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Donnerstag, den 9 Juni 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 132 — Seite 2 Rhythmus eines neuen Lebens Epochen lösen Epochen ab, so haben wir es aus der Geschichte gelernt. Und: Jedes Volk hat einmal seine Zeit, zu der es der ganzen — maßgebenden — Welt den Stempel aufdrückt. Seit dem vorigen Jahrhundert ist ein neuer Völker rhythmus angegangen. Ihn hat kein Spintisierer ausge dacht, er ist keine „Lehre", sondern das Leben selbst hat ihn mit der Brutalität der Notwendigkeit diktiert. Es ist die Bewegung des Sozialismus. Hervorgerufen hat ihn sein naturgegebener Gegner, der Kapitalis mus Geschichtsgefährlich, menschheitsgefährlich wurde diese an sich natürliche Entwicklung, als die Juden Marx, Lassalle und ihre übereifrigen Anhänger das Elementare der Bewegung „vergeistigten", umfälschten und den Ge boten des Lebens entfremdeten, um die uralten jüdischen Weltherrschaftsziele zu erreichen. Für uns Deutsche ist die Gefahr überwunden, aber an vielen Stellen der Welt erhebt sie noch drohend und unheilkündend ihr Haupt. Geblieben ist die Idee des Sozialismus, des gerechten Sozialismus, wie ihn die Vernunft des Le bens fordert, wenn nicht die Feuerströme der Vernich tung über die Menschheit kommen sollen. Und geblieben ist der Fanatismus zur Gerechtigkeit, der uns Deutschen unerschöpfliche Kraft gibt und uns schon früher — auf andern Gebieten — oft den einmal eingeschlagenen Weg mit unbeugsamer Konsequenz zu Ende gehen lieh. So erfüllt sich in diesen Jahren der Volkwerdung, da «wir alle die größte deutsche Aufgabe seit Anbeginn anfassen, ein mehr als tausendjähriger Traum. Was wir erleben und was wir mitbauen, unab lässig, pausenlos, oft atemraubend im Tempo des Fort schritts, wird uns lange überdauern, wird einst als tapfe rer Anfang einer riefenhaften Entwicklung verzeichnet werden. Und doch erscheint es uns schon so groß, daß wir selbst, denen die Schmerzen der letzten 20 Jahre noch so oft auf der Seele liegen, staunend vor dem Sounen glanz des Glücks stehen. Die Ueberfülle der Arbeit, die starke Wehr, die Kraft der Selbsthilfe, das Bändernetz der Autobahnen, unsere Macht im Kampf der Welt und über allem die große Freude am Leben — schwer erarbeitet, aber reich ist die Ernte der wenigen Jahre! Die Freude am Leben, wir haben sie aufgerich tet zu stolzer, herrlicher Höhe, sie durchbraust sieghaft unser Dasein und ist der Pulsschlag all unseres Tuns ge worden. Kraft durch Freude! Auch hier ist noch Beginn, wir wissen es. Und wenn wir auch längst über flügelt werden, was an ähnlichem Streben in der Welt War, so vergessen wir nicht das Ziel, daß die Freude unserem ganzen Volke gehört. In die letzte Arbeiterwoh nung der Industrie soll sie einziehen, und die kleinste Kate auf dem Lande soll in ihrem Hellen Schein stehen. Ein Volk erobert sich die Freude, voll frischer Bejahung dieses Lebens — trotz aller Schwere! Arbeit und Freude, sie sind das Gespann, das uns den Weg in eine starke, schöne Zukunft fährt. Sie gehören unlösbar zusammen, sie sind das „deutsche Wun der", über das die Welt staunt. Wer arbeitet, soll auch leben. Gerecht leben. Nach den Forderungen unseres konsequenten Sozialismus. Wer arbeitet, hat Anspruch auf die Vorzüge, die Schönheiten, die Freuden dieses Lebens. Groß sind die Möglichkeiten, wir haben cs be wiesen. Und die Zukunft wird noch weitergehen, bis jener Ausgleich zwischen Pflichten und Rechten erzielt ist, der uns als Verwirklichung unseres deutschen Sozialis mus vorschwebt. Es ist ja schon so viel erreicht, mehr, als je sich Sozialisten haben träumen lassen. Oder ist es nichts, daß der deutsche Arbeiter weite Urlauberreisen machen kann? Keine schöne Landschaft gibt es im Reich, die nicht auch von Arbeitern in ihrem Urlaub besucht würde. Eine stattliche Flotte von eigenen Schiffen trägt sie über die Meere, Hunderttausende, bringt sie zu ande ren Völkern und öffnet ihnen den Blick für die Zusam menhänge in der Welt. Millionen gehen jährlich nach der Arbeit in künstlerisch wertvolle Konzerte, besuchen die Theater und Museen, machen Fortbildungskurse mit und werden zum guten Buch geführt. Der Sport hat seine Ausschließlichkeit verloren, auch die selteneren Arten wie Fechten, Reiten, Golf und Ski stehen allen offen, der Betriebssport führt die Kame radschaft der Arbeit in die Freizeit hinüber. Die Arbeitsstätten werden überholt, geschmack voll und menschenwürdig gestaltet, mit allen Mitteln schafft man daran, den Menschen gesund zu erhalten, seine Kraft ist das kostbarste Volksvermögett. Und tausend-, millionenfach hat mit diesen Bestrebungen die Freude Einzug gehalten, wo früher Verzweiflung und Haß herrschten, haben wir wieder das Lachen und das Leben lieben gelernt. So verstehen wir den Sozialismus, und daß wir ihn restlos durchführen werden, dafür bürgt uns der Aktivismus des Beginns. Das Geheimnis all der Riesenerfolge aber ist letzten Endes nichts anderes als die lebendige, tatenfrohe Ka meradschaft, in der unser ganzes Volk zusammensteht, zu sammen arbeitet und zusammen in die Zukunft marschiert. Dr. E. W. Jugoslawien wünscht Anschluß an die Reichsautobahncn. Der Beschluß der jugoslawischen Regierung, innerhalb der nächsten sechs Jahre zwei Milliarden Dinar <rund 125 Mil lionen RM.) für Stratzenbauien aufzuwenden, soll nach Ansicht maßgebender Belgrader Kreise ganz besondere Bedeutung haben. Jugoslawien wolle unter allen Umständen den An schluß an das deutsche und das italienische Auiostraßennetz Herstellen und damit zur wirtschaftlichen und touristischen Er schließung des Landes beitragen. Man erinnert daran, daß in den beiden letzten Jahren bereits 540 Kilometer Autostraße» sertiggestelli wurden und 445 Kilometer ihrer Vollendung eut- gegengehen. Umfassendes Arbeitsprogramm der Schweiz. Der Schweizer Bundesrat stellte das endgültige umfaßende Arbeitsprogramm aus. Das Programm sieht Kredite in Höhe von 415 Millionen Franken vor, von denen 190 Millionen für Zwecke der Landes verteidigung. der Nest für Landeskulturarbeiten, für den Aus bau von Straßen und Bahnen, für die Anlage elektrischer Leitungen, zur Beförderung der Zivilluftfahrt, für Subven tionen an die Kantone, zur Arbeitsbeschaffung usw. verwandt werden sollen. Zur Tilgung und Verzinsung der Kredite für die Landesverteidigung ist eine Wehrsteuer, für die übrigen Kredite die Einführung einer Ausgleichssteuer bei den Groß unternehmen und dem Einzelhandel beabsichtigt. Vormarsch in 40 Kilometer Vreite Die neue Offensive zwischen Teruel und der Büste Der nationale Vormarsch an der Teruelfront wurde fortgesetzt. Bisher wurden zahlreiche Höhenzügc und das Gebiet südlich der Straße Puebla de Valverde—Cama rena besetzt. Der Feind verlor viele Tote und Verwun dete. An der C a st e l l n ' s r o n t warfen die Truppen General Arandas den F^ 7d aus seinen Stellungen längs des Flusses Monleon und besetzten die Höhen vor Adza- ncta. Die Navarradivision, die zwischen Teruel und der Küste operiert, rückte in breiter Front vor. An der Madridfrom versuchte der Gegner einen An griff auf einen Brückenkopf, der abgewiesen wurde, wo bei ein Sowjettank vernichtet wurde. Auch an der Estremadurafront wurde ein feindlicher Angriff abge schlagen und über 100 Gefangene gemacht. Im Luft- kampf über Valencia wurden zwei sowjetspanische Flug zeuge abgeschossen. Wie der Heeresberichterstatter des nationalen Haupt quartiers ergänzend mitteilt, herrscht an der Katalonien- front nach der katastrophalen Niederlage der Bolsche wisten völlige Ruhe, während die nationale Offensive an der Levantefront ungehindert fortschreitet. Die Operationen an der Teruelfront konzentrierten sich haupt sächlich im Mittelteil südlich von Vistabella. Der An griff wurde von zwei Heeresgruppen durchgeführt, die die Flanken des Feindes angriffen. Der Vormarsch erfolgte in einer Ausdehnung von 40 Kilometer. Die Ortschaft Adzanera, vor der die Nationalen jetzt stehen, ist nur noch 25 Kilometer von Castellon entfernt. Eine im Esparra- gueragebirge vorrückende Kolonne steht 18 Kilometer südlich von der Stadt Albocacer, die von den Nationalen umgangen wurde und in Gefahr steht, abgeschnitten zu werden. Der Feind erlitt große Verluste und leistet schließlich kaum noch Widerstand. Gefangene als Schutz gegen Luftangriffe Wie der Sender weiter mitteilte, will er aus sicherer Quelle erfahren haben, die bolschewistischen Machthaber hätten um den Schutz der französifchen Kriegsmarine für diese Waffentranspotte nachgesucht. So habe z. B. an der Seite des Dampfers „Lacorie" während des Aus ladens im Hafen von Barcelona bereits ein französisches Torpedoboot gelegen. Auch auf ein anderes infames Mittel zum Schutze der Kriegsmaterialsendungcn macht der Sender aufmerksam. Dicht neben den ihre Waffen- und Munitionsladung löschenden Transportern veranker ten die Noten Schiffe mit Gefangenen, die sie also gleich sam als Geiseln gegen einen Luftangriff benutzten. Waffeniransporter militärische Ziele Der nationale Sender Salamanca gab in einer amt lichen Mitteilung bekannt, der Widerstand der Bolsche ¬ wisten sei allein deshalb noch möglich, weil ausländische Schiffe ununterbrochen Kriegsmaterial nach den roten Häfen brächten. Es wird betont, daß Schiffe, die in feindlichen Häfen Kriegsmaterial ausladen, nach inter nationalem Kriegsrecht als militärische Ziele gelten und daher von den nationalen Fliegern bombardiert würden. Auf 30 Kilometer breiter Front 12 Kilometer tief dorgestoßen Bilbao. Die nationalen Truppen haben am Mittwoch wieder eine erfolgreiche Operation durchgeführt. An Ler Teruelfront griffen sie zwischen Penagolosa und Adzaneta auf 30 Kilometer breiter Front an und warfen die Bolschewisten aus ihren stark befestigten Stellungen heraus. Die durchschnitt liche Tiefe Les Bormarsches beträgt 12 Kilometer. Die Ra tionalen gelangten bis dicht vor ilseras, nordwestlich von Castellon. 2m Laufe Les Nachmittags wurden alle Äseras beherrschenden Höhen besetzt. Bon Penagolosa aus besetzte eine andere nationale Kolonne das Brrgmassiv von Sierra de la Cruz. Die Zahl der Gefangenen und die Bente sind sehr groß. 2m Abschnitt Teruel drangen Lie Truppen des General Varela ebenfalls weiter nach Süden vor. VombenabwurfalsAbSenkungsversuch Italienische Warnung an Frankreich. Der dreiste Versuch sowjekspanischer Flugzeuge, durch Bombardierung französischen Gebieies neue Konflikte heraus- zubcschwörcn, wird von der nordttalienischen Presse mit schar fen Worten gebrandmartt. Die „Gazetta vel Popolo" schreibt, mit der Bombardie rung französischen Bodens sei Spanien wieder auf die Tages- ordnung gekommen. Bielleicht habe man geglaubt, die Aus- mcrksamkcit von der tschechoslowakischen Krise ablenken zu müssen, die noch nicht auf dem Wege einer ruhigen Lösung sei. Es werden bald zwei Jabre, seit der italienische Außen minister Frankreich und England eingeladen habe, an der Verhinderung der Einmischung im spanischen Bürgerkrieg mft- zuarbeiten. Immer wieder sei durch die Hilse Frank reichs und Sowietrußlands für die Notspanier ein Ende des Bürgerkrieges verhindert worden. Die Behauptung, natio nalspanische Flieger hätten offene Städte bombardiert, fei eine niederträchtige Lüge. In Wahrheit nähmen die nationalspanischen Flugzeuge nur die Punkte aufs Korn, wo französische und sowjetrussische Lieferungen aufgestapelt seien. Die französische Regierung habe die Lieferungen an die Rotspanier zu unterbinden, sonst werde sie die Verantwortung für die Verschärfung der Lage zu tragen haben. Der „Popolo d'Jtalia" spricht bei dem Bombenabwurf son einem Akt internationalen Banditentums. Es hän sele sich um ein Verbrechen voller Tücke, bei dem der unheim liche Stil der GPU. erkennbar sei Oer Führer an Or. Ohnessrge 66. Geburtstag des Ncichspostmimsters. Der Führer und Reichskanzler hat Reichspost- minister Dr.-Jng. e. h. Ohnesorge zur Vollendung des 66. Lebensjahres telegraphisch seinen Glückwunsch ausgesprochen. Im N»men der Gefolgschaft des Neichspostministe- nums und der ganzen Deutfchen Reichspost gratulierte Staatssekretär Dipl.-Ing. Nagel dem Minister. Der Reichsbeamtenführer überreichte mit den besten Wünschen der deutschen Beamtenschaft dem Minister eilt Gemälde seines Geburtshauses in Gräfenhainichen. Dr Goebbels fährt nach Wien Reichsminister Dr. Goebbels trifft zu der am 12. Juni in Wien stattfindenden Eröffnung der 5. Reichstheater festwoche bereits am Sonnabend, dem 11. Juni, aus dem Flugfeld Aspern ein. Er wird voraussichtlich auf der Schlußsitzung des in Wien tagenden kontinentalen Re klamekongresses das Wort nehmen. Oas Kulturlager 0er HL. Eröffnung durch Obergebietssührer Cerfs. In Weimar wurde das diesjährige Kulturlager der Reichsjugeudführung durch den Chef des Rundfunk- und Kulturamtes der RIF-, Obergebietsführer Cersf, er öffnet. 300 HJ.-Führer und BDM.-Führerinnen aus dem gesamten Reich waren angetreten, zum erstenmal unter Teilnahme der mit der nationalsozialistischen Kultur gestaltung in der Jugend der österreichischen Ostmarl betrauten Kameraden. Obergebietsführer Cerff, der Leiter der gesamten kulturellen Arbeit der Hitler-Juaend. rief seine Mit arbeiter und Mitarbeiterinnen aus, sich zu dem traditio nellen Geist de- jungen Nationalsozialisten immer wie der zu bekevucii', der von der auch hier wieder wie stets angetretenen Kernmannschaft stammt und sich von Jahr zu Jahr in der weltanschaulichen Erhärtung der Jugend und damit Les gesamten Volkes erneuert. Kür dis Opfer der Arbeit Erhebliche Erweiterung der Kinderverschickuug. Por einigen Tagen trat der Ehrenausschuß der „Stiftung für Opfer der Arbeit" zu seiner Sommersitzung zusammen. Ministerialrat Dr. Ziegler gab einen Ueberblick über die Arbeit der Stiftung in der ersten Hälfte des Jahres 1038. Der Ehrenausschuß ge nehmigte 1065 Gesuche mit einmaligen und laufenden Zahlungen in Höhe von 287 080 RM. Weiterhin beschloß der Ehrenausschuß über 748 erneute Anträge. Von diesen wurden 636 Gesuchsteller mit einem Gesamtbeträge von 84 580 RM. bedacht. Ferner werden in diesem Jahre so wohl von der „Stiftung für Opfer der Arbeit" als auch "von der dieser angegliederten „Stiftung für Opfer der Arbeit auf See" insgesamt 1300 Kinder verschickt werden. Es sind dies Kinder tödlich verunglückter Arbeiter. Oer König ehrt die Eltern -es Ome Kranzniederlegung am Grabe der Eltern Mussolinis. Der König von Italien und Kaiser von Aethiopien, Viktor Emanuel III., hat von Forli aus den Geburtsort Mussolinis, Predappio, ausgesucht, wo er das Geburts haus des Duce besichtigte und am Grabe der Eltern des italienischen Regierungschefs einen Lorbeerkranz nieder legte. Von Predappio aus hat sich der König und Kaiser nach Rocca delle Laminate, dem Sommersitz Mussolinis, begeben, wo er dem Duce einen Besuch abstattete. Generalfcldinarschall Göring besucht die Internationale Handwcrlsausstellung. (Weltbild M.) Generalfeldmarschall Göring prüft bei japanischen Bogenmachern die Sehnen eines Bogens.