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Pulsnitzer Anzeiger : 03.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193803037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380303
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380303
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-03
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 03.03.1938
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Donnerstag, den 8. März 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 52 «veile 2 angeklagten Aerzte organisiert. Mit Unterstützung des Privatsekretärs Gorkis, des Angeklagten Krjutschkow, sei Gorki von seinen Aerzten veranlaßt worden, „sich zu er kälten", was bei- der akuten Lungenkrankheit des Schrift stellers dessen Lod zur Folge gehabt habe. In gleicher -Weise habe Jagoda Kuibyschew, seinen Vorgänger in der GPU., Krestinski, sowie den Sohn Gorkis, Peschkow, aus dem Wege geräumt, indem er die behandelnden Aerzte zur Anwendung falscher Heilmethoden veranlaßt habe, was den Tod der Betrefsenden zur Folge gehabt hätte. Schließlich wird Jagoda auch ein Attentatsversuch gegen seinen Nachfolger Jeschow, den gegenwärtigen GPU.-Gewaltigen, in die Schuhe geschoben. Jagoda habe versucht. Jeschow durck seinen Sekretär Bulanow, der gleichfalls in dem jetzigen Prozeß angeklagt ist, durch Gift zu beseitigen. Die „historische Fundierung" der behaup teten Greueltaten der Angeklagten liefert einen besonderen Teil der Anklageschrift, der sich mit den angeblichen Atten tatsplänen Bucharins, Trotzkis und Rykows gegen Lenin und Stalin aus dem Jahre >918 befaßt und diese z. B. auch der Anstiftung des bekannten Attentats aus Lenin bezichtigt, das der Revolutionär Kaplan im Jahre 1918 auszuüben versuchte. Zum Schluß weist die Anklage schrift noch einmal darauf hin, daß sämtliche aufgezählten Verbrechen der Angeklagten lediglich durch deren „Ge ständnisse" als „erwiesen" betrachtet würden. Krestinski sprengt den Prozeß Nach Verlesung dieses ungeheuerlichen Dokuments Hefragt der Verhandlungsleiter die Angeklagten einzeln, ob sic sich entsprechend dem Material der Voruntersuchung als schuldig bekennen. 19 der Angeklagten antworten darauf bejahend. Bucharin erklärt sich gleichfalls schuldig, jedoch lediglich „nach Maßgabe seiner späteren Erklä rungen". Der srühere stellvertretende Autzenkommissar Krestinski erklärt jedoch als einziger mit leichenblassem Gesicht, aber entschieden: „Ich bin kein Trotzkist, ich bin kein Verbrecher, ich habe niemals etwas mit den Nach richtendiensten auswärtiger Mächte zu tun gehabt." Die Erklärungen Krestinskis wirkten auf Staatsanwalt und Gericht ersichtlich wie eine Bombe, um so mehr, als ein erheblicher Teil der soeben verlesenen Anklageschrift auf angebliche „Geständnisse" Krestinskis aufgcbaut ist. Nach dem Wert dieser „Geständnisse" befragt, erklärte Krestinski weiter mit fester Stimme: „Ich widerrufe meine sämtlichen während der Voruntersuchung protokollierten Angaben." Krestinski erklärte, er habe seine Geständnisse „unfreiwillig" abgelegt. In dem Moskauer Theaterprozeß wurde mit dem Verhör der Angeklagten begonnen. Als erster tritt der frühere Botschaftsrat der Sowjetbotschaft in Berlin, Bes sonow, ans Mikrophon. Lediglich auf knappe Stichworte des Staatsanwalts hin beginnt Bessonow, dessen „Ge ständnis" nichts zu wünschen übrig läßt, mit einer aus- sührlichen Darlegung seiner „Verbrechen". U. a. behaup tete Bessonow, im Herbst 1933 eine Zusammenkunft zwi schen Krestinski und Trotzki in Meran vermittelt zu haben. Darauf erklärt Krestinski mit fester Stimme: „Bessonows Behauptungen sind falsch!" Auf die Frage des Staats anwalts, warum Krestinski denn während der Vorunter suchung „Geständnisse" gemacht habe, die mit den Erklä rungen Bessonows übereinstunmten, schweigt Krestinski bedeutungsvoll, so daß der Staatsanwalt Wyschinski rot vor Zorn und Verlegenheit nur noch bemerken kann: „Da ich keine Antwort höre, habe ich auch keine Frage mehr an den Angeklagten Krestinski zu richten." Bessonow fährt daraufhin mit seinem Redeschwall fort. Krestinski, so behauptet er weiter, habe ihm im Jahr 1934 die Direktive gegeben, „die normalen diploma tischen Beziehungen zwischen Deutschland und der Sowjetunion zu sabotieren", dagegen in seiner Eigenschaft als Vertreter des antisowjetischen Blocks der Trotzkisten geheime Beziehungen mit den nationalsozia listischen Parteistellen aufzunehmen (!!). Auch das bestreitet Krestinski ganz energisch. Der Musterangeklagte Bessonow verfällt darauf gleich in die Rolle des Staatsanwalts und bezichtigt Krestinski immer wieder von neuem. Krestinski, vom Staatsanwalt scharf über den Wandel zwischen seiner jetzigen Haltung und seinen „Geständnis sen" während der Voruntersuchung befragt, gibt darauf die programmatische Erklärung, die das ganze Konzept dieses Prozesses durcheinanderbringen dürfte: „Meine Geständnisse während der Voruntersuchung habe ich unfreiwillig gemacht. Ich habe unrichtige Aus sagen abgegeben, um überhaupt auf diese Anklagebank zu kommen und um dann diL Wahrheit saaen zu können." Jetzt muß der Staatsanwalt in äußerster Verwirrung schon andere Angeklagte gegen Krestinski ausspielen: No- sengolz und Grinko müssen auf Drängen Wyschinskis be- stätigen, daß Krestinski Trotzlist und Landesverräter sei. Krestinski bestreitet beharrlich alles weiter, und als Bes- sonow Einzelheiten der angeblichen Begegnung Krestin skis mit Trotzki in Meran zum besten gibt, erklärt Kre stinski bissig, Bessonow gebe da nur seine „Krestinskis falschen Geständnisse" wieder. sei es aber peinlich, im Kriegsfälle auf die Unter stützung eines Landes und Heeres angewiesen zu sein, in dem ein ehemaliger Ministerpräsident, zahlreiche Minister. Bot schafter, Generale und Admirale Verräter oder Spione leien. Bessonow wird daraufhin wieder ausgefordert, seine Erklärungen fortzusetzen. Genau nach bekannten früheren Beispielen behauptet er — mit vielsagendem Lächeln —, bereits im Jahr 1933 auf Verlangen des trotzkistischen Blockes mit nationalsozialistischen Politikern (I!) in Füh lung getreten zu sein, denen er als Gegenmaßnahme für die Unterstützung der trotzkistischen Opposition in der Sowjetunion die Sowjetukraine angeboren haben will! Ein „Abkommen" der trotzkistischen Opposition mit Deutschland zwecks Beschleunigung des Krieges gegen die Sowjetunion müsse, so hätten Trotzki und Krestinski immer wieder erklärt, forciert" werden. Dieselbe Ansicht hätten die militärischen Hochverräter um Tuchatschewski vertreten. Damit ist Bessonow mit seinen phantastischen „Ge ständnissen" am Ende. Krestinski erklärt noch einmal mit allem Nachdruck die Erklärungen Bessonows für falsch. Dann wird die dramatische Vor- und Nachmittagssitzung für beendet erklärt. „Geständnisse" über „Geständnisse" Die Abendverhandlung des großen Schauprozesses beginnt mit dem Verhör des früheren Finanzkommissars Grinko. Die ser zeigt sich so willfährig, daß der Staatsanwalt dem Strom seiner „Geständnisse" während zweier Stunden freien Lauf lassen kann. Grinko verweilt mit besonderem Nachdruck lange bei" der angeblich von ihm im Auftrag des Leiters des Oppositionsblockes geleiteten Sabotagearbeit. Er ist so unerschöpflich in seinen Selbstbezichiigungen, daß ihn bald der Staatsanwalt, bald der Gerichtsvorsitzende zur Kürze mahnen muß! Alle die notorischen Mißstände der sowjetrussischen Finanzwirtschaft nimmt Grinko bereitwillig auf sein Schuldkonto. Ja noch mehr, sogar die Hun gerlöhne der Landarbeiter in den Kolchosen, die überall herr schende Knappheit an Waren und Bedarfsgegenständen wird von als Folgeerscheinung der Wirtschaftssabotage des „Blockes der Trotzkisten" erklärt. ,Oas Urteil im Voraus gefällt" Das führende englische Blatt, die „Times", schenkt dem Moskauer Monstreprozetz gegen ehemalige Sowjetgrößen eine außerordentlich starke Beachtung. Das Blatt zweifelt mcht daran, daß es wieder Todesurteile regnen wird, denn das Tribunal sei ja nicht zur Ergründung der Wahrheit da, sondern begnüge sich damit, ein Instrument zur Vernich tung der Feinde derjenigen zu sein, die die Gewalt ausübten. Die Verfahren würden mit einem Urteil enden, das schon im Voraus gesällt sei, und die Folgen für die meisten der Opfer würde eine Kugel in einem Gefängniskorridor sein. Das Blatt stellt dann schließlich fest, daß es völlig absurd sei, einen Staat, in dem Männer ihre öffentliche Laufbahn nicht fort setzen könnten, ohne Kapitalverbrechen zu begehen, als Boll werk internationaler Demokratie zu feiern. peinlich für Frankreich Unter der Ueberschrift „Wird Stalin weiter morden?" wendet sich die Pariser radikalsoziale „Nepublique" gegen das Terror-Regime in Sowjetrutzland. Man werde vielleicht be haupten, daß es sich hier um eine rein sowjetrussische Ange legenheit handele. Dies sei jedoch nicht der Fall, denn auch Frankreich habe ein Wort mitzureden. In Sowjetrutzland werde gemordet, und zwar viel gemordet. Man schieße Gene- rate, Admirale und Techniker nieder und zersplittere die Schlagkraft des Heeres durch Massen morde. Stalin aber mache den Verrat zu einer täglichen Erscheinung. Er hämmere Soldaten und Zivilisten den Ge danken des Verrats ein, und man könne sicher sein, daß auck der erste Schrei des sowjetrussischen Heeres im Kriegsfall, der sein werde: „Wir find verraten!" Für Frankreick Einheitliche Heimbeschaffung Die Heimabende der Hitler-Jugend sind Denkmäler der Zukunft Der Führer Hai soeben Staat und Partei aufgerufen, die Hitler-Jugend beim Bau ihrer Heime tatkräftig zu unterstützen. Im Geiste dieses Appells des Führers nahm der Jugendführer des Deutschen Reiches, Reichsleiter Baldnr von Schirach, in Berlin in würdigem Nahmen im Römer-Saal bei Kroll die Eröffnung der Propaganda aktion für die HJ.-Heimbeschaffung 1938 vor. In An wesenheit zahlreicher hoher Vertreter von Partei und Staat sprach der Reichsjugendführer in einer richtung weisenden Rede über die architektonischen und erziehe rischen Grundsätze, von denen sich die Hitler-Jugend bei dem Bau ihrer Heime leiten läßt. Die Kundgebung gestaltete sich zu einem eindrucks vollen Bekenntnis der Jugend des Dritten Reiches zur nationalsozialistischen Baugesinnung, die in den Monu- mentalwcrken des Führers zum Ausdruck kommt und die nun auch in den Heimbauten der Hitler-Jugend verwirk- licht werden soll. Zu Beginn der Kundgebung sprach im Austrage des ver hinderten Reichsinnenministers Dr. Frick Ministerialdirektor Dr. Surön. Er erklärte, es sei für Partei, Staat und Ge meinden eine Selbstverständlichkeit, die Errichtung der HJ.- Heime als der Stätten zur Pflege des Gemeinschaftsgeistes und der Kameradschaft nach Kräften zu fördern. Die Gemein den, die im ersten Jahr der Heimbeschasfung noch nicht in der Lage waren, von sich aus die Errichtung eines Heimes der Jugend in Angriff zu nehmen, hätten sich nach Kräften be müht, Vorbereitungen für künftige Heimbauten zu treffen Reichsminister Dr. Frick werde in den nächsten Tagen der Reichsregierung einen Gesetzentwurf vorlegen, der die Heim- lbeschakkunaskraae ablckliesiend kür da» aan»e Reich einheitlich regele unfi die wichtige Ausgabe der Errichtung und Unter haltung der HJ.-Heime grundsätzlich den deutschen Gemeinden zuweise. Ferner sollen nach dem neuen Gesetz auch die Land kreise in die Finanzierung der HJ.-Heimbauicn eingeschaltet werden, da der Errichtung von HJ.-Heimen vor allem in den kleineren Gemeinden auf dem Lande eine besondere Bedeu tung zulomme. Ministerialdirektor Dr. Surön erklärte abschließend, der Reichsinnenminister wolle durch die Bekanntgabe dieser Maß nahmen zur Förderung der Heimbeschaffung seinen Wunsch zum Ausdruck bringen, datz das Jahr 1938 mehr noch als das vergangene in den Dienst der HJ.-Heimbeschaffung gestellt werden solle. Der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schi rach, ieilie mit, daß als das Ergebnis der Tätigkeit des Heimbeschaffungsausschusses der Reichsjugendführung des letzten Jahres heute 1400 Heime im Bau und viele Hunderie in der Planung begriffen seien, und bekannte, daß er allein dem Führer die Erziehung zu architektonischem Denken der- danke. „Weil ich ein Schüler Adolf Hitlers bin, kam mir der Gedanke von der erzieherischen Macht des Raumes und damit der Wunsch, in einem bescheidenen Rahmen im Geiste Adolf Hillers einen Beitrag zum Bauprogramm des Dritten Reiches zu leisten." Der Reichsjugendstthrer verwahrte sich dagegen, datz der Arbeitsausschuß für Heimbeschaffung als eine Art „geistlose Modellfabrik" Einheitsheime für kleinere und größere Gemein den als Patentlösungen anbieten sollte. Der Ausschuß habe 850 Architekten mit den erzieherischen Aufgaben der HJ.- Heime in architektonischer und künstlerischer Hinsicht vertraut gemacht und die ihm gestellte Aufgabe in einzigartiger Weise erfüllt. Die großen Architekten unserer Zeit hätten dem Ge danken des Führers monumentalen Ausdruck verlieben. Das Haus der Jugend und die Fahne auf dem Dach, das ist nicht zweierlei, das gehört zusammen wie Idee und Ge stalt, Glaube und Schönheit, Wille und Macht. Wir unter scheiden uns von der Jugend von einst dadurch, daß wir mit beiden Beinen auf der Erde stehen. Auch die Jugend vor uns hat gesungen: aber wir sinken und bauen. Baldur von Schirach kündigte die Veröffentlichung einer besonderen Maßnahme an, um entsprechend den kommenden großen Aus gaben auf architektonischem und technischem Gebiet den Nach wuchs verstärkt in diese Berufe zu lenken. „Wir werden unter den 15- und 16jährigen Umschau hal ten und den Versuch unternehmen, materielle und ideelle Mittel aufzubringen, technisch »nd architektonisch Begabte aus allen Schichten unseres Volkes in diese Bcrnfc zu lenken, da mit unser Führer auch noch in 10 bis 20 Jahren die Mit arbeiter zur Verfügung hat, die er für seine Straßen und Bauten braucht." Der Reichsjugendführer wies auf den Aufruf des Führers hin und erklärte, die höchste Autorität des nationalsozialisti schen Siaates habe damit die Heimbeschaffung als eine der großen erzieherischen Aufgaben der Nation gekennzeichnet. Als weitere Aufgaben im Zusammenhang mit der Heimbeschaffung erwähnte Baldur von Schirach die Errichtung von Schwimmbädern, insbesondere aus dem Lande, sowie die Erstellung von sportlichen Anlagen um das HJ.- Heim, damit dieses zugleich auch der Mittelpunkt eines Jugendgeländes werde. Mii anerkennenden Worten sprach der Reichsjugendführer dem Leiter des Heimbeschaffungsausschusses, Haupibannsührer Möckel, seinen Dank aus und ieilie mii, daß er ihm in An erkennung seiner Verdienste die höchste Auszeichnung verleihe, die er vergeben dürfe: das Goldene Ehrenzeichen der Hitler- Jugend. Er gab sodann die Beförderungen der Miiarbeiter des Arbeiisausschusses bekannt. Im zweiten Teil seiner grundlegenden Rede befaßte sich Baldur von Schirach mit der ethischen und künstlerischen Be- deuiung der HJ.-Heimbauten. „Es waren Wohl für uns alle", so führte er aus, „die schönsten Stunden des Jahres, wenn wir. wie das so häufig geschehen ist, mit unseren Plänen und Modellen beim Führer waren. Nichi nur unsere großen An lagen und Bauten, nein, anch kleine und kleinste Heime, die heute irgendwo iin Reich in den Dörfern stehen, hat er im Modell betrachtet. Mit seiner klaren Kritik hat er das Banen der Jugend ein ganzes Jahr hindurch verfolgt und uns kost baren Rat und wertvolle Richtlinien gegeben. In welchem Land Hal die Jugend eine solche direkte Ver bindung zum Oberhaupt der Nation? Wir Jugendführcr, Architekten oder Lehrlinge am Bau, wir sind glücklich darüber, daß wir alle zusammen in einer Gemeinschaft sind, geeint in der Jugendbewegung Adolf Hitlers. Wir bauen für de» Führer, wir formen seine Gedanken in Holz und Stein. Jedes Haus sein Denkmal!" Wir wollen die kommenden Großen zu ihren Lebzeiten be kränzen und nicht, wie sich das so oft in unserem Volke er- ereignete, 50 Jahre nach dem Tode des Genies einen Pilger zug zu einem vergessenen Grabe im stillen Friedhof unter nehmen. Die Ehrfurcht der Jugend soll dem Genie als Rüst zeug seines Glaubens dienen im Kampf gegen Mißverstand und Mittelmaß. Die Jugend und das Genie müssen immer verbündet sein. Möge der stolze Name Hitler-Jugend, der zum erstcumal symbolisch das unzertrennliche Bündnis aller Jugend mit dem größten Genius der Deutschen in Worte prägt, in diesem Sinne ein Richtwort sein für alle Zeit! Eines bleibt, ewig und unvergänglich! Adolf Hitler, der Führer, und die Steine, denen er seine Seele gab!" Nach der mit begeistertem Beifall ausgenommenen Rede des Reichsjugendführers besichtigten die Gäste den Propa gandazug der Reichsjugendführung „Schafft Heime", der als Wanderausstellung im ganzen Reich für den Gedanken der Heimbeschasfung werben soll. Der Autozug enthält als be sondere Sehenswürdigkeit einen Filmraum, der 72 Personen satzt, und in dem sodann die Uraufführung des Films „Ein Volk baut in die Zukunft" stattfand. Der Arbeitseinsatz -er Lugen- Einstellung von Lehrlingen genehmigungspflichtig. Der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermitt lung und Arbeitslosenversicherung hat mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers und des Rcichsarbeits- ministers unter dem 1. März 1938 drei neue Anordnungen zur Regelung des Arbeitseinsatzes erlassen. Sie stellen einen weiteren Ausbau der staatlichen Maßnahmen zur planmäßigen Regelung des Arbeitsein satzes dar. Die neuen Anordnungen sind in Nr. 51 des Reichs- und Preußischen Staatsanzeigers vom 2. März 1938 veröffentlicht. Die „Anordnung zur Aenderung der Anordnung über die Verteilung vonArbeitskräften" erweitert den Personenkreis der Arbeitskräfte unter 25 Jahren, deren Einstellung von der vorherigen Zustimmung des zuständigen Arbeitsamtes abhängig ist. Die Anord nung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 28. August 1934 hatte bestimmt, daß die Einstellung von Lehrlingen dem Zustimmungsverfahren nicht unter worfen sei. Aus der Massenarbeitslosigkeit ist aber in zwischen ein zunehmender Kräftemangel vornehmlich der Jugendlichen geworden. Wenn man bedenkt, daß in den nächsten zehn Jahren der jugendliche Nachwuchs um 114 Millionen zurückgeht, dann wird die Notwendigkeit einer volkswirtschaftlichen und staatspolitisch vernünf tigen Steuerung der Lehrlingshaltung besonders deutlich. Für diese schwierige Aufgabe schafft die neue Anordnung vom 1. März 1938 die erforderlichen Handhaben. Auch die Einstellung der Lehrlinge, Praktikanten und Volontäre unter 25 Jahren wird durch die Anordnung vou der vorherigen Zustimmung des zuständigen Arbeits amtes abhängig gemacht. Die neue Anordnung tritt am 4. April 1938 in Kraft. Dieser Termin ist gewählt worden, um nicht die bereits weitgehend abgeschlossenen Vorverhandlungen über die Lehrlingseinstellung zum 1. April 1938 zu stören. Sicherstellung des Kräftebedarfs Die „Anordnung zur Regelung des Arbeitsein satzes in einzelnen Betrieben" ermächtigt die Präsiden ten der Landesarbeitsämter, einzelnen Betrieben durch schriftliche Verfügung aufzuerlegen, Arbeitskräfte nur mit Zustimmung des für den Betrieb zuständigen Arbeitsamts einzustellen. Die Auflage kann auf Arbeitskräfte bestimm ter Berufe beschränkt und die Zustimmung an Bedingun gen geknüpft werden. Ausgangspunkt dieser Anordnung ist die Notwendigkeit, den Arbeitseinsatz bestimmter einzel ner Betriebe umfassend regeln zu können, um einmal eine reibungslose Sicher st ellung des Kräfte bedarfs dieser Betriebe zu gewährleisten. Zum anderen soll durch die neue Anordnung die falsch geleitete Selbst hilfe einzelner Betriebe grundsätzlicy unterbunden werden,
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