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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohom Dien Zeitung erschein» täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rps.. bei Lieferung frei Haus 55 Rpi. Postbezug monatlich 2.80 RN!. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Aeitungsausgabe jür Abholer täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis von» 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüü« Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnt^ Verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; fit, - Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. III. : 22SL. Geschäftsstellen: Albertsti aße 2 und Adolf-Hitler-Str aste 4. Fernruf 818 und AM Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de» Stadtrates zu Pulsnitz und des Cemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts» gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 93 Freitag, den 22. April 1938 90. Jahrgang Baris und Rom Parallelabkommen angestrebt — Die „besonderen Probleme" erst später Wie man in politischen Kreisen erklärt, sind in Ver folg der kürzlichen Unteredung zwischen dem französischen Geschäftsträger in, Rom mit dem Grafen Ciano, in der die Zustimmung der italienischen Regierung zur Einkei lung von Verhandlungen mit Paris eingeholt werden sollte, Donnerstag an den französischen Geschäftsträger Zn Rom, Blondel, Anweisungen übermittelt worden. Diese Anweisungen, wird in Paris betont, enthielten das Programm, das den Leitern der italienischer» Poli tik vorgeschlagen werden solle. Näheres über ihren Inhalt wird jedoch nicht angegeben. Es heißt nur, daß es sich augenblicklich für Frankreich darum handele, mit Italien ein Abkommen parallel dem am 16. April mit England unterzeichneten Abkommen abzuschließen. Die Frankreich und Italien besonders berührenden Probleme, die einige Schwierigkeiten aufweisen", könnten vorerst nur in einer allgemeinen Linie aufgerollt werden. Ihre vertiefte und technische Prüfung sei bis zu dem Augenblick aufgescho ben, in dem ein französischer Botschafter in Rom akkre ditiert sein würde. Die Ende nächster Woche in London beginnenden «nglisch-französischen Besprechungen sollen sich, wie verlautet, auf „breitester Grundlage" mit einer Reihe von Fragen — möglicherweise auch Finauzfragen — befassen, an denen beide Länder interessiert sind. Pans für Zusammenarbeit „Die Achse Berlin—Rom ist eine Realität." Ausgehend von der für den 28. April angesetzten Reife des französischen Ministerpräsidenten und seines Außenministers nach London gtvt ver Lenarnner oes offiziösen Pariser „Temps" einen Ueberblick über die allgemeine internationale Lage. Das Blatt unterstreicht, daß die Londoner Besprechungen „völlig normal" seien and in den Rahmen der engen Zusammenarbeit der bei den großen Westmächte gehörten. Man müsse sich davor hüten, in dieser Bekräftigung der englisch-französischen Solidarität irgendeine Spitze gegen andere Mächte zu sehen. Es sei völlig abwegig, zu behaupten, daß das Ab kommen zwischen London und Rom und die geplanten Verhandlungen zwischen Paris und Rom daraus abziel ten, in irgendeiner Weise die aufeinander abgestimmte italienisch-deutsche Politik zu beeinträchtigen. Die Achse Berlin—Rom sei eine Realität, die man m aller Ernsthaftigkeit anerkennen müsse. Auch die sran zösisch-englische Entente sei eine solche Wirklichkeit, und aas ganze politische Problem der Stunde bestehe darin, sie besten Möglichkeiten für eine loyale Zusammenarbeit dieser beiden Mächtegruppen zu schaffen. Wenn Daladier und Bonnet am 28. April mit dem »nglischen Ministerpräsidenten und den hauptsächlichsten Mitgliedern des englischen Kabinetts den bei solchen Be sprechungen üblichen außenpolitischen Rückblick machen würden, dann würden sie an den Meinungsaustausch an- inüpfen, den Chautemps und Delbos im November 1937 nit den verantwortlichen englischen Ministern in London gehabt hätten. Seit jener Zeit hätten sich in Europa und in der Welt wichtige Ereignisse abgespielt. Es sei offen sichtlich, daß alle diese Probleme die Aufmerksamkeit der französischen und der englischen Minister während ihrer Londoner Besprechungen finden würden. Die Neutralität der Schweiz Die Haltung zur Geufer Liga wird revidiert. Das Sekretariat der Genfer Liga hat ein Schreiben der schweizerischen Regier,lng an den General sekretär veröffentlicht, in dem Bundesrat Motta die Be handlung der Frage der umfassenden Neutrali tät der Schweiz aus der Maitagung des Rates bean tragt. Der Generalsekretär hat diesem Antrag entsprochen. Wie die „Tribune de Genäve" hierzu erklärt, wird Vie schweizerische Negierung in den nächsten Tagen in einer Denkschrift die Gründe darlegen, die den Bundes rat dazu bewogen haben, die Haltung der Schweiz zur Liga einer Revision »u unterziehen. Arbeitsdienst auch in Oesterreich Spatenstich für das erste Lager. In der Nähe der Ortschaft Do bl bei Graz wurde am Geburtstage des Führers in feierlicher Weise der grundlegende Spatenstich füll das erste Arbeitslager des Reichsarbeitsdienstes in Oesterreich getan. Nach einer Begrüßung durch den Arbettsführer Stoekele von der Arbeitsdienstgruppe Graz vollzog Ingenieur Viktor Band vom Aufbaustabe Wien den ersten Spatenstich. Der Landeshauptmann der Steiermark, Ingenieur Helfrich, wies auf die Bedeutung des Arbeitsdienstes für Voll und Gemeinschaft hin und pflanzte zum Gedenken an diese Feierstunde eine Geburtstagseiche für den Führer Walfangmutterschiff wle-er zurück Nach sicbenmonatiger Reife in die Heimat zurückgckehrt. Am Donnerstagmorgen ist das Walfangmutterschiff „I a n Welkem" der ersten deutschen Walfang-Gesellschaft nach siebenmonatiger Reise wieder im Hamburger Hafen ringe- lausen. Auf der Reise wurden Pottwale und Bartenwale ge- fangen und auf dem Mutterschiff, das eine Besatzung vor 256 Mann hat, sogleich verarbeitet. Die höchste Tagesleistung in der Verarbeitung betrug 27 Wale. Bauernwagen vom Zuge zertrümmert Drei Tote, ein tödlich Verletzter. In der Nähe von Stuhlweißenburg (Ungarn) wurde ein mit vier Landarbeitern besetzter Bauernwagen beim Ueber- queren der Eisenbahnschienen von einem Personenzug erfaßt und völlig zertrümmert. Drei der Insassen waren auf der Stelle tot, der vierte Landarbeiter ist in hoffnungslosem Zu stand ins Krankenhaus eingeliefert worden. Der GrotzlonMmzug „Sachsen" In Berlin, Hannover und Halle verfügt die NSDAP, über Grotztonfilmzüge. Auch der Gau Sachsen hat jetzt eine solche großzügige Einrichtung erhalten. DerGrotzton- filmzug „Sachsen" der Gaufilmstelle besteht zur Zeit aus zwei Fahrzeugen und soll in Kürze um zwei weitere Wagen vermehrt werden. Der Triebwagen enthält die Lautspcecheranlage zur Uebertragung von Rundfunksen dungen und Schallplatten. Ein Mikrophon gestattet die Verbreitung von örtlichen Ansprachen, die bei Einsatz von fünf Lautsprechern von 100 000 Menschen gehört werden können. Der Bildwerferraum im Anhänger hat zwei Vor führungsgeräte, die mit Kohlelampen arbeiten und den Strom aus dem jeweiligen Netz beziehen. Der zweite Zug dagegen wird eine eigene Lichtanlage erhalten, auch in sofern eine Verbesserung bringen, als die Bildwand aus Platten zusammengesetzt und von einem Säulengerüst getragen wird; sie ist für rund 40 000 Zuschauer be rechnet. Durch seine verschiedenen Vorführungen in Dresden hat der Tonfilmzug bereits bewiesen, daß er sowohl zur Abhaltung von Großkundgebungen wie von Filmvorfüh rungen überaus «eeianm i« „Wilhelm Gustloff" ausgelaufen Die „Flotte des Friedens" geht wieder in Sees Wieder einmal erlebte der Hafen der Hansestadt Hamburg am Donuerstag einen großen Tag. Das KdF.- Urlauberschiff „Wilhelm Gustloff" trat seine erste (große Fahrt an, die mit der übrigen KdF.-Flotte nach Madeira geht. Am frühen Morgen schon herrschte auf dem Haupt- Hahnhof reges Leben. Aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes trasen die frohgestimmten Männer und Frauen der Arbeit ein, um mit „ihren"»Schiffen hinaus tu die Ferne, in den sonnigen Süden zu fahren. In Gruppen von je 30 bis 50- für den „W ilhelm Gust - Loss" und je 100 für die „Ocean a" kamen sie ay und erlebten erst einmal das immer neue und schöne Bild des Häsens mit seinem vielgestaltig pulsierenden Leben. Während aus der ebenfalls von Hamburg auslaufenden „Oceana" 700 Volksgenossen aus Schleswig-Holstein, Osthannover, Mecklenburg, Pommern, Schlesien, Ostpreu- tzeu und Danzig zusammcirtrafen, fahren mit „Wilhelm Gustloff" Männer und Frauen aus allen deutschen Gauen und Ausländsdeutsche. Auch die Witwe des unvergeß lichen Wilhelm Gustloff nimmt an der Fahrt teil. Um 10.30 Uhr begann die Einschiffung — und nach mittags ging dann die Fahrt los. Ueber die Toppen ge- ttaggt lagen die beiden majestätischen Riesen, die das neue Deutschland der Volksgemeinschaft sür seine schaffenden Menschen baute, inmitten des bunten Gewimmels der ragenden Masten. Unzählige Menschen strömten über die Uecherseebrücke und umlagerten die beiden Schiffe, auf veren Liecrs zroyncye wcen,cyen wrnrien uno sangen. un ermüdlich spielten die Bordkapellen. Als der Zeiger am Lurm des Michel, des Wahrzeichens Hamburgs und der brutschen Seefahrt, auf 3 Ühr rückte, war>alles zur Ab- ImLrt bereit. Rubelnd Llana das Siea-Heil auf den Führer, dem Deutschland alles" Schöne und Große verdankt, über das Wasser. Machtvoll erklangen die Hymnen der Nation. Dann setzte sich die „Wilhelm Gustloff" unter dem Heulen der Sirenen langsam in Be wegung. Tücher winkten von hüben und drüben, fröhlich erklangen die Lieder des Abschiedes zMutz i denn zum Städtle hinaus" und der deutschen Lebensfreude „Freut euch des Lebens". Bald darauf folgte auch die „Oceana" '>em Schwesterschiss. Auf den verschiedenen Schiffen der KdF.-Flotte neh men neben zahlreichen deutschen Künstlern und Dichtern auch englische Journalisten als Vertreter einer Reihe britischer Zeitungen teil. Da weiter auch das „Kölner Hänneschen", die Hohnsteiner Puppenspieler, die Puppenbühne Saarpfalz und eine HJ.-Spielschar an Bord der Kd.F.-Schisfe sind, werden die Urlauber neben den vielen Eindrücken der wundervollen Fahrt auch sonst nicht über Mangel an Unterhaltung zu klagen haben. Oie Tradition -er Schutztruppe Nebergabe an daS Infanterie-Regiment 69. X Am Sonntag findet die Traditionsübergabe der ehemaligen Schutztruppe von Südwest-Afrika an das 1. Bataillon des Jn- santeri^Regiments 69 statt. Mit Ucbernahmc der Tradition der alten Südwestafrika-Kämpser vereinigt dann das Jnian- terie-Negimen» 69 die Tradition der Schutztruppe unserer ge samten Kolonien in Afrika. Rach dem Auftakt mit einem Kameradschaftsabend am Sonnabend wird am Sonntag die Feier auf dem Kasernenhaj an der Taugastratze vollzogen. Nach dem Festakt und dein Vor beimarsch des Bataillons und sämtlicher Verbände vsrdcn die Abordnungen und Zuschauer unter Führung der Kompanie chefs die Kaserne besichtigen und ein gemeinsames Feldküchen essen in beiden Wirtschaftsgebäuden eiunehmen.