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Pulsnitzer Anzeiger : 08.06.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193806083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380608
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-06
- Tag 1938-06-08
-
Monat
1938-06
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 08.06.1938
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VrMches und Sachfisches Oie ratlose Tochter O Wie der Zufall doch mitunter in ein Leben ein greifen kann! Wie fuhren mit unserem großen, stromlinien förmigen Gesellschaftswagen einem wunderschönen, schloß- artigen Landhause entgegen, dessen Turm schon von der grünbewaldeten Höhe zu uns hinuntergrüßte und in dessen Innern — doch bleiben wir bei dem Zufall, der uns bei nahe mit einem eleganten Sportzweisitzer zusammenstoßen ließ. Im letzten Augenblick war es dem jungen Mädchen, das am Steuer des Sportwagens saß, geglückt, ihren Wa gen herumzureiben und ihn wenige Schritte weiter zum Stehen zu bringen. Wer nun an dem Zusammenstoß, hätte er stch ereignet, schuld gewesen wäre, mag dahingestellt bleiben. Was mich besonders, an diesem Sportzweisitzer fesselte, war, daß seine Insassin Inge, die Tochter eines alten, guten Freundes von mir war. Als Inge hörte, daß wir nach dem Landhaus oben auf dem Berge fahren wollten, bat sie, sich mit ihrem Wagen anschließen zu dürfen . . . Aus dem Innern des Landhauses schallte uns der fröhliche Gesang vieler hübscher Frauenstimmen entgegen. Sobald wir aüsgestiegen waren, brach der Gesang ab; es öffnete stch die breite Flügeltür der Eingangshalle, und wenig später waren wir alle von den Müttern und Schwe stern umringt, die dieses Haus bewohnten. Nun war kein Zweifel mehr möglich: wir standen vor einem der schönsten Müttererholuugsheime, die die NSV. in Deutschland besitzt. Frisch und würzig war die Bergluft, die uns umgab; weit dehnte sich der Park rings um das breite und ausgedehnte Gebäude; und die großen Fenster ließen die Strahlen der Sonne tief in die Zimmer Hineinscheinen. Treppauf und treppab ging es durch alle Räume. Vom Keller, in der sich die Küche befand, bis hin auf unter das Dach, wo die zwar kleineren, aber um so gemütlicheren Mansardenstubcn der „Vorschülerinnen" sich aneinander reihten. In diesem Müttererholungsheim gab es nämlich kein Hauspersonal; alle Arbeit, vom Waschen, Kochen, bis zum Tischdecken und Geschirreinigen wurde von den Vorschüle rinnen besorgt Wer waren nun diese Vorschülerinnen? Welche „Vorschule" machten sie durch? Diese Vorschülerin nen waren junge, frische, lebensfrohe Mädchen, die in dus ligen, rot-weiß-karierten Kleidern steckten, und die Absicht batten, nach dem „Vorschuljahr" als Lernschwestern in ein Heim der NS.-Schwesternschaft einzutreten. Als wir wenig später an einer langen Kaffeetafel mit den Mütter, den NS.-Schwestern, denen die Leitung des Hauses und die Ausbildung des Nachwuchses anvertraut ,war, und den Vorschülerinnen beieinander saßen, und uns erzählt wurde, wie kameradschaftlich sich das Leben in diesem großen Hause abspielte; wie die Mütter gesundeten an Leib und Seele; wie die Säuglinge und Kleinkinder dieser Mütter, in einem großen Ne Zuhause aufs beste nulergebracht von den Säuglingsschwestern und Kinder pflegerinnen und natürlich auch von den Vorschülerinnen behütet und betreut wurden; und wie es denn wohl nichts Schöneres geben könnte als diese Gemeinsamkeit auf Grund deutscher Kameradschaft; — da geschah es. daß mich Inge beiseite zog. * „Onkel", so nannte mich Inge nach altem Herkommen, „Onkel, ich muß dir ein Geständnis machen!" „Ein Geständnis?" fragte ich erstaunt. „Ja! Doch zuvor dieses, was du vielleicht nicht weißt: seit langem nennt mich Papa seine „ratlose Tochter", weil ich nämlich noch immer ratlos bin und nicht Weitz, wie ich mein Leben zubringen soll." „Aber du hast doch deinen bewundernswerten Sport zweisitzer . . ? „Pah!" machte Inge. „Ich habe ja auch niemanden zur Gesellschaft, weil alle ringsum mich her zu tun und zu arbeiten haben. Und sieh' mal Onkel, deswegen wollte ich schon lange dieses Mütterheim besuchen, um einmal auszukundschaften — — kurz und gut, Onkel, ich habe mich soeben entschlossen, auch „Vorschülerin" zu werden, um dann als Lernschwester und später als NS.-Schwester die Arme rühren und tüchtig zupacken zu können. Denn ich-glaube, fleißige Arme sind noch sehr vonnöten'" Ich konnte nichts anderes tun, als Inge so über ihr blondes Haar zu streicheln, weil auch sie, ! ; ver wöhnte Kind eines reichen Vaters, den Weg zur Arbeit und zum deutschen Volke gefunden habe. Wie der Zufall doch mitunter in ein Leben eingreifen kann'... Dr. Friedrich Bubendey. Pulsnitz. Auch der zelte Tag des Pfingst- und tzönigsschteh en- der Priv. Schützengesellschaft konnte gestern bei herrlichstem Sommerwetter abgehalten wer den. Nachdem in den Vormittagsstunden eifrig nach den Schei ben geschossen und vor allem um die Würde-des Schützend königs gekämpft worden war, fand gegen 15,30 Ahr vom Hauptmarkt der Auszug der Aniformierten statt. Wieder war das Dorps in beachtlicher Stärke angetreten, und es ist zu hoffen, daß diesem Beispiel folgend im nächsten Jahr auch die letzten Säumigen und Lauen der Gesellschaft zur Stelle sein werden, wenn es heißt, den Grünrock anzuziehen und damit alte Schützentradition aufrecht zu erhalten. Auch nach dem Auszug wurde das Schießen fortgesetzt. Aeber 60 Schützen haben um den Titel des Schützenkönigs gekämpft. Den Sieg trug der Schützenkamevad Bildhauermeister Schurig davon, als Zweitbester ging Korbmachermeister Bruno Richter aus dem Wettkampf hervor. Rach Beendigung des Schießens wur den beide Schützenkameraden durch den Vereinsführer Heine zu Schützenkönig und Marschall in feierkicher Form proklamiert. — An den Rachmittagsstunden hatten sich im Schützenhaus auch die Schützenfrauen zu zwangloser Kaffeetafel eingefunden. Auf dem Plan herrschte bis in die späten Abendstunden ein frohes Leben und Treiben. Pulsnitz. Königs-Einzug. Alter Sitte gemäß werden heute abend Schützenkönig und -Marschall in feierlicher Form dvm Schützenhaus nach Lem Hauptmarkt eingeholt, woselbst die öffentliche Proklamation der neuen Würdenträger stattfindet. Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich recht zahlreich an dieser alten schönen Gitte zu beteiligen. Pulsnitz. Bekanntmachung betr. Wir werden ge beten, auf die Bekanntmachung im amtlichen Teil dieser Nummer besonders hinzuweisen. Wer seine Steuern nicht dünktlich entrichtet, muh Säumniszuschlag in Höhe von 2 v. H. Schien und kann damit rechnen, daß er auf der öffentlichen Lifte der säumigen ^Steuerzahler steht. Sächsische Landeslotterie. Die 2. Klasse der laufenden 213. Lotterie wird am 20., 21. und 22. Juni gezogen. Die Er- Neuerung der Lose hat bis zum 11. Juni zu erfolgen. Straßensperrung. Die Landstraße l. Ordnung Rr. 79 Radeberg'—Bad Schandau wird wegen Ausführung von Straßenbauarbeiten vom Wegekveuz südlich von Heeselicht bis zur Heeselichtmühle im Polenztal von Kilometer 5,5 bis Kilometer 5,7 vom 8. Juni ab bis auf weiteres für allen Fuß- und Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird von Heeselicht über Hohburkersdorf—Hocksteinschänke—Wartenberg bis zur Holzschleiferei von Max und Paul Mai im Polenztal umgeleitet. - Einstellung von Freiwilligen in die Luftwaffe. Das Reichs- Luftfahrtministertum gibt bekannt: Im Frühjahr 1939 werden bei der Fliegertruppe und der Luftnachrichtentruppe Freiwillige eingestellt. Den Bewerbern wird angeraten, sich sofort bei einer Fliegerersatzabteilung, einer Abteilung oder einer Kompanie der Luftnachrichtentruppe zu melden. Auskunft über die Be dingungen und über den vorher abzuleistenden Arbeitsdienst erteilen die genannten Truppenteile, die Wchrbezirkskomman- , dos und die Wehrmeldeämter. Das „Merkblatt für den Ein- tritt als Freiwilliger in die Luftwaffe" wird durch die ange gebenen Dienststellen an die Bewerber auf Anforderung aus- gehändigt. Einstellungsgesuche bei anderen militärischen Dienst, stellen sind zwecklos. Diensttauglich für den Selbstschutz. Eine Reihenunter, suchung der Selbstschutzkräfte ist bei der großen Zahl der zu untersuchenden Personen nicht möglich. Als Selbstschutzkräfts herangezogene Personen, die glauben, den Dienst im Selbst, schütz nicht versehen zu können, melden stch bei der vom örtlichen Luftschutzletter zu bestimmenden Dienststelle (Polizeireviers. Bei dieser Stelle sind auch die etwa auf eigene Kosten beigebrachten ärztlichen Zeugnisse vorzulegen. Der örtliche Luftschutzleitcr entscheidet im Einvernehmen mit dem leitenden LuftschnHarzl «oder Leiter des zuständigen Gesundheitsamtess, ob eine Unter suchung dieser Personen notwendig ist. Partei und Gemeinderäte. Durch Runderlaß des Reichs innenminister hat die Erste Aussührungsanweisung zur Deut- schen Gemeindeordnung einen Zusatz erhalten, durch den an- geordnet wird, daß über die Beratung der Beauftragten der NSDAP, mit den Gemeinderäten anläßlich der Berufung von Bürgermeistern und Beigeordnete» eine Niederschrift zu ferti gen ist, die über de» wesentlichen Inhalt dieser Beratung Aus kunft gibt, von dem Beauftragen der NSDAP, und zwei von ihm bestimmten Gemeinderäte» zu unterzeichnen und in de- gläubiger Abschrift dem Vorschläge des Beauftragten an die zuständige Behörde beizufügen ist. Neue Reichstarifordnung für die gewerbliche Herstellung grüner Körbe. Der Sondertreuhänder der Arbeit für die Her stellung grüner Körbe hat eine Tarifordnung für die Betriebs- arbeiter erlassen, die in Nr. 16 des Neichsarbettsblatls am 5. Juni 1938 veröffentlicht wird. Ter Geltungsbereich dieser Tarifordnung erstreckt sich aus das gesamte Deutsche Reich mit Ausnahme des Landes Oesterreich und ersaßt die gewerbliche» Arbeiter aller Betriebe. Betriebsabteilungen und Werkstätten, in denen grüne Körbe hergestellt werden. Die Tarifordnung bringt gegenüber dem jetzigen Zustand u. a. eine Neueinteilung und Vereinfachung der Ortsklasseneinteilung und tritt an die Stelle von zahlreichen bisher örtlich und bezirklich geltenden Tarifverträgen und Tarifordnungen. Sie bedeutet einen wesent lichen sozialen Fortschritt, da sie ein einheitliches Tarif recht schafft. Großnaundorf. Hohes Alter. Am 15. Juni feiert in Großnaundorf am Keulenlerg die Klotzsch-Mutter, Frau Wilhelmine Klotzsch geb. Zumpe, in geistiger Frische und ihren Jahren entsprechender Gesundheit ihren 88. Geburtstag. Sie liest heute noch ohne Brille im „Pulsnitzer Anzeiger". Zwei Söhne, 11 Enkel und 16 Arenkel dankt ihr das Vaterland. Alle ihre Aachkommen sind, abgesehen von den noch nicht arbeitsfähigen Aren kein, zum Rutzen Les Volksgauzen in der Landwirtschaft tätig. Heute schon sitzen acht von ihren Enkel lindern als Bauern und Bäuerinnen auf Erbhöfen. Sie selbst lebt auf dem Hofe, der sich seit 1609 in der Familie Klotzsch vom Vater auf den Sohn vererbt hat. Viel Segen ist von dieser deutschen Frau und Mutter ausgegangen. Möge dafür ihr Lebensabend gesegnet sein! Bischofswerda. SA.-Sturmbannfüh rer Haufe kommissarischer Bürger m e i st e r. Mit Einverständ nis des sächsischen Ministers des Innern hat Ser Amtshaupt- mann zu Bautzen den SA.-Sturmbannführer Pg. Hause bis auf, weiteres zum kommissarischen Bürgermeister der Stadt Bischofswerda berufen. Am 21. Mai 1938 fand in der Amts- hauptmannschaft die feierliche Verpflichtung Haufes für sein neues Amt Lurch Amtshauptmann Dr, Sievert statt. Dresden. Warnung vor einen« Betrüger. Die Kriminalpolizei warnt vor einem Betrüger, der sich in den letzten vierzehn Tagen durch umfangreiche Schwin deleien in Pirna, Heidenau und Dresden strafbar machte. Bei Fahrradhändlern hatte er sich unter dem Vorwand eines beabsichtigten Kaufes Fahrräder „geliehen", die er nicht zurückbrachte. Weiter schädigte er Personen dadurch, daß er sich als angeblicher Siedler zu einem Bauvorhaben Geld borgte und dabei in einem Fall ein gestohlenes Fahrrad verpfändete. Dresden. Schwere Gasexplosion. Auf der Pohlandstraße ereignete sich eine schwere Leuchtgasexplo sion, wobei die Wohnungseinrichtung zertrümmert und ein Teil des Dachstuhls zerstört wurde. Drei Personen wurden verletzt, eine von ihnen ist gestorben. Dippoldiswalde. Festtage in der „Müller- stad t". Zur Feier des 50jährigen Bestens der Deutschen Müllerschule in Dippoldiswalde waren aus allen Gauen des Reiches ehemalige Schüler zusammengekommen. In einer Feierstunde begrüßte Bürgermeister Hummel, die Festteilnehmer, unter denen sich zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Staat und Behörden befanden. Oberstudiendirek- tor Dr. Eckardt, der Leiter der Müllerschule,-gab in seiner Ansprache ein Bild von der Entstehung und Entwicklung der Schule bis in die heutigen Tage. Mit Beifall wurde die Verlesung eines Glückwunschtelegramms des Reichs statthalters ausgenommen. Crimmitschau. Loo in oer Garage. Ais sie 33jährige Gattin des Ingenieurs Wolf in der Garage ihren Wagen reinigte, schlug, während die Frau unter dem Wagen lag, der Wind die Tür zu. Da der Motor lief, wurde Frau Wolf von den Auspuffgasen, die nicht abzicben konnten. l'-'ö>!bt Da Ler Vorfall unbemerkt Mut. ciUKtt Lolf. Adorf i. V. Tödlich überfahren. Beim Ab fahren von Heu aus einer Scheune an der Sommerleithe ereignete stch ein Unfall, der ein Menschenleben forderte. Der Wagen stand auf der abschüssigen Straße nach Adorf zum Anspannen bereit, als der Gutsverwalter und ein Arbeitskamerad plötzlich ihren am Wagen verbliebenen Kameraden Winkler verzweiselt schreien hörten. Als der Gutsverwalter und sein Begleiter aus der Scheune traten, sahen sie Winkler schwerverletzt am Boden liegen. Er hatte anscheinend das Schleiszeug gelockert, so daß der mit 50 Zentner Heu beladene Wagen ins Rollen gekommen und über ihn hinweggegangen war. In einer Klinik in Bad Elster ist der VerunMckte, der am nächsten Tag heiraten wollte, verstorben. Glauchau. Ein neuer Stausee. Der Glaucha auer Muldestausee ist nunmehr ganz gefüllt. Der Sei enthält rund 800 000 Kubikmeter Wasser, wöbet 750 »gg Quadratmeter Land überflutet wurden. Die Masst: fläch« wird auch für wassersportliche Hebungen die Marine SA. und Marine-HI. sowie dem Glauchauer Kanuklub frei- gegeben. Lengenfeld i. V. Ein kapitaler Hecht. In einem aus der Flur der Stadt Lengenfeld gelegenen Teich wurde ein Prachtkerl von einem Hecht gefangen. Er hatte bei einem Gewicht von fünf Kilo eine Länge von 80 Zentimer; bei seiner Bergung mußten zwei Personen zugreifen. Rochlitz. Vom Duce empfangen. Landwirt schaftsrat Dr. Georg Claus, der Leiter der Rochlitzer Landwirtschaftsschule, wurde als deutsches Mitglied der internationalen Landwirtschaftsabordnung vom italieni- schen Staatschef Mussolini empfangen. Friedland (Böhmen). Unwetterschäden im Isergebirge. Das letzte Unwetter über dem Reichen berger Bezirk hat in den Gemeinden Einsiedel, Schön- obrn, Buschullersdorf, Hemmrich und Voigtsbach die ge samte Ernte vernichtet. Der Schaden wird hier auf über dreiMillionenKronen beziffert. Im Fried länder Bezirk wurden namentlich die Gemeinden Hain- dors und Bad Liebwerda heimgesucht. Hier beträgt der Schaden ungefähr ein bis anderthalb Millionen Kronen. Die Gemeinden verlangen von der Regierung Saatgut für Frühgerste, um wenigstens eine Herbsternte zu ermög lichen, und Steuerabschreibungen. Aussig. Vor Schreck die Sprache verloren. In Predlitz wurde ein sechsjähriger Knabe von einem Motorradfahrer, dem er in die Fahrbahn gelaufen war, niedergerissen, ohne verletzt zu werden. Das Kind war aber derart erschrocken, daß es die Sprache verlor. Aeber 70 M BelMer der Wesllachfenfchau Die Feiertag brachten der Westsachsenschau einen Rekordbesuch. Weit über 25 000 Besucher waren während der Festtage Gäste der Ausstellung, so daß die Gesamt besucherzahl über 70 000 stieg. Das ist ein beispielloser Erfolg. Die Schau dauert noch bis zum 12. Juni. M-3ahr-Feier der Sächsischen Pioniere Am 16. und 17. Juli findet in Riesa der 17. Sächsische Pioniertag, zugleich die 240-Jahrfeier der Sächsischen Pioniere, statt. Das Programm des Treffens, zu dem alle ehemaligen sächsischen Pioniere erwartet werden, sieht für Sonnabend, den 16. 2uli. nachmittags, eine Vertretersitzung und anschließend den Vegrüßungsabend vor. Den Abschluß des ersten Tages wird um 22 Uhr ein Großer Zapfenstreich bilden. Sonntag vormittag wird auf dem Kasernenhof des Traditionsbatail lons 2-1 ein Ehrenmal geweiht. Den Höhepunkt des Pionier tages werden die Vorführungen der aktiven Kameraden auf dem Wasserübungsplatz darstellen, deren Beginn auf 11 Uhr festgesetzt ist. — Auskünfte über Quartierfragen erteilt Kame rad Kaubitzsch, Riesa-Gröba, Alleestraße 11. Schaffende Hände, wirkender Geist „Sachsen am Werk!" das heißt nicht mehr und nicht weniger als: Tagewerk tausender schaffender Menschen. Ties Tagewerk nahebringen, das wird die große Jahres schau, die in wenigen Tagen in Dresden ihre Tore öffnen Wird. Die verschiedensten Aufgabenbereiche wird sie her ausstellen und um Verständnis werben bei dem Besucher, der dieser oder jener Tätigkeit bisher fernstand. Nicht nur die Werkstatt Deutschlands wird uns mit ihren Erzeugnissen die Vielfältigkeit ihrer Arbeit auftun. In einer besonderen Schau tritt die Arbeit innerhalb der Gemeinden zutage. Oder wir werden in vergangene Zei ten gesührt. So wird z. B. ein Kohlenmeiler zu sehen sein, wie er einst auch in Sachsen brannte, die Hütten werke mit Holzkohle zu versehen. Spiegel sächsischer Kulturgüter zu sein, dazu ist di« Jahresschau nicht minder berufen. Nur wenige wissen, welchen Rus die Sächsischen P u p p e n s p i e l e, die vov Hohnstein vor allem, in der Wett genießen. In Paris erhielten sie höchste Auszeichnungen. Nun werden sie auj dem Ausstellungsgelände ihre Kunst vorführen. Sie haben in einem eigens für ihre Zwecke erstellten reizvollen Neu bau ein Heim gefunden, in dem sie hoffentlich recht viel« Besucher mit ihren künstlerisch wertvollen Darbietungen erfreuen können. Erwähnen wir noch, daß es an sonstiger Unterhaltung nicht mangeln wird. Beste sächsische Musikkapellen werden ebenso wetteisern miteinander wie die Volkstumsgruppen mit ihren Vorführungen. Im Juli soll sogar ein Garten fest mit Künstlern vom Reichsseuder Leipzig sowie dei Dresdner Staatstheater, veranstaltet werden. Neues wer den auch die Modevorführungen der Modeschule Plauen bringen. So wird die Ausstellung „Sachsen am Werk" ein« Fülle "on Eindrücken schenken und wahrhaft hineinführeu in das Schaffen unserer Tage. „Illegale" lammen nach Sachsen Am kommenden Sonntag, dem 12. Juni, werden 730 österreichische Volksgenossen, durchweg verdiente und bis zum März „illegale" Kämpfer der Bewegung in einem Sonderzug aus dem Gau Steiermark in Sachsen eintres- fen, um hier, dank der Hitler-Freiplatzspende, Tage der Ausspannung und Erholung zu verleben, aber auch Tage der Anregung, des Kräftesammelns für den weiteren Ein satz. Die 730 Hitler-Urlauber werden, wie die NSV. mit teilt, auf sämtliche sächsischen Kreise verteilt. Dresden selbst wird 42 Steiermärker ausnehmen; außerdem werden 178 Urlauber in der Landeshauptstadt eintrefsen, um von hier aus die Fahrt nach Bauyen, Dippoldiswalde, Gro ßenhain, Kamenz, Löbau, Meißen, Pirna und Zittau fort zusetzen. In Chemnitz steigen 203 österreichische Gäste aus, die für Chemnitz selbst sowie für Annaberg, Döbeln, Grimma, Marienberg, Rochlitz und Stollberg bestimmt sind. Bis Zwickau fahren 64 Urlauber, die ihre Ferien in Zwickau und Aue verleben werden. In Herlasgrün steigen 16 Urlauber für Auerbach aus, in Reichenbach 68 Urlauber für Borna, Oschatz und Leipzig, in Plauen 63 Urlauber für Plauen und Oelsniy; die Urlauber für Flöha, Freiberg und Glauchau fahren jeweils bis zum Zielbahnhof im Sonderzug.
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