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WWil-WHM MN Dienstag, den 21. Januar 1902. Nr. 16. 52. Jahrgang. den folgenden Tag und HM M M HA nehmen außer der Expedition auch die Au-träger auf kostet durch die Austräger pro Farial M 1Hö MU M^ M MM M^ M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen» durch die Post Mk 1,82 frei ms Haus. Expeditionen solche zu Originalpreisen. sAx HohensteinGrnstthal, Oderlungwitz, Gersdorf» Luga«, Hermsdorf, Dermsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w. Anrtsblntt für das Königliche Amtsgericht und de« Ktadtrath zu Koheustein-Crustthal Ovgcrrr crllsv Gerrreinbe-Verrwaltungerr deu urrrliegerröerr Mutschcrfteir. «SSWMIWW»»»»»'»«N»M»I-—»»»»»—»»»»«« »II II» !I! »WM——WWWMS^SSS^M»»V Auf Blatt 13 des Handelsregisters sür die Dörfer, die Firma Friedrich Dietel in Oberlung witz betreffend, ist heute verlautbart worden, daß der Handelsmann Carl Gotthilf Friedrich Dietel ausgeschieden und der Kaufmann Carl Otto Dietel in Oberlungwitz Inhaber der Firma ist. Hohenstein-Ernstthal, am 18. Januar 1902. R°g ii ivM KSnigliches Amtsgericht. Freitag, den 24. Januar 1902, Nachm. 3 Uhr kommen in dem Gasthaus zur Centralhalle in Gersdorf — dort eingestellt — ein Faß mit etwa 25 Liter Cognae und 2700 Stück Cigarren verpackt, gegen sofortige Baarzahlung öffentlich zur Versteigerung. O IVM Ja kmWsWkk dcs Al. AMMs MM-WW. Vom Reichstage. Berlin, 18. Januar 1902. Bei sehr leerem Hause (es sind bei Beginn der Sitzung kaum 20 Abgeordnete zugegen) wird die Be sprechung der Interpellation betr. Maßregeln gegen die Arbeitslosigkeit fortgesetzt. Abg. Gras Kanitz (kons.) stellt zunächst sest, daß die Lage der Eisenindustrie keine günstige sei, sie sei namentlich der Einfuhr von amerikanischen Fabrikaten der Esten- und Müschinenin'vustrie nicht gewachsen. Wir müßten daher besonders unsere Beziehungen zu Amerika zu unseren Gunsten umzugestalten suchen durch entsprechende Zollerhöhungen gegenüber jenen ameri kanischen Produkten. In Berlin sei nach dem von dem Abg. Stadtrath Fischbeck in der Berliner Stadt- verordneten-Bersammlung erstatteten Bericht von einem besonderen Arbeitsmangel nicht die Rede. Eine zuver- lässige Aebeitslosenstatistik sei dadurch erschwert, daß sich unter den Arbeitslosen stets auch mehr oder weniger Streikende, sowie außerdem Vagabunden be fänden, die überhaupt niemals arbeiten wollten. Inso weit für die Industrie wirklich Arbeits angel bestünde, könne er eine Verpflichtung für Staat und Reich, abzuhelfen, nicht anerkennen, denn gerade die Be günstigungen, welche die Großindustrie bisher auf Kosten der Lavdwirthschaft gefunden habe, habe zu den jetzt beklagten Verschiebungen geführt. Sache der Kommunen werde eS sein, nach Möglichkeit Hilfe zu schaffen, wenn er auch nichts dagegen einwenden könne, daß jetzt der Eisenbahnminister so und so viele Tau sende Waggons und Lokomotiven iu Auftrag gebe. Die Lage unseres Geldmarktes sei augenblicklich durchaus nicht günstig. Er könne cs deshalb auch nicht billigen, daß so viel deutsches Geld in Unternehmungen im Auslande angelegt und sogar unser Botschafter in Konstantinopel veranlaßt werde, seinen Einfluß dort zu Gunsten der Beschleunigung der Konzession für den Bau der anatolischen Eisenbahn geltend zu machen. Verschärft sei die Arbeitslosigkeit besonders durch das Kohlensyndikat und dessen übertriebene Preiserhöhungen. Das Kohlensyndikat habe den von ihm Kohlen br- ziehenden Händlern 10 Mk. Konventionalstrafe äuge- droht sür den Fall, daß sie die Kohlen zu gar zu hohen Preisen Wiederverkäufen. (Hört, hört! Heiter keit.) Es sind auch wirklich Händler deshalb mit 10 Mark bestraft worden, aber es wäre doch interessant, zu wissen, wie viele. Redner beleuchtet dann auch die Thätigkeit des Roheisensyndikats, bas zu so außer ordentlich billigen Preisen nach dem Auslande geliefert habe, während unsere eigenen Werke ihren Roh- eisenbedarf zu hohen Preisen zu decken gezwungen ge- wesen sind. Der Staat sollte seine Machtmittel gegen Syndikate gebrauchen, so namentlich die Eisenbahnver- Wallungen gegen das Kohlensyndikat. Einer zu großen Centralisirung des Arbeitsnachweises müsse er wider- sprechen. In Zeiten der Krise habe ja der Nachweis sein Gutes, aber wenn eS der Industrie sehr gut gehe, liege immer die Gefahr vor, daß der centralisirte Arbeitsnachweis die Leute zu sehr der Industrie und den Städten zuführe auf Kosten des Platten Landes. Man solle hauptsächlich dem.Agentenunwesen steuern. Gegen eine Arbeitslosigkeitsversicherung müsse er sich entschieden erklären, da die sozialen Bcrsicherungslasten, die ohnehin schon groß seien, dadurch noch mehr ge- steigert würden. DaS Schwergewicht lege er jedenfalls auf den neuen Zolltarif, da dieser unsere Industrien und damit auch unsere Arbeiter gegen die ausländische Konkurrenz schütze. (Widerspruch.) DaS Fortbestehen unseres alten Zolltarifs wäre für uns ein Unglück. Der französische und der amerikanische Arbeiter wisse sehr gut, daß die Schutzzöllner die besten Freunde der Arbeiter seien. Widerspruch und Beifall.) Abg. Hofmann (natl.) stimmt dem Grafen Posa- oowsky darin bei, daß die Arbeitslosigkeit nicht eine allgemeine fei, sondern daß es sich im Wesentlichen nur um eine vorübergehende Berdienstlosigkeit handle. Krisen würden immer wiederkehren, wir könnten sie höchstens in ihren Wirkungen abschwächen. Eine gewisse Verpflichtung dazu liege auch dem Staate ob; derselbe müsse die StaatSbauten beschleunigen und dürfe nur einheimische Arbeiter beschäftigen. Auch der Arbeits nachweis müsse ausgestaltet werden, und zwar unter Mitwirkung der Post und des Fernsprechwesens. Die Hauptarbeit falle den Kommunen zu; eine Versicherung gegen die Arbeitslosigkeit halte er für durchführbar auf Grundlage der Berufsgenossenschaften. Man müsse unbedingt die ungelernten Arbeiter von den gelernten und diese wieder untereinander nach Berufen sondern. Es bedürfe auch für die Versicherung eines großen Rahmens, denn sonst bestehe die Gefahr, daß man einen versicherten Arbeiter niemals aus der Stadt, in der er sich gerade befindet, yerausbringen kann. Diese Arbeitslosenversicherung sei aber überhaupt nicht d,e dringendste soziale Aufgabe, dringender sei der Arbeitsnachweis, sowie die Wittwen- und Waisenver- sicherung. Sächsischer Bundesbevollmächtigter Gesandter Gras Hohenthal erwidert aus die gestrige Aeußerung des Abg. Zubeil, daß die Sächsische Staatsbahnverwaltung Arbeiter entlassen habe, mit Verlesung eines Tele gramms des Inhalts, ständig beschäftigte Arbeiter seien überhaupt nicht entlassen worden, sondern vielmehr eine Anzahl solcher Hilfsarbeiter, denen gleich bei ihrer Annahme gesagt wurde, daß sie nur vorübergehend beschäftigt werden würden. Und sogar diesen Arbeitern sei angesichts der Lage Arbeit aus staatlichen Bauten theils schon gegeben, theils zugesichert worden, sobald sich Arbeitsgelegenheit bieten werde. Auch bei der sächsischen Maschinenbauanstalt Hartmann, die bereits im B-griffe stand, eine Anzahl Arbeiter zu entlassen, sei eine größere Anzahl Lokomotiven in Auftrag gegeben, damit der Betrieb nicht eingeschränkt zu werden brauche. (Beifall.) Abg. Gamp (ReichSp.): Nachdem die von dem Staatssekretär eingeforderten Berichte thatsächlich ein? Arbeitslosigkeit in gewissem Umsauge ergeben hätten, wäre es doch wirklich Aufgabe für die Regierung ge- wesen, sich über ein planmäßiges Vorgehen zu einigen. Was Franksurt anlange, so halte er, wenn auch nicht für entschuldbar, so doch für begreiflich, wenn Leute, die Monate lang ohne Arbeit und Brot seien, de- monstcirten und wenn eS dann zu Krawallen käme; aber es wäre da doch offenbar Pflicht der Gemeinde verwaltungen und Gcmeindevertreter in Frankfurt ge- wesen, durch Beschaffung von Arbeitsgelegenheit für Abhilfe zu sorgen. Im Uebrigen müsse man aller- Vings vorsichtig in Bezug auf die allgemeine Vornahme von Nothstandsbauten sein: denn wenn diese erledigt sind, liege die Gefahr vor, daß es dann hinterher erst recht an Arbeitsgelegenheit fehle. Was Abg. Gothem über den Kanalbau gesagt bube, sei schon deshalb hin- fällig, weil zu den Kanalarbeiten ausländische Arbeiter hinzugezogen werden müßten, da diese Arbeiten für unsere Arbeiter zu schwer seien. Abg. Zubeil habe gemeint, die Staatsregierung habe ja auch eingegriffen, als im Frühjahr im landwirthschaftlichen Osten eine Nothlage entstand. Er sür seine Person erkenne diese Exemplifikation durchaus als richtig an. Wenn kleine Betriebsunternehmer, Handwerker, Arbeiter arbeitslos seien, fo meine er, daß auch da die Regierung unter stützend eintreten müsse, und wenn der Staatssekretär sage, nicht das Reich, sondern hauptsächlich die Kom- munen müßten helfen, so beständen darüber Zweifel, ob sür eine solche Heranziehung der Kommunen eine Rechtsgrundlage vorhanden sei. Für die Versicherung gegen Arbeitslosigkeit würden die Bsrufsgenossenschaften um so weniger die richtigen Träger sein, als du Arbeitslosigkeit ja gerade immer beruf-weise grassire; Venn daran sei kein Zweifel, daß in der stoßweisen Pro duktionsvermehrung und dem daraus folgenden Uebel die Umwandlung so vieler Betriebe in Aktiengesell schaften mitschuldig sei. Im Gegensatz zu den Sozial demokraten sehe er in der Abkürzung der täglichen Arbeits zeit kein Mittel gegen die Arbeitslosigkeit, denn bei verkürzter Arbeitszeit wurden zwar in den Fabriken im Allgemeinen mehr Arbeiter eingestellt, aber bei Eintritt ungünstiger Konjunkturen erst recht Arbeiter auf die Straße geworfen werden müssen. Wenn es sich einmal um eine vorübergehende, recht günstige Konjunktur hän sele, würde er nichts dagegen haben, daß alsdann über sie Frage der Verlängerung der Arbeitszeit ein Mit bestimmungsrecht eingeräumt werde. Bei der Landwirth lcbast würden die Arbeiter im Falle von Arbeitslosigkeit nicht entlasten, da trage der Arbeitgeber das Risiko der Konjunktur. Man solle sür die Industrie durch Gesetz vierteljährliche Kontrakte vorschreiben, wechselseitige viertel jährliche Kündigung, die auch nicht durch Vertrag aus- grschlosten werden dürfe. Staatssekretär Graf Posadowsky: Der Vorredner hat hingewiesen auf die im Frühjahr erfolgte Unterstützung der in Noth geiathenen Landwirthe im Osten. Daraus ersieht man wieder, daß es sich hier um eine Landes und nicht um eine Reichsangelegenheit handelt; das Reich kann lediglich mit den ihm etatmäßig verfügbaren Mitteln die Arbeiten in seinen Betrieben fördern. Wollen Sie etwa eine wesentliche Verstärkung der Flotte beschließen (Heiterkeit) und wollen Sie außerdem — denn das wäre nöthig, damit wir nicht noch eine ungünstigere Finanz lage bekommen — neue Steuern beschließen, so würden wir uns natürlich ernsthaft überlegen, ob wir solche Vor schläge annehmen sollen. Wir können aber doch nicht einschreiten auf Gebieten, die zu der Zuständigkeit oer Einzelstaaten gehören. Eine Reform der Armengesetz gebung, wie sie Herr Gamp auch verlangt, ist im Wege. Es wird im preußischen Ministerium des Innern über ein solches Reformgesetz verhandelt, dasselbe kann aber in dieser überlasteten Session nicht mehr vorgelegt werden Es kann sich dabei nur darum handeln, die Stävte für die Armenlasten direkter heranzu,ziehen zu Gunsten des platten Landes. Die Freizügigkeit gedenke er weder mittelbar, noch unmittelbar zu beschränken (Beifall links) Mit polizeilichen Mitteln werden wir es nie erreichen, die Arbeiter, die sich in der Stadt besser gelohnt glauben, aus dem platten Lande zu halten. Der Staatssekretär bittet schließlich, die Zustände nicht unnöthiger Weise düsterer zu schildern, als sie in Wirklichkeit seien. Abg. Lenzmann (sreis. Votksp) macht sür die Krise di? Syndikate und den Zickzackkurs der Regierung ver antwortlich, wie er namentlich in den nationalen Fragen hervorgetreten sei. Der Industrie müsse er zur Ehre nachsagen, daß sie Alles gechan habe, um ihre Arbeiter so viel und so lange als möglich zu halten. Die So zialdemokraten versündigten sich an unseren Arbeitgebern, wenn sie diese immer als herzlos und grausam hinstillten. Notl wendig sei vor Allem die Rückkehr zu einer ver ständigen Handelspolitik, die unseren Arbeitern nicht die Arbeitsgelegenheit raube und die ihnen auch nicht das Brot vrrtheuere. Abg. Dr. Hahn (fraktionslos) versichert dem gegen über, daß ohne die Bismarck'sche Wirtschaftspolitik ein großer Theil unserer Arbeiterschaft überhaupt ohne Eristcnz sein würde. Eine sichere Arbeitsgelegenheit würden wir unseren Arbeitern nur gewährleisten können, wenn wir uns durch eine Wirthschafts- und Handelspolitik, wie seine Freunde es wünschten, unabhängig vom Auslande machen Habe die Gesammtheit aber und die Pflicht, dem Einzelnen Arbeit zu schaffen, dann habe es auch das Recht, dem Einzelnen den Ort anzuweisen, wo er zu ar beiten habe. (Zuruf des Abg. Singer: In Ketten!) — Montag: Fortsetzung. Sächsisches. Hoheastem-Srustlhal, 20. Januar 1902. Mttheilvagen von allgemeinem Interest« werden dankbar ent gegengenommen nnd eventl. jonortrt. — Hohenstein-Ernstthal, 20. Januar. In welch leichtsinniger Weise mitunter mit Schießwaffen umgegangen wird, konnte man gestern auf einem hie- sigen Saale beobachten. Mehrere junge, zum Theil noch fortbildungsschulpflichtige Burschen, die sich zur Tanzmusik dort aufhielten, machten sich mit einem ge ladenen Revolver zu schaffen. Plötzlich entlud sich das gefährliche Spielzeug und die Kugel traf den am Nebentische sitzenden Schablonenschneider G. Bermuth- lich ist das Geschoß vorher an einen harten Gegen- stand geprallt, denn anders kann man sich nicht er klären, daß G. zwar eine starkblutende Wunde am Hinterkopfe, eine ernstliche Verletzung aber nicht da- vvngetragen hat. Der anwesende Polizeibeamle ver anlaßte die Festnahme zweier der betheiligten Burschen, und bei Durchsuchnng der Taschen fand man bei dem leichtsinnigen Schützen noch einen weiteren Revolver, sowie dazugehörige scharfe Patronen. Als Besitzer der Waffen wurde der Weberlehrling Terpe ermittelt, der sich nunmehr wegen fahrlässiger Körperverletzung, unerlaubten Waffentragens und, weil noch fortbildungs schulpflichtig, auch wegen seiner Theilnahme am Tanz vergnügen zu verantworten haben wird. — Der Gewerbeverein Neustadt hielt gestern Nachmittag noch einmal die Abendunterhaltung ab, welche er bereits 8 Tage zuvor daselbst veran staltet hatte. Der Saal des Neustädter Schützenhauses war zum Erdrücken voll. Die Unterhaltung war hauptsächlich sür die Kinder bestimmt, doch hatten sich auch viele Erwachsene eingestellt. Den meisten Bei fall ernteten wieder die Darsteller des Weihnachts märchens. Der Gewerbeverein hatte einen geschickten Griff gethan, daß er die Aufführung für die Kinder möglich machte; man sah es den Mienen der Kleinen an, wie sehr sie bei der Sache waren. — Ein 15jähriges Mädchen, von hier gebürtig, welches erst vor einigen Tagen eine Freiheitsstrafe verbüßt hatte, wurde heute von der Polizei abermals festgenommen. Es hatte versucht, durch allerhand be trügerisch: Manipulationen einen hiesigen Geschäfts mann um drei Mark baares Geld zu bringen. Dem letzteren kam aber die Sache verdächtig vor, und er erstattete Anzeige, als er das Schwindelmanöver durch schaute. — Kuhschnappel. Wie bereits gemeldet, wurde der hier wohnhafte Maler Berger in Oelsnitz verhaftet. Berger hat dem Vernehmen nach eine An zahl Sparkassenbücher gefälscht, dieselben als ächte ver- ssäudet und dadurch mehrere Geschäftsleute in und »ei Lichtenstein schwer geschädigt. — St. Egidien, 18. Jan. Der vorigen Herbst von einem hiesigen Jagdpächter durch einen Schuß in den Kopf verletzte Gutsbesitzer H. von hier, welcher es nur einem Zufall zu verdanken hat, daß er mi dem Leben davongekommen ist, ist nun vollständig wieder hergest-llt und sind ihm von Seiten deS un glücklichen Schützen 500 Mark Abfindungssumme ge währt worden. (L.-C. A.) — Waldenburg. Drei falsche Einmarkstücke md innerhalb 8 Tazen bei der Briefannahme deS Kri« erlichrn Psstamts hierselbst beschlagnahmt worden. Diese Falschstücke tragen da- Münzzcichen die Jahres zahl 188 t and ergeben ein Mindergewicht von 1^ Gramm. — Glauchau, 18. Jan. In der heute Vor mittag abgehaltenen gemeinschaftlichen Sitzung des Raths und der Stadtverordneten wurde an Stelle des verstorbenen Kommerzienrath Boeßneck Herr Stadto. Pflugk in die Bezirkrversammlmig gewählt. Auf An regung seitens eines Rathsmitgiieds bringt der Vor sitzende sodann die Angelegenheit eines Genesungsheims zu einer Vorbesprechung. Es sei, wie er ausführt, die Möglichkeit vorhanden, daß in der Bezirks- versammlung die Anfrage ergehe, ob die Stadt aus ihren Mitteln ein Genesungsheim erbauen werde, oder ob ev. ein Bezirksgenesungsheim in der Stadt Glauchau errichtet werden solle, wozu die Stadt einen Platz im Rümpswald zur Verfügung hätte. Unter der Voraus setzung, daß der Stadt auf tue Verwaltung der nöthige Einfluß eingeräumt werde, wäre er dafür, auf ein eigenes städtisches Heim zu verzichten und für ein BezirkSgenesungshcim ein Areal unentgeltlich zur Ver fügung zu stellen, welches hinter dem ForsthauS links von der Straße nach St. Egidien gelegen fei. Ein Weg vom Karolabad nach dem Rümpfwald mit Schatten spendenden Bäumen sei bereits ins Auge ge faßt. Herr Pflugk kommt auf die Entwickelung zu sprechen, welche die Frage bis jetzt genommen hat, ist aber gegen unentgeltliche Abtretung d.'S Platze-, weil die Stadt nicht mehr Rechte als die anderen städti schen Gemeinwesen werde erhalten können. Herr