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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeiiung für die Stadl und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und Lie Gemeinde Ohorn Diel» Zeitung erschein! täglich mit Ausnahme Lei gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrag! bei Abholung wöchentlich 50 Rps., bei Lieserung irei Haus öS Np' Postbezug monatlich 2.50 RM Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt leinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises, Zeitungsausgabe iür Abholer läglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uhr nufzugeben. — Verlag: Mohr k Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich iür den Heimatteil. Spori u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. —D. A. II.: 2230. Geschäitsstellen: Albertsti affe 2 und Adolf-Hitler-Sttaße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur DerLstenMü ung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Eemcin-erates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Ne 51 Mittwoch, den 2. März 1tt38 M Iohruunu Deutsche Luftwaffe unüberwindlich Feierstunde im Reichsluftsahrlministerium Lurch den Frieden von Versailles jene'Waffe, die zum ersten mal im Weltkrieg einen kühnen Aufstieg genommen Halle, zum Schrecken der Feinde wurde und unentbehrlich als Teil der Streitkrasl eines Volkes, — zerbrach die deutsche Luftwaffe. Nun lag die Waffe als solche zertrümmert. Blinder Haff zerschlug die eigenen Maschinen. Nur ein kläglicher Rest blieb übrig in der sogenannten zivilen Lustsahrt. Im Innern unse rer Heimat aber herrschte ein Geist, der auch keine Luftwaffe gebrauchen konnte. Feiger Pazifismus, oder ohnmächtiger Parlamentarismus zerstörte alles, was an Wehrkraft und Wehrgeist noch im deutschen Volke lebte. Ein Heer kann zerbrechen und kann neu geschaffen werden. DaS Furchtbare war, dass nun eine Abrüstung einsctzte see- > lischer und geistiger Art. Das deutsche Volk wurde in seinem > Charakter, in seinem Wchrwillen, in seiner Geisteshaltung ab- j gerüstet, nunmehr nicht mehr durch den Feind, sondern durch f eigene Feigheit und innere Zerrissenheit. Trotz allem aber konnte der Geist nicht völlig vernichtet werden, der das deutsche Volk in allen seinen Schichten be seelte, als es viereinhalb Jahre lang die Grenzen des Vater landes gegen eine ganze Welt m Waffen geschützt hatte. Dieser Geist lebte in den Besten der Nation weiter. Man konnte nicht das Andenken in der Luftfahrt töte« oder ver gessen, das Andenken an die strahlenden Heldengestalten eines Boelcke und Richthofen, eines Jmmelmann und vieler anderer lunger bester deutscher Männer. Es lebte weiter, dieses An denken, und allmählich wieder stieg der neue Gei st empor, der Deutschlands Rettung werden sollte. Luftverkehr als Hort des Luftfahrtgedankens In der Lust aber blieb Deutschland gefesselt. Mit Mühe und Not, durch ein Ausnutzen aber auch der letzten Möglich keiten entstand in Deutschland ein einziger Hort, in dem noch die Lustsahrt leben konnte: die Deutsche L u st h a n s a, der Deutsche Luftverkehr. Dort sammelten sich tatkräftige Männer, um, wenn auch unter ziviler Betätigung, wenigstens jenen Geist zu hüten. In kümmerlichsten Verhältnissen, aber doch unüberwindbar konnte dieser Geist in der kleinen Gruppe der deutschen Lustsahrt erhalten werden. Aus ihr heraus ent wickelte sich dann, langsam immer stärker werdend, der deut sche Luftverkehr. Bald überflügelte er an Sicherheit und Tatkraft, an Maschinenleistung und an Bodenorganisation den Luftverkehr der ganzen Erde. Uebcrall tauchten nun die deutschen Verkehrsflugzeuge aus, im Süden ebenso wie im Norden, !n Asien, Afrika und in Europa. Wieder war beste deutsche Wertarbeit zum Siege gekommen. Und in Der 1. März wurde als „Tag der Luftwaffe" in Er innerung an den Jahrestag der Freiheit der deutsche» Luftwaffe in allen Standorten durch Flaggenparade und Appelle feierlich begangen. Das ganze deutsche Volk nahm teil an diesem stolzen Erinncruugstag. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen stand mittags eine Feier im Neichs- luftfahrtministerium, bei der der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Gencralfcldmarschall Göring, sprach. Bor der Feier hatte der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht Gencralfcldmarschall Göring in der Reichs kanzlei den Feldmarschallstab überreicht. Den Abschluß der Feierlichkeiten bildete ein Vorbeimarsch der Ehrenforma tionen der Luftwaffe vor ihrem Befehlshaber. Generalfeldmarschall Göring traf kurz vor 12 Uhr, von einer nach vielen Tausenden zählenden Menschen menge freudig begrüßt, vor dem Reichsluftfahrtministe rium ein und schritt die Front der dort ausgestellten Ehrenabordnungen, bestehend aus sieben Kompanien und einer Batterie der Luftwaffe, ab. Dann begab sichGeneral- seldmarschall Göring in den großen Ehrensaal des Reichs- lustsahrtministeriums, wo sich neben der gesamtenGenerali- tät des Standorts Berlin und allen Lustkreisbefehls- habern eine große Zahl von Ehrengästen versammelt hatte, unter ihnen die führenden Männer des Staates, der Par tei und vor allem der drei Wchrmachtteile. Acht Fahnen der Luftwaffe nahmen an der Stirnwand des Ehrensaales unter dem riesigen Hoheitszeichen Aufstellung. Die Feier nahm ihren Anfang mit dem Festlichen Präludium von Ernst Schauß, gespielt von Teilen des Hochschulorchestcrs der Luftwaffe. Unmittelbar darauf nahm der Oberbefehls chaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Göring das Wort zu seiner Ansprache, in der er mit berechtigtem Stolz von dem Werden und Wachsen der jungen deut schen Luftwaffe sprach. Er führte u. a. aus: „Als der Vertrag von Versailles dem deutschen Volke als ein Schmachsrieden ausgezwungen wurde, da zerbrach die deutsche Wehrmacht, bezwungen durch den Feind nicht auf dem Schlachtfeld, sondern durch eine Reihe von Umständen, die im liniieren wie im Aeukeren laaen. Es rerbracb vor allem aber Die Feier im Reichs- luftfahrtministcrium am Tage der Luftfahrt. Lon rechts: Stabschef Lutze, Reichsminister Dr. Lammers, Staats sekretär der Flieger Milch, Generaloberst wn Brauchitsch, Gene- calfeldmarschall Gö ring, Generaladmiral Raeder, General der Artillerie Keitel, Reichs minister Rust, Reichs organisationsleiter Dr. Ley, Reichsminister Dr. Dorpmüller. Weltbild (M). dieser allmählich sich ausbreitenden Lufthansa konnten jetzt auch wieder jene jungen Deutschen sich betätigen, die nun ein mal gottlob nicht ablassen konnten von dem Gedanken, sich in die Lust zu erheben. Das war ungefähr der Stand bei der Machtübernahme. Militärisch aber war es nicht nur die Klausel von Versailles, die das Entstehen einer deutschen Luftwaffe verhinderte, son- dern es war ja auch jener feige Pazifismus des Parlaments, das der jungen deutschen Reichswehr keine Mittel und Möglichkeiten gab, sich fliegerisch zu betätigen. Als nun vuro, .^.n Sieg des NatiounlsozmltS, mus endlich in Deutsch: IMS- eine neue Zeit anbrach, als unser Hakcnlreuzbanncr aus alten Zinnen wehte, da wurde die Mög lichkeit gegeben zum Aufbau einer deutschen Wehrmacht. Denn im Programm dieser nationalsozialistischen Bewegung stand Unverrückbar fest, daß wieder ein starkes Volkshcer, alle Teile der Nation um fassend, zur Sicherheit des Reiches erstehen mußte Das war ein wesentlicher und wichtigster Programm- punkt, der einen Mann beseelte, der selbst alle Zeit der erste und beste und tapferste Soldat Deutschlands geblieben ist. Diese neue deutsche Wehrmacht - das muß ich stets dank bar bekennen - war nur möglich durch den Sieg des Haken- kreuzbauners. Das Volk ist nur feige, wenn die Führung feige ist; es ist heroisch, wenn die Führung mpjer und kühn denkt und handelt. Und nun erleben wir, daß dasselbe Volk, das sich jener Ohnmacht hinaab und dem Untergang geweihl schien, zu einer neuen ungeahnten Größe in wenigen Jahren sich erheben konnte, einzig und allein, weil es die Führung bekam, die seinem inneren Wert endlich entsprach und diesen Wert auslöste. Oie neue Wehrmacht entstand Vom ersten Tage der Machtübernahme gab es keinen Zwei fel, daß dieser Programmpunkt durchgesührt werden mußte. Heer und Marine konnten unmöglich allein die Grenzen schützen, wenn nicht auch der vertikale Luftraum gesichert war. So mußte neben einem neuen Heer, einer neuen Kriegsmarine auch eine neue Lust w ässe entstehen. Zunächst getarnt; noch war Deutschland zu schwach, noch sahen estrige Äugen von außen aus alles, was im Innern ^schah. Und doch erinnere ich mich, wie wenige Tage nach der Machtergreifung der Füh rer, der mich damals berufen hatte in Preußen Ordnung zu schaffen, mir erklärte, weil wichtiger sei es, dem deuischen Volke eine neue Luftwaffe zu schassen. Und als er diese schönste und herrlichste Ausgabe in meine Hände legte, konnte und durste kein deutscher Soldat und Flieger stolzer sein als ich. Es galt, zunächst eine Luftflotte aufzubauen, eine Risiko-Flotte, unter oeren Schutz dann die gesamte Ausrüstung durchgesührt werden konnte. Schwer war dieser getarnte Ausbau. Viel verlangte er von den Mitarbeitern. Nach außen mutzten sie das Ehren kleid des Offiziers ablegen, aber im Innern blieben sie um so mehr und stärker Soldat. Sicherheit durch die Lustwaffe Wie Deutschland immer bereit war, in Abrüstungsverhand- lungcn einzutreten und darauf einzugehen, so war Deutschland auch damals bereit, auch auf die vielen anderen Abrüstungs- Vorschläge einzugehen, aber immer unter der einen Bedin gung, daß ein gewisses Mindestmaß gewährleistet wurde. Wie es bei den anderen Verhandlungen über die Abrüstung war, so zerschlugen sich auch diese Verhandlungei,. Und Deutschland ward nicht srei, und es hatte nun die Pslicht, aus das schucüste und beste eine Lustwasfe zu schassen; durch die Schuld der anderen — das will ich heute an diesem Tage seststellen —, nicht durch Deutschlands Schuld, war damals kein Resultat erzielt worden. Vor Deutsch land und vor dec ganzen Welt hat der Führer immer wieder die These der Gleichberechtigung ausgestellt. Dieses Deutschland war nun gezwungen und verpflichtet, mir es auch vic anderen taten, sich eine Luftwaffe zu schaffen, die allein die Sicherheit bot, deutsches Volk und deutsches Land gegen feindliche Angriffe zu sickern; und wir waren daher ge zwungen, sofort an einen großen Aufbau der Luftwaffe heran zugehen. Ein weitschau cnder Erlaß des Führers zur Schafsung der deutschen Lustwasje lag vor, und endlich kam der Tag, da wir aus Ansrage: „Gibt es eine deutsche Luftwaffe"? erklären, konnten: „Jawohl! Die deutsche Luftwaffe steht."