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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dirie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrögt bei Abholung wöchentlich 50 Rps., bei Lieferung frei HouS öS Rps. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung Les Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsütze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bi» von» 10 Uhr aufzugeben. - Berlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrül« Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz, Verantwortlich für den Hetmatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; litt Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. —D. A. III.: 22SL Geschäftsstellen: Albertstr atze 2 und Adolf-Hitler-Straße 1. Fernruf 518 und 5S» Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur Veröffentlichung rer omttichen Bekanntmachungen ver Amtshauptmannschast zu Kamenz, de« Stadlrates zu Pulsnitz und des Eemeinderstes zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amt- gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 99 Freitag, den 29. April 1938 SO. Jahrgang Der Staatsbesuch in Italien Der Führer und Reichskanzler begibt sich am 2. Mai nach Italien, um einer Einladung S. M. des Königs von Italien und Kaisers von Aethiopicn zu folgen und dem italienischen Regierungschef und Duce Benito Mussolini feinen vorjährigen Besuch in Deutschland zu erwidern. In Begleitung des Führers werden sich befinden: der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribbentrop; der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Hetz; der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels; Reichsminister Dr. Frank; der Ches der Reichskanzlei, Reichsminister Dr. Lammers; der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, General der Artil lerie Keitel; der Chef der Deutschen Polizei, Neichs- führer Himmler; der Chef der Kanzlei des Füh rers, Reichsleiter Bouhler; Reichsleiter Amann: der Reichspressechef, Reichsleiter Dr. Dietrich; der Chef der Präsidialkanzlei des Führers und Reichskanzlers, Staatsminister Dr. Meißner; der Chefadjutant des Führers, SA.-Obergruppenführer Brückner; der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Freiherr von Weizsäcker; der Chef der Auslandsorganisation der NSDAP, im Auswärtigen Amt, Staatssekretär Gauleiter Bohle; der Oberquartiermeister des Generalstabes des Heeres, Generalleutnant von S 1 ülpnagel; der Che^ des Marinewehramts, Konteradmiral Sch nie wind; der Kommandeur der Leibstandartc Adolf Hitler, ^-Ober gruppenführer Sepp D i e t r i ch; die Adjutanten des Füh rers, Gruppenführer Schaub und Brigadeführer Wie demann; der Chef des Ministeramts am Reichslufl- fahrtministerium, Generalmajor Bodenschatz; der Ministerialdirektor im Auswärtigen Amt, Dr. G a u s; der Chef des Protokolls, Gesandter von Bülow- Sch w a n t e; Gesandter Aschmann vom Auswärtigen Amt. Der Führer und Reichskanzler wird sich zunächst nach N o in begeben, wo er sich als Gast des Königs und Kai sers einige Tage aufhalten wird. Außer einer Reihe von Veranstaltungen von Partei und Heer in Rom sind zu Ehren des Führers eine große Flotten Parade in Neapel sowie kriegsmäßige Manöver von Heer und Luftflotte vorgesehen. Zu den Kundgebungen der Bevölkerung in Rom und Neapel tritt abschließend noch ein Aufmarsch der gesamten Bevölke rung von Florenz, Kundgebungen, die alle in ein drucksvoller Weise die Bedeutung zum Ausdruck bringen werden, die das befreundete faschistische Italien der durch den Besuch Adolf Hitlers erneut zum Ausdruck gelangen den Solidarität der beiden großen Nachbarvölker beimißt. * In wochenlanger Arbeit hat sich Italien und haben sich insbesondere die Städte Rom, Neapel und Florenz auf den Besuch des Führers vorbereitet. Nach diesen geradezu ungeheuren Vorbereitungen muß man feststellcn, daß in der ganzen Nachkriegszeit noch niemals sür den Empfang eines Staatsoberhauptes in Rom und Italien so außergewöhnliche Maßnahmen getroffen worden sind, wie beim Besuch unseres Führers und Reichskanzlers. In einem geradezu erstaunlichen Tempo sind nicht nur Plastiken, Kandelaberanlagen und alleen artiger Stratzenschmuck, sondern sogar ganze Gebäude, wie z. B. der monumentale Neubau des Empfangsbahnhofs emporgewachsen. Tag und Nacht wird noch am Bahnhof Termini gearbeitet, von dem aus die Weiterreise nach Neapel erfolgt. Die ganze Fassade dieses Bahnhofs wurde mit einem riesigen Hakenkreuz geschmückt, das von Likto- renbündeln umrahmt ist. In allen Schaufenstern sind bereits Bilder des Führers und des Duce ausgestellt, ebenso sind Hakenkreuzfahnen und die italienische Triko lore von den Geschäften in Massen ausgegeben worden. An den Abenden, wenn über 1000 Scheinwerfer ihre Probebeleuchtungen in de, Einzugsstraße, im Stadion, auf dem Forum Mussolini, aus der Piazza di Siena usw. durchführen, staut sich die Masse der Römer und nimmt dann neue Anregungen zur Illumination der Häuser und zur würdigen Ausstattung ihrer Straßen mit nach Hause. Abfahrt des Führers am 2. Mai Die große Flottenparade in Neapel sowie die kriegsmäßigen Manöver von Heer und Luftslotte werden der Welt ein Bild von der militärischen Stärke des faschistischen Italiens geben. Italien zeigt auf diese Weise, welches Gewicht es dem Besuch des deutschen Staatsoberhauptes beimißt. Für die Parade aor dem Meer Lager der faschistischen Jugendlichen südlich von Rom Im Süden von Rom ist in diesen Wochen das dritte große Lager der faschistischen Jugend des Liktorenbündels erstanden. Nicht weniger als 53000 Menschen beherbergt diese „Stadt ohne Häuser". Minister Starace wies bei der Eröffnung auf die besondere Bedeutung dieses Iugendlagers hin, dessen In sassen in diesen Tagen ihre letzten Uebungen veranstalten, bevor sie zur Parade vor dem Führer und Reichskanzler antreten. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen be tonte Starace, der Duce wisse, daß er im Frieden wie im Krieg auf die Jugend zählen könne, und lasse ihr seinen besonderen Gruß und seine Anerkennung zukom men. Der Minister gedachte bei dieser Gelegenheit auch der italienischen Freiwilligen in Spanien, die dort für den Triumph der Kultur kämpften und der bolschewisti schen Barbarei ein Ende zu setzen gewillt seiet?. Ilasien zum Staatsbesuch Willkommcnsartikel der gesamten römischen Abendpresse Der Besuch des Führers und Reichskanzlers steht mit der Veröffentlichung des amtlichen Programms im Mittel punkt der römischen Abendpresse. In riesigen Schlagzeilen verkünden die Blätter die bevorstehende Ankunst Adolf Hitlers und heben hervor, daß die großen Kundgebungen zu Ehren des Gastes die Bedeutung beweisen werden, die das befreundete faschistische Italien der Solidarität zwischen den beiden benachbarten Völkern beimitzt. Die gesamte Abendpresse würdigt in ausführlichen, reich bebilderten Kommentaren die hohe politische Bedeu tung, die diesem Staatsbesuch Adolf Hitlers der befreun deten deutschen Nation zukommt. Unter der Ueberschrift „Geschichtliche Begegnung" erläutert der Direktor des „Giornale d'Jtalia" die amt liche Mitteilung über den bevorstehenden Besuch Adolf Hitlers in Italien, die den feierlichen und festlichen Empfang ankündigt, den die Regierung, die Faschistische Partei und die gesamte Nation für den großen Führer der befreundeten Nation vorbereitet. Das faschistische Italien wolle, daß der Schöpfer der nationalsozialistischen Nevo- In London begannen die englisch-französischen Mini- sterbcsprechungen. In Begleitung des französischen Ministerpräsidenten Daladier und des Außenministers Bonnet befanden sich der Generalsekretär des Außenmini steriums, Leger, der Leiter der europäischen Abteilung, Rochat, ferner der französische Botschafter in London, Corbin, und der Sekretär des Außenministers. Engli sch e r s e i t s nahmen außer Lord Halifax auch der diplo matische Hauptberater der englischen Regierung, Sir Ro bert Vansittart, teil. Den Vorsitz führt Ministerpräsident Chamberlain. In gutunterrichteten Londoner Kreisen heißt es, daß die Frage der Tschechoslowakei alSerste zur Erör- terung stehe. Der diplomatische Korrespondent von Preß Association will wissen, daß die französischen Minister im letzten Augenblick noch Telegramme von Paris erhalten lution und des neuen Regimes, das sie geschaffen hat, der Schöpfer des größeren Deutschlands, der edle und bewährte Freund Mussolinis, in Italien mit unvergleichlichen Ehren und herzlicher Freundschaft empfangen werde. Die italienische Nation habe ein gutes Gedächtnis und einen starken Sinn für die politischen Realitäten. Sie könne daher den außergewöhnlichen und großartigen Empfang nicht vergessen, den der Führer und seine großen Mitarbeiter in Regierung und Partei, sowie die gesamte deutsche Nation dem Duce und damit dem italienischen Volk anläßlich seiner Deutschland-Reise bereitet haben. Die italienische Nation verstehe die Gestalt des Füh rers in seiner ganzen Größe zu würdigen, die nicht nur in der Geschichte seiner eigenen Nation, sondern in der gesamten europäischen Kultur eine überlegene Stellung einnimmt. Sie werde aus den Plätzen von Rom, Neapel und Florenz Adolf Hitler ihre begeisterten Kundgebungen darbringen und in ihm nicht nur den Schöpfer des neuen großen Deutschlands, sondern auch den ausrechten Freund in der entscheidenden Etappe sehen, in der Italien zu seinem Imperium gelangt sei. Die bevorstehende Zusammenkunft zwischen den beiden großen Führern erscheine Italien nicht als die konventio nelle Zusammenkunft zweier gewöhnlicher Regierungshäup- 1er, sie werde vielmehr nochmals das beredie Zusammen treffen zweier überragender Persönlichkeiten darstellen. Die Begegnung werde nicht nur repräsentativen Charakter haben. Die Zahl und die hohe Bedeutung der den Führer begleitenden politischen Mitarbeiter beweise zur Genüge, daß diese Italienreise auch einen wesentlich enpoli- tischen Inhalt haben werde. Die Achse Berlin—Rom, so betont das halbamtliche Blatt abschließend, bleibt unverändert und überragt im politische» Bewußtsein der Italiener, die nicht jeden Tag Versicherungen der Treue wiederholen müssen, um die leichtfertigen Auslegungen zu de» rentieren, die man da und dort bei dieser und jener Gelegenheit zu geben ver sucht. Die Achse Rom—Berlin entspricht in ihren idealen Grundsätzen und in ihren Funktionen voll und ganz den nationalen und imperialen Interessen Italiens und nicht weniger der Verantwortung, die Italien als einer euro päischen Großmacht zukommt. Bei seiner Reise und seinem^ Aufenthali in Nom, Neapel und Florenz wird der Führer gewiß den Geist, die Kraft und die Disziplin der italienischen Nation er kennen, die mit seiner Nation solidarisch ist. Ueberdies wird jedes Uebereinkommen zwischen den Führern und Völkern gewiß bestätigt und vertieft werden, das nunmehr seit zwei Jahren zum beiderseitigen Vorteil und zum Nutzen von ganz Europa geschaffen wurde. hätten, die darauf hindcuteten, daß die tschechische Frage von größerer Bedeutung sein würde, als man ursprünglich angenommen habe. Premierminister Chamberlain gab im Anschluß an die ersten Beratungen zu Ehren der französischen Delegation ein Frühstück, bei dem außer den an den Verhandlungen leilneh- menden Vertretern der beiden Staaten enalischerseus auch Schatzkanzler Sir John Simon, Innenminister Sir Samuel Hoare, Verteidigungsminister Jnslip und Viscount Haiisham anwesend waren. Die Polnische Telegraphen-Agentur schreibt, eines der schwierigsten Themen in London werde die tschechische Frage sein. „Kurier Warszawski" erklärt in einer Prager Meldung, daß in breitesten Kreisen der tschechischen Bevölkerung die Ueberzeugung besteht, daß jetzt in London das Schicksal der Tschechoslowakei entschieden wird. Die Prager Reaierun» bat Mes unternommen, damit die Entschließungen, Prag erste Erörterung Beginn der englisch-französischen Besprechungen