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Freitag, den 10 Juni 1988 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger ykr. 133 — Sette 4 Dresden. Waldbrand. Von Heidebesuchern wurde kn Jagen 61 des Staatsforstrevrers Weißer Hirsch nahe der Haidemühle ein Waldbrand entdeckt. In vorbildlichem Einsatz haben Wanderer die Flammen ausgcschlagcn und ko großen Schaden am Volksvermögcn verhindert. Die Drandspuren lassen darauf schließen, daß das Feuer nur durch gewissenlose Raucher entstanden sein kann. Radebeul. Wochenendhaus ausgeplün dert. Von unbekannten Tätern wurde in ein im Ortstcil Zitzschewig gelegenes Wochenendhaus eingebrochen. Das Häuschen wurde völlig ausgcplündert. Die Einbrecher nahmen alles mit, von der Bettwäsche angcfangen bis zum letzten Suppenteller. Rochlitz. Weiterer Brückenbau. Nachdem erst kürzlich eine neue Eisenbahnbrücke in Rochlitz fertiggestelli wurde wird für die neue Straße Rochlitz—Poppitz eine neue Brücke über den Bahndamm hinweg gebaut. Damit verschwindet ein Bahnübergang, über den sich ein über aus lebhafter Verkehr bewegt; die Schranke muß durch schnittlich im Tag- und Nachtbetrieb täglich Mimal her untergelassen werden. Zwickau. Fünf Schornsteine gesprengt. Fünf Schornsteine auf dem Gelände der ehemaligen Max- Hütte wurden nach umfangreichen Vorarbeiten von Riesaer Pionieren umgelegt. Vier der Riesen — von den Essen waren zwei 55 Meter, je eine 45, 40 und 35 Meter hoch — stürzten zur gleichen Zeit zusammen, der fünfte fiel wenige Minuten später. Alle legten sich in der vorgesehenen Rich tung um. Bad Brambach. Weihe des Beamtenerho- lungsheims. Das Erholungsheim des Rcichsbun- Ses der Deutschen Beamten „Haus Grenzwacht" am Hengstberg, das bereits seit einigen Wochen über hundert Gäste beherbergt und damit seiner Aufgabe dient, wird am 14. Juni durch den Neichsbundführer Neef die feier liche Methe erhalten. Schönlinbe (Böhmen). Hartnäckiger Ausbre cher. Der 21 Jahre alte Einbrecher Josef Ackermann aus Heiligenlreuz konnte nach einer aufsehenerregenden Jagd in Schönlinde sestgenommen werden. Ackermann, der im Amtsgericht in Großschönau t. Sa. eine Ge fängnisstrafe abbüßte, war aus dem Gefängnis ausge brochen und am 25. Mai in Rumburg wegen schwerer Körperverletzung neuerdings festgenommen worden. Der Verhaftete entfloh jedoch auch aus dem Numburger Be zirksgericht und trieb sich seitdem im nordböhmischen Nie« derland umher, wo er mehrere Einbrüche und Diebstähle verübte. Bei einer von der Gendarmerie in Schönlinbe durchgeführten Razzia wurde der Ausreißer gestellt und nach längerer Verfolgung, als er sich bet einem Sprung über ein Hindernis verletzt hatte, nach heftiger Gegenwehr sestgenommen. Bei der Verfolgung trug einer der Gen darmen eine Verletzung davon. Gefolgschaft- und Schwcrbeschädigtenzählung Die diesjährige Gefolgschaftszählung soll nach einer Verordnung des Reichsstatthalters wie stets am 1. August dieses Jahres vorgenommen und wieder mit einer Schwer beschädigtenzählung verbunden werden. Bei Betrieben, die an diesem Tage vorübergehend ruhen sollten, sind die Beschäftigtenzahlen vom vorhergehenden Tage, gege benenfalls von der Vorwoche anzuaeben. Der TroSengnmd, Misch Mr Sachse« Auf dem Norddeutschen Geographentag in Bremen, wo viele bekannte deutsche Geographen Vorträge hielten, befaßte sich als einziger Studienrat Dr. Pfalz, Rochlitz, mit dem Sachsenland. Er hielt einen Vortrag „Der Trok- kengrund, ein neuer Taltypus am Rande des mittelsäch sischen Berglandes* und machte damit einen größeren Kreis von Sachverständigen auf eine besondere Art von Tälern aufmerksam, die bei Rochlitz typischer als anderswo entwickelt sind. Es gibt hier kleine Täler, die das ganze Jahr hindurch kein Wasser, keine Quelle aufweisen. Ge nauere Untersuchungen haben ergeben, daß diese Täler auch kein Grundwasser führen. Trotzdem verstehen aber die Bauern, diese Trockengründe nutzbar zu machen. Ehrenschutz sür SterMslerte Sterilisation ist ein Unglück, kein Ehrenmakel. Das bringt mit aller wünschenswerten Deutlichkeit ein Urteil zum Ausdruck, das jüngst ein sächsisches Gericht gefällt hat. Bei einer besonderen Gelegenheit machte der Ange klagte A. dem Volksgenossen B., der wegen erblicher kör perlicher Mißbildung sterilisiert worden ist, in rohen Wor ten den Vorwurf der Unfruchtbarkeit. Das Gericht sah durch die vernommenen Zeugenaussagen den Tatbestand einer öffentlichen Beleidigung nach §8 185,186,200 StGB, als gegeben an und erkannte gegen den Angeklagten auf zwei Monate Gefängnis. In dem Urteil wird betont, daß für die Strafzumessung erschwerend sei, daß hier ein Volksgenosse wegen der Tatsache seiner Unfruchtbar machung in der öffentlichen Meinung herabgesetzt wurde. Oie Heiraisbeihilfen -er OAF. Die Voraussetzungen für die Gewährung der Heiratsbei hilfe haben eine wesentliche Auflockerung zugunsten der wei b- lichen DAF.-Mitglieder erfahren. In erster Linie ist bemerkenswert, daß nunmehr die Deutsche Arbeitsfront eine Heiratsbeihilfe gewährt, auch wenn die betreffende Volks genossin ihren Arbeitsplatz nicht aufgibt. Infolge der neuen Fassung der Bestimmungen kann eine weiterarbeitende Volks genossin auch nach der Eheschließung noch die Anwartschaft aus Heiratsbeihilfe erreichen. Ebenfalls kann die Heiratsbei- hilfe auch noch bei späterem Ausscheiden aus dem Beruf auf Grund der bis zur Arbeitsaufgab« geleisteten Beiträge ge zahlt werden. Für diejenigen Arbeitskameradinnen, die nach dem 1. Mai 1938 die Ehe schließen, werden nunmehr folgende Bestimmun gen maßgebend sein: Weibliche DAF.-Mitglieder erhalten, wenn sie sich verheiraten, aus Antrag eine einmalige Heirats beihilfe. Bei Antragstellung ist eine standesamtliche Urkunde beiznbringen. Die Höhe der Heiratsbeihilse beträgt nach min destens dreijähriger Mitgliedschaft und Leistung von 36 Mo natsvollbeiträgen aus einem Arbeitsverhältnis 30 RM. Die ser Betrag erhöht sich für weitere 24 Monatsbeiträge um 10 RM. Mit Gewährung der Heiratsbeihilse erlischt jeglicher Leistungsanspruch aus den bisher gezahlten Beiträgen. Bleibt die Antragstellerin trotz Inanspruchnahme der Hei ratsbeihilfe weiterhin erwerbstätig, so rechnet die Mitglied schaft zur Deutschen Arbeitsfront vom Zeitpunkt der Verheira tung ab neu Wird die Heiratsbeihilfe nicht beantragt, kann die Auszahlung auch noch bei endgültiger Arbeitsausgabe und damit verbundenem Ausscheiden aus der Deutschen Arbeits front erfolgen Der Berechnung solcher Anträge werden die dis zur Arbeitsaufgabe geleisteten Vollbeiträge zu Grunde ge legt. Der Antrag auf die DAF.-Beihilfe ist spätestens acht Wochen nach Arbeitsausgabe unter Vorlage des Mitglieds buches, einer entsprechenden Bescheinigung des Arbeitgebers und einer standesamtlichen Heiratsurkunde einzureichen. Z I^Neueste Drahtberichte Der zweite Mörder des Weimarer ^-Mannes in der Tschechoslowakei festgenommen Prag. In der Nähe von Hirschenstand Lei Neudeck i. E. wurde am 2g. Mai beim Grenzübertritt ein verdächtiger Mann festgenmnmen, der Lei näherer Ueberprüfung der Papiere jetzt als Ler von den reichsdeutschen Polizeibehörden fieberhaft gesuchte Mörder des ^--Mannes Kallweit namens Petar Forster erkannt wurde. Dieser Forster, der 1911 in Geisheim i. B. geboren wurde, und nach Amberg zuständig ist, steht im Verdacht, zusammen mit dem inzwischen in Weimar Hingerich teten Bargatzky den ^-Rottenführer Kallweit des Konzen trationslagers Reichenfeld bei Weimar, der Leide bei der Arbeit bewachen sollte, von rückwärts überfallen und mit einer Schaufel oder einem ähnlichen Werkzeug erschlagen zu haben. Während es gelang, Bargatzky zu ergreifen, konnte sich Forster allen Nachforschungen entziehen. Nunmehr befindet er sich bis zur weiteren Entscheidung in der Auslieferungshaft beim Kreisgericht in Eger. Der nationale Heeresbericht Salamanca. Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurden an der Teruel-Front weitere Ortschaften und ver schiedene wichtige Höhen besetzt. Auch an der Castellon»Front rückten Lie Nationalen weiter vor. Durch ein Unwetter sind jedoch die Delesonverbindungen gestört, so daß die augenblick lich erreichten Stellungen nicht angegeben werden können. Der Heeresberichterstatter Les nationalen Hauptquartiers schreibt, Laß die Bolschewisten an der Deruel-Front allein im Äava- lambre-Gebirge 30 000 Menschen zusammengezogen haben. Außerdem stehen ihnen zahlreiche sowjetrussische 12,4-cm--Ge schütze zur Verfügung, die die nationalen Stellungen unaushöv- lich beschießen. Trotzdem konnten die Nationalen dank über legener Führung Vordringen. Neue Moskauer Nichteinmischungs-Sabotage London. Die für den heutigen Freitag vorgesehene Sitzung des Hauptausschusses ist abgesagt worden, weil es längere Zeit erfordert, um die entgegengesetzten Ansichten über die Wiederherstellung der See-Kontrolle in Spanien zu er sehen. Bekanntlich hatte Sowjetruhland eine dahingehende 'Forderung gestellt, so daß Lie neue Vertagung des Nicht einmischungsausschusses den sowjetrussischen Manövern zuzu schreiben ist. Unterstützung Chinas durch Frankreich? Paris. Die „Actton Francaise" weiß über chinesisch französische Fühlungnahme zur Erlangung einer Unterstützung Frankreichs im chinesisch-japanischen Krieg zu berichten. Dabei berichtet sie über die Rolle des jüdischen Kolonialministers Mandel. Verschiedene japanische und englische Zeitungen — so schreibt das Blatt— hatten ermittelt, Laß der von Tschiang- kaischek entsandte Sonderbeauftragte für Moskau vor seiner Abreise nach der fowjetrussischen Hauptstadt mehrere Be ratungen mit Lem französischen Kolonialminister im Beisein des chinesischen Botschafters in Paris gehabt habe, um eine finanzielle Hilfe Frankreichs, sowie die Entsendung von mili tärischen Beratern nach China zu erbitten. ReichsMtterdienst, Ausgabeort Dresden kür Sonnabend, 11. Juni 1938: Winde von wechselnder Stärke aus westlicher Richtung, meist wolkig, anfangs nicht gewittrige Schauer, dann langsame Beruhigung, mäßig warm. Der MeM als Zwischenträger Keine Uebertragung der Manl- »nd Klauenseuche durch Wild Ueber die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche werden -ft vollkommen falsche Behauptungen verbreitet. Es wird be sonders ost betont, daß Rot- und Rehwild an der Maul- und Klauenseuche erkrankt sei und so diese Seuche weiterverbreite. Wie der Eaujägermeister mitteilt, trifft dies nicht zu. Es steht -jedoch fest, daß diese Seuche hauptsächlich durch den Menswe« als Zwischenträger verbreitet wird. Nach den vom Reichsjäqer- Meister eingehakten Gutachten besteht allerdings die Möglich, keit. daß die Seuche auch beim Rot- und Rehwild auitretev kann. Da aber wildlebende Tiere für Haustierleuchen wenig empfänglich sind und der Ansteckungsstosf unter der Einwirkung von Licht und Luft ganz wenig widerstandsfähig ist, könnnen Erkrankungen nur einzelne Ausnahmen sein. Eine Uebertra gung der Seuche vom Wild auf Vieh ist überhaupt noch nie bekannt geworden. Tatsächlich sind in Deutschland in der Zeit von 1881 bis 1937 nur in zwei Fällen Rehe an der Maul- und Klauenseuche erkrankt. Nach den Erhebungen des Reichsjägermeisters wurde bei der jetzigen Verbreitung der Seuche lediglich im Kreis München- Gladbach ein Reh in freier Wildbahn als von der Maul- und Klauenseuche befallen erkannt und erlegt. Bei allem übri gen wegen Krankheitsverdacht erlegtem Wild wurden niemals Maul- und Klauenseuche, sondern meist äußere Verletzungen oder andere Krankheiten sestgestellt. In Sachsen ist nur im Kreise Borna ein in einem Kuhstall gehaltenes und mit Kuhmilch genährtes Rehkitz von den an der Seuche erkrankten Kühen angesteckt worden. Alle anderen Behauptungen haben sich als unwahr erwiesen. 2m übrigen sind die Jäger angewiesen, alles irgendwie krank erscheinende Wild abzuschießen und alles Fallhild sofort an das Landes veterinäramt zur Untersuchung einzusenüen. Vorsorgliche Brandbekämpfung Die neueste Maßnahme: Regelmäßige Tcichschau. In den letzten Jahren sind auf dem flachen Lande von den Gemeinden mit Hilfe des Neichsarbeitsdienstes vorbildliche Feuerlöschteiche und Löschwasserstellen angelegt worden, die eine schnelle und zweckmäßige Brandbekämpfung erwog- Uchen. Diese Anlagen erfüllten jedoch nur ihren Zweck, wenn sie durch ständige Pflege in brauchbarem Zustand erhalten bleiben. In einem an alle Polizeibehörden gerichteten Nundcrlaß wird sestgestellt, daß es öffentliche Pflicht ist, alle vorhandenen Löschwasserstellen, insbesondere neuangelegte Feuerlöschteiche, nicht nur vor mißbräuchlicher Benutzung, fahrlässiger oder gar mutwilliger Beschädigung zu schützen, sondern in best möglichem Zu stand zu erhalten. Eltern sind sür Schäden, die ihre Kinder verursachens verantwortlich. In dem Rundettaß wird weiter ungeordnet, daß alle Lösch Wasserstellen einheitlich zu kennzeichnen sind, Um in Zukunft die Pflege der bereits vorhandenen und noch zu schaffenden Feuerlöschteiche zu gewährleisten, wird eine allgemeine bis zum 10. April und 10. Oktober jeden Jahres durchzusührende Teichschau angeordnet. Die Ortspolizeiver walter und der örtliche Feuerwehrführer haben sich in jedem Jahr zu den fcstgelegten Zeitpunkten von dem Zustand der Löschwasserstellen zu unterrichten. Der Ortspolizeiverwalter ist dafür verantwortlich, daß etwa Vorgefundene Mängel in einer angemessenen Frist beseitigt werden. M8onnsbenck, N. juni 1038: ^8 lacket freuncklictt ein Usrtkn verw. Gräte I^iscisrsisins bläcksten Zonntax kvlnv SsNmurlkl Gasthof z. d. Linden ob rg ma Sonntag: Sommernachts - Ball Qsstkioi Weik, stirsok, vkerlieklensu Klien, ckie UN8 beim biinsckeicken un8erer lieben blutter Pauline verw. Kellen §eb. blommel soviel ^nteilnskme ckurck Vikort, 8ckrikt, KIu- menspencken unck Geleit entxexen^ebrackt kaben, cksnken wir hiermit kerrlickst. vis trausrnäsn Kinctsr und ^nks!kin6sr Pulsnik ^teikner Leite, cken 9. juni 1938 Klien blackbarn unck bekannten kür ckas liebe volle Klitempkincken beim bleim^nn^e unserer lieben, §uten Dockter, 8ck wester unck lAutter frsu IVIärtkL Kodier §eb. Lckäker kerrlicken Dank. vis lisktrsusmcisn Mnwrbiisbsnsn Olbersckork b. Zittau u. Pulsnik U. 8., 9. 6. 1938 Wegen dringender Arbeiten wird die Ctcomzufährung am Sonntag, den 12. Juni, von 3—13 Uhr auf dem Polzenberg u. der Waldstrahe unterbrochen Überlandkraftwerke Pulsnitz A.-G. kMliei-llmW Wm iti tlüti lMW ltwM 8ie können mit rukiZem Gewissen unck okne GebertreibunZ jeckem cken empkeklen, ckenn er bietet auf jeckem Gebiet ckas, was man von ikm erkokkt Gasthof Vollung Pulsnitz Meitzner Seite Morgen Sonnabend, den 11. Juni Grotzer öffentlicher Sommernachts - Ball Es spielt das Musikkorps des Inf. - Regt. 10, » Kamenz. Eintritt 50 Pfg., Tanz frei. Um gütigen Zuspruch bitten Arthur Kunath und Frau DM «V »»V!5 'M- s? - - - i* > Vsvgikmoinnickl Die heutige Nummer umfaßt 8 Setten