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Dienstag, den 24. Mai 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 120 — Seite 4 Landschaft nnd Strom Es ist ein Erlebnis, mit den schmucken, sauberen Dampfern der „Weißen Elb-Flotte" elbauf- oder -abwärts zu fahren. Schöner und eindringlicher können Landschaft und Strom nicht nähergebracht werden als bei einer be schaulichen Elbfahri nach dem Felfengebirge oder vorbei an der Lößnitz nach Meißen und weiter abwärts bis Tehau. Sechsundzwanzig Schaufelraddampfer und das Mo torschiff „von Hindenburg" besitzt die „Weiße Flotte". Die beiden größten Elbdampfer „Dresden" und „Leipzig" können je 1300 Passagiere an Bord nehmen. Bei den übrigen Schiffen schwankt die Zahl zwischen 600 und 1000. Geschultes Personal, das auf langjährige Erfahrung zu rückschauen kann, ist aus allen Fahrzeugen der „Weißen Flotte" tätig. Sommernachtsfahrten werden an jedem Wochenende durchgeführt. Behaglich ausruhend sitzt man längs der Reling und in der Deckbar. Leise spielen zwei Tanzkapellen — sacht und säst geräuschlos gleitet das festlich erleuchtete Schiss an einer schlasenden Welt vor über. Es ist wie ein Märchen ... Aber auch schon eine zweistündige Fahrt mit einem Abenddampfer bei anbrechender Dunkelheit ist ein voller Genuß. Vielfach wird die „Weiße Flotte" von Betrieben zu Ausflügen für die Gefolgschaft oder von Schulen zu heimatbelehrenden Wanderungen benutzt. Wer einmal dem Zauber der „Weißen Flotte" ver fallen ist, wird immer und immer wieder zum Strom kommen, um ihm und die Landschaft zu erleben. «emMche Miete lmd Arbeitsschutz Unter dieser Ueberschrift bringt die „Soziale Pra xis" interessante Ausführungen darüber, wie sich die Art und Weise des Baues von Geschäftsräumen und die Miethöhe auf den Arbeitsschutz auswirken. Es wird zu nächst darauf hingewiesen, daß in den vergangenen Jahr zehnten durch die kapitalistischen Bodenspekulationen eine außerordentliche Verteuerung der Baugrundstücke eiutrat. Diese führte nicht nur zum Bau ungesunder und häßlicher Wohnungen, sondern auch von Arbeitsräumen, die in keiner Weise den gerechtfertigten hygienischen Ansprüchen entsprachen. Insbesondere sei hier an die vielen gewerb lichen Räume zu denken, die sich im Kellergeschoß befin den. Aus derselben grundsätzlichen Einstellung heraus, die zur Herstellung derartiger Arbeitsräume führte, sei es auch zu erklären, daß an Wasch-, Umkleide- und Auf enthaltsräume von vornherein überhaupt nicht gedacht worden ist. Auch bei Ladeneinbauten seien z. B. Plätze zum Ausruhen für das Verkaufspersonal nur ist seltenen Fällen vorgesehen gewesen. Man müsse dahin streben, daß in Zukunft schon bei der Ausarbeitung des Baupro jektes für die erforderlichen Einrichtungen und Räume gesorgt wird. Diesen Forderungen stehe allerdings vielfach als un überwindliches Hindernis die Miethöhe gegenüber. Für die Inhaber gerade der kleinen Betriebe sei die Höhe der Miete häufig eine ganz besondere Sorge. Eine Steige rung der finanziellen Belastung, wie sie durch die Hinzu nahme von Räumen entstehen müßte, die sozialen Zwecken dienen sollen, sei für sie nicht tragbar. Die Gewerbeauf sichtsbeamten könnten nicht selten ihre Forderungen des wegen nicht durchsetzen. Dadurch entstehe aber die Gefahr, daß eine überteuerte gewerbliche Miete den Erf.olg der Arbeit der Gewerbeaufsichtsbeamten in Frage stellt und die Einführung der notwendigen sozialen Verbesserungen in den Betriebsräumen verhindert. Die „Soziale Pra xis" erhebt deshalb die Forderung, daß ein Ausgleich zwischen berechtigten Mietforderungen und notwendigem Arbeitsschutz durch eine gerecht abwägende Mietgestaltnng gefunden werden müsse. (P.d. E.) SWMes SAuIseldsesetz Das Sächsische Gesetzblatt vom 18. Mai 1938 enthält rin vom Reichsstatthalter in Sachsen im Einverständnis mit der Reichsregierung erlassenes Schulgeldgesetz, nach dem Erziehungsberechtigten mit mehreren Kindern Ge- fchwisterermäßigung zu gewähren ist. Die Geschmifierermätzigung beträgt für jedes Kind bei zwei Kindern ein Zehntel, bei drei Kindern drei Zehntel, bei vier Kindern fünf Zehntel, bei fünf Kindern sechs Zehntel und bei sechs und mehr Kindern sieben Zehntel des Grundbetrages. Als Kinder gelten neben den Abkömmlingen auch Stiefkinder, an Kindes Statt angenommene Kinder sowie solche Kinder, die ohne an Kindes Statt angenommen zu sein, unentgeltlich wie eigene erzogen und unterhalten werden. Es werden auch solche Kinder mitgezählt, die eine Schule nicht besuchen. Kinder vom vollendeten 16. bis zum vollendeten 21. Lebensjahr werden nur berück sichtigt, wenn sie zu Beginn des Schuljahres entweder sich in der Schulausbildung oder in der Ausbildung für einen künftigen gegen Entgelt auszuübenden Lebensberuf befinden oder über ein eigenes Einkommen von minde stens monatlich 30 RM nicht verfügen. Auf Antrag kön nen unter diesen Voraussetzungen auch Kinder bis zum vollendeten 25. Lebensjahr berücksichtigt werden. Aus länder erhalten Geschwisterermäßigungen nur, wenn sie dem deutschen Volkstum angehören oder die Gegenseitig keit verbürgt ist. Für Kinder deutscher Staatsangehörig keit, die nicht deutschen oder artverwandten Blutes sind, und die Kinder von Staatenlosen besteht kein Anspruch auf Geschwisterermäßigung. Das Gesetz enthält weiterhin Bestimmungen über Begabtenförderung. Danach wird bedürftigen Erzie hungsberechtigten das Schulgeld ganz oder teilweise erlas sen, wenn Anlagen und Leistungen, Charakter und Ge samtverhalten der Schüler in und außerhalb der Schule eine besondere Förderung rechtfertigen. Der Erlaß darf nicht unter 10 v. H. des Sollbetrages liegen. Vereins-Nachrichten Ohorn Kriegsrkameradschaft Ohorn. Zur Beerdigung unsres Kameraden Robert Berndt stellt die Kameradschaft 11,45 Ähr am Rat haus. Zahlreiche Beteiligung ist erwünscht. Der Kameradschastsführer. 2. D.: C. Frenzel. Gedenktage für den 25. Mai. 1015: Grundsteinlegung zum Straßburger Münster. — 1818: Der Kunstforscher Jakob Burckhardt in Basel geb. (gest. 1897). — 1932: Der Admiral Franz v. Hipper in Altona gest. (geb. 1863). — ,1937: Eröffnung des Reichsforschungsrates (zur restlosen Erfüllung des Zweiten Vierjahresplanes) durch Reichsminister Rust. Sonne: A.: 3.50, U.: 20.03; Mond: A.: 1.29, U.: 15.01. Gedenktage für den 26. Mai. 1521: Wormser Edikt: Luther wird in die Reichsacht getan. — 1911: Robert Koch, Entdecker des Tuberkuloseerregers und des Choleraerregers gest. (geb. 1843). — 1923: Albert Leo Schla- geter, von einem französischen Kriegsgericht zum Tode verur teilt, wird bet Düsseldorf erschossen (geb. 1894). Sonne: A.: 3.49, U.: 20.04; Mond: A.: 1.53, U.: 16.18. Neueste DrohtberichLe Pressestimmen zur Lage in der Tschechoslowakei, London. Für die Londoner Morgenpresse bildet die Entwicklung in der Tschechoslowakei, wie schon in den letzten Tagen, auch heute das einzige politische Thema. Die Besprech ung zwischen Henlein und Hodscha wird von den Blättern allgemein mit vernehmlichem Aufatmen festgestellt. Selbstver ständlich wird die diplomatische Tätigkeit der englischen Re gierung erneut eingehend besprochen. Paris. Die Pariser Worgenpresse behandell die Ent wicklung in Ler Tschechoslowakei weiterhin ausführlich und an hervorragender Stelle. Bezeichnenderweise werden die von den Tschechen verübten Grenzverletzungen stillschweigend über gangen, oder man spricht dort, wo darauf hingewiesen wird, von „Äebettreibungen". Wan ist im allgemeinen noch weit davon entfernt, einen übertriebenen Optimismus an den Tag M legen und erklärt, daß die Wahlperiode noch nicht vorüber sei und sich deshalb auch immer noch unvorhergesehene Zwi schenfälle ereignen könnten. Der nationale Heeresbericht Salamanc a. Der nationale Heeresbericht meldet erneut Gegenangriffe Der Roten an der katalanischen Front auf die bereits gestern erfolglos angegriffenen nationalen Stellungen bei Tremp und Balaguer, die wiederum abgewiesen wurden. Der Feind verlor 3000 Mann. Acht sowjetrussische Tanks wurden zerstört. An Ler Front von Teruel fetzten die Nationalen, obgleich sie Durch bas Wetter weiterhin behindert waren, ihre Offen sive fort. NM immer Anruhen in Mexiko Paris. Nach einer hier vorliegenden Havas-Meldung aus San Luis Petosi soll es den Anhängern des Generals Cedillos gelungen sein, die Eisenbahnverbindung zwischen San Luis und Tampico sowie Guadeleaza, etwa 30 Kilometer nord östlich von San Luis zu unterbrechen. Regierungstruppen be finden sich auf dem Wege nach Tampico, um die Verbindung wieder herzustellen. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden s für Mittwoch, 25. Mai 1938: Zunächst noch frischer, dann allmählich abflauender Wind, aus westlicher Richtung, vielfach wolkig, vereinzelt leichte, teil weise gewittrige Schauer. Tagestemperatur gegen Dienstag nur t«nig verändert. Nachts Temperaturen etwas höher als bisher. id! ^k ' ui ' veiMA8tksu8 Meulenberg Del. ^.mt Pulsnik 722 — Vas ickeale ^uskluASrielaufUer^esköken Donnerstag cken 26. Uai OrolTss biimrnsftsftrts-psst ^ittwocii Siskprobs! ßür jung un<1 s». KV 3 Ukr ükksnLI. Vsns bkerru lacken kreuncklickst ein Zirtkur Höntsch unck krau ^utobusverbinckung: Kreins--Pulsnik—Königsbrück. (8ieke FonntaZs pabrplan. Zuto ^nkahristraLe von Oberlichtenau borgen sovie jsäen SMtwocd Kastss unct plinssn Osru llutsrdsltungsmiisill k°rü!. Isäsv ein k?. kistsj u. 18rsu Die Männerriege des Tur nerbundes fährt am Himmel fahrtstage zum Aelterentreffen nach Kamenz. Abfahrt 7,13 Uhr mit Zug. Bei günstiger Witte rung per Rad 7 Uhr ab Schü tzenhaus. l.681 SUsS ^simstrsiiunA! Vlymols-Iksstsr Dienstag, I^ittwock 8 Okr, k-iimmelkakrt 6 u. >/zy Okr IVIvms l-vv, William Powell u. cker Köter Hsts in ckem amüsanten Kriminalfilm: .... linil 8ML8 nenn! Kell WelM packenck, Kester unck sensationell. Im keiproZramm: A Ossisrrsioft mit Dsulsclftsmci vsrsimgt k Bufchmühle Ohorn Himmelfahrt früh 7 Uhr Konzert Nachm. ab 4 Uhr Unterhaltungsmusik Um gütige Unterstützung bitten Alwin Gräfe und Frau Loksnkwirkekaft rur finke O8UP8IUldlX lacken kreuncklickst ein IViih Deubel u. Urau UlnterkaltunLsmusik! LmdeNgKsthV? Oberlichtenau Zur Himmelfahrt ab 18 Uhr Grohes Garten-Konzert mit anschließendem Tanz Ausgeführt von der Kapelle Mitschke und seinen Solisten - ff. Kaffee und Kuchen ff. Erdbeerbvwie Um recht zahlreichen Zuspruch bitten Otto Schreier u. Frau WWW riiilMrsmSmel D rsmll. klönen-u.lkslM-Mleialmr in billiysle» kreise». Lilie um Nesicktiguvg meiner Leksukeoster 11. limbsl DLL, Kwl!M«l«i 2:2 Bitte Anzeigen-Manuskripte deutlich schreiben! Sie vermeiden damit im eigenen Interesse Irrtümer . Zur ckr'e uns aniässiic/t unserer Ker- mä/UunA rn so rerekem Fasse äar- Aebraestten KüekMnsestb u. KesestenLe ckanLen wir im dlamen unserer Fitern au/ cias /rer^ire/rsie Lö/rms unck geb. N^enckt Oüeriiostienau, Fai Mittwoch früh frisch eintreffend SckeMtsed LoiaborsÄl Filet v. Goldbarsch u Kabliau . LratsckoUe» bei Herrn»»» kükrHek SeiNX ! I»/«0ors 0.401 l>/-0oss 0.75l jr/rvO-s 1.40 j bolinem LUSNllgS 6S8l»12N60 inserieren in äem kul8QtlLer LnLslger- Große, Helle Arbeitsräume in meinem Grundstück (frühere Brauerei) zu ver« mieten Baumeister Johne black kurzem, sckweren keicken versckieck am 23. dlai 1938 unser lieber Vater u. OroLvater cker Outsaus2ü§Ier bierr Ksrl Lnibt Kreische im 78. Uebensjakre. In tiefer Trauer clis l-iiniskblisbsnsn Oberlicktenau, cken 24. dlai 1938 Die UinasckerunA erkolZt am äonnabenck, cken 28. lAai 1938, 14 vkr, im Krematorium Dres- cken-Tolkewik. Von etwa ruZeckackten Kranr- spencken bitten wir abruseken. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten