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Freüag, oen 18. Mälz 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 65 — Seite 2 Dank des Führers Zahllose ergreifende Treuebeweise aus aller Wett Dem Führer und Reichskanzler sind aus Oesterreich von der NSDAP, und ihren Gliederungen, von Städten und Gemeinden, von Verbänden, Betrieben und Dienst stellen zahllose Briefe und Telegramme zugegangcn, die in begeisterten Worten der Freude und Dankbarkeit über die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reiche Ausdruck geben. Ebenso ging beim Führer eine Fülle gleichgestimmter Da nkcskundgeb ungen aus dem ganzen übrigen Reiche ein; auch die Deutschen im Auslande, insbesondere die im Auslande lebenden Ocstcrreichcr, haben in vielen Telegrammen dem Führer ihre Freude begeistert zum Ausdruck gebracht. Zahlreich sind auch die Telegramme, in denen Ausländer ihre Be friedigung und ihre Zustimmung zu diesem historischen Ereignis aussprechen. Mit diesen Kundgebungen sind vielfach Stiftun gen von Freiplätzen für erholungsbedürftige Oesterreicher, insbesondere Kinder, sowie für Verfolgte und Geschädigte der nationalsozialistischen Bewegung in Oesterreich verbunden. An der Spitze dieser Stiftungen steht die Hamburger Reederei Rickmers, welche dem Füh rer einen Betrag von 100 000 NM. und zugleich 3000 Er- Holungs-Seercisetage auf ihren Dampfern für verfolgte, eingekerkerte und geschädigte Ostmarlvolksgenossen zur Verfügung gestellt hat. Der Führer und Reichskanzler spricht, da es ihm nicht möglich ist, jedem einzelnen zu danken, auf diesem Wege allen Volksgenossen, die ihm durch diese Kundgebun gen und diese tatkräftige Hilfsbereitschaft ihre Verbunden heit und ihre Treue bezeugt haben, seinen Dank aus. Wien älteste reWdtlMe UnwerWI Der Rektor der Universität Heidelberg, Professor Krieck, hat an den Rektor der Universität Wien ein Tele gramm gerichtet, in dem es heitzt: „Die Universität Heidelberg, bisher älteste Univer sität aus reichsdeutschem Boden, übergibt den Vorort der reichsdentschen Universitäten hiermit an die Universität Wien als die nunmehr älteste reichsdeutsche Universität. Im Bruderbund geeint marschieren wir zum selben Ziel. Es lebe Großdeutschland!" Oie Feuerprobe bestanden Weltecho zur Mussolini-Rede. Unter den vielen geschichtlich bedeutsamen Reden Mussolinis darf die Stellungnahme des italienischen Staatschefs zur Wiedervereinigung Deutschösterreichs mit dem Deutschen Reich einen besonderen Platz beanspruchen. Mit großer Spannung hatte die Wett dieser Rede enl- gegengesehen, hoffte man doch in manchen unbelehrbaren streifen des Auslandes immer noch darauf, daß der Duce für die „Unabhängigkeit" Oesterreichs eintreten und gegen den „Anschluß" sprechen würde. Mussolini hat den west lichen „Demokratien", die sich, wie er es nannte, in den letzten fünf Tagen „trügerischen und künstlichen Hoffnun gen" Hingaben, eine überlegene Abfuhr erteilt. Es war die vorbehaltlose Erklärung, daß das große Ereignis eine in nere Angelegenheit des deutschen Volkes und eine natio nale Revolution war. „Und wir Italiener können Revo lutionen am besten verstehen!" Erschöpfend waren For mulierungen wie die, daß die Schuschniggsche Volksbefra gung eine „Bombe" gewesen sei, die Schuschnigg „in der Hand zerplatzen" mußte. Oder jener andere Satz: „Die Stunde der Bewährung der Achse war gekommen! Jetzt wissen die Deutschen, daß sie keine jener diplomatischen Konstruktionen ist, die sich nur bei normalen Anlässen als wirksam erweisen, sondern ein Instrument, das sich ge rade in einer außergewöhnlichen Epoche bewährte." Neuer Beitrag zum Frieden Die französische Presse muß bedrückt zugeben, daß die Achse Berlin—Rom tatsächlich ihre große Probe bestanden hat und Italien die Vereinigung Oesterreichs mit dem Deut schen Reich als vollendete Tatsache betrachtet. Die englische Presse ist mit ihrem Urteil noch ziemlich zurückhaltend. Die „Times" verzeichnet lediglich, daß der Ton der Mussolini-Rede in London begrüßt worden sei. „Daily Mail" schreibt, Musso lini habe auss neue die Stärke der Berlin—Rom-Achse be-. stätigt. Wer sich eingebildet habe, der deutsche Marsch an den Brenner werde die Feindseligkeit Italiens auslösen, habe un recht behalten. Die norditalienische Presse erklärt, daß Mussolini mit seiner Rede vor der Kammer, in der er die Haltung Ita liens rechtfertigte, allen Unwissenden eine endgültige Lektion erteilt habe. Deutschland habe die deutsche Einheit in der gleichen Weise vervollkommnet, wie Italien seine Einheit voll endet. Der Anschluß sei eine innere Angelegenheit des deutschen Volkes. Die klare Stellungnahme Mussolinis stelle einen ' neuen Beitrag zum Frieden dar. Nicht die Achse i Rom—Berlin sei zusammengebrochen, sondern die kindische s Hoffnung ihrer Gegner auf das Auseinanderbrechen der Achse. - die in Wirklichkeit noch stärker geworden sei. „Tevere" erklärt, ? die Berechnungen der Freimaurerlogen und Internationalen seien falsch gewesen. Mussolinis Wort habe auch die letzten ! Gerüchte zum Schweigen gebracht und sei die beste Antwort ! für die Provokateure aller Länder. Deutsche Arbeiter in Tripolis 30 000 KdF.-Urlauber in Italien. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley begibt sich am : 20. März nach Tripolis, um dort mit den von Marschall > Balbo im Einvernehmen mit dem Duce zum Besuch von Tripolis eingeladenen 3000 „Kraft-durch-Freude"-Urlau- bern zwei Tage an der nordafrikanischen Küste zu verbrin gen und mit den deutschen Arbeitern die große Messe in Tripolis zu besuchen. Diese Tripolis-Fahrt bildet den Abschluß der großen , „Kraft-durch-Freude"-Winterfahrten nach Italien, deren eindrucksvoller Verlauf dem persönlichen Einsatz des Duce zu verdanken ist. Richt weniger als 30000 deutsche „Kraft-durch-Freude"-Urlauber haben im Ver laufe eines knappen halben Jahres die Schönheiten Ita liens kennengelernt. Im nächsten Winter werden bereits 150 000 deutsche Arbeiter Italien auf dem See- und auf dem Landweg besuchen. 30 000 italienische Arbeiter-Ur- > tauber treffen gemäß der gleichen Abkommen in diesem Sommer in Deutschland ein. Oesterreich unter Reichsgesetz Reichsstatthalter leitet die „Landesregierung" Im Reichsgesetzblatt wurde eine Reihe von Gesetzen veröffentlicht, die die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich betreffen. Mit Erlaß vom 15. März hat der Führer und Reichskanzler den Reichsstatthalter in Oester reich mit der Führung der österreichischen Landesregierung beauftragt. Die bisherige österreichische Bundesregierung führt künftig offiziell die Bezeichnung „Oesterreichische Landes regierung". Der Sitz des Reichsstatthalters und Chefs der Landesregierung ist Wien. Der Neichsstatthalter — wie gemeldet wurde, ist Dr. Seyß-Jnquart zum Reichsstatt halter in Oesterreich ernannt worden — wird ermächtigt, die Geschäftsverteilung der Landesregierung init Zustim mung des Reichsinncnministers zu regeln. Unter dem Datum des 16. März verordnet der Führer weiter, daß die Zentralstelle zur Durchführung der Wieder vereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, ist. Er kann seine Befugnisse auf einen Beauftragten übertragen, der seinen Sitz in Wien hat und die Amtsbezeichnung „Reichsbeauflragler für Oesterreich" führt. Diesem Beauftragten kann der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Hermann Göring, ebenfalls Befuanisse für Oesterreich übertraaen. Der Reichsbeaufträgte für Oesterreich wird darum'von dem Reichsinnenminister und dem Beauftragten für den Vier jahresplan bestellt. Unter dem l5. März hat der Führer ferner verschie dene Erlasse herausgegeben, die im einzelnen den Gel tungsbereich der Verkündungsblätter des Reiches auf das Land Oesterreich erweitern nud die Gültigkeit der Reichsgesetze für Oesterreich festlegen. Im Lande Oesterreich sind sofort als gültig anzuwenden das Reichsflaggengesetz vom 15. September 1935 mit der Maßgabe, daß Juden das Hissen der Reichs- und Nationalflagge verboten ist; ferner das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933, das Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933 und das Reichsstatt haltergesetz vom 30. Januar 1935. Es gelten weiter ab sofort die Verordnung zur Durch führung des Vierjahresplanes vom Oktober l936 und das Reichsgesetz über die Meldepflicht der deutschen Staatsangehörigen im Ausland vom 3. Februar 1938. Entgegenstehende Vorschriften des Landes Oesterreich tre ten außer Kraft. Uebergangsvorschriften können vom Reichsinnenminister oder vom Reichsstatthalter erlassen werden. Anter der gleichen Flagge Feierliche Hissung der Auf dem bisherigen Bundesministerium für Landes verteidigung am Stubenring in Wien wurde mit einem von dem Oberbefehlshaber der 8. Armee, Generaloberst von Bock, durchgesührten feierlichen Akt die Reichs- kricgsflagge gehißt. Zur Hissung der Reichskriegsflagge ans dem Wiener Gebäude, das bisher der Sitz der obersten Spitze der öster reichischen Wehrmacht war, hatten sich zu beiden Seiten des Radetzky-Denkmals eine große Menschenmenge ange sammelt, die den militärischen Akt mit Spannung ver folgte. Unmittelbar am Denkmal hatte die Generalität der deutschösterreichischen und der reichsdeutschen Wehr macht Ausstellung genommen. Gegenüber dem Gebäude waren zwei Ehrenkompa nien angetreten, und zwar am rechten Flügel eine Kom panie des deutschösterreichischen Gardebataillons in ihrer schmucken Paradeuniform, am linken Flügel eine Kom panie des reichsdeutschen Infanterie-Regiments 40. Schlag 12 Uhr erschien der Oberbefehlshaber, Generaloberst von Bock, dem der deutsche Stadtkommandant, Oberst Graf Rothkirch, die Meldung erstattete. Unter dem klingenden Spiel des Präsentiermarsches schritt er die Front der Ehrenkompanien ab, die ihn mit präsentiertem Gewehr erwartet hatten. Generaloberst von Bock richtete sodann folgende Worte an die Soldaten: „Wenn in dieser Stunde die alte österreichische Wehr macht mit ihren deutschen Waffenbrüdern unter gleiche Flagge tritt, so bedeutet das für beide Teile gleiche Ver pflichtung: die Verpflichtung treuer Kameradschaft, die Verpflichtung zur freudigen Hingabe an die Idee unseres Führers und die Verpflichtung zum heiligen Wetteifer opferfreudiger Erfüllung unserer Soldatenpflicht." Wieder präsentierte die Truppe das Gewehr. Der Oberbefehlshaber brachte ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer, das Deutsche Reich und die deutsche Wehrmacht aus, in das die Soldaten und die Zuschauer begeistert ein stimmten. Die Musik setzte mit den weihevollen Klängen des Deutschlandliedes ein. Im gleichen Augenblick ging unter dem Jubel der angesammelten Menschenmenge die Reichskriegsflagge am Gebäude hoch. Oesterreichische Truppen in Eüddeutschland Zur Pflege der kameradschaftlichen Verbundenheit aller Teile des deutschen Heeres, zum Kennenlernen der militärischen Einrichtungen und der Sehenswürdigkeiten deutscher Städte werden in der Zeit vom 18. bis 2 3. M ärz Teile des bisherigen österreichischen Bundes- Leeres nach Süddentickland verleat. Die Truppen werden Reichskriegsflagge in den Standorten Süddentschländs voraussichtlich am 18. März in den frühen Nachmittagsstunden eintrcffen. Folgende Standorte werden für die genannten Tage ven Besuch deutschösterreichischer Truppen erhalten: Nürn berg eine gemischte Leichte Artillerie-Abteilung, Bam berg ein gemischtes Dragonerregiment, München ein gemischtes Infanterieregiment und ein gemischtes Tele- graphenbataillon^ Würzburg ein gemischtes Pionier bataillon. Die Truppen treffen mit der Bahn in den einzelnen Standorten ein. Außerdem wird der Standort Augs burg ein gemischtes Kraftfahrjägerbataillon erhalten, das im Landmarsch eintrifft. WHW. sorgt für die Ostmark 100 000 Freiplätze für Kind'r aus Oesterreich. Das Wintcrhilsswcrl des Deutschen Volkes, das seine Betreuung nunmehr auch auf das heimgelehrte Land Oesterreich ausdchnen wird, gibt im Auftrage seiner Spen der und Helfer 1 0 0000 Frei Plätze für erholungs bedürftige Kinder, die für mehrere Wochen von deutschen Pflegccltern im ganzen Reiche ausgenommen werden. Ebenso werden 25 000 verdiente österreichische Angehörige der Bewegung mehrere Wochen lang im alten Reichsgebiet Erholung finden. Mit dieser sofort in Angriff genommenen Hilfe sind die ersten entscheidenden Schritte der nationalsozialisti schen Wohlfahrtspflege für einen praktischen Sozialismus in Oesterreich getan. Weitere soziale Hilfsmaßnahmen sind in Vorbereitung. Nun dankt dem Führer mit der Tat? Das Winterhilfswerk des Deutschen Volkes ruft alle Volksgenossen im Reich auf, in erhöhter Anzahl Freiplätze für die Kinderlandverschickung und die Hitler-Freiplatz- spende zur Verfügung zu stellen. Da bei der diesjährigen Verschickung insbesondere be dürftige Kinder und verdiente Kämpfer der Bewegung aus Oesterreich berücksichtigt werden, sollen die Meldungen ein Zeichen für die innere Verbundenheit mit unseren Volksgenossen in der neuen deutschen Ostmark und ein Dank an den Führer sein! Auch Pglsnitz wird seinen Dank an den Führer abstatten durch Zurverfügungstellen von Freiplätzen. Der Anfang ist ge macht. Ein hiesiger Einwohner gewährt einem verdienten SA- Mann aus Oesterreich 3—4 Wochen Aufenthalt in seiner Haus gemeinschaft. Diesem Beispiele werden viele folgen und >damit ihren Brüdern aus Oesterreich Erholung und Freude bereiten. Der Wilhelmplatz am 16. März. Weltbild (M). Keine Stecknadel kann zur Erde fallen, Kopf an Kopf stehen die Berliner, um dem Schöpfer des Großdeutschen Reiches, unserem Führer, bei seiner Rückkehr nach der Reichshauptstadt jubelnd zu danken.