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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 5V Rps., bet Lieferung frei HnuS 55 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung Ler Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an befummle» Plätze» keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uh, anjzi,geben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. PeiumwvlUich 'in den Heimatteil. Sport ».Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Pvttw. Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. IV.: 2250. Geschäilsstellen: Albertstr atze 2 und Adolf-Hitler-SUatze 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffenlliel ung ter ouillichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadlrates zu Pulsnitz und des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamen» Montag, den 16. Mai 1938 SO. Jahrgang Nr. 113 Ministerpräsident Göring in Wien Kommando für Luftwaffe-Bauten Nach den Festlichkeiten in Linz traf Generakfekdm«- schall Göring in Schwechat, einem südlichen Bor»»« Wiens, ein, um dort den ersten Spatenstich zu einem neuen Fliegerhorst vorzunehmen. Durch eine prächtig ausgeschmückte Straße fuhr Her mann Göring zum riesigen Geviert, das im weiten Rund von Abordnungen der SA., des NSFK., der HI. und von vielen Tausenden von Arbeitern umsäumt war. Ein Musikzug der Luftwaffe intonierte die Hymne der Nation, Dann hieß der Landeshauptman« von Niederöster- rcich, Dr. Jaeger, den Gencralseldmarschall willkom- ' men. Umbrandet von stürmischen Sieg-Heil-Rusen, er griff darauf der Gencralseldmarschall das Wort zu einer Ansprache, in der er seiner tiefen Bewegung Ausdruck gab, nun wieder in die Ostmark gekommen zu sein, um gewaltige Vorhaben für den Schutz dieses Lau-! des und den wirtschaftlichen Ausstieg seiner Bewohner ent- stehen zu lassen. Trutzburg der Willens , Gr habe die feste Ueberzeugung, so erklärter/'bab die schaffende Faust in diesem Lande nicht länger mehy-im Schoße zu liegen brauche. Dieser Fliegerhorst hier werdet eine Trutzburg des Willens sein zum Schutze der Schaf-j senden Wiens. Jeder Versuch Mißgünstiger würde an! jener entschlossenen Selbstbehauptung zuschanden werden, die dann immer möglich sei, wenn ein VoMdUPch das! Volk selbst zur Verteidigung antrete. Dann nahm der Gencralseldmarschall den ersten Spatenstich vor. Nach dem feierlichen Spatenstich in Schwechat begab sich Generalfeldmarschall Göring auf den Kuenigl ! berg, um dort das Kommando zum Arbeitsbeginn für die großen Bauten der Luftwaffe im Bereich von Wien zu geben. j Auf dem Wege durch die, Simmeringer Hauptstraße,! ließ der Generalfeldmarschall, auf die berüchtigten Elends quartiere von Simmering aufmerksam gemacht, unvermu tet haltmachen und besichtigte diese schauerlichen Stät ten der Not, die sein Entsetzen erregten, eine furchtbare Anklage gegen ein System, das nicht imstande war, sol chem Elend zu steuern. Auf dem Kueniglberg, einst ein beliebtes Aus flugsziel von Zehntausenden von Wienern, werden nun mehr die großen Bauten der Luftwaffe erstehen. Im großen Geviert haben hier eine Kompanie des Fliegerregimentes Hermann Göring, eine Infanteriekompanie, die Ehren stürme der Parteiformationen, ^-Leibstandarte, U, SA., NSKK., NSFK. und Abteilungen der HI. Aufstellung genommen. Auf den Fahnenmasten zu beiden Seiten der Rednertribüne flattert die Reichskriegsflagge. Das Brausen der Heil-Rufe kündet das Nahen des General feldmarschalls. Der Generalfeldmarschall schreitet die Fronten ab. Dann tritt er auf ein Modell der Bauten zu und läßt sich die vorbereiteten Pläne und Kartenskizzen vorlegen. ' « Görings Spatenstich Ilir Kasernen Zunächst begrüßte Gauleiter Bürckel den Gencral- feldmarschall. „Für nichts", so sagte er, „hat ein Volk Mehr Verständnis als für die Tat. Niemand wird von dem Volk mehr geachtet als ein Mann, der immer wieder durch die Tat sein Wort bestätigt. Die Liebe des Volkes gilt vor allem den Männern des Handelns. Des halb, lieber Gencralseldmarschall, ist der Gruß, den ich Fhnen im Namen von Partei und Staat entbiete, aum rin Gruß des Volkes, ein Gruß tiefster Verehrung." _ j Ein zweifaches Symbol Unter erneutem Jubel nahm darauf Generalsild'mar- schall Göring das Wort und führte u. a. aüZ: jsAn sich ist der Spatenstich einer Kaserne kein besonderer Anlaß, and doch begehen wir ihn in diesem Augenblick besonders! schlich und geben ihm damit eine größere Bedeutung, als. sie dem Bau an sich zukommt. Und mit Recht, denn dieser Tag trägt in sich zwei Symbole: Einmal das Symbol der Arbeit, und zweitens daS Symbol des Schwertes, der Wehr! Der Arbeit deshalb, weil cs unser Wille war, nach den wunderbaren Tagen der Befreiung der Ostmark nun auch mit der Tat helfend ein- tugreifen. In das Heer der Arbeitslosen ist nun eine Bresche geschlagen, um Tausende und Zehntausend«: und hoffentlich bald Hunderttausende von Menschen wieder der Arbeit und damit der Lebensfreude zuzuführcn. Es ist notwendig, daß diese Arbeit lebendig in der Ostmark gestaltet wird. Wenn ich noch Zweifel gehegt hätte, wie dringend diese Arbeit ist und wie notwendig es ist, stündlich darüber nachzudenken, wie dieses gewaltige Llcnd angepackt werden kann, dann wurden diese Zweifel hei mir beseitigt, als ich auf der Fahrt hierher Elends-' Niartiere gesehen habe neben prunkendem Reichtum, Llendsquartiere, wie sie für einen Menschen, der das! Deutsche Antlitz trägt, unwürdig sind, Baracken, in denen! wir deutsche Menschen niemals Hausen lassen werden. Ein, System, das ein Volk in solcher Not, in solcher Armut und damit in Schande stecken läßt, mußte fallen, sonst gäbe es^ keine Gerechtigkeit des Allmächtigen. Diese deutschen Men schen der Ostmark, die ein gewaltiges Aufbauwerk von« Jahrhunderten hinter sich haben, Kulturträger, wie kaum ein anderer deutscher Stamm, der jahrhundertelang einens mächtigen Staat auf seinen Schultern trug, wie wurden diese Menschen betrogen! Internationaler Haß hat dieses! Volk der Heimat entfremden wollen. Innere Verblendun- dung hat dieses Volk gequält, ihm Armut, Elend und! wittere, bittere Not gebracht. Daneben der Reichtum jenes! Volkes, das für uns nicht das auserwählte, sondern als! das auszu weisende Volk zu gelten hat. (Stürmischer! Beifall und lebhafte Zustimmung.) Harle, schwere Arbeit Es wäre gut, so fuhr der Ministerpräsident fort, wenn! jeder Deutsche, der aus deyi Altreich hierher gekommeni ist, sich darüber im klaren wäre, was wir unserer herr lichen Bewegung, was wir der Partei und dem Führe« unsagbar zu danken haben, daß er uns vor fünf Jahren in letzter Stunde errettet hat, damit nicht zu der-Rot, die aucb bei uns schon groß war, nicht auch noch jenes fükch" terliche Elend kam, das ich hier heute mit ansehen mußte.' Darum mutz sich jetzt jeder anstrcngen und alles dar ansetzen, um zu helfen, wo er nur helfen kann. Ich habe gestern in Linz erklärt, daß diese Hilfe nicht so verstanden werden darf, daß wir arbeiten und ihr zuscht, sonder«! daß wir diese Hilfe bringen wollen als Gr<»ndlage der Arbeit für euch. Arbeiten müßt ihr, und zwar schwer und! hart, denn sonst kommt ihr aus diesem Elend nicht heraus. Was an uns liegt, werden wir alles tun, um die Vor aussetzungen zu schaffen, daß ihr arbeiten könnt.j Der Soldat sichert den Frieden So sieht es die Wehrmacht als ihre Aufgabe an, be schleunigt, rascher vielleicht als andere Unternehmungen.) nun ihre Bauten und Werke auszuführen. Das Symbolj dieser Arbeit feiern wir heute mit dem Spatenstich der! Arbeit, die unseren Brüdern, die so tauge gelitten! haben, Segen bringen soll. . ..j Weltbild (M), Der neue ungarische Ministerpräsident. Neichsvcrweser Admiral von Horthy hat auf Vorschlag des zurückgetretcnen Ministerpräsidenten Daranyi den bis herigen Wirtschaftsminister und Nationalbankpräsidenten Fmredy (unser Bild) zum Ministerpräsidenten ernannt. Das zweite Symbol ist das der Wehr, der Krasth Denn nicht nur Arbeit soll hier geschaffen und durH sie der Bau errichtet werden, sondern das Symbol des Bauest der hier auf den Höhen dieser herrlichen Stadt errichtet! wird, ist der Wille, die Stadt zu schützen. Unsere Luft waffe aber soll hier ebenso wie in den Fliegerhorsten,, die ich in diesen Tagen weihte, ihre Heimat finden, für die Jahre, die für sic einmal die schönsten sein sollen, die Jahre des Dienstes unter den Wassen. So sind die Aufgaben der Arbeiter und Soldaten, redlich und richtig verteilt. Der eine schafft für den Frie den, der andere sichert ihn! 1 Darauf tritt der Gencralseldmarschall an die vorbe reitete Baustelle, ergreift den Spaten und wirft dreimal! nacheinander die schweren braunen Schollen in die kleinew Transportkarren. Das Kommando zum Beginn der Ur- beitsschlacht auch in Wien ist erteilt. Göring ans Wien abgereW Generalfeldmarschall Göring benutzte den schönen Sonntag zu einer ausgedehnten Besichtigung der Umge bung Wiens. Nach einer Fahrt durch den Wiener Wald und nach einem Spaziergang im Lainzer Tiergarten machte der Generalseldmarschall nach einen Abstecher in die Lobau. Hierbei nahm er Gelegenheit, mit den zustän digen Fachreferenten eingehend über die forsttechnischen Fragen Oesterreichs zu sprechen. Um 20.30 Uhr verließ Generalseldmarschall Göring Wien im Sonderzug vom Westbahn* "k aus. Er wird Montag vormittag bei Kaprun den ersten Spatenstich für das neue große Tauern-Kraft werk vornehmen. Wie verläßt Grus Angesichts der verhängnisvollen Entwicklung Der chilenische Delegierte Edwards teilte in öffent licher Sitzung des Rates der Liga mit, daß seine Regie- rnng angesichts der verhängnisvollen Entwick lung, die die Genfer Politik genommen habe, zu dem Beschluß gelangt sei, aus der Liga auszutreten. In den technischen Kommissionen sowie im Inter nationalen Arbeitsamt und im Haager Gerichtshof werde Chile weiter Mitarbeiten.