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Dienstag, den 24. Mai 1938 Vor neuen Schritten in Prag Paris stellt Entspannung fest In französischen politischen Kreisen erwähnt man die diplomatischen Bemühungen der Wcstmachte in Prag. Man will übrigens in Pariser politischen Kreisen wissen, das in Prag neue Schritte unternommen würden, um der tschechoslowakischen Regierung den Rat zu geben, „den Sudctendcutschen so rasch wie möglich weitestgehende Ge nugtuung zu verschaffen. „Excelsior" gibt als einzige französische Zeitung ein angeblich in London umlaufendes Gerücht wieder, wonach der Vorschlag gemacht worden sei, für die Dauer der Wahl periode internationale Streitkräfte in die Tschechoslowakei zu entsenden, ebenso wie dies während der Abstimmung -im Saargebiet der Fall gewesen sei. In Paris kann man sich dem Eindruck nicht verschließen, daß es nur der vorbildlichen Disziplin und der Besonnenheil der sudeiendeutschen Bevölkerung zu verdanken ist, wenn die Wahlen ohne ernstere Zwischenfälle verlausen sind. Wenn man auch angesichts der von den Sudetendeutschen gezeigten Kalt blütigkeit von einer Entspannung spricht, befürchtet man dock bei dem geringsten Zwischenfall, der das Vergießen weiteren deutschen Blutes in der Tschechoslowakei zur Folge haben würde, Weiterungen Londons Haltung wird um so stärker beachtet, als England durch keinerlei Verträge oder Abkommen an die Tschechoslowakei gebunden ist. Dagegen ist man beun ruhigt über Polens Haltung. So schreibt u. a. dis „Epoqus"' Von der polnischen Regierung hänge zum großen Teil die Ent wicklung der Lage in der Tschechoslowakei ab. Das „rätselhafte Schweigen", das auf Warschau lastet, sei beunruhigend und beklemmend. „Petit Parisien" weist auf eine Unterredung zwi schen Außenminister Bonnet und dem polnischen Botschafter m Paris hin, die eine Klärung der Haltung Warschaus bezweck! habe. „Es geht nicht an, daß ein polnischer Druck gleichzeitig mit dem sudeiendeutschen die Lage der tschechischen Regierung noch verschärft." Spiel mit Lem Feuer Ungeheure Empörungen über die tschechischen Grenzverletzungen Berlin. Die unglaublichen Grenzverletzungen, die sich die Tschechen in den letzten Tagen haben zuschulds nkommen lassen, besonders aber der Sprengstoffanschlag auf die Thaya-Drücke, haben eine ungeheure Empörung ausgelöst, da sie nur als Provokationen empfunden werden konnten. Die tiefe Empörung über Liese Provokation und die Tragweite jener Pie vergriffe kommt schon in den Schlagzeilen Der Berliner Zeitungen zum Ausdruck. So nennt der „Völ- kische Beobachter" diese Gvenzzwischenfälle ein „Tsche chisches Spiel mit dem Feuer", der „Berliner Lokalanzeiger" trägt die Schlagzeile „Tschechische Grenzverletzung eine Provokation!", in der „Berliner Börsenzeitung" heißt es: „Drandzün- Der an der Tschechen grenze". / Auch in Kommentaren gehen verschiedene Zeitungen auf die Tragweite der Grenzverletzungen ein und stellen die Gefährlich keit dieser Provokation heraus. So schreibt das „Berliner Tageblatt": „Es ist notwendig, festMstellen, daß in diesem Augenblick ein Vorfall, wir er sich am Sonnabend an der ThahD-Brück abgespielt hat, mit einer diplomatisch korrekten Entschuldigung nicht begraben und vergessen sein kann." 2n der „Berliner Börsenzeitung" heißt -es zu dem unglaublichen Anschlag auf die Thaya-Brücke: „Derartige GreNzzwischrnfällr pflegen, besonders wenn sie sich in span nungsvollen Zeiten ereignen, als eine sehr ernste Angelegenheit angesehen W werden. Auch der vorliegende Fall erfordert eins derartige Betrachtung, und zwar gerade weil er typisch ist für. dir Aufgeregtheit und Verantwortungslosigkeit, die in diesen Tagen aus tschechischer Seite herrschen. Es scheint uns, als ob drüben die Lust am Provozieren vorliege, und die Frage liegt nahe, was wohl die Tschechen sagen würden, wenn von deut scher Seite etwas Derartiges geschehen wäre. Bei dem Grenz- zwischenfall, wie bei all den anderen tschechischen Provokationen dieser Tage zeigt sich stets das gleiche Bild: Die Ruhe, die auf deutscher Seite trotz allem bewahrt wird, verhindert immer wieder das Schlimmste. Wenn die Deutschen ebenso hemmungs los und herausfordernd wären wie dir Tscheche», so wäre es schon längst M Katastrophen gekommen." Der „Berliner Lvkalanzeiger" schreibt u. a.: Mit einem übertriebenen Aufwand an Lautstärke läßt Prag allenthalben verkünden, Laß eine Grenzverletzung seitens des Reiches das und das bedeuten würde, und die Hüter des tschechoslowakischen Staates in Paris, London und sonstwo ver sichern mit gleichem Llebereifrr, daß auch sie dann . . . . - Einen Augenblick bitte! Bei Mistelbach, haben inzwischen tsche chische Soldaten eine grobe Grenzverletzung begangen. Deutsch land ist ruhig geblieben. Was tun die Mächte? Auch sie sind still, aber das bedeutet nicht das Gleiche, das bedeutet wieder einmal Politik mit doppeltem Boden! Die Prager Regierung hat jetzt das Wort! Die fudrtenbrutschr „Zeit" zur Lage in brr Tschechoslowakei Pra g. Das sudetendeutsche Tageblatt „Die Zeit" beschäf tigt s ich mit Lem großartigen Wahlerfolg der SuLetenLeutschen Partei und schreibt, niemand werde jetzt noch auch nur mit dem leisesten Schein der Wahrscheinlichkeit behaupten können, daß Lie Sudetendeutsche Partei nicht Lie allein legitimierte poli tische Vertretung des Sudetendeutschtums ist. Die Wählen hätten gezeigt. Laß das Sudetendeutschtum nach wie vor ein Element der Ordnung und Disziplin ist. Es wäre müßig, eine Prophezeiung über den weiteren Verlauf der Ereignisse zu wagen, aber es müsse festgestellt werden, daß sowohl Vas Sudetendrutschtum als auch Las Ausland große Rühe und ein außerordentliches Wah von gutem Willen gezeigt hätten, um eine Katastrophe zu ver- t meiden. Deshalb ergebe sich für die Prager Regierung jetzt nach den Beweisen des guten Willens der anderen Seite die Pflicht, auch ihrerseits Lie Voraussetzungen zur Bes serung und Klärung Ler Atmosphäre zu schaf fen. Richt Lurch Versprechungen, sondern durch tatsächliche Erfüllung dieser Voraussetzungen könnten sich Lie.Bedingungen zur Aufnahme von Verhandlungen in einem Grade bessern, der wenigstens eine teilweise Aussicht auf Erfolg verspricht. Anschlag auf Grenzbrücke Tschechische Soldaten versuchten Sprengung (Bereits gestern kurz berichtet) Nach einer Mitteilung des Genvarmeriepostenkom- mandos Mistelbach haben am Sonnabend zehn tschechoslo wakische Soldgten auf deutschem Gebiet die von Bern- hardstal über die Thaya auf das tschechoslowakische Gebiet führende Holzbrücke zu sprengen versucht. Zu dieser Nach richt bemerkt das Tschechoslowakische Pretzbüro auf Grund einer amtlichen Untersuchung folgendes: Tschechoslowakische Soldaten haben tatsächlich versucht, über die Brücke auf deutsches Gebiet hinüverzugehcn, kei neswegs aber in der Absicht, die Brücke in die Luft zu sprengen. Als sie die deutschen Zoüwachtleute erblickten, flüchteten sie. Ein Soldat ließ seine Kappe auf deutschem Gebiet zurück. Die tschechoslowakischen Militärbehörden haben die Angelegenheit sogleich nach Bekanntwerden dem Ministerium für auswärtige Angelegenheiten mitgeteilt und diesen Uebergriss untergeordneter Organe verurteilt. Der Minister des Aeutzcren, Dr. Krofta, hat sich noch am Sonntagvormittag bei dem deutschen Gesandten Eiscnlohr entschuldigt, bevor noch der deutsche Gesandte von diesem unliebsamen Zwischenfall informiert war. Eine merkwürdige Llebung Der Prager Berichterstatter der Agentur Havas be richtet über den, Empfang des deutschen Gesandten Eisen- lohr durch den Außenminister Krofta und das Bedauern das letzter im Namen der tschechoslowakischen Regierung über den Grenzzwischenfall bei Mistelbach ausgesprochen habe. Der Berichterstatter stellt diesen Zwischenfall dann folgendermaßen dar: Tschechische Soldaten seien bei einer von der tschechischen Militärbehörde angeordneten „Uebung" über die deutsche Grenze gegangen und dabei bis dicht an die Brücke von Bernhardstal gekommen. Als sie von einer deutschen Patrouille bemerkt wurden, hätten! sie die Flucht ergriffen. Bereits Schützengräben ausgehoben Die Kopflosigkeit der tschechoslowakischen Militär-! behörden beweist die Mitteilung des Illustrierten Kra kauer Kurier" aus Prag, daß die eingezogenen Reservisten! uoch in der Nacht zum Sonnabend an die deutsche Grenze gebracht wurden. In Reichenberg wurden von den tsche chischen Soldaten bereits Schützengräben ausge-, hoben. Das Blatt will weiter wissen, daß außer den bis herigen Jahrgängen noch weitere Einberufungen erfol gen, obwohl es zu keinen ernsten Zwischenfällen bisher ge kommen ist. Die Tschechoslowakei mache den Eindruck eines kriegsmäßig vorbereiteten Staates. Ueberall sehe man Polizei, Gendarmerie oder Militärabteilungen, die feldmarschmäßig ausgerüstet entweder mit der Eisenbahn oder mit Automobilen transportiert werden. Auch in dem slowakischen Gebiet seien starke Militärbewegungen zu beobachten. Das gelte auch für oie zahlreichen Militär flugplätze, die sich in der Slowakei befinden. * Dieser Versuch, eine Brücke, die die Tschechoslowakei mit dem Deutschen Reich verbindet, zu sprengen, kann als ein ungeheuerlicher Uebergriss tschechischer Soldaten nicht genügend gebrandmarkt werden. Es ist also bewiesen, daß sich auch Angehörige des tschechischen Heeres an den Zwischenfällen beteiligt haben. Trotz der tschechischen Aus rede kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß eine bewußte Provozierung des Deutschen Reiches versucht wurde. Nach deutscher Feststellung waren an der Brücke 10 Kilo Protyl angebracht und bereits mit Zündschnur versehen. Der „Anschlag wurde durch die Aufmerksamkeit zweier deutscher Grenzbeamter verhütet, bei deren Annähe rung die tschechoslowakischen Soldaten über die Grenze zurückflüchteten. Wenn bei den deutschen Organen der gleiche Mangel an Besonnenheit herrschen würde, dann hätte es eine Explosion gegeben, die nicht auf die Brücke beschränkt geblieben wäre. Die tschechischen Provokateure haben hier ein äußerst gefährliches Spiel mit dem Feuer gespielt. Prag Hai zwar die Grenzverletzung zugegeben und sich entschuldigt; dadurch wird aber die Gefährlichkeit solcher Zwischenfälle nicht gemindert, um so mehr, als die Lage aufs äußerste gespannt ist. Weitere Grenzverletzungen Nördlich von Linz wurden die Grenzbrücken beiUlrichs- berg und Hohcnfurth, die zur Hälfte dem Reich gehören, von tschechischen Soldaten, die dabei auch den deutsche» Teil der Brücke und damit deutsches Gebiet betraten, mii Stroh belegt und mit Benzin übergossen. Beim Heran naheu deutscher Grenzorgane zogen sich die tschechische» Soldaten auf tschechoslowakisches Gebiet zurück. Tschechischer Flieger über Baerenstein Am Montagvormittag erschien ein IschcchoflowM- schcs Militärflugzeug über der an der deutschen Grenze liegenden zur Tschechoslowakei gehörenden Stadt Wei- per 1 und überflog dann die deutsche Grenze bet Baerenstein. Es wurde von vielen Baerensteiner Einwohnern gesichtet und einwandfrei als Militärflug zeug erkannt. Die Maschine war mit zwei Piloten besetzt und mit einem Maschinengewehr bestückt. Sie flog so niedrig, daß man befürchtete, sie werde gegen einen Baerensteiner Fabrikschornstein stoßen. Nachdem das Flugzeug längere Zeit über Baerenstein gekreuzt hatte, flog es in Richtung Preßnitz, auf tschechoslowakischem Gebiet, davon. An der Straße von Baerenstein nach Preßnitz kam es, schon auf tschechoslowakischem Gebiet, an der Gaststätte „Grüner Wald" ins Trudeln und stürzte ab. Das Flugzeug geriet beim Aufschlagen sofort in Brand. Tschechoslowakische Grenzbeamte und Soldaten eilten zur Hilfeleistung herbei, konnten jedoch, soweit vom deutschen Reichsgebiet her zu erkennen war, die Piloten nicht mehr bergen. Lest Eure Heimatzeitung! Lteberwäliigender Sieg Bei den in einigen hundert sudetendeutschen Orten durchgeführten Wahlen haben die Sudetendeutschen nach den bisherigen Ergebnissen auch diesmal trotz der widri gen äußeren Umstände ein eindeutiges und überwältigen des Bekenntnis zum Deutschtum und damit zur Volks gemeinschaft abgelegt. In sehr vielen Orten vereinigte die Sudetendeutsche Partei 90 v. H. und mehr der deutschen Stimmen auf sich, und die Sudetendeutsche Partei würde in vielen Orten die stärkste Partei. In den meisten Ge meiden hat die SDP. einen starken Zuwachs an Stim men erhalten. „Dieses Teilergebnis," so schreibt die sudetendeutsche „Zeit am Montag" u. a., „der kaum 200 Städte und Ge meinden, die ja nur einen Bruchteil jener darstellen, die noch vor dem Wahlgang stehen, läßt zwei Schlußfolgerun gen zu: Einmal, daß in den Tagen schwerster Nerven belastung die Einheit des Sudetendeutsch tums unerschüttert dasteht, daß dieses Sudeten deutschtum willens ist, seinen Rechtskampf auch auf dem Gebiete der Gemeindeselbstverwaltung weiter durchzu führen; zweitens, daß die Volksgruppe eine Disziplin und Gefolgschaftsire ue bewiesen hat, die in der oft bewegten Geschichte der Sudetenländer und seiner deutschen Bewohner Wohl ohne Beispiel ist." In Brüx erhielt z. B. die Sudetendeutsche Partei mit 10 671 Stimmen 26 Mandate, 94,9 v. H. der deutschen Stimmen, weiter erhielten die Deutschen Sozialdemokra ten 1 Mandat, die Kommunisten 2 Mandate, die Tschechen 12 Mandate. JnOberleutensdorf: Sudetendeutsche Partei 4311 Stimmen (25 Mandate), das sind 90 v. H. der deutschen Stimmen, Deutsche Sozialdemokraten 3 Man date, Kommunisten 2 Mandate, Tschechen 6 Mandate. In Görkau: Sudetendeutsche Partei 3634 Stimmen, das sind 95,5 v. H. der deutschen Stimmen, Sozialdemokraten und Kommunisten gekoppelt 160 Stimmen, Tschechen 327 Stimmen. Dux zeigte gegenüber den früheren Er- gebnissrn einen starken Linksruck, doch wurde die Sudeten deutsche Partei mit 16 Mandaten die stärkste Partei und vereinigte 87 v. H. der deutschen Stimmen auf sich. Die Deutschen Sozialdemokraten erhielten 2 Mandate, Kommu nisten 3 Mandate, Tschechen 15 Mandate. Weiter seien u. a. erwähnt: Greifen dorf, wo auf die Sudeten deutsche Partei 90,5 v. H. der deutschen Stimmen entfielen. InTurn erhielt die Sudetendeutsche Partei 6757 Stim men, gleich 87,5 v. H. aller deutschen Stimmen. Auffallend ist, daß in den Gemeinden, in denen es in den letzten Tagen zu Zwischenfällen kam, die Wahlbeteili gung besonders groß war. Die deutschsprechenden Mar xisten haben gegenüber der letzten Wahl einen neuen Ver lust erlitten. Zu dieser Feststellung kommt auch das Tschecho slowakische Preßbüro, das in einer Zusammenstellung über die Wahlen den Erfolg des Sudetendeutschtums bestätigt. „Der erste Ueberblick zeige," so schreibt das Preßbüro, „daß die Einstellung der Wählerschaft im tschechischen Lager durch Festigkeit, und Beständigkeit der Wahlkadres aller tschechi schen Parteien charakterisiert sei. Grundsätzliche Verände rungen würden jedoch durch die Wahl in den deutschen Gemeinden zu verzeichnen sein. Hier träten die Folgen der Vereinigung der ehemaligen aktivistischen Parteien, des Bundes der Landwirte und der Deutschen Christlich-Sozia len mit der Sudetendeutschen Partei deutlich in die Er scheinung. Als einziger Korkurrent gegen die Sudeten deutsche Partei verblieb die Partei der Deutschen Sozialdemokraten, deren Reihen aber gelich t e t wurden. Während aus tschechischer Seite völlige Kopflosigkeit und Nervosität herrschen, hat die sudetendeutsche Bevölke rung eine vorbildliche Disziplin bewahrt, und nur diesem Umstande ist es zu verdanken, wenn der Wahlsonntag ohne besondere Zwischenfälle verlaufen ist. Die Disziplin fällt um so Mwerer ins Gewicht, als die verschiedenen Zwischenfälle der letzten Tage und ^or allem die Bluttat von Eger naturgemäß eine äußerst gespannte Stimmung hervorgerufen hatten. Dieser ruhige Wahlverlauf hat aber auch erueut gezeigt, daß die verschiedenen militärischen Maßnahmen, wie z. B. die Einberufung von Reservisten, völlig überflüssig waren. Diese Maßnahme hatte nur noch eine stärkere Belastung der Nerven der Sudetendeutschen zur Folge. Das Betreten deutschen Bodens durch tschechische Truppen in Südmähren ist ein äußerst ernster Fall. In London und Paris erwartet man Vorschläge der Prager Regierung an die Sudetendeutschen. Weder Frank reich noch England haben bisher für die Regelung des Verhältnisses zwischen dem Deutschtum und der Prager Regierung recht wenig Verständnis bewiesen. Vielleicht würde man ohne diese Einmischung eher zum Frieden kommen. Die Wahl hat ergeben, daß die Sudetendeutschen ge schlossen hinter Konrad Henlein stehen. Es gibt für Prag keine Ausflüchte mehr, die Partei Henleins kann nicht mehr übergangen werden. Die Forderung der Selbstver waltung für 3^ Millionen ist eine Selbstverständlichkeit, der sich Prag und seine Ratgeber nicht mehr verschließen können. Diese Forderung ist aber auch die letzte Möglich keit und Voraussetzung für einen Ausgleich. Oesterreichs Erziehungswesen Rust im Wiener Unterrichtsministerium. Aus Anlaß der Anwesenheit des Reichserziehungs ministers Rust fanden im österreichischen Unterrichts ministerium eingehende Beratungen statt, an denen außer den Sachbearbeitern des Reichserziehungsministers auch der österreichische Unterrichtsminister Dr. Menghrn mit seinen Referenten sowie die Vorsitzenden der Landesschul räte sür Wien und Niederösterreich, ferner Bürgermeister Neubacher, Landeshauptmann Jaeger und leitende Persönlichkeiten des Erziehungswesens im Laude Oester reich teilnahmen. Der Führer und Reichskanzler hat dem Präsidenten von Argentinien zum Unabhängigkeitstage seine Glückwünsche über mittelt. Der Führer und Reichskanzler hat dem Verlagsbuchhändler! Dr. h. c. Alfred Staackmaun in Leipzig anläßlich seines 65. Ge burtstages in Anerkennung seiner Verdienste als Vsrlagsbuch- Händler die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft ver liehen.