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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erschein! täglich mii Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf., bei Lieferung frei Haus 58 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises, Zettungsaudgabe jür Abholer täglich 3—6 Uhr nach» ittac s. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. —D. A. III.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung öer amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de» Ltadtrates zu Pulsnitz und des Eemcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 85 Montafl, den 11. April 1938 90. Jahrgang Der Tag des BelenntMes Ueberwältigendes Ergebnis in Oesterreich — 99,75 v. H. gaben ihre Stimme dem Führer Der Beauftragte des Führers für die Volksabstim mung in Oesterreich, Gauleiter Bürckel, verkündete im Wiener Konzerthaus unter dem Jubel der Mafien fol gendes Gesamtergebnis der Volksabstimmung in Oester reich: Bon 4 284 795 Männern und Frauen, die zur Wahlurne gingen, erklärten sich mit Ja: 4 273 884, das sind 99,75 Prozent! Diese 99,75 Prozent erklären: Wir sind Deutsche und pehören für alle Ewigkeit nur Deutschland und seinem Führer! Gauleiter Bürckels Ansprache Der Beauftragte des Führers für die Volksabstim mung in Oesterreich verkündete das Gesamtergebnis der Volksabstimmung in Oesterreich mit folgender Ansprache: Mein Führer! Zum zweiten Mal habe ich das Glück. Ihnen, mein Führer, die Antwort eines Polkes zu übermitteln auf die Frage, die Sie, mein Führer, an dieses Volk ge richtet haben. Diese Antwort ist so eindeutig in ihrer Sprache, so verständlich für alle jene, die sich über den Weg von Ver trägen anmaßten, diese Antwort vorwegzunehmen, daß sie zum vernichtenden Urteil über all das wird, was man unserem Volk im Namen eines sogenannten Rechtes bis her vorenthielt oder zumutete. Einstigen Feinden im eigenen Land aber ruft das österreichische Volk heute ins innerste Gewissen. Auf Versailles und St. Germain gibt dieses Volk heute die Antwort. Sie lautet: Wir deutschen Oesterreicher haben heute unser feier liches Bekenntnis abgelegt. An der Wahl hat sich die ganze Bevölkerung beteiligt. Bon 4 284 795 Mänern und Frauen, die zur Wahl urne gingen, erklären 4 273 884, das sind 99,75« Prozent: Wir sind Deutsche und gehören für alle Ewigkeit nur Deutschland und seinem Führer! (StürmischeHeilrufe.) Die Zeiten, da wir Vasallen nu ferer Feinde waren, sind endgültig vorbei. Das Schick- fal hat den Schlußstrich unter die Vergangenheit gezo gen und unsere Zukunft neu bestimmt. Mein Führer! Noch nie hat ein Volk so offenkundig sich zu den« Willen des Schöpfers bekannt, wie dieses brave österreichische Volk, die Menschen Ihrer eigenen Heimat. (Brausende Zustimmung.) Dieses Volk war be rufen, erneut der Welt zu verkünden, daß das Blut eines Bolles ein stärkerer Regent seines Schicksals ist. als es Mächte und Kräfte, die sich außerhalb seiner Grenzen be wegen, je zu sein vermögen, und wo diese beiden Kräfte miteinander ringen, siegt das Göttliche, siegt das Gesetz des Schöpfers. Seine Träger sind die Helden. Jene aber verteidigen als Vasallen mit Terror und Schrecken. War es einst im Westen eine Soldateska, und hier der Geist eines Metternich und Schuschnigg (Pfui rufe), sie wurden in die Knie gezwungen von dem hel dischen Geist eines Schlägerei, eines Holzweber, eines Planetta. Diese nationalen Helden haben ihre Hand ge reicht jenen deutschen Brüdern, die am 1. August 1914 auszogen, um nur als Deutsche zurückzukehren und am Ende als gleiche Deutsche in einem gemeinsamen starker Reich zu leben. Das Schicksal wollte es damals anders Nun aber sind die Fesseln gesprengt, und die Helder dieses Landes knüpfen zum Sieg die Blutsbande, die ein« unlösbare Gemeinschaft aller Deutschen verbinden. So haben Sie. mein Führer, den Toten des großen Krieges nach zwanzig Jahren den deutschesten Sieg geschenkt. Ihre Helfer aber, «nein Führer, sind die unvergeßlichen Helden deutscher Gemeinschaft. Ein Beispiel größten Heidentums Als jüngst Oesterreichs Männer aufstanden, um das Gesetz ihres Blutes zu erfüllen, da schossen die Vasallen in ihre Reihen. (Während dieser Worte erklingt leise das Lied vom guten Kameraden, und die Versammelten er heben sich.) Ein Schwerverletzter verließ dieses Land und gelangte ins Reich. Dort erfuhr er, daß sein Bruder ge tötet und auch sein Vater sterben müsse, wenn er nicht zurückkehre. Im hohen Fieber begab er sich zurück, um seinem Vater die Treue zu halten. Noch in der gleichen Rächt, «nein Führer, nach zwanzig Minuten langem Ver hör, fällt ein Schergengericht das Urteil gegen den fie bernden Mann, und einige Minuten später hat man ihm von der Bahre hinweg den Strang um den Hals gelegt. (Pfuirufe.) Hier sind sie einander zum letzten Mal gegenüberge treten: Das deutsche Herz und sein Heldentum, der Ver rat und sein Verbrechen. Wir stehen in Ergriffenheit vor diesen Opfern, vor dem letzten Einsatz, den das Schick sal zur Rettung dieses Volks gebot, und neigen uns vor der Größe dieser, Opfer. . Hu kyrer Krönung hat sich heute ein Boll zufammen- gefunden und seinen Eid geleistet, zu marschieren in aller Zukunft im gleichen Schritt und Tritt. Sie, mein Führer, waren einst der unbekannte Mel degänger im großen Krieg. Wie vielen mögen Sie als dieser einfache, unbekannte Meldegänger durch Erfüllung Ihrer soldatischen Pflicht das Leben gerettet haben, oder wie viele vielleicht entscheidende Wendungen hingen von Ihrer Pflichterfüllung ab. In Ihrer gestrigen Rede sag ten Sie. mein Wuhrer, Sie yaven maus Mian ms nur Ihre Pflicht, wie so viele Millionen andere auch. Und Sie gingen heim aus dem großen Krieg und begannen erneut. Ihre Pflicht zu erfüllen, jene Pflicht, die bei der übrigen Welt so wenig Geltung besaß und so wenig populär war: Die Pflicht für die Rettung des Volkes aus seiner tiefsten Schmach. Sie wurden so zum Meldegän ger des Schöpfers. Sie, mein Führer, sind der Meldegänger des Herr- zotts zum deutschen Herzen! (Heilrufe.) Uud Sie haben mcht nur vielen das Leben gerettet oder entscheidende Wen dungen im kleinen herbeigeführt; nein, jetzt haben Sie ein ganzes Volk befreit und es dann so herrlich, so groß und so stark gemacht, es zu einer Gemeinschaft geschmiedet, die sich zuerst selbst gehört, keinen Teufel zu fürchten braucht und die deshalb auch der Herrgott mit seiner Gnade segnet. Sie, mein Führer, haben allen Deutschen das Va terland erobert. Vor allem aber haben Sie jenen wieder ein Vaterland geschenkt, die keines mehr befaße,«, und von denen ich in dieser Feierstunde sagen möchte: Mein Führer, diese braven Arbeiter in den armen Stadt vierteln von Wien und sonst im Lande haben Ihnen heute den treuesten Dank ausgesprochen! Ich möchte im Ramen aller Oesterreicher, mein Führer, — Sie wissen nicht, wie glücklich dieses Volk heute ist —, ich möchte Ihnen im Namen aller Oesterreicher aus übervollem Herzen, mein Führer, zurufen: Du bist der deutscheste aller Oesterreicherk Sei Du nun ihr Schirmherr! Denn sie lieben Dich über alles, weil Du ihnen Dein großes Vaterland geschenkt hast! Der Führer antwortet i mit folgender Ansprache: Gauleiter Bürckel, Deutsche Oesterreichs! Ich habe von meiner Heimat viel erhosst. Die Ergeb-« nifie dieser Abstimmung aber übertreffen nun doch, wie im ganzen übrigen Reich, alle meine Erwartungen. Ich bin so glücklich über die damit endlich erwiesene wahre innere Gesinnung Deutschöstereichs und über das mir ge schenkte Vertrauen. Denn diese nunmehr vom ganze« deutschen Volk vollzogene geschichtliche Bestätigung der Vereinigung Oesterreichs mit dem Reich bedeutet zugleich die höchste Rechtfertigung meines ganzen bisherigen Ha«- velns. Für mich ist diese Stunde damit die stolzeste mei nes Lebens. Ich kann nicht anders, als dem ganzen denk schen Volk und vor allem aber meiner eigenen treuen Hei mat aus meinem tiefsten Herzen danken. Wien im Freudentaumel Wien. Das Wahlergebnis wurde durch Lautsprecher auf den Straßen und Plätzen der Stadt bekanntgegeben und löckste beispiellos« Iubelstürme aus. In Hellen Scharen durchfluteten die Wiener um Mitternacht die Straßen der Innenstadt. Sie schauten einander triumphierend ins Gesicht, als wollten sie sagen: Welch ein herrlicher Sieg! Unser Land ist deutsch, unser Land steht zum Führer! Nun sieht es die Welt! Des Führers Heimat ist des Führers Bollwerk im Südosten des großen Reiches! Der Dank an die Propagandaleiter Berlin. Reichsminister Dr. Goebbels hat an alle Mit arbeiter b«i der Vorbereitung und Durchführung zur Volksab stimmung am 10. April 1938 folgenden Aufruf erlassen: Angesichts des überwältigenden Treubekenntnisses, das das deutsche Volk in seiner Gesamtheit am 10 April zum Führer, zu seinem Werk und insbesondere zr.r Wiedervereinigung Deutsch österreichs mit dem Reich abgelegt Hatz ist es mir Herzensbe dürfnis, allen denen, dir an der Vorbereitung und Durchführung dieser grandiosen nationalen Abstimmung mitgewirkt haben, meinen aufrichtigen Dank und mrine besondere Anerkennung zum Ausdruck zu bringen. Ich denke dabei vor allem an die ungezählten Organisatoren und Propagandisten dieser Volksabstimmung, an die zahllosen Redner, die 3 Wochen lang landauf landab den Willen des Füh rers der Nation verkündeten. Ich denke dabei an die politischen Soldaten der Vartei und ihrer Kampfgliederungen, an alle im Wahlkampf tätig gewesenen Frauen, an die Männer der Presse des Rundfunks und des Films, die sich in selbstlosester und un eigennützigster Weise für die große Aufgabe dieses einzigartigen Wahlganges eingesetzt haben. Uns allen bereitet es eine tiefe Gegugtuung, auch bei diesem Volksvotum, dem wir mit allen unseren Kräften gedient haben, die treuen und geschlossenen Gefolgsleute des Führers gewesen zu sein. Wenn nun das deutsche Volk in seiner Gesamtheit und darüber hinaus dis ganz «Welt die imponierenden Ergebnisse dieses Wahlganges mit Freude und Begeisterung oder auch wenigstens mit Achtung, Respekt und Bewunderung zur Kenntnis genommen hat, dann wollen wir alle tief beglückt sein in dem Bewußtsein, unsere Pflicht getan und im Dienste der Nation eine groß« historisch« Aufgabe erfüllt zu haben. Es lebe der Führer, unser Volk und unser Reich! Berlin am Abend des 10. April 1938. Dr. Goebbels. Der Leiter der Volksabstimmung Gesamtschlutzzählung des DNS. aus Grotz- deutschland einschl. Soldaten in Oesterreich Stimmliste 47 596 696, Stimmscheine 1950 254 ^Stimmbe rechtigte insgesamt 49 546950, abgegebene Stimmen 49 326 701. (99,5555 o/g) gültige Stimmen 49 251 449, Ja-Stimmen 48 799 259 (99,0827°/°), Nein-Stimmen 452 180 (0,9173°/°).