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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt« und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dkl- Zeitung erschein« täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feirrtao» ^.^--MgbpntS betrüg, bet Abholung wöchentlich SV Rps, bei Lieferung frei Haus «Sip, Postbezug monatlich 2.50 RM. Di-Behinderung der Liefern«« rechtfertigt «nm Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungsauSgabe sür Abholer ""chwittagS. Preise und Nachlaßsütze bei Wiederholungen nach VreiSliftr Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt« Plätzen kein- Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen btS norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschristletter: Walter Mohr, PulSnttz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnttz- Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D. A. V.: 2250 Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße -1. Fernruf 518 und 55' v« Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates -« Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 147 Montag, den 27. Juni 1938 90. Jahrgang Wahre Feierstätte des Volkes Weihe der Grenzlandfeierstätte Schwarzenberg. Staatsminister Fritsch spricht Der Gau Sachsen hat bereits eine Anzahl von sehr schönen Feierstätten, aber jetzt' hat er im Zusammenwir ken von Partei und Staat die schönste erhalten, die schönste vielleicht des ganzen deutschen Vaterlandes. Schwarzenberg, die kleine malerische Stadt im Erzge birge, die viele 100 000 Volksgenossen aus Sachsen und dem Reich im letzten Winter bei der Feierohmd-Schav kennen und lieben gelernt haben, hat diese Grenzland-' feierstätte erhallen. Hoch über der Stadt liegt sie, mitten im Fichtenwald des Erzgebirges, am Hang des Rockel mann, des Berges, von dem man über Burg und Stadt Schwarzenberg weit hinaus blicken kann in unser Erz gebirge, weit hinaus auch über die Grenze hinweg ins sudetendeutsche Land. Am Sonntag waren viele 10 000 Erzgebirgler zur Weihe nach Schwarzenberg gekommen. Die Weihe war verbunden mit einem Kreisappcll der NSDAP, des Grenzlandkreises Aue, der am Sonnabend zahlreiche Sondertagungen der Kreisämtcr und der Gliederungen in Schwarzenberg abhielt. Und so waren bei dem Fest akt die Uniformen der Gliederungen unter den etwa 25 000 Teilnehmern der Weibe am Sonntag besonders stark vertreten. Mit Staatsminister Fritsch, Landeskultur- Walter Salzmann, Generalarbeitsführcr von Alten, Gau- geschäftsführcr Müller, Kreishauptmann ^-Brigadeführer Popp waren zahlreiche andere Vertreter der Partei, der Behörden und der Wehrmacht bei der Einweihung zuge gen. Fanfaren des Arbeitsdienstes verkündeten den Be ginn der Feier. Mit geschultertem Spaten marschierten Ehrenabordnungen des Arbeitsdienstes auf der weiten Bühne auf. Nach einem Weihespruch zogen hoch oben von der Höhe her etwa 300 Fahnen der Parieigliederungen in die Feierstätte ein. In chorischer Musik und Kernsprüchen wurde der Sinn dieser Feier umrissen, dem Führer galt der Dank des Arbeitsdienstes, der die Jugend aufrief, an dieser Feier teilzunehmen, und dann kam diese Ju gend mit ihrem Lied auf den Lippen. Und sie gedachten der Toten der Bewegung, gedachten der Opfer des Kamp fes um die Freiheit. Die vielen Zehntausend stimmten dann mit ein in das Gelöbnis des Arbeitsdienstes und der Jugend, weiter zu arbeiten am Aufbau des deutschen Vaterlandes. Staatsminister Fritsch nahm dann aus der Hand eines Arbeitsdienstführers den geschmückten Spaten entgegen, mit dem der Reichs- stalthalter zu Beginn des Werkes den ersten Spatenstich getan zum Zeichen seiner Vollendung. Der Minister knüpfte an diese Handlung seine Weiherede: So ist dieser Spaten Symbol für Werk und Wille. Als der Reichsstatthalter ihn hier zur Arbeit übergab, da waren noch die letzten Zeichen einer Notzeit zu über winden. Das Werk schien schwer, an seiner Wiege aber stand der Wille, der für jede schöpferische Tat ent scheidend ist. Und eine schöpferische Tat können wir dieses Werk nennen, denn es ist der Ausdruck einer neuen Zeit. Auf dem Boden und mit den Kräften unserer Hei mat in diese wunderschöne Landschaft eingefügl, soll die Klarheit unseres Wollens und die Weite unserer Gedan ken einen sinnbildlichen Ausdruck in ihm finden. Hier hat die junge Mannschaft unseres Arbeits dienstes Schaufel um Schaufel zusammengetragen, ohne Lohn, als Ehrendienst am deutschen Volk. Und mit dieser Arbeit vereinte sich das Können deutscher Werk männer und Baumeister. Sie schufen gemeinsam, was die Gestaltungskraft des Künstlers sich erdachte. Tas drückt sich auch im Antlitz dieses Werkes aus: So wie es vor uns liegt, die Wucht des gewaltigen Aufbaues, und die klare schlichte Form seiner Linie», ist es wie ein Sinnbild der Gemeinschaft, die alle Men schen deutschen Blutes gleich verbindet. Die Ewigkeit des Granits aber ist wie die Härte unseres Willens, aus dem das Werk erwuchs. Nun ist es vollendet, und rch habe für den Gauleiter Dank zu sagen allen, die schaffend an ihm beteiligt waren. „In dieser Feierstätte soll die Seele einen Sonntag der Sonntag eine Seele haben", war das Wort des Ru fers von vorhin. Damit ist die Aufgabe am besten ge kennzeichnet. In den Feierstunden der Gemeinschaft soll das innere Leben und Erleben unseres Volkes neu ge weckt, soll der deutsche*Mensch an den Born der uner schöpflichen Schätze unserer deutschen Kultur hingesuhr! werden. Da aber Kultur immer sichtbarer Ausdruck eines inneren Erlebens ist, sollen diese Feierstunden nicht nur eine äußere Entspannung von der Arbeit des Alltags bringen, sondern ein höchstes seelisches Erlebnis sein, das die Gemeinschaft jeden innerlich erfühlen läßt. Die Feierstätte steht in einem Teil unserer Heimat, in dem die Sitten und Bräuche unserer Väter, die mit der Landschaft verwachsene wechselvolle Geschichte, ganz besonders bewußte Tradition sind. Stark wie die duntlen Tannen und Fichten auf diesen Bergen, wurzeln die Menschen dieses Grenzlandes in ihrer Heimat, und wie in diesem Bauwerk,- das aus hartem Granit für ewige Zeiten in den Heimatboden eingefügt ist, Fels und Erde eins geworden sind, so sollen auch die Menschen dieses Landes in Treue und Verbundenheit eins mit ihrer Hei mat sein. In diesem Zusammenhang gedachte der Mini ster der geistigen Verbundenheit mit den Sudetendeutschen So weihe ich denn, fuhr der Minister fort, im Namen und im Auftrag des Gauleiters und Reichsstatthalters oft Grenzlandfeierstätte Erzgebirge mit dem Wunsch, oaf sie eine Stätte höchsten völkischen Erlebens und eim Brücke über die Reihen der Generationen in eine wein Zukunft sein möge. Ich übergebe sie ihrer Bestimmung eine wahre Feierstätte des Volkes, ein Mahnmal der Ge genwart an die Zukunft und ein ewiges Denkmal de: Kraft unseres Polkes zu sein. Im Anschluß an die Rede wurde ein Begrützungstelcgramm des Führers verlesen. Das Frankenburger Würfelspiel Damit war die Feierstätte ihrer Bestimmung über geben. Mit der ersten Ausführung des „Frankenburger. Würfelspiels" wurde die feierliche Einweihung abgeschlos sen Das Werk des jungen nationalsozialistischen Dich ters Eberhard Walfang Möller, das bereits während der Olympiade auf der Dietrich-Eckart-Bühne viele Hun derttausende begeistert hat, das seither auf vielen anderen deutschen Freilichtbühnen große Erfolge hatte, wurde auch den Menschen des Erzgebirges zu einem unvergeß lichen Erlebnis Der Spielleiter Herbert E. Wendler hatte mit über 700 Mitwirkenden packWde Massenszenen in Kostümen jener Zeit geschaffen. Namhafte Schauspieler wirkten in den tragenden Rollen mit, genannt seien nur Bruno Decarli vom Dresdner Staatstheater, und der Musikzug der SA.-Standarte 105 gab im Verein mit erz- gebirgischen Chören den musikalischen Rahmen. Herzlicher Beifall dankte allen für diese wunderschöne Aufführung. Der Arbeitsdienst und die Gliederungen der Be wegung zogen dann mit ihren Fahnen in langen Ko lonnen durch die Stadt. Staatsminister Fritsch nahm den Vorbeimarsch ab und ein Heimatabend von „Kraft durch Freude" in der Krauß-Halle beschloß den Schwar zenberger Feiertag. Der Gauleiter zur Eröffnung Der Gauleiter und Reichsstatthatter Martin Mutsch mann, der zur Zeit mit Reichsleiter Dr. Ley und anderen führenden Persönlichkeiten der Partei an einer Reise mit dem KdF.-Schiff „Wilhelm Gustloff" und am Kongreß für Freizeitgestaltung in Rom terlnimmt, sandte anläß lich der Weihe der Grenzlandfeierstätte Erzgebirge am Rockelmann bei Schwarzenberg, die zusammen mit dem Appell der Kreisleitung Aue am 25. und 26. Juni statt findet, ein Telegramm. Er brachte darin feine Glück wünsche zur Feier und seine kameradschaftliche Verbun denheit zum Ausdruck. Im gleichen Sinne telegraphierte der Gauleiter an die Ortsgruppe Werdau der NSDAP, zur 15-Jahrfeier und begrüßte besonders die Alte Garde. Den^reichtum anAultur zumehren Aunft und Volk — Den Reichtum an kulturellem Besitz dem deutschen Voll zu mehren, diese große Aufgabe hat sich der Nationalsozialismus gestellt. Die Gründe und Maxime seines Handelns zur Erreichung dieses Ziels, das nur Teilzicl ist im großen Aufbauwerk, kennzeichnete Reichsminister D r. Goebbels in einer großen Rede anläßlich der Gaukulturwoche in Danzig. Zugleich war diese Gaukulturwoche Symbol für die kulturelle Ver bundenheit zwischen Danzig und dem Reich. „Vier Aufgaben", so erklärte der Minister, „waren uns bei der Uebcrnahme der Verantwortung aus dem Gebiet der kulturellen Neugestaltung ausgegcbcn. Wir mußten die kulturschassenden deutschen Menschen in einer festgefügten Organisation zusammcnfassen, um sie einheitlich und diszipliniert zum Wohle von Volk und Staat zum Einsatz zu bringen. Wir mußten dem deutschen Kulturschaffen die innere Verbindung zu den neuen Werten und Inhalten der deutschen Politik vermitteln und es mit der tiefen weltanschau lichen Klarheit des Nationalsozialismus erfüllen. Wir mußten die Rolle, die der Staat dabei zu spielen hatte, genau und unmißverständlich umgrenzen, und zwar dahingehend, daß er selber Kunst weder schaffen konnte, noch ihre geistigen Wachstumsgesetze und Entwicklungsmöglichkeiten einengen, dagegen aber ihr großmütiger und weitherz,ger Auf traggeber. Anreger und Förderer sein wollte. Wir mutzten dem künstlerischen Schaffen selbst von der Politik her jenen heißen und leidenschaftlichen Impuls geben, der immer am Anfang großer kultureller Blütcperioden stand, sie gewissermaßen einleitete, antrieb, ihnen die Richtung und das Ziel zeigte." Dr. Goebbels in Danzig Die erste Aufgabe sei ihrer fast endgültigen Lösung zu- gcsührr worden. Schwieriger sei es gewesen, das künstlerische und kulturelle Leben, das sich früher abseits von der politischen Gestaltung entwickelte, in ein inniges und fruchtbares Ver- hältnis zum Volke selbst zu bringen und es mit den Werten und Ideen des Nationalsozialismus zu erfüllen. Um dem neuen Geist zum Durchbruch zu verhelfen, mußten Schcingrößen der Vergangenheit, Nichtskönner und Dilettan ten diesem Zuge weichen. „Vor allem aber", so erklärte Dr. Goebbels nachdrücklich, „konnte es der Nationalsozialismus nicht weiterhin dulden, daß Juden auf irgendeinem Gebiet des öffentlichen Lebens das deutsche Kulturbcwutztsein repräsentierten." Im weiteren Verlauf seiner Rede scheute sich der Minister nicht, davon zu sprechen, daß die Staatssührung in fenen Zeiten manche falschen und am Ziel vorbeigreifenden Vor stellungen von der Lehre des Nationalsozialismus abwehren mußte. Mi, aller Schärfe stellte Dr. Goebbels auch jene Reak tionäre bloß, die sich hinter Schlagworten verschanzten, jenen Schlagworten, daß eine autoritäre Staatssührung die geistige Freiheit des künstlerischen Schaffens einenge und eine solcher maßen geführte Kunst zur Tendenzkunst herabgewürdigt werde und ein Absinken jeglicher künstlerischen Leistung und damit das Ende aller Kultur bedeute. Alle autoritären Maßnahmen, alle Organisationen deS künstlerischen Schaffens hätten darum nur den einen Zweck, im Künstler ein gesundes Gefühl gegenüber den Interessen des Volkes und im Volle ein gesundes Gefühl gegenüber det Kunst zu erwecken. „Denn das Volk", so stellte Reichsminister Dr. Goebbels unter starkem Beifall seiner Hörer fest, „hat durchaus einen gesunden Instinkt, für, echte Leistung! Sein Ge°