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Pulsnitzer Anzeiger Dhorner Anzeiger DMtpt- und Toaes^eituna Mr e wtadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Anzeiger Ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des «tavLrates zu Pulsuitz usd des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen der Amts- bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen stad an den ErscheinungStagen biS norm. 10 Uhr aufzugebe». — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, PulSnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Verantwortlich für den Hetmatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. V: 2280. Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 818 und 550 Dtei» Leitung erschein: täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Flerlage. 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Diese Kundgebung auf dem da mit eingeweihten neuen, monumentalen Ausmarschplatz Königsbergs, dem Erich-Koch-Platz, dokumentierte in ein drucksvollster Weise die herzliche und feste Kamerad-, schäft, die in dem Soldatenland Ostpreußen Pa rieh und Wehrmacht verbindet. Auch Rudolf Heß, der schon einmal in seiner bekannten Königsberger Rede vor drei Jahren in der Hauptstadt der Nordostmark ein star kes Bekenntnis des Friedenswillens ablegte, stellte unter jubelndem Beifall fest, daß die Ostpreußen ein Volk von Soldaten sind, die gemeinsam auf Vorposten gegen den Bolschewismus stehen, ganz gleich, ob sie den braunen oder den grauen Rock tragen. Es war ein prächtiges Bild von symbolischer Kraft, als zu Beginn der Kundgebung der aus Bataillonen des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegsmarine zusammen- gesetzre Marschblock der Wehrmacht mit klingendem Spiel und wehenden Feldzeichen in den breiten Mittelstreifen des Aufmarschplatzes einmarschierte, während rechts und links davon gleichzeitig die Fahnen der Parteigliederun- gen einrückten. Dann erklang leise das Lied vom guten Kameraden, während die Fahnen und Standarten sich zum Gedenken an die Toten des Weltkrieges und der Bewe gung senkten. Gauleiter Erich Koch meldete dem Stellvertreter des Führers, daß neben den hier angetretenen Gliede rungen in ganz Ostpreußen die Bevölkerung angetreten sei, um gemeinsam den Jubiläumstag des Gaues zu be gehen. Dieser Aufmarsch sämtlicher Parteigliederungen, der Wehrmacht und des Arbeitsdienstes dokumentiere die innere Kraft und Geschlossenheit des Vaterlandes. „Mel den Sie dem Führer", so schloß Gauleiter Koch, „daß in dieser Provinz eine bis zum äußersten Grenzwinkel ge schlossene nationalsozialistisch ausgerichtete Bevölkerung steht. Dann ergriff der Stellvertreter des Führer; .von ianganhaltendem Beifall begrüßt, das Wort zu seinen Ausführungen, die immer wieder von spontanem Beifall unterbrochen wurden. Nudolf Heß überbrachte zu Begum seiner Ansprache den Parteigenossen des Gaues Ostpreu ßen und an ihrer Spitze Gauleiter Koch die Grüße und Glückwünsche des Führers. Sie alle hätten im Gau Ostpreußen eine große Arbeit geleistet, deren schönster Erfolg nicht nur der Aufbau dieser Grenzmark des Rei ches sei, sondern auch die Gemeinschaft des Glückes und der Freude. In einem Vergleich der Zeit vor zehn Jahren und heute umriß Rudolf Heß die Entwicklung, die dank des Einsatzes der alten Kampfgenossen der Gau Ostpreußen und das Reich genommen haben. In den Mittelpunkt der weiteren Ausführungen stellte er die Kameradschaft der Partei uud der Wehrmacht „Angesichts der Bataillone der jungen deutschen Wehrmacht vor uns", so sagte Rudolf Heß, „können wir gerade auch an der Geschichte unserer Armee ermessen, welche Bedeutung diese vergangenen zehn Jahre haben: Ein kleines Heer war nach dem Zusammenbruch entstanden, eine Insel der Disziplin, aber schwach an Zahl, ohne tragende Idee. Es war voraus- zusehcn, daß es fortgespült würde, wenn die rote Flut des Marxismus und Bolschewismus in den Massen des Volkes aufschäumen würde, und es war erst recht vorauszuseycn, daß dieses kleine Heer - so beschränkt in der Zahl der Maschinen- aewehre, beschränkt in der Zahl der Feldgeschütze, ohne schwere Artillerie, ohne Tanks, ohne Flugzeuge und all das andere, das zu einem modernen Heer gehört — es war erst recht vor auszusehen. daß dieses Heer einem Gegner einen verzweifel ten, tapferen Kampf liefern, aber auf die Dauer nicht würde standhalten können. Das teuflische Instrument des Versailler Vertrages unterband ja jeden ernsthaften Versuch, zu neuer, wirtlicher Macht zu gelangen. Niemand unter den Verantwortlichen glaubte es verant worten zu können, sich über die militärischen Klauseln des Versailler Vertrages in großem Stile hinwegzusetzen, und sie hätten es auch nicht verantworten können; denn überall saßen ja die Verräter im eigenen Volke, bereit, jeden Verstoß gegen die Vertragsbestimmungen hinauszuschreien in die Welt. Im Reichstag selbst saßen sie! Sie gaben nicht eher Ruhe, bis jedes Geheimnis der Landesverteidigung vor ihnen und da mit der Oefsentlichkeit preisgegeben wurde — sie trieben Lan desverrat unter der Biedermannsmiene des „besorgten Volks- Vertreters"! Mit den geringen bewilligten finanziellen Mitteln ver mochte zum Beispiel die Marineleitung nicht einmal das zu bauen an Kriegsschiffen, was uns selbst laut Versailler Vertrag zustand. Ein paar Kleine Kreuzer und ein Panzerschiff stell ten die gesamte moderne deutsche Flotte dar! Und auch diese wieder in ihrem Kampfwert beeinträchtigt durch die Bestim mungen von Versailles — auch diese wieder an das Ausland verraten in ihren Konstruktionsdetails, in der Geschwindig keit, im Aktionsradius, in der Schußweite der Geschütze — an das Ausland verraten durch niederträchtige Parlaments anfragen eigener sogenannter Volksvertreter. Ohne Nationalsozialismus wehrlos Kurz, Deutschland verfügte insgesamt über eine Streit- macht, die bis i» alle Einzelheiten allen Gcncralstäben der Welt bekannt war, eine Streitmacht, Heren Stärke kaum für einen Kleinstaat auögcreicht hätte. Es schken ewig hierbei ver bleiben zu wollen, und es wäre ewig hierbei verblieben, wenn nicht zur rechten Zeit noch der Nationalsozialismus gekommen wäre. (Stürmischer Beifall.) Deutschland wäre wehrlos geblieben, wenn nicht der Nationalsozialismus die Voraussetzung geschaffen hätte für das Entstehen einer neuen, großen Wehrmacht — wenn nicht der Nationalsozialismus das Voll mit einem neuen Geist er füllt hätte, mit dem Willen, sich zu wehren, wenn er nicht aus einem Volk der Pazifisten wieder ein Volk der Sol daten gemacht hätte — wenn nicht der Nationalsozialismus den Verrätern den Boden entzogen hätte im Volk — wenn er die Verräter nicht dorthin geschickt hätte, wohin sie gehören, in die Konzentrationslager! (Stürmische Zustimmung.) Nur mit dem nationalsozialistischen Volk konnte der Füh rer es wagen, unter Hinwcgsetzung über den Versailler Ver trag erst heimlich auszurüsten und dann offen auszurüsten. Erst mit dem nationalsozialistischen Volk konnte der Führer es wagen, die allgemeine Wehrpflicht zu erklären, konnte de« Führer es wagen, in das Rheinland einzurücken und die West-; grenze zu befestigen. (Lebhafter Beifall.) Erst gestütrt auf das nationalsozialistische Voll konnte der Führer den Flottenvertrag abschlietzen und an den Bau von Schissen gehen, die wirklich allen modernen Anforderungen entsprechen. Erst mit dem nationalsozialisti schen Volk vermochte der Führer eine der stärksten Luftwaf - fen der Welt aufzubauen! Was hätte der Reichslag früherer Sorte gesagt, wenn der Führer auch nur den zehnten Teil dessen für den Aufbau der Wehrmacht als Forderung aufgestellt hätte, was er tat sächlich baute! Im Reichstag der Abgeordneten des Volks- Verrats wären wir vermutlich heute nach fünf Jahren mit der Debatte über die erste Rate noch nicht fertig. Unsere Wehr macht wäre noch immer ein schwacher Notbehelf! So aber be sitzen wir eine Wehrmacht, von der niemand mehr Zweifel hegt, daß sie eben kein Notbehelf ist. (Jubelnde Zustimmung.) Das Volk hinter der Wehrmacht Wir sind nicht zuletzt stark, weil der Geist des VolkcS hinter der Wehrmacht besser ist denn je. Ihr alle hier seid ein kleiner Ausschnitt aus diesem Voll, seid ein kleiner Ausschnitt aus dieser Wehrmacht, und ihr seid gemeinsam die Trager des neuen Geistes — des Geistes der großen Kameradschaft, der Hingabe an Deutsch- land, der Opfcrbereitschaft für Deutschland, der Liebe zu Deutschland und der Liebe zu seinem Führer," „Die letzten Wochen erst", so führte Rudolf Hetz weiter aus, „hätten wieder bewiesen, wie gut die deutsche Führung sei. Die Güte dieser Führung hätte sich gezeigt in der Tat und vor allem auch im Nichtstun! (Stürmische Beifallskund gebung.) Dieses „Nichtstun", dieses Nichtprovozierenlassen be deutete die Wahrung des Friedens für uns und ganz Europa. (Erneuter Beifall.) Wir wissen, daß zur gleichen Zeit anderwärts Mobil machungsorder aus Schreibtischen lagen! Hätte das Tun an derwärts wirklich zum Kriege geführt, wie die Provokateure erhofften: das Ergebnis wäre gewesen, daß die Tätigkeit von vielleicht Millionen aus Zerstören umgestelli worden wäre - auf Zerstören mit den raffiniertesten und furchtbarsten Mit teln, die je Menschenhirne für diesen Zweck erdachten. Wer den Weltkrieg an der Front miterlebt hat, habe einen Begriff be kommen von der Fähigkeit des modernen Menschen im Zer stören, wenn seine Tätigkeit aus Zerstören konzentriert wird! Appell an den guten Willen Nicht umsonst habe ich, so betonte Rudolf Heß, bereits vor Jahren von hier aus mich an die Frontkämpfcrder Welt gewandt mit einem Appell, zusammenzuwirken, aus daß eine zweite Katastrophe dieser Art verhindert wird. (Beisall.) Ich wußte, daß dieser Appell bei den Frontkämpfern auf fruchtbaren Boden fallen müsse, und er ftt aus fruchtbaren Boden gefallen! Aus allen Teilen der Welt kam die Zu stimmung, und erst letzter Tage Waren Frontkämpfer aus Süd afrika bei mir in Berlin zu Gast, die ihre Fahrt uvcr die Schlachtfelder Frankreichs nach Deutschland eine Pilgerfahrt nannten, getragen vom „guten Willen". Ich wünschte, der gute Wille würde auf allen Seiten den Sieg davontragen. (Beifall.: Aber leider ist dieser gute Wille nicht überall vorhanden! Wie fehr man sich in der übrigen Welt bemüht, uns immer wieder klarzumachen, daß dieses neue Deutschland sich nicht der Liebe aller erfreut — das wissen wir. Und wenn ich feststcllte, daß die neue Wehrmacht nicht hätte entstehen können ohne den Nationalsozialismus, so wis sen wir auch, daß andererseits der Nationalsozialismus aus die Dauer nicht bestehen könnte ohne diese neue Wehrmacht. (Stürmischer anhaltender Beifall.) Gerade die nationalsozialistischen Errungen schaften dieses neuen Deutschlands sind es, die vielerorts mit höchstem Mißfallen betrachtet werden. Man sagt sich: „Die reden ja nicht nur vom Sozialismus, sondern sind in der Tat Sozialisten! (Beifall.) Wohin soll das führen, wenn das Schule macht! Wohin soll das führen, wenn die eigenen Arbeiter eines Tages auch Schönheit der Arbeit, KdF.- Reisen, Theatervorstellungen, billige Volksautomobile usw. fordern!" Und gerade die sogenannten sozialistischen Staaten sind es, die uns mit dem meisten Haß bedenken! Wer die Auswirkung gen ihres angeblichen Sozialismus kennt, den wundert es nicht,, daß sie uns hassen, die wir wahre Sozialisten sind. Bei uns gibt es kein Stachanow-System — ein Antreibesystem, das! trotz allem den Verfall nicht aufhält und den Hunger nicht ver hindert. Wir brauchen nicht die Ausländer auszuweisen, die erzählen können, wie es in der übrigen Welt aussieht. Wir bringen nicht allmählich alle Landsleute um, die im Auslande waren und ein Bild im Kopfe tragen, mit dem die Zustände tm eigenen Lande nicht verglichen werden dürfen. Das marxistisch.bolschewistische Rußland aber tut das! -