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Montag, den 11. April 1S38 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 85 Seite 2 Der 2 ahltag in Sachfen Ein Tag festlicher Stimmung - Tausende von Ausländsdeutschen zu Gast Nach dem „Tag des Großdeutschen Reiches* mit sei nem ergreifenden, erhebenden Ausklang, mit den tausen den erleuchteten Fenstern, mit seinen Fackelzügen und mit den Freudenfeuern auf den Höhen leitete am Sonntag das große Wecken in allen Städten und Orten den Wahltag ein. Festlich war sein Bild, festlich gestimmt die Menschen, die sich, zum großen Teil schon in den Morgen- und Vor mittagsstunden, in die Wahllokale begaben. Und schon in den Mittagstunden war z. B. in Dresden kaum mehr jemand auf den Straßen zu sehen, der nicht schon die Wahlplakette mit dem Bild des Führers trug. NSKK. und DDAC., das Deutsche Rote Kreuz hatten sich in den Dienst der Abstimmung gestellt und halfen so auch den Kranken und Gebrechlichen zur Erfüllung ihrer Pflicht. Besonders freudig war für Sachsen der Tag durch den Besuch, den zahlreiche in der Nähe der Grenze gele gene Orte von den Ausländsdeutschen, Reichsdeutschen and Deutsch-Oesterreichern, aus der Tschechoslowakei hat ten. Sie kamen herüber, um hier ihrer Pflicht zu genügen. Nach Dresden kamen in fünf großen Sonderzügen aus Aussig, Bodenbach und aus Prag allein 4500, die hier zur Wahlurne zu schreiten gedachten. KdF., Reichs bahn und NSV., an der Spitze die Partei, sie alle hatten geholfen, die auslandsdeutschen Gäste würdig zu emp fangen und zu betreuen. In dem ehemaligen Königs- Pavillon des Hauptbahnhofes war, würdig ausgeschmückt und mit zwanzig Zellen versehen, eine Abstimmstelle ein gerichtet worden. Nach der Vollziehung der Wahl erhielten die Gäste, unter denen sich selbst Greise und Greisinnen, Frauen mit kleinen Kindern befanden, Wahlplaketten, von Ansteck blumen besonders verziert, außerdem Verpflegungsgut scheine und Freifahrtscheine für Stadtrundfahrten. Vor dem Bahnhof warteten ihrer Musikzüge, unter deren Vor antritt sie sich, immer wieder umjubelt, von den die Straßen säumenden Volksgenossen, zum Zwinger bega ben, um von dort aus die Dresdner Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Gauletter Mutschmann sprach Eindrucksvoll und feierlich gestaltete sich am Mittag die große Kundgebung im Zwingerhof. Mit den Gliede rungen der Partei und der Dresdner Bevölkerung hatten sich zur Begrüßung der Auslandsdeutschen Gaugeschäfts führer Müller, Gäupropagandaleiter Salzmann und gruppenführer Koppe und Bürgermeister Dr. Kluge ein gefunden. ' Die Bedeutung der Stunde wurde hervorgehoben durch die Anwesenheit von Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann, der nach Worten von Gauamtsleiter Schulte, Homburg, für die Auslandsorganisation der NSDAP, eine Ansprache an die Versammelten richtete. Er wies darauf hin, daß der Führer Adolf Hitler einen der wichtigsten Akte der deutschen Geschichte vollzogen habe. Die heutige Generation lebe in der größten Zeit deutscher Geschichte und müsse alles tun, daß der Block von 75 Millionen Deutscher Garantie dafür sei, daß Deutschland nie wieder innerlich oder äußerlich verfalle. Nach einem durch ein großes Programm bunter Dar bietungen ausgestatteten Nachmittag traten die Ausländs deutschen, verabschiedet von Musikzügen und zahlreich versammelten Volksgenossen nach diesem Tag des Be kenntnisses die Heimreise an. Unbeschreiblich war auch der Jubel, mit dem die Reichsdeutschen und Deutsch-Oesterreicher aus dem nord böhmischen Grenzgebiet bei ihrer Ankunft in Zittau empfangen wurden. In oem Grenzort Zinn Wald im Osterzgebirge fanden sich am Sonntag aus der Tschechoslowakei etwa 1500 Reichsdeutsche und 700 deutsch-österreichische Volks genossen ein, um ihrer Abstimmungspflicht auf heimat lichem Boden zu genügen. Sie wurden von der Bevölke rung mit stürmischem Jubel und Heil-Hitler-Rufen be grüßt und mit Musikzügen der Formationen der Bewe gung von der nahen Grenze abgeholt. Trotz Schneetrei ben bei bitterer Kälte und 25 Zentimeter Schneehöhe ver säumten selbst 85- und 86jährige Volksgenossen nicht, ihre Stimme abzugeben. In drei Sälen wurden etwa 1500 Portionen warmes Essen aus der NSKK.-Feldküche an auslandsdeutsche Volksgenossen verteilt. Sachsens Trenedekenntnis Das Gesamtergebnis Das Land Sachsen entschied sich für des Führers Werk! Von 3 593 365 abgegebenen Stimmen lauteten „Ja": 3 501 783 Nein 78 551, ungültig 13 031. Die Ergebnisse aus den drei sächsischen Wahlkreisen lauten wie folgt: Wahlkreis 28, Dresden-Bautzen: Abg. 1 346 758, Ja 1 317 281, Nein 25 375, ung. 4102. Wahlkreis 29, Leipzig: Abg. 948 024, Ja 914 466, Nein 28 743, ungült. 4815. Wahlkreis 30, Chemnitz-Zwickau: Abg. 1298 583, Ja 1270 036, Nein 24 433, ung. 4114. Flagzen Hera«;! Der Reichs- und preußische Minister des Innern, Dr. Frick, und der Reichsminister für Volksaufilärung und Propaganda, Dr. Goebbels, geben folgendes bekannt: „Aus Anlaß des überwältigenden Treuebekenntnisses des geeinten deutschen Volkes zu seinem Führer Adolf Hitler flaggen die staatlichen und kommunalen Verwal tungen und Betriebe, die sonstigen Körperschaften, An stalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im Großdeutfchen Reich am 11., 12/ und 13. April vollmast. ! Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weises AU flaggen." I Abstimmungsergebnisse unserer näheren Heimat Stimmt. Stimmsch. insges . abqegeb. 2a Nein ungültig Pulsnitz: 3096 3095 3088 7 — Pulsnitz Meißner Seite: 1608 1607 1599 7 1 Ohorn: 1910 1910 lc-97 11 2 Frieders-orf: 483 483 481 2 — Niederlichtenau: 189 189 188 1 - Oberlichtenau: 970 970 955 7 8 Obersteina: 809 809 806 3 — Niedersteina: 612 612 610 2 — Weißbach: 241 241 241 — — Lichtenberg: 1131 1131 1126 5 — Mittelbach: 133 133 130 2 1 K leindittmannsd orf: 180 180 178 — 2 Radeberg: 11198 304 11502 11 430 11 237 177 1k Großröhrsdorf: 6134 91 6 225 6 225 6 134 86 5 Kamenz: 8 245 318 8 563 8 562 8 484 59 19 Amtsh. Kamenz: 53 132 1 399 54 531 54 514 53 923 500 91 Bischofswerda: 6 690 235 6 925 6 896 6 846 35 15 Bautzen: 25 681 1 289 26 970 26 890 26 373 376 141 Die Gewinner eines FreiMes Bei fünf weißen Ringen melden! Ueberall in Sachsen wurden in den Tagen vom 6. bis 9. April von Flugzeugen des NSFK. Flugblätter abge worfen und überall setzte gleich nach dem Passieren der Flugzeuge eine Jagd nach den wirbelnden Blättern ein. Gab es doch unter ihnen welche, die den Gewinn eines Freifluges verhießen. Wer hat nun einen solchen Frei flug gewonnen? Also aufgepaßt! Das Flugblatt enthält die Einzeichnung der Städte Königsberg, Köln, Ham burg, Wien (Achtung, vergleichen!). Diese Städte sind in der orangefarbenen Karte vom Deutschen Reich als weiße Ringe eingesetzt. Die Flugblätter aber, die dem Finder einen Freiflug eintragen, tragen außerdem noch, durch einen wer st e n R i n g kenntlich gemacht, die Einzeichnung der Stadt D r e s d en. Auf westen Flugblatt also auch Dresden eingezeichnet ist, der hat einen Freislug gewonnen. Er hat sich beim Nationalsozialistischen Fliegerkorps, Gruppe 7, Elbe- Saale, in Dresden, Kreutzerstraße 21, zu melden, und zwar unter Einschickung des Gewinnscheines, aus dessen Rück seite die genaue Anschrift des Gewinners verzeichnet sein muß. Prachtstraßen für Radfahrer Radfahrwege an der Ostwestachfe Berlins. Alle größeren Städte Deutschlands richten ihr Haupt augenmerk darauf, ihre wichtigen Ausfallstraßen dem moder- nen und starken Verkehr entsprechend auszubauen und nach Möglichkeit zu Prachtstraßen zu gestalten. Zu begrüßen ist es, daß man dabei stets auch des Radfahrers durch die Anlage von meist beiderseitigen Radwegen gedenkt. Ein besonderes Beispiel für diese Tatsache bietet der Ausbau der herrlichsten Prachtstratze Deutschlands, die in Berlin zur Zeit im Ent stehen ist. Es handelt sich um die große Ostwestachse Berlins vom Adolf-Hitler-Platz zum Brandenburger Tor in einer Länge von sieben Kilometern. Die fertige Straße wird an beiden Seiten breite, genügend gesicherte Radwege erhalten und damit auch dem Radfahrer die Benutzung dieser herr lichen Prachtstraße in ihrer ganzen Länge gefahrlos gestatten. Verbindungsmittel zwischen Land und Stadt. Die Statistik erweist, daß die Verbreitung des Fahrrades auf dem Lande stündig zunimmt. Es entwickelt sich dort bereits seit langem zu einem beliebten und notwendigen Ver kehrsmittel. Die Bauern benutzen es oft zur Fahrt vom Hof zur Feldarbeit. Der Forstwart, der Briefträger, die NSV.- Schwester, der Landjäger — sie benutzen heute zumeist das Fahrrad im Beruf. In fast allen Bauernhäusern sind Fahr räder vorhanden, die ihre Nützlichkeit besonders dann erweisen, wenn die Landgemeinde etwa in größerer Entfernung von einem Großverkehrsmittel (Eisenbahn, Straßenbahn, Omni busstrecken) liegt und der Landmann zu einem eiligen Weg das Fahrrad benutzen mutz. Welche Voraussetzung ist hier aber sehr wichtig? Die Schaffung guter Radwege, die in erster Linie dem Radfahr verkehr zwischen Stadt und Land dienen und das arbeitsreiche Leben des deutschen Bauern erleichtern und seine Zeit nicht mehr als unbedingt notwendig in Anspruch nehmen, weil er sie leicht und gesahrlos benutzen kann. Zwei Drittel der Unfallgetötetcn Radfahrer. In der Unfallstatistik des versicherten Einzelhandels für 1936 halten die Verkehrsunfälle mit 4754 Unfällen oder 28,7 v. H. aller Schäden weitaus die Spitze. Von 50 dieser Berufs genossenschaft im Jahre 1936 angezeigten Unfällen mit Todes erfolg entfielen 44 auf den Straßenverkehr. Und von diesen waren zwei von je drei Verkehrsteilnehmern Radfahreri — Radwege bauen und mehr Selbsterziehung — das sind die Hauptmittel, um diese traurigen Zahlen zu vermindern oder verschwinden zu lassen. Gedenktage für den 13. April. 1564: Shakespeare geboren lgest. 13. 4. 1616). — 1598: Hein rich IV. von Frankreich gewährt im Edikt von Nantes den Protestanten Religionsfreiheit. — 1784: Der Generalfeldmar schall Friedrich Graf von Wrangel in Stettin geb. (gest. 1877). — 1932: Verbot (bis 17. Juni) der SA. und ff im ganzen Reich durch General Groener. Das geschichtliche 8a Das Großdeutschland Adolf Hitlers hat durch das 75-Millionen-Volk am 10. April seine weltgeschichtliche Weihe erhalten. Was der Führer vor genau vier Wochen in Wien feierlich verkündete, hat das Volk der Deutschen in heiligem Bekenntnis bestätigt: Das Großdeutsche Reich. Dieser 10. April 1938 war nicht eine Abstimmung im üblichen Sinne, er wurde zum Schlußstein, zum Doku ment einer historischen Tat. Rund 50 Millionen Deutsche haben darin ihr schicksalgewaltiges Ja eingemeißelt: Den Lebenden zur Ehre, den kommenden Geschlechtern zum verpflichtenden ewigen Vermächtnis. Dieser 10. April bildet im Buche der deutschen Nation den Beginn einer neuen deutschen, der großdeutschen Geschichte, bedeutet einen Markstein in der Geschichte des Dritten Reiches. Das deutsche Volk, soweit es heute innerhalb der zur Zeit gültigen politischen Grenzen des Deutschen Reiches seine nationale Einheit hat, besteht auch nach völker rechtlichen Begriffen erstmals als einiges 75-Millio- nen-Volk, als geeinte Nation nach dem Willen dieses Vol kes und bildet das Herz Europas. Verbunden durch das gleiche Blut, durch die gleiche Kultur, verschworen der gleichen Staatsidee, verpflichtet durch den gleichen heiligen Ja-Schwur auf den einen Führer Adolf Hitler: Diese Bestätigung brachte dieser denkwürdige 10. April. Er ist einmalig in der Geschichte, nicht nur des deut schen Volkes, sondern in der Geschichte der Völker über haupt. Nirgends gibt es, oder gab es je einen gleichen oder ähnlichen Vorgang, daß ein Volk, ein 75-Millionen- Volk, sich so restlos, so vorbehaltlos und so begeistert für einen Mann, für seinen Führer, für seine Idee und seine Tat erklärte. Die Welt kennt heute das Bekenntnis des deutschen Volkes, kennt seinen Willen und seinen Schwur: Das ganze Deutschland soll es sein! Alle Deutschen um schließt ein Band: Das Band deutschen Blutes, deutschen Geistes, deutschen Freiheitswillens und deutscher Ehre. Das Bekenntnis des deutschen Volkes vollzog sich in voller Oeffentlichkeit. Jeder Deutsche wußte, worum es ging, wußte, daß er ein Bekenntnis vor der Geschichte der Nation abzulegen hatte, und jeder trug sein Pflicht- bewutztsein, bekenntnisfroh und innerlich von der Größe dieser Stunde erfüllt, im Herzen. Ob auf dem flachen Lande Ostpreußens oder Pommerns, Mecklenburgs oder der Mark, in den Bergen Schlesiens oder Mitteldeutsch lands, des Schwarzwalds oder des Bayerischen Waldes, ob am deutschen Rhein oder an der Mosel, an der Saar oder an der Donau, ob im schönen Pfälzer-, Franken-, Badener- oder Würtemberger-Land, ob hoch droben in den verschneiten Tiroler- oder Bayerischen Alpen, ob in Kärn ten, Steiermark, ob in der herrlichen Wachau, im schönen Burgenland, ob in den Millionenstädten Berlin oder Wien, ob am Nord- oder Ostseestrand, ob in Nord oder Süd, in Ost oder West — überall erfüllte die deutschen Menschen der heilige Bekenntniswille zum Großdeutschen Reich Adolf Hitlers. Und selbst außerhalb der Reichsgren, zen, ob in den europäischen Ländern, ob in Uebersee, über all sind die reichsdeutschen Volksgenossen zur Wahlurne geeilt, wo ihnen nur irgend die Möglichkeit gegeben war. Oft mußten Tausende von Kilometern zurückgelegt r- den, um dem Führer aus dankerfülltem Herzen seine ge schichtliche Tat vom l3. März zu bestätigen. Deutschland, die ganze Welt, steht heute unten dem gewaltigen Eindruck des Bekenntnisses des deutschen Volkes vom 10. April. Der Führer hat nicht zu viel ge sagt, als er auf seiner Triumphfahrt durch das von ihm neugeschaffene Großdeutsche Reich erklärte, daß er sich als der Vollstrecker des Willens des deutschen Volkes be trachte. Er wußte, daß die deutsche Einigung losgelöst werden mußte von jenem zerrüttenden Parteienkleingeist, daß nur die Idee wahren Sozialismus und stolzen Nationalismus das Volk zusammenführen konnte zu dem einen Willen: Für Deutschland zu leben, zu arbeiten, zu hoffen, und — wenn es sein muß — zu sterben. Rund 50 Millionen haben in einem mitreißenden Tatbekenntnis das Werk des Führers bestätigt und damit Geschichte gemacht, die für alle Zeiten des Führers Namen mit dem neuen Deutschland verknüpfen wird. Mit dem 10. April ist das Großdeutschland Adolf Hitlers nicht mehr aus der Weltgeschichte zu tilgen. Zr? Deutschland ist gut reisen Der Besuch aus dem Ausland steigt weiter an. Rach Mitteilung des Statistischen Reichsamts sind im Januar 1938 in 900 wichtigen Fremdenverkehrsorte» des Deut schen Reiches 1,25 Millionen Fremdenmeldungen und 3,57 Mil lionen Fremdenübernachlungen gezählr worden, oder 10 v. H. und 9 v. H.'mehr als im Januar 1937. Die Meldungen der Auslandsfremden haben sich gegen den Januar 1937 um 1 v. H. auf 59 475 und ihre Uebernachtungen um 2 v. H. auf 214 498 ermäßigt. Im einzelnen ergab sich gegen den Januar 1937 ein An stieg der Fremdenübernachtungen in den Großstädten um 7 v. H. auf 1,47 Millionen, in den Mittel- und Kleinstädten um 10 v. H. auf 0,55 Millionen und in den Bädern und Kur orten um 9 v. H. auf 1,47 Millionen. Die im Gesamtergebnis mit enthaltenen 225 Wintersportplätze meldeten trotz zum Teil ungünstigerer Schneeverhältnisse eine Steigerung der Frem denübernachtungen um 8 v. H. auf 988 289. Bei den Ueber nachtungen der Auslandssremden ergab der für die Winter monate entscheidende städtische Fremdenverkehr gegen den I» nuar 1937 eine Zunahme um 3 v. H. auf 161299.