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Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 130 — Seite 2 Gewaltige Heerschau Hlinkas 100000 Slowaken demonstrieren in Pretzburg In Prcßburg fanden Pfingsten die van der ganzen Welt mit Spannung erwarteten Feierlichkeiten statt, die Vic Slowakische Volkspartei anläßlich der 20. Wiederkehr der Unterzeichnung des Pittsburger Vertrages in An wesenheit der amerikanischen Abordnung der slowakischen Liga veranstaltete. Der Haupttag der Jubiläumskund- gebung, der Slowakische Volksparteitag am Pfingstsonn tag, gestaltete sich zu einer imposanten Heerschau der Slo wakei für den Kamps um die Autonomie. Die Tagung hatte am Sonnabend ein bewegtes Vor spiel, das bezeichnend ist für die kämpferische Atmosphäre, in der diese Tagung stattfand. Nachdem in einer impro visierten „Gerichtsverhandlung gegen Moskau" eine kom - nunistische Fahne und, wie erst jetzt bekannt wird, auch eine Reproduktion des tschechoslowakisch- s o w j e t r u s s i s ch e n Bündnispaktes verbra n n l Korden waren, zog eine riesige Menge demonstrierend durch die Straßen Pretzburgs, wobei immer wieder scharfe anti tschechische und antijüdischs Sprechchöre zu hören waren. Plakate der kommunistischen und der tschechischen Ein heitsliste für die kommenden Gemcindewahlen wurden überall vernichtet. Pfingstsonntag früh begann dann der Anmarsch der gewaltigen Massen, die aus der ganzen Slowakei in Son- dcrzügcn, zu Fuß und zu Wagen nach Preßburg gekom men waren, um für die Einhaltung des Pittsburger Ver trages und für die Autonomie zu demonstrieren. Von überall her waren sie dem Ruf ihres greisen Führers Hlinka gesolgt. Bereits um '/W Uhr waren mehr als 80000 Menschen zur Feldmesse auf der Fürstenwiese ver sammelt, 500 blaue Fahnen der Slowakischen Volkspartei wehten über den Köpfen der Menge. Der Aufmarsch der hunderttausend Teilnehmer zum Kundgebungsplay dau erte über drei Stunden. „Die Slowakei dm Slovoke»!" Das slowakische Dorf hatte die Landeshauptstadt Preßburg erobert. Ueberall erklangen Sprechchöre, in denen von Prag die Autonomie gefordert wurde. Am häufigsten hörte man dek Ruf „Die Slowakei den Slowaken!" Das Spielen der amerikanischen und der beiden tschechoslowakischen Hymnen verkündete den Beginn der Kundgebung, wobei von den Massen nur die slowakische Hymne mitgesungen wurde. Der Vize präsident des Senats, Buday, trat ans Mikrophon. Unter erregten antitschechischen Zurufen aus der Menge forderte er „nicht mehr Versprechungen, sondern Taten". Ulan möge den Glauben des slowakischen Volkes an die Republik, so schloß Buday, nicht zerstören, sonst würde ihr Schicksal besiegelt sein. Pater Hlinka, der Führer der slowakischen Anto nomisten, ergriff nun das Wort/ Unter lauten Beifalls rufen warf er dem Ministerpräsidenten Hodscha vor, daß er den Pittsburger Vertrag in der Schublade vergraben habe. Seine Frage an die Massen, ob sic bereit seien, für den Gcsctzcsantrag der Slowakischen Vollspartei über die Autonomie zu kämpfen, fand ein stürmisches „Ja", und Hlinka forderte Prag auf, diese Tatsache endlich zur Kenntnis zu nehmen. Hlinka verlas dann ein Telegramm des Staatspräsidenten Benesch, das dadurch auffiel, daß darin mit leeren Phrasen über die Autonomicwiinsche der Slowaken einfach hinweggegangcn wurde. Scharfe Anllasen gegen Prag Der Hauptredner der Kundgebung war der Abgeord nete Tiso. Scharfe Worte fielen gegen Prag, und der steigende Beifall zeigte, daß der Redner den nationalen Slowaken aus dem Herzen sprach. Tiso spielte dabei dar auf an, daß Ministerpräsident Hodscha am Pfingstmontag in Preßburg sprechen wolle. Tiso erklärte, daß nur der im Namen des slowakischen Volkes sprechen könne, der es anerkenne und seine Existenz nicht bestreite. Tiso ver langte in diesem Zusammenhang, daß am Pfingstmontag das slowakische Volk nicht herausgesordert werden dürfe. Den Slowaken werde der Vorwurf gemacht, daß sie mii den Magyaren zusmumenarbeiteten. Tiso erklärte, daß Prag die Deutschen und die Magyaren schon längst ge wonnen hätte, wenn es eine der slowakischen ähnliche Politik -getrieben hätte. Das slowakische Volk werde in der Slowakei den Platz, der ihm gebühre, niemandem ab- treten. Ein Sonderbeifall begrüßte den Abgeordneten Si tz o r. Oidor erklärte in kurzen Worten, daß der inter- natior. e Juda-Bolschewismus aufs Haupt geschlagen werden müsse. Dr. Hletko überbrachte die Grüße einer Million USA.-Slowaken, die zu 90 v. H. autonomistisch eingestellt seien. Die Abordnung aus USA. sei zu allen Slowaken gekommen und wolle sie in ein gemeinsames Lager führen. Die heilige Schrift der Slowaken Dann kam als Höhepunkt ein feierlicher Akt. Dis Ur schrift des Pittsburger Vertrages wurde ge zeigt. Hüte flogen in die Lust, laute Rufe erschollen uns schließlich wurde das slowakische Trutzlied „Hej Slovanc" angestimmt. Pater Hlinka erklärte, daß er jetzt die Heilige Schrift der Slowaken in den Händen halte, die das Fun dament für das weitere Programm der Entwicklung der böhmischen Länder und der Slowaken sei. Sichtlich beweg! griff Hlinka nach dem Vertrag und ragte Dr. Hletko, ob die U nierfchrift M asaryks aus diesem V e r t r a g e ch i sei. Hletko bejahte. Die zwei anwesenden Unterzeichner bejahten diese Frage eben falls, worauf Hlinka an den Brief T. G. Masaryks aus dem Jahre 1919 erinnerte, in welchem dieser den Vertrag als eine Fälschung bezeichnet hatte. Die beiden Mitunter zeichner riefen nun die Versammelten zur Fortsetzung ihres Kampfes auf. Noch einmal erklangen die Hymnen und diese impo sante und größte Kundgebung der Slowaken war beendet. Wie die WAmMe AuLsnomie ausiehen soll Eigene Amtssprache, Militär und Parlament. Der Gesetzentwurf der Slowakischen Vollspariei, der auf dem Parteitag in Preßburg verkündet wurde, sieht die Schaf fung eines autonomen slowakischen Gebietes mit slowaki scher Amtssprache, eigener LandcSzngehörigkeit. der ge setzgebenden Körperschaft, dem slowakischen Landtag, und mit riner nach belgischem Muster aufgebanlen nationalen Gllcde- rung der Armee vor. wobei in der Slowakei nur slowaki - l ch e S Al ililar unter dem Kommando eines slowakischen Befehlshabers seinen Standort haben soll Als gemeinsame tschechoslowakische Angelegenheit sieht der Entwurf - wie es heißt - die nationale Verteidigung tabgeschen von der ang-e- snhrien Ausnahme!, das Geld-, Münz-. Versicherungs- und Verkehrswesen. daS Zollsystem, das Maß- und Gewichtssystem, die Verwaltung der früher entstandenen Zwatsfchuidcn. die Staatsmonopolc -and Unternehmungen mit Ausnahme der Walder, Gitter. Berg- nnd Hüttenwesen und Bäder sowie schließlich die Außenpolitik mit den dazugehörigen Rechten von Vertragsabschlüssen. Kriegserklärungen usw. an. Alle übrigen Angelegenheiten fallen linier die gesetzgebe rische Gewalt des slowakischen Landtages. Zur Gül- tigken von Beschlüssen der gemeinsamen tschechoslowakischen Nationalversammlung, die die Slowakei betreffen, wäre die Majorität der von der Slowakei gestellten Abgeordneten ncu- wendig. Der Vorstand des Landtages, der zwei Monate nach der Wahl durch den Präsidenten der Republik nach Preßburg etnberusen wird, erucnni aus den Mitgliedern des Land'ages die erste autonome slowakische Landesregierung Die Sprachenrechle der Minderheiten aus Grund der Pari ser Vorortsverträge von 1919 sollen unberühn bleiben. Tic Gleichberechtigung für die in der Slowakei lebenden nichtslowakischen Landesbewohner wird ausdrücklich ausge sprochen. Im übrigen regelt der Entwurf alle notwendigen Ver fassungsmäßigen Bestimmungen. Ein Verfassungsgeriehl soll darüber entscheiden, ob die Gesetze der tschechisch-slowakischen Republik und des slowakischen und karpalorussischen Landtages verfassungsmäßig sind. Geregelt wird ferner die Verord- nnngsgewali der slowakischen Landesregierung, die dkus- Witting der gemeinsamen Ausgaben und Einnahmen, d>c eigene Verwallungsgerichtsbarkeit, das Taris-, LieferungS und Subvenliouswesen. „Die Zeit der Lösung ist gekommen" Die Eröffuungskundgebunst des Slowakischen Partei tages gipfelte in der Annahme einer Entschließung, die die unverbrüchliche Treue zum Pittsburger Vertrag feststellt. Es heißt darin: „Wir bezeugen feierlich vor der ganzen OeffentlichkeU der Heimat und des Auslandes, daß die Slowaken in der tschechoslowakische» Republik mit allen Rechten eines selb ständigen Volkes leben wollen und nicht aufhören werden, für ihre natürlichen und vertraglich zugcsichcrtcn Rechte zu kämpfen. Wir lehnen die Fiktion des nicht existieren den einheitlichen tschechoslowakischen Volkes ab und lassen uns unsere nationalen Rechte nicht nehmen. Auf das entschiedenste lehnen wir den Bolsche- w i s m u s bei uns und im Auslande ab. und wir geloben, für die Befreiung unseres Volkes und der ganzen Welt vom internationalen Umstürzlerlum mit allen Kräften zu arbeiten. Wir fordern die Regierung des tschechoslowa kischen Staates auf, eine gerechte Politik jeder Nationalität der Bevölkerung gegenüber und Hn freund schaftliches Verhältnis zu allen Nachbarstaaten ,zu betrei ben. Die Zeit der Lösung der slowakischen Frage ist gekommen. Einen Aufschub du ! - d e t s i e nicht. Eine Verantwortung für die Verschleie rung der Wirklichkeit und die daraus fließenden Folgen trägt das slowakische Volk vor der Geschichte nicht." Hsdza weiß nichts zu antworten Die Prager Negierung versuchte am Pfingstmontag, eine Art Gegenkundgebung gegen die riesige Heerschau der Slowakischen Autonomisten vom Vortag zu inszenieren. Durch Gewährung von freier Fahrt und von Tagegel dern konnten die Tschechen zahlreiche „slowakenfremde Elemente" aufbieten. Die Versammlung, auf der nach ausgiebiger Reklame Ministerpräsident Hodza sprach, nahm einen auffallend belanglosen und dürftigen Verlauf. Hodza nahm zu den politischen Ereignissen der letzten Tage in keiner Weise Stellung. Auf die neue, durch die nunmehr offiziell ge stellte slowakische Forderung nach Autonomie wußte Hodza nichts weiter zu erwidern, als einige äußerst vage - Sätze, wie: Die Grundlage der slowakischen Freiheit sei die Tschechoslowakische Republik. Wer mit Absicht oder aus einem Irrtum heraus den guten Ramen der Slowa ken und der Tschechen schädige, dem sage die „tschechoslo wakische Einheit" (?) den Krieg an. Wir wollen nicht ewig Sklaven fein! Hlinka unterstreicht seine Forderungen vor der Weltpresse Der Führer der Slowakischen Volkspartei, Hlinka, empfing die in Preßburg anwesenden Auslandsbericht erstatter. Hlinka sprach abwechselnd deutsch und slowakisch und schilderte in dramatischer Weise seinen Kampf um die Freiheit des slowakischen Volkes, sein Ringen um die Autonomie. „Wir sind keine Tschechoslowaken", soll stellte er mit allem Nachdruck fest, „wir sind Slowaken, wie es unsere Väter waren. Weil wir ein staatsbildendcs Voll sind, verlangen wir staatsbildcnde Rechte. Wenn sie nicht ge ¬ währt werden, so werden wir uns an die Welt wenden, denn wir wollen nicht ewig Sklaven sein." Auf die Frage nach der Echtheit des Pittsburger Ver trages wies Hlinka auf die Zeugen des sonntägigen Kon gresses hin. Auf weitere Fragen antwortete Hlinka: „Die Akklamation vom Sonntag bei der Frage, ob die Ver sammlung für den Pittsburger Vertrag sei, komme einer Volksabstimmung gleich, da 2400 Abgeordnete aus allen Orten der Slowakei anwesend gewesen seien, die frei von jedem Druck gesprochen hätten. Jeden Tag könne so eine Volksabstimmung-durchgcfLHrt werden." Auf die Frage, ob Volks- oder Minderheitenrechte gefordert wür den, antwortete er: „Wir sind staarsbildend nnd verjüngen Volksrechte: Wenn man-aber unsere Forderung nicht an erkennt, wenn man den» Pittsburger Vertrag, den Land tag und was sonst nichEgewährcn' wird, dann werden wir „Minderheitenrechte" fordern. Wir appellieren an Europa, weil man unsere Rechte und unser Volk nicht anerkennen, will. .Tschechoslowaken', das bedeutet Sklaven der Tschechen.'" Die nächste Frage, ob Pater Hlinka, für Lie Autonomie der D e u Ischen uns Mag ft ar e n stimmen würde, be antwortete Hlinka dahin, daK. er für Gerechtigkeit sei und daß man jedem geben müsse, was ihm gebühre. Zu der in der Tschechoslowakei besonders aktuell geworde nen I u d e n f r a g»e äußerte sich Pater Hlinka sehr ein deutig: „Wenn os nur keine Juden auf der Welt gebe! Wenn sie aber schon da find, dürfen sie sich nur nach ihrem Hundertsatz in den Berufen betätigen. - Jetzt haben sie alle einträgliche Stellen. Wir Slorvaken sind arm geblieben und sie wurden reich. Sie sollen auch Arbeiten wir wir und nicht nur Geschäfte machen." Auf die Frage zu seiner Einstellung zum sowjetrnssisch- tschechischen Pakt erklärte er, daß er gegen den Kom munismus sei, daß. feine Bewegung national sei. „Wenn wir die Mehrheit haben", sagte Hlinka, „so wer den wir alle Verträge mit den Kommunisten kündigen." Auf dis Frage, ob er eine selbständige Slowakei wolle, antwortete Hlinka: „Warum nicht, wer wollte die Selb ständigkeit nicht? Tiber heute ist dies nicht aktuell. Heute ist die Frage der. Anerkennung unseres Volkes ,aktuell."- Örtliches und Sächsisches Vom Wunder der «Pfingsten Wunderbare Männer! Männer im weihen Haar, die ihren Stolz sonst in einer abgeklärten Weltanschauung suchen, waren Brauseköpfe geworden mit einem glühenden Zünglingshsrzem Männer, denen Mühe und Rot, so oft die Augen leer und die Herzen lahm machte, sahen auf einmal ein neues Ziel. Run liefen sie darauf zu. 2m Sturm ihres glutvollen Lebens gingen sie ihren Weg, den die Seele ihnen zeigte — dies innere Feuer. Und der Erfolg? lieber dem Spott der Gegner und über dem Zagen der Feigen baute ihr Ideal sich mächtig auf: die Kirche Jesu Christi. Bon der Kirche Jesu Christi kündete die Predigt des ersten Festtages in St. Rikolai. Die Predigt von Pfarrer Müller gründete sich 'auf rin Schristwort aus dem Epheser Brief Kap. 2, Vers 16 bis 22. Es ist ein Brief des Reuen Testa- mentes, der so viel Grundsätzliches über die Kirche aussagt. Die Frage nach der Kirche versteht die Schrift unter lebendigen Bildern auch immer wieder uns Menschen der Gegenwart verständlich zu machen und näßezubringen. lieber alle Mannig faltigkeit des Wirkens des Geistes Gottes auf dieser Welt Will die Kirche letztlich Hausgemeinde Gottes sein. Darum kann die Kirche Gottes nie erstarren, sondern wird immer wie der, Weil sie vom lebendigen Düst Gottes getragen ist, auf dem Eckstein Jesu Ehristi wachsen und bleiben in -alle Ewigkeit. 2m Detsaal Ohorn deutete Pfarrer Kühn seinen Predigt hörern das gleiche Schristwort und nannte nach diesem als bleibendes Werk des fast vor 2200 Jahren in die Menschheit gesandten Heiligen Geistes dir Kirche 2esu Christi. 2m be sonderen Handelte dis Predigt von dem Segen der Kirche,! den jeder Christ erfahre: Gottes Hausgenossen zu sein, der den bewährenden und stärkenden Einfluß des Geistes Christi auch in schweren Tagen des Lebens empfindet. An uns liege es nun, sich einzufügen in die Gemeinschaft der Kirche, des Tolles, mitzühelfen am Bau des heiligen Tempels Gottes. Am 2. Festtag predigte in unserer Rikolaikirche Pfarrer Kühn über Epheser 1, 15 bis 22, und stellte dabei heraus an Hand dieses Schriftwsrtes: die Bitte des Apostels, die Bitte eines jeden Christen: Gott gebe und erhalte uns seinen Heiligen Geist! 2n ihm haben wir in allen Schwierigkeiten Les Alltags neue Gewißheit des Glaubens, neue Hoffnung des Lebens in Zeit und Ewigkeit, neue Siegeszuversicht Ler Kirche, Lie in Anfeindung und Erhöhung den Weg ihres Meisters,- Les Herrn 2esu Christi, geht. Lind so gelte es, in innere Beziehung zu Lieser Gottes Kraft des heiligen Geistes zu kommen. Das aber sei nur möglich Lurch Las tägliche Gebet: „O heil'ger Geist kehr bei uns ein und laß Uns deine Wohnung sein!" Festliche Musik an Chorliedern und Posaunenvorträgen — dargeboten vom Kirchenchor, Kurrende und Posaunenbl-äsern — umschloß Liese Feiern: christlichen, deutschen Pfingstglauben vergangener Zeiten aufleben lassend! Auch die in Pulsnitz und Ohorn gehaltenen Kindergottesk' Dienste am 1. Festtage stellten unseren Kleinen das Wunder Ler Pfingsten so recht vor die Seele als eine Kraft und eine Gabe aus der Höhe. Gott aber segne in Gnaden an unseren Herzen das Wunder heiliger Pfingsten: Gottes heiliger Geist baut Kirche 2esu Christi! Pulsnitz. Das Pf ing st- unL Königsschieß en der Priv. Schützengesellschaft nahm am gestrigen 2. Pfingstfeiertag wieder seinen Anfang. Eröffnet wurde es mit dem traditionellen Wecken früh um 6 Ähr. Zwei Züge Uniformierte begleiteten die Kapelle auf dem Marsch durch die Stadt. Hatte man im Laufe des Vormittags noch arge Bedenken, wie wohl das Wetter werden sollte, so klarte der Himmel Loch gegen Mittag zuschends auf, und als die Schützen nach dem Ratskeller zum Auszug eilten, strählte Lie Sonne genau wie am 1. Pfingstfeiertag. 2m Ratskeller begrüßte Ler Deveinsführer, Herr Heine, die erschienenen Schützenkaineraden und besonders die Vertreter der Stadt und Ler Partei, an ihrer Spitze Ortsgruppenleiter und Bürger meister Pg. Tz sch up ke und Obersturmführer Pg. Röschke. Zu Ehren der im letzten 2ahr verstorbenen Schützenkameraden erhoben sich dann die Anwesenden in stillem Gedenken. An schließend gab der Vereinsführer den Beschluß des Beirates bekannt, den Ortsgruppenleiter und Bürgermeister der Stadt, Pg. Tzschupke zum Ehrenmitglied der Gesellschaft zu er nennen. Nachdem der Dereinssührer die Kameraden zur Treue gegenüber dem Schützenwesen ermahnt und der Hoffnung auf ein gutes Zusammenarbeiten zwischen Stadtverwaltung und Gesellschaft Ausdruck verliehen hatte, wurde Des.Führers und Reichskanzlers mit einem dreifachen Sieg-Heil' gedacht. — Dann aber riesen Lie Trommeln zum Stellen! Hunderte von Volksgenossen säumten wieder den Marktplatz, um Zeuge des historischen Schützen-Auszuges zu sein. Rachbem beim Dereins- führer Heine Lie Fahnen äbgehoft worden waren, schritten unter den Klängen Les Präsentiermarsches Dereinsführer und Bürgermeister, sowie der Schützenkönig und -Marschall die Front des angetretenen Schützen-Bataillons ab. Kommandos