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Donnerstag, den 12. Mai 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 110 — Seite s Schlicht und ohne Uebertreibung, bescheiden bei Be friedigung aller vernünftigen Ansprüche, schön in Stil und Haltung, so stellen sich die deutschen Jugendherbergen dar. Diese Entwicklung zu fördern, ist aber nicht allein Aufgabe der deutschen Jugend, sondern des ganzen Volkes. Die Jugend kann ja nur werben für dieses Werk, sie stellt mit Recht die Forderung, daß ihr genügend Her bergen zur Verfügung gestellt werden. Heute sind cs noch Piel zu wenig. Die Forderung geht dahin, daß überall im Deutschen Reich ein Netz von Jugendherbergen sich ausbreitet, von denen keine weiter als einen normalen Tagesmarsch von der anderen entfernt ist. Vis dahin ist aber noch viel zu machen. Die jährlichen Sammeltage haben sich bereits hier fehr segensreich ausgewirkt. Der Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen nimmt darüber hinaus mit Freude auch erwachsene Mitglieder auf. die durch ihren geringen jährlichen Beitrag sehr viel zur Schaffung neuer Herbergen beitragen können. Wenn auch die Zahl dieser Mitglieder in der letzten Zeit beträchtlich gestiegen ist. so ist sie doch noch so klein im Verhältnis zu der Gesamtzahl der verdienenden deutschen Volksgenossen, daß hier noch ein weites Feld für die Werbung offen ist. Feder kann zu seinem Teil dazu beitragen, daß die deutsche Jugend hinauswandern und sich aus Fahrt und im Vager kräftigen und in der Kameradschaft zu vollwertigen Menschen ent wickeln kann. In den Hauptwandermonaten sowie in sämtlichen Ferien sind erfahrungsgemäß die Jugend herbergen restlos überlaufen, und viele Wanderer müssen heute noch unverrichteter Sache abziehen. Das darf in Zukunft nicht mehr sein. Die Jugend Hai ein Anrecht auf Wanderherbergen, wie sie auch ein Anrecht aus Heime hat. Darum wird die Fugend unermüdlich werben, bis sie jeden deutschen Menschen für die Sache des Fugend herbergswerkes gewonnen hat. Der Führer wird nach seiner Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof von Generalfeldmar- sKal! Göring herzlich begrüßt. Weltbild (M). Roch MrLere Einheit Viktor Emanuel an den Führer Nur noch 42S00V Arbeitslose Günstige Entwicklung des Arbeitseinsatzes im April. Im April nahm die Zahl der Arbeitslosen im alten Reichsgebiet, wie die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung mitteilt, um 85 000 ab. Sie ging auf 423 000 zurück und erreichte damit einen Stand, der um rund 46 600 unter der tiefsten Zahl des Vorjah res liegt. Die winterliche Arbeitslosigkeit ist damit trotz ungünstiger Witterung vollständig überwunden. In wie starkem Maße sich der Arbeitseinsatz im Laufe des letzten Jahres noch gesteigert hat, geht daraus hervor, daß An fang Mai 1937 noch 961 000, also 538 000 Arbeitslose mehr als jetzt, gezählt wurden. Neben dem Rückgang der Arbeitslosigkeit hat die Wirtschaft im Berichtsmosiat bereits einen erheblichen Teil oes diesjährigen starken Jahrgangs von Jugend lichen in das Erwerbsleben ausgenommen. Die Schulentlassenen konnten in fast allen Bezirken innerhalb weniger Wochen eurgesetzt werden. In manchen' Gebieten war der Bedarf der Wirtschaft an Nachwuchs kräften so stark, daß die Arbeitsämter nicht in der Lage waren, allen Anforderungen zu entsprechen. Die günstige Entwicklung des Arbeitseinsatzes im Be- richtsmonat ist nicht allein eine Folge der saisonmäßigen Belebung in der Landwirtschaft, der Industrie der Steine und Erden, dem Baugewerbe und dem Verkehrsgewerbe. Auch viele andere Wirtschaftszweige wiesen eine Steige rung des Beschäftigungsgrades auf. Nach den vorläufigen Ergebnissen ist die Zahl der Beschäftigten im Verichtsmonai um i n s g e s a m t 5 5 0 0 0 0 gestiegen. Von den Ende April noch vorhandenen Arbeitslosen waren nur 40 000 für Facharbeiten voll einsatz- und aus gleichfähig; 13 000 waren für ungelernte Arbeiten zwischenbezirklich verwendbar. Der weitaus größte Teil der Arbeitslosen, nämlich 369 000 --- 87 v. H. der Gesamt zahl, war entweder örtlich gebunden oder sonst beschränk! .einsatzfähig. / Auch in Oesterreich erheblicher Rückgang Im Lande Oesterreich konnten die Arbeitsloscn- zahlen bereits erheblich gesenkt werden. Im April wurden durch die Arbeitsämter 120 000 Volks genossen in Arbeit vermittelt. Ende April Waren bei den Arbeitsämtern 416 000 Arbeitslose gemel det, während die Arbeitslosigkeit bei der Eingliederung Oesterreichs in das Deutsche Reich auf rund 600 000 ge schätzt werden kann. Von den Arbeitslosen standen Ende April 302 000 in Unterstützung. Die Zahl der Unter stützungsempfänger hat im Laufe des Monats zugenom men, da der Personenkreis der Unterstützungsberechtigten durch die Wiedcrhereinnahme der Ausgesteuerten und der Jugendlichen erheblich erweitert worden ist. Seine Majestät der König vonJtalicn, Kaiser von Aethiopien, hat den Abschiedsgruß, den derFührer und Reichskanzler bei Ueberschreitung der deutsch-italie nischen Grenze telegraphisch an ihn gerichtet hatte, mit fol gendem Danktelegramm beantwortet: „Die Königin und Ich danken Euerer Exzellenz viel mals für die Botschaft, die Sie die Liebenswürdigkeit hatten, Uns beim Verlassen des italienischen Bodens zu übermitteln. Die von Euerer Exzellenz darin zum Ausdruck gebrachten Gefühle werden — dessen bin Ich gewiß — den stärksten Widerhall im.Geiste der Italienischen Nation hin terlassen, die »oller Freude ihre ganze glühende Herzlich keit dem hochwillkommenen Gast anläßlich dieses glückver heißenden Besuches bezeugen konnte. Durch ihn ist die ideale Verbindung unserer beide» Länder zu einer noch stärkeren Einheit geworden. Wir werden Vie teuerste Er innerung daran bewahren in dem Vertrauen, daß Euere ExMenz aus den Kundgebungen dieser Tage die innere Einstellung des Faschistischen Italiens zu der großen be freundeten Nation und ihrem erhabenen Oberhaupt mit Sicherheit entnehmen konnten. In diesem festen Glauben übermittle Ich Euerer Exzellenz Meine herzlichsten Wünsche für das weitere Wohlergehen des Deutschen Vol tes und für Sic persönlich. Viktor Emanuel." Unauslöschliche Eindrücke Vom Brenner aus sandte der Stellvertreter des Füh rers, Rudolf Hetz, an den Generalsekretär der Fa schistischen Partei, Minister Starace, das folgende Telegramm: „Beim Verlassen des italienischen Bodens denke ich zurück an die unauslöschlichen Eindrücke wäh rend des Aufenthalts des Führers in Ihrem großen Lande und zugleich an die so freundschaftliche Aufnahme, die auch ich «persönlich erneut bei Ihnen und bei der Faschistischen Partei gefunden habe. Indem ich Ihnen wiederholt mei nen Dank zum Ausdruck bringe, übermittle ich Ihnen meine herzlichsten Wünsche für Sie und das faschistische Italien. Rudolf Heß." Deutsch-italienische Verbundenheit Reichsminister Dr. Goebbels hat an den italieni schen Minister für Volkskultur, Alfieri, folgendes Telegramm gesandt: F Die Triumphsahrt des Führers durch Deutschland und der überwältigende Empfang, den die Reichshaupt stadt Adolf Hitler bei seiner Heimkehr von dem Staats- Brennero, den 10. Mai 1938. Seiner Exzellenz Alfieri, Ministro della Cultura Popolare, Noma. Die unvergleichlichen Tage deutsch-italieni scher Verbundenheit und Freundschaft wer den mir für immer unvergeßlich bleiben. Sie an Ihrer Seite verlebt zu haben, war mir eine ganz besondere Freude. Wir hatten dabei Gelegenheit, unsere kame radschaftlichen Beziehungen weiter zu ver tiefen. Beim Verlassen Ihres Heimatlandes übermittle ich Ihnen noch einmal den Ausdruck meines aufrichtigen Dankes für die auch mir persönlich gewährte so außer ordentlich herzliche Aufnahme. Ich verbinde damit alle guten Wünsche für Sie, Ihr schönes Land und Fhr herr liches Volk. Dr. Goebbels. Ribbentrop an Graf Ciano Neichsautzenminister von Ribbentrop hat an den italienischen Außenminister. Graf Ciano, folgendes Telegramm gerichtet: Seiner Exzellenz, dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Ciano, Nom. Bei der Rückkehr nach Deutschland empfinde ich be sonders das Glück, Zeuge des unvergeßlichen Zusammenseins der beiden großen Männer, Ihres Duce und unseres Führers, gewesen zu sein. Der Ge danke an die Stunden fruchtbarer Aussprache und an un ser persönliches Freundschaftsverhältnis erfüllt mich mit Freude und Genugtuung. Ich bitte Sie, den Ausdruck meines tiefempfundenen Dankes für die mir erwiesene herzliche Gastfreundschaft und meine aufrichtigsten Abschiedsgrüße entgegenzunehmen. Ribbentrop. Auch Reichsminister Dr. Frank hat m einem Lerr- jgramm an den italienischen Justizminister seinem Dank Find seiner Freude darüber zum Ausdruck gebracht, daß er an den anläßlich des Führerbesuches in Italien veran stalteten Festlichkeiten teilnehmen konnte. besuch in dem faschistischen Italic» bereitet hat, hat die Bewunderung der gesamten Weltöffentlichkeit hervorgeru fen. Von Paris bis London, von Warschau bis Rom, ist die Weltpresse übereinstimmend der Meinung, daß der Einzug in Berlin alles Bisherige übertroffen hat. In sämtlichen Zeitungen wiederholt sich das Wort von einem „triumphalen Empfang", wie er noch niemals einem Staatsmann bei der Rückkehr in sein Land zuteil ge worden sei. Rom: Ausdruck der Dankbarkeit und Treue Das einzigartige Willkommen der Reichshauptstadt für den heimkehrenden Führer wird von der römischen Presse als ein begeistertes Bekenntnis zum Führer und als der Ausdruck der Dankbarkeit und un wandelbare nTreue des gesamten deutschen Volkes gewürdigt. In diesem Jubel sei zugleich die Freude über die herzliche Aufnahme des Führers im befreundeten Italien zum Ausdruck gekommen und die lebhafte und tiefe Genugtuung über die bei dem Völkertresfen erneut bekräftigte unwandelbare deutsch-italienische Solidarität. Die Telegramme des Führers an den König und Kaiser, an Mussolini und an den italienischen Kronprinzen werden in größter Aufmachung veröffentlicht und bilden auch das Thema der Leitartikel. Sie haben, wie „Messag- gero" betont, ein tiefes Echo im Herzen des italienischen Volkes hervorgerufen. Ihr Ton sei so herzlich, der Füh rer habe so warme Worte der Sympathie gefunden, daß sie den Eindruck der letzten Tage noch verstärkten. Auch „Popolo d i R o m a" unterstreicht die außerordentliche Herzlichkeit der Telegramme. Die Kundgebungen hätten mit der triumphalen Rückkehr des Führers in die Reichs- Hauptstadt ihren Abschluß gefunden. Im Gegensatz zu dem bei ähnlichen Anlässen üblichen Lauf.der Dinge^ wo mit Links: Ein Riesenfcuer- wcrk, wie es die Reichs hauptstadt noch nicht er lebt hat, machte die Nacht zum Tage. Rechts: Neber der Siegessäule wölbt sich der Lichtdom am nächtlichen Himmel. Zwei Aufnahmen von dem triumphalen Einzug des Führers in die Reichshauptstadt. Weltbild (M). Alles Bisherige übertryffen Tiefster WelteindruÄ von Hitlers Heimkehr