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Freitag, den 22. April 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 93 Seite 2 Ein ganz großer Tag Der Geburtstag des Führers und Reichskanzlers hat im ganzen Großdeutschen Reich einen glänzenden Verlauf genommen. Ueberall fanden Kundgebungen der Bevölke rung statt, in denen die Liebe und Verehrung für den Führer zum Ausdruck kamen. Zum ersten Male beteiligte sich auch Oesterreich mit eindrucksvollen Feiern. Besonders herzlich waren diese Kundgebungen vor der Reichskanzlei in Berlin, wo sie von Mitternacht bis Mitternacht anhiel ten. Einen Beweis für die Liebe und Verehrung des Füh rers gibt auch der Geburtstagstisch: Geschenke und Spen den, Blumen, Glückwünsche in Briefen und auf Karlen türmen sich hier zu Bergen auf. Mit Freude und Dank barkeit betrachtete der Führer alle diese Gabm, mit denen er bedürftigen und notleidenden Menschen wieder eine Freude machen kann. Diese eindrucksvollen Feiern in Stadt und Land haben auch im Auslande starke Beachtung gefunden. Die Pari ser Blätter berichten ausführlich über die große Wehr machtparade und heben die Begeisterung der Massen hervor. Eingehend werden die Jubelstürme vor der Reichskanzlei geschildert und über die zahllosen Ge schenke und Spenden berichtet, mit denen deutsche Volks genossen aus allen Gauen ihrem Führer Beweise der Liebe und Verehrung darbrachten. Berlin habe wieder einmal einen ganz großen Tag gehabt. Die Blätter gehen auch auf die Uraufführung des Olympia-Films in An wesenheit des Führers ein. Immer wieder wird in den verschiedenen Blättern auf die unbeschreibliche Begeiste rung hingewiesen, mit der die Massen den Führer begrüß ten. Der Berliner Berichterstatter eines Pariser Blattes spricht davon, daß der Führer von seinem Volk ver göttert werde. Englische Blätter heben in ihren ausführlichen Berichten das glanzvolle militärische Schauspiel der großen Parade in Berlin vor dem Führer, aber auch die Parade vor dem Heldendenkmal in Wien hervor. Eingehend wird auch über die ungezählten Beweise der Liebe und Ver ehrung des ganzen deutschen Volkes zu Adolf Hitler be richtet, die in ganzen Bergen von Geschenken und Spen den, Briefen und Glückwünschen, insbesondere auch aus der Heimat des Führers, zum Ausdruck kamen. Der Ber liner Korrespondent des „Evening Standard" schreibt, Adolf Hitlers 49. Geburtstag fei von den 75 Millionen des neugeschaffenen Großdeutschlands mit Paraden und Massenkundgebungen begeistert gefeiert worden. Weiter hebt der Berichterstatter die großen Erfolge des Führers auf allen Gebieten hervor und bemüht sich, die kraftvolle Persönlichkeit des Schöpfers Großdeutschlands den eng lischen Lesern menschlich nahezubringen. Die Feiern des ganzen deutschen Volkes werden auch in der polnischen Presse gewürdigt durch den Hin weis, daß von den Häusern sämtlicher Städte und Dörfer die Hakenkreuzfahnen wehten und daß die Fenster mit Blumen und frischem Grün und dem Bildnis des Führers geschmückt waren. Auch die Feiern in Oesterreich wurden hervorgehoben. Besonders beachte: wird die Anordnung der bischöflichen Kurie in Wien, in sämtlichen Kirchen in ' Dankgebeten des Führers und Großdeutschlands zu ge denken. Die Polnische Telegraphen-Agentur verzeichnet in ihrem Bericht vor allem die Tatsache, daß sich um Mit ternacht vor der Reichskanzlei bereits große Scharen von Berlinern eingefunden hatten, die alle als erste dem Füh rer Glück wünschen wollten. „New Uork Times" schildert die begeisterten Huldi gungen der Berliner Bevölkerung und erklärt, diese Ver ehrung für den Führer bewiese abermals eindrucksvoll, daß Adolf Hitler das deutsche Volk innerhalb und außer halb des Reiches erobert hübe, wie wohl noch nie ein Deutscher vor ihm. * Glückwünsche fremder (Staatsoberhäupter Auch in diesem Jahre hat eine Reihe fremder Staats oberhäupter des Geburtstages des Führers und Reichs kanzlers gedacht. So erhielt der Führer Glückwunschtele gramme von Ihren Majestäten dem König von Aegypten, dem König der Albaner, dem König der Belgier, dem König der Bulgaren, dem König von England, dem König von Italien und Kaiser von Aethiopien, dem König von Irak, dem König von Rumänien, von Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzregenten von Jugoslawien, Seiner Durchlaucht dem Reichsverweser des Königreichs Ungarn und dem Führer des nationalen Spaniens, Generalissi mus Franco, sowie von Zar Ferdinand von Bulgarien. Ebenso haben ihm telegraphisch ihre Glückwünsche über mittelt der italienische Regierungschef und Marschall des Imperiums Benito Mussolini, der italienische Propa gandaminister Alfieri, der Präsident des Senats der Freien Stadt Danzig, außerdem zahlreiche führende Per sönlichkeiten des Auslandes und des Reiches. Der Führer und Reichskanzler hat diese Glückwünsche mit Danktele grammen beantwortet. Feiern fern -er Heimat Alle Deutschen gedachten des Führers. Ueberall in der Welt, wo Deutsche leben, fanden sie sich zu Feierstunden zusammen, um in Dankbarkeit und Verehrung den Geburtstag Adolf Hitlers zu begehen. In Italien haben bei allen Ortsgruppen und Stützpunk ten unter gleichzeitiger Vereidigung aller Politischen Lei ter und unter stärkster Teilnahme der Volksgenossen fest liche Veranstaltungen stattgefunden. InNom gedachte der Ortsgruppenleiter Dr. Fuchs mit dem heißen Dank der Ausländsdeutschen der Erfüllung eines tausendjährigen Traumes durch den Führer: der Schaffung des Groß- deutschen Reiches. Die Mailänder deutsche Kolonie hatte sich auf einem der größten Sportplätze zu der Feier eingefunden, an der auch Vertreter der faschistischen Partei und des deutschen Generalkonsulats teilnahmen. Die groß deutsche Kolonie in Paris unter besonders starker Be teiligung der Volksgenossen aus der Ostmark veranstaltete eine schlichte Feier, der auch eine Gruppe von 60 Vertre- trn des Deutschen Rechtswahrerbundes, die zur Zeit in der französischen Hauptstadt weilt, beiwohnte. Reichsstatthalter Gauleiter Hildebrandt sprach am Ge- Lurtstag des Führers in Salamanca und vermittelte den Volksgenossen einen eindrucksvollen Bericht über die Historischen Ereignisse der jüngsten Zeit. Göring am Grave Richthofens Denkmal für den „Roten Kampfflieger" in Döbritz Am 20. Todestag des Fliegerhelden Manfred von Richthofen, des Siegers in 80 Luftkämpfen, gedachte mit der in seinem Geist neuerstandenen deutschen Luftwaffe das ganze deutsche Volk dankbar dieses Helden. Für die deutsche Luftwaffe ist dieser Tag ein zu gleicher Opfer- bereitschast und Pflichterfüllung gemahnender Ehren tag. Der letzte Kriegskommandeur des Jagdgeschwaders Richthofen, der Oberbefehlshaber der Luftwaffe General feldmarschall Göring, ehrte das Andenken des ruhm reichen „Roten Kampffliegers" durch eine Kranznieder legung am Grabe und durch die Enthüllung eines Ge denksteins beim Jagdgeschwader Richthofen in Dö- b e r i tz. Am Grabe auf. dem Jnvalidenfriedhof in Berlin hat ten sich zum ehrenden Gedächtnis die Generalität der Luft waffe und das gesamte Ossizierkorps des Jagdgeschwa ders Richthofen mit Commodore Oberstleutnant von Massow an der Spitze versammelt, ferner die Angehörigen des alten Jagdgeschwaders. Die Ehrenwache hatte eine Abordnung des Geschwaders mit den Fahnen der Ge schwadergruppen l und II gestellt. In Begleitung der Generale Milch, Stumpfs und Bodenschatz betrat der Oberbefehlshaber der Luftwaffe den Friedhof, auf dem Flieger des Jagdgeschwaders Nicht hofen ein Spalier bis zur Grabstätte gebildet hatten. Wäh rend das Lied vom guten Kameraden erklang, die Fahnen sich senkten und die Ehrenkompanie das Gewehr präsen tierte, trat Generalfeldmarschall Göring, den Marschallstab zum Gruße erhebend, an die Ruhestätte seines verewigten Kriegskameraden und legte auf der granitenen Platte einen prachtvollen Lorbcerkranz mit Weißen Blüten und der Inschrift „Seinem tapferen Kameraden" nieder. Dann begrüßte der Generalfeldmarschall die Mutter des toten Helden, Freifrau v. Richthofen, und seinen Bruder Bolko, und die weiteren Anverwandten, die dann auch selbst.die Grabstätte mit Kränzen und Frühlingsblumen schmückten. Auch ein Vertreter des ehemaligen Manen-Regiments 1, dem Manfred von Richthosen zunächst als Rittmeister an gehört hatte, gedachte so des Toten. Nach Abschluß der Heldenehrung begrüßte vor dem Friedhof eine vielhundertköpfige Menge den Wiedererwek- ker und Wahrer des Kampfgeistes Manfred von Richt hofens mit begeisterten Heil-Rufen. Der Festakt in Döberitz Der Gedenktag erreichte seinen Höhepunkt mit einer Denkmalsenthüllung im Fliegerhorst Döberitz durch Gene ralfeldmarschall Göring. Dieser Feier wohnten die ge samte Generalität der Luftwaffe und das Jagdgeschwa der Richthosen bei. Ferner war eine Formation öster reichischer Flieger in der alten Uniform angetreten. Das Denkmal besteht aus einem Granitblock, der zwei Gedenk tafeln trägt. Die erste Tafel wurde im Jahre 1920 der 4. Kompanie des Potsdamer Infanterie-Regiments 9 als dem Traditionstruppenteil der Luftwaffe gewidmet und vor einem Jahr dem Jagdgeschwader Richthosen über geben. Die zweite Tafel trägt die Namen der im Kriege gefallenen Richthofen-Flieger. Von jetzt ab tragen die Häuser des Fliegerhorstes Döberitz die Namen der gefal lenen Richthofen-Flieger. Generalfeldmarschall Göring schritt die Front des Jagdgeschwaders ab und erinnerte dann in einer An sprache an den 21. April 1918, an dem der siegreiche Ritt meister Freiherr von Richthofen von seinem Fluge nicht zurückkehrte. Generalfeldmarschall Göring richtete dann an die Angehörigen der jungen deutschen Luftwaffe die Auf forderung, im Geiste Richthofens zur Waffe zu stehen. Mit Stolz trage ein Jagdgeschwader der Luftwaffe den ver pflichtenden Namen dieses unvergessenen Helden. Für die ses Geschwader müsse, wie es einst für Richthofen war, die Ehre das Höchste sein, der Kampf aber ebenso eine Selbstverständlichkeit wie die Einsatz- und Opferbereit- schäft. Nach der Mede fiel die Reichskriegsflagge, die wäh rend der Feier das Denkmal verhüllt hatte. Anschließend fand im Fliegerhorst ein kameradschaft liches Beisammensein statt, an dem auch die alten Ange hörigen des Geschwaders aus dem Weltkriege teilnahmen, die am- 20. Todestag des Fliegerhelden zu einem Treffen nach Berlin gekommen waren. Fest der Arbeit in Italien Feier am Gründungstage Roms Der Gründungstag Roms, das nach der Legende vor 2691 Jahren am 21. April 753 v. Ehr. gegründet wurde wurde in ganz Italien feierlich begangen. Dieser Gedenk tag, der der Feier einer jahrtausendealten Geschichte gilt, ist zugleich ein Fest der Arbeit und ein Bekenntnis zum faschistische« Staat, der Italien zu seiner neuen imperialen Machtstellung emporgeführt und damit zum Erben und Erneuerer des römischen Imperiums ge macht hat. An diesem nationalen Feiertag wurden in ganz Italien die großen, im vergangenen Jahre fertiggestellter öffentlichen Bauten und Werke ihrer Bestimmung über geben und zugleich die neuen Werke für das kommende Jahr in Angriff genommen. Den verdienten Männern aus allen Broduktionsaebieten. Arbeitern wie Unternehmern. wurde wie in jedem Jahre das Ritterkreuz de» Arbeit feierlich verliehen: ferner wurden 57000 Perm s i o n s u r k u n d e n und zahlreiche Auszeichnun gen an alte verdiente Arbeiter und Arbeitsinvalide« überreicht. Ganz besonders feierlich gestaltete sich der Festakt inNom, wo der Duce im Palazzo Venezia 1250 Urkun den überreichte. In einer kurzen Ansprache betonte e^ die faschistische Negierung feiere bewußt das Fest der Arbeit am Tage der Gründung Roms. Ebenso wie das erste Imperium den Frieden, die Gerechtigkeit und die römische Kultur überall hingetragen habe, werde das zweite Imperium den Frieden und die Arbeit allen seinen Gebieten durch den Schutz seiner Waffen sichern. 10226 weitere Ehestandsdarlehen in Sachsen Die Zahl der gewährten Ehestandsdarlehen hat im Jahr 1937 im Reichsgebiet eine neue erfreuliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr, nämlich um 12 036 auf 183 556 erfahren. In Sachsen stieg die Zahl der Ehestandsdarlehen, nach dem sie von 1935 auf 1936 bereits von 9767 auf 10 019 ange zogen hatte, im Jahr 1937 weiter auf 10 226. Das bedeutet auf 10 000 Einwohner berechnet von 1936 aus 1937 eine Zu nahme von. 19^1 auf 19^. Darlehen. ;zn wen stärkerem Atay als der Bestand der mit Dar lehen geschlossenen Ehen ist die Zahl der Geburten in den mit Ehestandsdarlehen bedachten Ehen gestiegen. Im Jahr 1937 wurden in Sachsen 11307 lebendgeborene Kinder in solchen Ehen gezählt, das sind 1562 mehr als im Jahr 1936. Auf die Bevölkerung bezogen stieg in Sachsen die Zahl der Er lasse von Darlehensbeträgen für lebendgeborene Kinder auf 10 000 Einwohner von 18,6 im Jahr 1936 auf 21,5 im Jahr 1937, während der Reichsdurchschnitt bei 32,8 je 10 000 Ein wohner lag. Weltbild (M). Generalfeldmarschall Göring ehrt Deutschlands größten Fliegerhelden Der letzte Kriegskommandeur des Jagdgeschwaders I Richthofen und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalseldmarschall Göring, ehrte das Andenken des ruhmreichen „Roten Kampffliegers" Manfred von Richthofen, der am 21. April vor 20 Zähren den Heldentod starb, durch «ine Kranzniederlegung am Grabe Richt- Hofens auf dem Invaliden-Friedhof in Berlin.