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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorn». 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüd« - Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz, Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr,Pulsnitz. —D. A. UI.: 22SA Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 5ÜÜ A mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage. « Rw m b-tragt be. Abholung wöchentlich öv Sipf., bei Lieferung freiHauS An« "D,. Behinderung der Lieferung rechtfertigt ^ruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungeauSgabe sür Abholer la» nachmittags. Preise und RachlaMtze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für baL Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des «radikales zu Pulsnitz und des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 102 Dienstag, den 3. Mai 1938 90. Jahrgang Italienfahrt des Führers Herzliche Verabschiedung in Berlin . den herzlichsten Segenswünschen des deutschen Volkes ist am Monlagnachmittag der Führer und Reichskanzler des deutschen Volkes Adolf Hitler von Berlin nach Rom abgcreist. Aus dem festlich ausgeschmück- len Anhalter Bahnhof waren fast alle Reichsminister, zahl- reiche Rcichslciter, Staatssekretäre und Gauleiter, viele Generale und Admirale sowie die Führerschaft der Partei- formationcu anwesend. Generalfeldmarschall Göring der vom Führer mit seiner Vertretung während seiner Abwesenheit betraut ist, übermittelte dem Führer in einer !^ren A'lsprachc die Segenswünsche des deutschen Volkes. Um 16.A Uhr verließ der Zug mit dem Führer den An halter Bahnhof. Nach zehn Minuten folgte der zweite Zug mit dem Stellvertreter des Führers und den nach Rom reisenden Ministern. Die Berliner Bevölkerung, die sich zu Zehntausenden an der festlich geschmückten Anfahrtstrecke vom Wilhelm platz zum Anhalter Bahnhof eingefunden hatte, gab dem Führer ein jubelndes Abschiedsgeleit. Schon Stunden vor der Abfahrt des Führers von der Neichs-- kanzlei drängten sich Tausende aus den Straßen zum Bahnhof, die einen großartigen Schmuck erhalten hatten. Die neben leuchtenden Hakenkreuzbannern flatternden grün-weitz-roten Fahnen Italiens wiesen auf den histo rischen Anlaß der festlichen Ausschmückung hin. Auf dem Askanischen Platz kündete ein großes Spruchband: „Hillers Kampf ist der Kampf um den wirklichen Frieden der Welt!" Um 16 Uhr hatten sich hinter dem inzwischen auf der Anfahrtstrccke gebildeten Spalier der Parteisorma- tionen — SA., NSKK., Marine-SA. und Werk scharen — Zehnlaufende ausgestellt, die mehrere Glieder tief die Bürgersteige säumten. Alle Fenster waren dicht mit Schaulustigen besetzt. Besonders stark war der An drang auf dem Wilhelmplatz und auf dem Askanischen Platz vor dem Anhalter Bahnhof. Auf dem Wilhelmplatz riefen Sprechchöre nach dem Führer. Als 10 Minuten nach 16 Uhr der Führer die Reichs kanzlei verließ, machte der Jubel und die Begeisterung der Berliner sich in brausenden Heilrufen Luft, die sich aus der ganzen Fahrt bis zum Bahnhof wie eine Welle sort- setzten.SDer Führer dankte, in seinem Auto stehend, nach allen Seiten für die stürmischen Huldigungen. Vor dem Babnhaf begrüßte Generalfeldrnarschall Göring den Führer, der hierauf die Ehrenkompanien der Wehrmacht unter den Klängen des Präsentiermarsches abschritt. Wäh rend das Deutschlandlied erklang, geleitete Generalfeld marschall Göring den Führer in den Bahnhof, wo ihn die den Führer begleitenden Persönlichkeiten und die zu sei nem Abschied versammelten hohen Vertreter von Staat und Partei bereits erwarteten. Schon um 16 Uhr war fast das gesamte Führerkorps Deutschlands hier versammelt. Festliches Gewand weist auch die Halle des Anhalter Bahnhofs auf. Alles Störende ist hinter Blattgrün, Früh lingsblumen und Fahnen, Hakenkreuzbannern und den Trikoren von Italien verdeckt. Die Stirnseite der Halle schmückt ein riesiges Hoheitszeichen, das von einem Haken- kreuzbanner und der Fahne Italiens umrahmt ist. Von drei großen weiß ausgeschlagenen Pylonen leuchten die cichenlaubumkränzten Hoheitszeichen der Partei und das Liktorenbündel hervor. Auch der Bahnsteig, auf dem die zwei Sonderzüge unter Dampf stehen, sind ausgelegt und mit den Fahnen von Deutschland und Italien festlich geschmückt. Die Abschiedsgrütze der Nation Vieltausendstimmiges Heil erfüllte die weile Bahn hofshalle, als der Führer in Begleitung von Gencralseld- marschall Göring die Bahnhofshalle betrat. Der Jubel und die Segenswünsche, die das Volk dem Führer mit auf die Reise nach Rom gabci-^. schlugen ihm auch entgegen, als Generalfcldmarschall Göring das Wort zu kurzen Ab- fchiedsworten nahm: „Mein Führerl In diesem Augenblick darf ich Ihne» die Abschiedsgrütze vcs ganzen deutschen Volkes über mitteln. Sie fahren jetzt alb Staatsoberhaupt, als unser Führer zu einer befreundeten Nation, um den Besuch zu erwidern, den der Duce im Herbst dem deutschen Volke und Ihnen adgestattct hat. Unsere aufrichtigsten und heißesten Wünsche begleiten Sie. Wir wissen, daß auch dieser Besuch dazu beitragen wird, die Festigkeit der Achse Berlin—Rom unter Beweis zu stellen. Wir wissen, daß diese Zusammenkunft wieder für den Frieden beider Völ ker und den Frieden der Welt von größter Bedeutung sein wird. Die beiden größten Männer dieses Jahrhunderts treffen sich, und diesem Treffen gelten heute, mein Führer, die herzlichsten Wünsche Ihres Volkes. Gott segne Sie bis zu Ihrer Rückkehr!" Während sich darauf der Führer mit seiner Beglei tung nach dem vorderen Teil des Zuges begab, riefen die Berliner in Sprechchören: „Glückliche Reise!" und: „Gruß an den Duce!" Etwa zehn Minuten unterhielt sich der Führer vor der Abfahrt mit Generalfeldmarschall Goring, dem Stellvertreter des Führers, Rudolf Hetz, dem Reichs- Minister Dr. Goebbels und dem italienischen Geschäfts träger, Botschaftsrat Graf Magistrati, auf dem Bahnsteig. Um 16.44 Uhr, wie planmäßig vorgesehen, setzte sich der Zug in Bewegung. Der Führer grüßte noch einmal zu seinen Mitarbeitern zum Bahnsteig hin. Ihre Heil- Rufe und die der Bevölkerung jenseits der Bahnsteige begleiteten den Führer noch eine Weile aus dem Bahn hof hinaus. Der Stellvertreter des Führers und die Mitreisen den Minister nahmen darauf im zweiten Sonderzug Platz und verließen, ebenfalls jubelnd begrüßt, elf Minuten später Berlin. Oer Führer in Leipzig Zum ersten kurzen Aufenthalt auf der Fahrt nach Rom hielt der Sonderzug des Führers im Hauptbahnhof der Neichsmessestadt Leipzig, dem größten Bahnhof Europas. Zahllose Leipziger Volksgenossen hatten sich ausgerechnet, daß der Führer wahrscheinlich über Leipzig kommen würde, und waren zum Hauptbahnhof geeilt, um dem Führer noch einmal ihre Liebe und Dankbarkeit zu be kunden und ihm glückliche Fahrt zu wünschen. Noch bevor der Zug in die weite Halle einlies, setzte ein Jubclsturm der Begeisterung ein. Im Nu waren die Absperrketten durchbrochen, und der Bahnsteig war dicht gefüllt mit frohen und jubelnden Menschen. Ein wogen des Meer von Händen reckte sich dem Führer entgegen, und ein Orkan des Jubels umbrandcte den Mann, der das Schicksal Deutschlands ist. Am offenen Fenster des zweiten Wagens zeigte sich der Führer immer wieder Fnd drückte die sich ihm ent- gegenstreckendcn Hände. Mailänder Deutsche sayreu nach Mm In zwei langen Sondcrzügen verließen in den späten Abendstunden des Montag über tausend Volksgenossen der deutschen Kolonie die Stadt Mailand, um an den Feiern zu Ehren des Führers in Rom, Neapel und Flo renz teilzunehmen. Es war nicht ein alltägliches Bild, als sich die Deutschen von Mailand, Como, Varese, Ber gamo und anderen Städten der Lombardei aus dem rie sigen Bahnhof versammelten, daruter mehr als 200 uni formierte Braunhemden. Die HI., über 150 Jungen und Mädels, marschierten mit ihrer Fahne geschloffen aus dem Bahnsteig auf. Zwei Wagen waren allein für sie bereitgestellt. Unter begeisterten Heilrufen und Gesang fuhren die beiden Züge aus der Halle dem Führer und den großen Ereignissen entgegen, die sich im Süden in den nächsten Tagen um den Führer abspielen werden. Wir grüßen euch, Faschisten! Von Rudolf Heß, Stellvertreter des Führers der NSDAP. , Die von Mussolini gegründete führende faschi ¬ stische Zeitschrift „Gerarchia" bringt anläßlich des Führerbesuches ein großes Sonderheft heraus, dem wir den folgenden Beitrag des Stellvertreters des Führers entnehmen: Wie im vergangenen Jahre das italienische Volk in stolzer Begeisterung den Besuch seines Duce in Deutsch land miterlebte, so wird in diesen Tagen das deutsche Volk in leidenschaftlicher Anteilnahme den Besuch seines Führers in eurem Imperium, faschistische Italiener, mit- crleben! Zwei große Kulturnativnen werden wiederum Tage gemeinsamer Freude, gemeinsamen Glückes und Trium phes in dem erhabenen Bewußtsein feierlich begehen, daß edle Gedanken — in den besten Köpfen der beiden Reiche erdacht und durch sie zur einigenden Weltanschauung in jeder dieser schöpferischen Volksgemeinschaften gestaltet — der Ursprung sind, für die Freundschaft der bei den Völker, für Italiener und Deutsche und für die Freundschaft der beiden Männer, die sie führen: Benito Mussolini und Adolf Hitler. Mit besonderem Stolz können diese beiden Großen der Geschichte ihrer Länder auf die Bewegungen zurückschauen, die sie in die Geschichte Europas und in die Geschichte der Welt eingefügt haben, auf den Faschismus und auf den Nationalsozialismus. Und beide Männer, die ersten Arbeiter und die ersten Kämpfer ihrer Völker, werden in persönlichem Stolz auf die Entwicklung zurückblicken, welche die Faschi stische und die Nationalsozialistische Partei, als ihre ur sprünglichsten Kampforganisationcn für die Entfesselung der besten nationalen und sozialen Kräfte, in ihren Millio nenvölkern genommen haben. Mittels ihrer Parteien haben Benito Mussolini und Adolf Hitler ihre Völker vom Marxismus befreit und vor dem Bolschewismus gerettet. Mittels ihrer haben sie die p o l i 1 is ch e Freiheit und die soziale Gerechtigkeit für ihre Völker er kämpft und erhalten. Mittels ihrer haben sie besonders den schöpferischen Geist der Besten ihrer Länder belebt und die Ehre der Arbeit aller schaffenden Menschen der großen Imperien gesichert. Mittels ihrer haben sie den beiden alten Völkern Europas den Geist jugendlicher Kraft gegeben und sie zu stolzen Nationen in großen Neichen werden lassen. Was ist selbstverständlicher, als daß in Italien wie in Deutschland besonders die ersten Mitkämpfer des Duce und des Führers, daß die alten Parteigenoffen, die Alte Garde des Faschismus und des Nationalsozia lismus diese Maientage der Freundschaft der beiden Bewegungen der Völker, denen sie dienen und der Füh rer, denen sie gehorchen, alsTagederGenugtuung und als Tage der Bestätigung eines großen kämpferischen Lebensweges empfinden. Faschisten! Wir, Gefolgsmänner Adolf Hitlers, und ihr, Gefolgsmänner Benito Mussolinis, wir können ge meinsam stolz darauf sein, in die Geschichte mit einzu- gehen als Männer, die in Zeiten, welche für die Entwick lung des Lebens unserer Völker entscheidend waren, sich auf die Besten verschworen haben, die uns in den Tagen der Not das Schicksal gab und die zu den Größten gehören, die auf Italiens und Deutschlands Erde geboren wurden. So grüße ich euch in stolzer Erwartung der kommen den Tage: Es lebe Mussolini! Heil Hitler!