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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger HcwpL- «nd TlMSzeMng Kr die Stadt rmd Den AmtsgerLchtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dtri» Fettung erscheint täglich mit ««»nähme der gesetzlichen Sonn- »nd Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich SO Rps-, bei Liefenmg frei HavS SS «pi. PastbeWg monatlich 2.50 NM. Dir Behinderung der Ltrserimg rechtfertigt > Seinen ««sprach auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungsauSgab« für Abholer tiigltch S—S Qhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätz« bei Wiederholungen nach ' YneiSlisee Nr. L — Für üaS Erschein«! von Anzeige« t« HKtmmMn Nummern not an bestimmten Plätze« keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vorm. l0 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mshr. Hanhtschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz: Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich iür den Hetmatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz: iür Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. V.: 2250 Geschäftsstellen: Albertstiaß« 2 und Adolf-Httler-Straße 4. Fernruf 518 und 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist Has Mr DeröstonMäuns der amtlichen Dekanntmachnnge» der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des EtadLrarss M Pulsnitz rmd Les EenreMderates W Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amts. Gerichts Pulsnitz, sowie des KiusWamte» zu Kamenz Nr. 150 Donnerstag, den 30. Juni 1938 90. Jahrgang Unterredung Cianos mit Lord Perth Großzügiges Eingehen Francos auf englische Wünsche In einer StellunMahme zu einer Unterredung des rMlienischen Außenministers Graf Ciano mit dem eng- - tischen Botschafter Lord Perth wendet sich -der Direktoi des .„Giornale d'Italia" unter der Ueberschrist „Die Gren- ! zen des Einflusses" gegen Entstellungsversuche. So be haupteten gewisse Linksblätter, daß Lord Perth in drohen- ! der WM Italien für die Bombardierungen in Spanien ' mitverantwortlich gemacht und die italienische Regierung zu einer.energischen Jnterbention bei Francoaufgeforderi habe. In.Zurückweisung diHer Entstellungsversuche schreib, „Gisruale. d'Jtalia", zweifellos habe Lord Perth auch einige ruhige Worte über die durch die Bombardierunx der rotspanischen Häfen durch nationalspanische Flugzeug» geschaffene: Lage gesprochen, eine Lage, die gewissen Krei sen den Vorwand zu neuen dunklen Spekulationen biete Es sei auch^möglich, daß der englische Botschafter du italienische Regierung aufgefordert habe, ihren Einfluß gel tend zu machen, um von Franco eine Aenderung der Ar, des von ihm geführten Luftkrieges zu erreichen. Mar könne aber -auch auf Grund vorliegender Informationen die von Graf Ciano erteilte Antwort aufzeichnen Diese Antwort sei nicht etwa improvisiert worden, son- : dcrn bestätige -die stets von Italien befolgten Richtlinien , ebenso sehr wie sie der wahren militärischen und poli- : tischen Lage Nationalspaniens Rechnung trage. Die Beziehungen zwischen Italien und Natjoval spanien beruhten vor allem auf.der strikten Achtung voi der politischen .Unabhängigkeit Spaniens und seine« Bürger. Soweit es sich mit dieser Achtung vereinbaren lasse verfehle es Italien nicht, einen unaufdringlichen Einfluß im. Sinne der Mäßigung und der Sache der internationa- Der-Hauptuniersuchunhsausschuß Lis -Londoner Nicht- i s.K u n gs a us schu ss e s kann nach einer ganzen Leihe von Fehlschlägen nun wenigstens einmal einen Erfolg »erblichen. ^Nachdem die „fehlenden Instruktionen" der sowjet- Mischen Vertreter endlich und nach langen Schwierigkeiten ein- etroffen sind, ist das Ergebnis erzielt worden, dcO England, Frankreich, Deutschland, Italien und Sowjetrutzlavd zunächst in mal je -ein Fünftel der Kosten für die Einsetzung des Kon rollapparates -tragen: daß die Russen es an Einwänden nicht chlen ließen, ist bei ihrer Einstellung selbstverständlich. Sie «eigene« sich cheispielsweisc bisher, zu den Kosten für Unier ringung und Kerpjlcgung der Freiwilligen in den Evakuie- ungslagern bcizutragen. Ob die Russe« mit ihrer Verzögerungstaktik ihren rot- panische» Freunden einen Dienst orrvcisen, ist die zweite Krage. Nach den letzten Meldungen des nationalen Heeres- -erichterstatters dauert der Vormarsch der nationalen Truppen « allen Fronten a«. Mit steigenden Verlusten wächst auf setzten der Rotspanier die Nervosität, die unter anderem -«r»us zu ersehen ist, daß das „Außenministerium" in Barce- on, die Abberufung seiner Botschafter in London ind Paris zu erwägen scheint, weil ihre Politik im Gegensatz u den Absichten der Regierung in Barcelona stehe. Entsprechend der Verschlechterung der militärischen Lage pitzt sich in allen Teilen Rotspaniens die wirtschaftliche : agezu, was zu den verschiedenartigsten Folgen führt. Eisen- whnverkehr wird gesperrt, Reisende werden belästigt und das -ivile Leben in den Städten hört nach und nach restlos auf zu »ulsieren. Die Auswirkungen der Lage in Spanien sind in >en verschiedenen europäischen Staaten naturgemäß verschieden. Ls mehren sich auch inEnglanddie Stimmen, daß man den panischen Parteien die Anerkennung als Kriegführenden nicht rätte verweigern sollen. Sir Lindley sagt dazu in der ,T > me s". daß die Regierung dann nicht in die mißliche Lage wn Auseinandersetzungen gekommen wäre, wie üe letzt im kn ZrMmmermrbeit --auszuüben. Ein 'solcher Einfluß chabe aber klare und -verständliche Grenzen, die Italien -niemals Zu überschreiten beabsichtige. Die Kriegführung und die Anwendung der Waffen müsse beispielsweise ausschließlich der Entscheidung des imtionalspanischc« Kommandos überlassen bleiben, Denn dieses Kommando sei alkin für den Ausgang dieses gro ßc» nationalen Ringens verantwortlich. Jeder fremd! Schritt > wäre ein-unerlaubter Einmischungsversuch unt «jw Geste, Äic jener Unabhängigkeit widersprechen würde die.Italien-achte und in Spanien zu -achten beabsichtige Das nationalspanische Kommando habe nicht britische sondern Konterbandeschifft bombardieren lassen, die mb ihrer improvisierten Flagge und ihren Waffenladungcr den «Krieg verlängerten. Wre Bombardierung stelle als« -einen VcrtciBigungsalt für Lie spanische Nation dar. Eraf Ciano habe jedoch, wie das -halbamtliche Blat »abschlisßend betont,-Lord Perth über einige, den berech tigten Wünschen der -britischen Negierung .entsprechend! Maßnahmen unterrichten können, die General Francc chereits aus eigener Initiative getroffen habe. Hieraus »ergebe ffjch, daß General Franco ungeordnet habe, das »«in Angriff auf -in Fahrt befindliche englische Schiffe ver- nmedeniwerde und soweit wie möglich die-englische Flagge in den «otspanifchen Häsen eine Ausuahmebehandluna -erfahre. Schließlich hake Franco der Einrichtung voii FaerhÄffen in Sowjetspanien zugestimmt,' die von Schiffen -mit einwandfreier Ladung ungehindert ausge sucht werdM könnten. Diese überaus wichtigen Maßnah men stellten schon «sfeusichUich Ausnahmen in jener Ver- teidigungsMockade Lar, die Franco um Spanien errichtet habe. ^uleryauS bei der Besprechung des Schutzes britischer Schiffe m der Tagesordnung sind. Der „Messaggero" in Rom fetzt sich für die Zu- :vlLnnung des Kriegsrechtes an Franco ein, ba nur damit den ^fahren des spanischen Konfliktes und der Quertreibereien >er-Bolschewisten erfolgreich begegnet werden könne. Die roten Freunde der spanischen Bolschewisten in Frank- eich -merken natürlich nur noch nicht, woher der Wind weht. Der rare Gcwcrkschaftspapst Iouhauxhat vom französischen Ninisterpräsidemen kurz und eindeutig die Oeffnung der >yrenäcngrenze verlangt. Er begründete das damit, aß die Sicherheit Frankreichs und seine Grenze bedroht sei. Es st leider sicht bekannt, welche Antwort der Ministerpräsident einem Gewerkschaftsleiter gegeben hat. Reichstagung -er Auslan-s-euische« Ausruf des Gauleiters Bohle. Gauleiter Pohle hat zur VI. Reichstaaung der Ausländs deutschen in Stuttgart einen Aufruf erlassen in dem es u. a. heißt: „Ausländsdeutsche, Männer der Seesahrt! Die VI. Reichs- tagung der Ausländsdeutschen, die vom 26. 8. bis 4. 9. IM in unserer Stadt Stuttgart stattfindet, steht im Zeichen de, Wiedervereinigung der deutschen Ostmark mit dem Reich. Dies, große geschichtliche Tat unseres Führers Adolf Hitler wir!, ihren sichtbaren Ausdruck in Stuttgart einmal darin finden, daß die Fahne der ehemaligen Landesaruppe Oesterreich nun, mehr als Traditionsfahne der Auslandsorganisation von mi, übernommen werden wird, und zweitens darin, daß wir zury ersten Male eine große Altzahl unserer deutschosterreichischen Volksgenossen aus dem Ausland als Reichsbürger begrüßen können. Die VI. R.cichstagung in Stuttgart soll den Grundstein legen zur großdeutschen Volksgemeinschaft im Ausland. Su soll ein erneutes Bekenntnis des gesamten Auslandsdeutsch tums zum nationalsozialistischen Deutschland und zu unserem Führer sein." Sanoeispartner, 0ie sich ergänzen Die soeben aufgenommenen Wirtschaftsbesprechungen zwi schen Deutschland und der Türkei lenken die Aufmerksamkeit auf den Warenaustausch der beiden Länder miteinander hin. Daß starke und gesunde Nationalwirtschaften eine feste und sichere Grundlage für den Neubau der Weltwirtschaft sind, vaS beweisen die Handelsbeziehungen zwischen der krisenfesten deutschen Nationalwirtschaft und der unter der Führung Ata» lürks gekräftigten türkischen Volkswirtschaft. Deutschland ist heute der weitaus wichtigste Kunde und Lieferant der Türkei. In der Ausfuhr der Türkei nach Deutschland steht an erster Stelle die Lieferung von Obst und Südfrüchten. Sodann ist die Türkei ein wichtiger Lieferant von Textilrohstoffen, und zwar von Wolle und Baumwolle. Darüber hinaus gelangen Felle und Häute, Chromerze, Hülsenfrüchte, Oelkuchen, Eier, Teppiche und andere mrkische Landesprodukte nxich Deutschland. Deutsch land führt nach der Türkei hauptsächlich Textilien, Eisenvor» erzeugnisse, Eisenwaren, chemische Produkte, Fahrzeuge, elektro technische Waren, optische und feinmechanische Erzeugnisse sowie zahlreiche andere Fertigwaren aus. Im Zusammenhang mit dem gewaltigen Aufbauprogramm der Türkei dürste in den nächsten Jahren die Bedeutung Deutschlands als Lieferant für den türkischen Handelsvertrags partner noch an Bedeutung gewinnen. Die Jndustrialisierungs- politi? der Türkei dürste in den nächsten Jahren ganz erheblich weiter vorwärtsgetrieben werden, geht doch das Streben dieses Landes und seiner klugen, tatkräftigen und modern ge sinnten Politiker und Wirtschaftssührer dahin, sich weitgehend selbst zu versorgen. Mit diesem Streben ist jedoch nach türkischer Angabe nicht die Absicht verbunden, den Staat zu einem Aus fuhrland industrieller Fertigwaren zu machen, sondern viel mehr einen Beitrag zur Steigerung der heimischen Kaufkraft zu leisten. Seltene Offenheit aus Englan- Jndcntum ist weder Nation noch Religion. Im „Evening Standard" behandelt der Publizist Thomson die Judenfrage mit einer Offenheit, wie sie bis her iu den Spalten der in dieser Hinsicht im allgemeinen sehr zurückhaltenden englischen Presse nicht anzutrcffen war. Thomson kommt zu der Feststellung, daß die Judengegncr- schaft keineswegs auf ein besonderes Land beschränkt sei. In Frankreich schwele sie immer unter der Oberfläche, und nichts in der Geschichte könne zu dem Glauben verleiten, daß in England die Toleranz den Juden gegenüber tief ver wurzelt sei. Eduard I. habe die Juden aus England hinaus gejagt, und 400 Jahre hindurch hätten sie nicht nach England zurückkehren dürfen. Frage man nach dem Grund für jene immer wiederkehrenden Verfolgungswellen, so müsse man fest stellen, daß die Juden iveder eine Nation noch eine Religion seien. Sie seien von jedem etwas und wüßten sich infolgedessen in eine Welt der Nationen nur schwer einzu gliedern. Die Juden seien eine Mißbildung, „gemischt mit jeder Kasse, aber in keiner aufgcgangen", seien sie ein unverdauter Teil, der Unordnung Hervorrufe. Sie seien orientalischen ckrsprungs, verlangten aber, da sie lange in Europa gelebt hätten, als ein westliches Voll behandelt zu werden. Die Juden schrien zu laut und bestünden zu sehr auf dem Mitleid der Welt. Zum Beispiel sei ein Fehlurteil an einem jüdischen Qfsizier in der französischen Armee zu einer Sensa- ion sür die ganze Welt geworden. Diejenigen, die mit Dreyfus ympathisierten, sollten sich einmal fragen: „Würden wir von >em ganzen Fall f» Viel gehört haben, wenn Dreyfus ein Christ, lewesen wäre?" An anderer Stelle sagt Thomson von den Juden, daß sie ohne örtliche und nationale Tradition im Verdacht stm.den, die Tradition und sogar die Stabilität derjenigen NatG-.en zu unterwühlen, die ihnen Gastrecht gewährten. In Engtz-.-d sehe man deutlich, wie sie sich in extremer Politik bemtigien. Zusammenfassend warnte Thomson vor einer zu starken jüdischen Einwanderung nach England und gab den Juden den Rat, sich nicht mit umstürzlerischen politischen Ansichten zu identifizieren. WWWWM Gefahren erkennen, heißt sie überwinden. Augen auf im Straßenverkehr! Mach Fehlschlägen erster Erfolg Freiwllligentcansport finanziert — Nervosität in Rotspanien Was das Ausland sagt