jimi dss. Jahres für Kinder, deren Familiennamen mit N—V, Dienstag, den 10. Juni für Kinder, deren Familiennamen mit Zf, Mittwoch, den 11. Juni für Kinder, deren Familiennamen mit L—«f, Donnerstag, den 12. Juni für Kinder, deren Familiennamen mit V S, Freitag, den 13. Juni für Kinder, deren Familiennamen mit S cnfangrn, an den oben bezeichneten Tagen vou Nachmittags 4 Uhr au im Gasthof „Sun» TH»/" statt Jmpspflichtig sind 1. diejenigen Kinder, welche im Jahre 1901 geboren wurden und welche nach ärztlichem Zeug nis dir natürlichen Blattern nicht bereits überstanden haben; , > 2. diejenigen Kinder, welche in früheren Jahren geboren wurden und der Jmpfpflicht noch nicht genügt haben, oder wegen Krankheit ärztlicherseits von der Impfung vorläufig befrei! oder in den beiden letzten Jahren ohne Erfolg geimpft worden sind; 3. Aus einem Hause, in welchem ansteckende Krankheiten wie Scharlach, Masern, Diphterie, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündungen oder die natürlichen Pocken herrsche«, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Term ne nicht gebracht werden; 4. Die Kinder müssen zum Impftermine mit reingewaschenem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. « Uachschanlermlne" » für die am 9. Juni a c. geimpften Kinder der 16. Zum dss. I.. für die am 10. Juni a. e. geimrflen Kinder der 17. Juni dss. I., für die am 11. Juni n. c. geimpften Kinder der 18. Juni d. I., für die am 12. Juni a. o. geimpften Kinder der 19. Juni d. I., und für die am 13. Juni c. a. geimpften Kinder der 20. Juni dss. I. von Nachmittags 4 Uhr an festgesetzt. Die Impfung der Schulkinder wird an einem noch zu bestimmenden Tage stattfinden. Alle Eltern, Pflegeeltern und Vormünder von Jmpfpflichtigen werden hierdurch ausgefordert, in den festgesetzten Impfterminen ihre unter 1 und 2 bezeichneten Kinder oder Pflegebefohlenen zur Impfung zu bringen oder die Befreiung von der Impfung durch ärztliche Zeugnisse nachzuweisen. Eltern, Pflegeeltern, Vormünder, welche ihre impspflichtigen Kinder oder Pflegebefohlenen durch Privatärzte impfen lassen, sind verpflichtet, bis Ende September^ laufende« Jahres" mittels der vorgeschriebenen Bescheinigung den Nachweis zu liefern, daß die Impfung ihrer Kinder erfolgt ist oder aaS einem gesetzlichen Grunde zu unterbleiben hat. ... Diejenigen, welche die Führung dieses Nachweises unterlassen, werden mit Geldstrafe bis zu 20 Mark, und diejenig"n, deren Kinder oder Pflegebefohlenen ohne gesetzlichen Grund der Impfung oder Nachschau ganz entzogen geblieben sind, mit Geldstrafe bis zu 50 Mark oder entsprechender Haft Gersdorf Bez. Cemnitz, am 16. Mui 1902. Der Gemeindevorstand Göhler. Bekanntmachung. Aus Anlaß des diesjährigen Schützenfestes — Altstadt — können am Sonnabend, den 31. dieses Monats die Verkaufsstellen für den geschäftlichen Beikehr bis spätestens 10 Uhr Abends geöffnet sein. Für Sonntag, den 1. Juni dieses Jahres wird der Gewerbebetrieb in hiesiger Stadt 1. in allen offenen Verkaufsstellen für die Zeit von Vormittags 11—3 Uhr Nachmittags, 2. in den aus Straßen und Plätzen aufgestellten BerkaufSständen von 3—10 Uhr Nachmittags gestattet. Der Hausierhandel ist an diesem Tage ebenfalls nur von 3—10 Uhr Nachmittags zulässig. Hohenstein-Ernstthal, am 29. Mai 1902. Der Stadtrath. vr. Polster, Kr B ü r g e r m e i st e r. . . . - —— Bekanntmachung. Der 1. Termin Gemeindeanlagen pro 1902 ist spätestens bis 5. Juni a. c. abzusühren. Diens tag, den 3. und Mittwoch, d.n 4. dieses Monats vormittags von 9—12 Uhr findet Vereinnahmung in Ackermann's Restaurant statt. Alle verbleibenden Reste werden dem Bollstreckungsbeamten zur zwangsweisen Betreibung überwiesen. Oberlungwitz, am 29. Mai 1902. Der ttzemeindevorstand. Lieberknecht. So schnell geht es nicht. In England herrscht eine starke Enttäuschung, und dieselbe wird um so schwerer empfunden, als es i bereits die dritte innerhalb weniger Wochen ist. Die erste Enttäuschung erlebten die Engländer, als nach der Beendigung der Borberathungen in Vereeniging d>e Burensührer nach Peätoria gingen, ohne den von den Engländern so heiß ersehnten Frieden mitzubringen. Die zweite Enttäuschung erlebten sie, als auch die Besprechungen zwischen den Bärenführern und Kitchener in Prätoria noch nicht zu dem erhofften Ergebniß führten. Und die dritte Enttäuschung wurde dem sehnsüchtig auf die Friedensproklamation harrenden englischen Volke zu Theil, als auch der am Dienstag abgehaltene Kabinetsrath noch nicht das erwartete Resultat brachte und das Pnrlament zusammentrat, ohne daß ihm die holde Friedensbotschaft übermittelt wurde. So schnell, wie das englische Volk es aus seiner leicht begreiflichen totalen Kriegsmüdigkeit heraus wünscht, ist es also nicht gegangen. Aber freilich, wenn auch zwischen den Burensührern und der eng lischen Regierung noch über einige Punkte Differenzen herrschen, so spricht doch die allerstärkste Wahrschein lichkeit dafür, daß eine Einigung zwischen den beiden Parteien zu Stande kommen und daß sie binnen kürzester Frist zu Stande kommen wird. Auf beiden Seiten ist viel Wasser in den Wein gethan worden und von den ursprünglichen Forderungen hat man viel nachgelassen. DaS bis zum Ueberdruß wiederholte Wort der englischen Regierung von der „bedingungs losen Uebergabe" erscheint angesichts des jetzigen Standes der Verhandlungen als eine lächerliche Renommage. Aber auch die Buren haben sich ge- nöthigt gesehen, auf ihre Hauptforderung, auf die Er haltung der Unabhängigkeit der Burenstaaten, Verzicht zu leisten. Wenn man alle bisher über den Stand der Verhandlungen eingelaufenen Nachrichten zusammenfaßt, die Spreu vom Weizen sondert und den Kern heraus- schält, so ergiebt sich, daß die Forderangen der Buren folgende sind: Sofortige Bewilligung der Selbst- Verwaltung, Amnestirung der Kapausständischen, Garantieen dafür, daß sie ihre Pferde und Waffen behalten und daß die Eingeborenen nicht den Weißen gleich gestellt werden, und endlich die Gewährung von Darlehen seitens Englands zum Wiederausbau ihrer Häuser und zur Wiedereinrichtung ihrer Farmen. Zwischen diesen Forderungen und dem, was die Eng länder bewilligen wollen, bestehen noch einige Differenzen, denn die eiiglische Regierung wügert sich vor allem, den Buren die Selbstverwaltung sofort zu geben, und will den Eintritt dieses Termins auf eine spätere Zeit verlegen. Ferner will die englische Re gierung den Kapausständischen für einige Zeit das Wahlrecht aberkennen und endlich auch die „gemeinen Verbrecher" von der Amnestie auSnehmen. Die Buren haben aber bei den berüchtigten Mekutionen Kitcheners Erfahrungen darüber gesammek, was die Engländer, wenn ihnen dies in den Kram paßt, unter gemeinen Verbrechern verstehen. Ueber diese Punkte steht eine Einigung noch aus, und man darf wohl hoffen, daß die Buren, wenn sie auch ihre Sache im wesentlichen als verloren ansehen, nicht eher aus den Frieden eingeh.n, bis sie in diesen noch streitigen Punkten von den Engländern bindende Zusicherungen erhalten haben. Denn wer mtt den Engländern fertig werden will, muß früh auf stehen. Das ganze Verhalten Englands bei der frivolen Herbeiführung des Krieges und die schwach- volle An, wie es ihn geführt hat, berechtigen zu dem Verdacht, daß es die Buren auch noch bei dem Friedens- schluß übers Ohr hauen wird, wenn ihm dies eben gelingt. Die Kriegsmüdigkeit Englands und seine militärische Schwächung ist aber so in die Augen fallend, daß die Buren garnicht nöthig hätten, unter allen Bedingungen Frieden zu schließen. Im übrigen zweifeln wir, wie schon betont, nicht daran, daß der Friede zu Stande kommen wird, denn keine der beiden Parteien hat Lust, den sür England verderblichen und sür die Buren hoffnungs- losen Krieg weiter zu sühren. In England wird man triumphiren, daß das Endziel, die Unterwerfung der Burenrepubliken, nunmehr doch erreicht werden wird. Und doch haben die Engländer zum Triumphiren keinen Anlaß, denn dieses Ziel ist nur mit ungeheuren Opfern an Gut und Blut, mit einer schweren Schädigung des moralischen Ansehens und einer starken Er- schütterung der politischen Macht Englands erreicht worden. Aber freilich, dies finanzielle, militärische, politische und moralische Defizit Englands ist nur ein schwacher Trost sür die Buren, sür die dieser Krieg, den sie mit so heldenmüthiger Tapferkeit geführt und dem sie so ungeheure Blutopfer gebracht haben, mit dem Verlust ihrer nationalen Selbstständigkeit endet! Der Krieg um Transvaal. London. 27. Mai. „Daily Mail" und „Daily News" stellen fest, daß sämmtliche ministeriellen Blätter in den letzten Tagen den Buren gegenüber cmcn ganz anderen Ton anschlagen als bisher und dem Feinde ge- genüber Menschlichkeit empfehlen. Dem „L.-A." meldet man aus London: Der Korrespondent der „Daily Mail' in Prätoria spricht in einem von gestern datirten Telegramm die Meinung aus, daß, falls die mit Verzicht aus die Unabl>äng-.g. leit einverstandene Majorität der B.lteniüdrer -ich! sehr energisch austritt, wenig Ausücht aut allgemeine Waffenstreckung und glücklichen AuSgae.g der F rede rs- Verhandlungen' bestehe. Die tuenge R.g:emtngSp:e"e dagegen, an der Spitze die .Tiwes' und eder. o da» häufig offiziös arbeitende ,Ne.:rer ch de.