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Pulsn^er — O Horne: Anzcrzer lstr. 49 — Sei^ ö Das Trassen der Besatzung erfolgte anläßlich der 20. Wie derkehr des Tages,'da der van den Flotten der gegnerischen Weltmächte vergeblich verfolgte und gejagte Hilfskreuzer zum zweiten Male die dichte Kette der englischen Nordscebioclade durchbrochen hatte und glücklich in den Kieler Hafen nach einer erfolgreichen, 444 Tage langen Fahrt, eingelausen war. Wie später aus den Veröffentlichungen des englischen Marine archivs hervorging, waren nicht weniger als 70 Kriegsfahr zeuge gegen das einzelne deutsche Schiss aufgeboten worden. Uetzer 188 KW rml der AutMau 102 000 Schaulustige besuchten die Internationale Automobil- und Motorradausstcllung Berlin 1938. In 60 Sonderzügen waren aus allen Gauen Besucher nach Berlin gekommen. Außerdem trafen etwa 65 Sonder- omnibussc mit Reisegesellschaften ein. In der ersten Woche haben also bereits 374 000 Besucher die Autoschau besich tigt. Das Geschäft ist, soweit die Firmen bereits eine Uebersicht haben, außerordentlich zufriedenstellend. i» Erfolgreiche Suche Vermißte Flieger von Marschall Balbo gerettet. Bei dem Internationalen Wettslug durch die Libysche Wüste, an dem auch mehrere deutsche Flieger teilnehmen, werden seit vorigem Mittwoch zwei italienische Flieger vermißt, und zwar der bekannte Transozeanflieger Graf M azot 1 i und der junge Flieger F o l i g n o, ein Sohn eines Mailänder Industriellen. Sie waren mit ihrer zweimotorigen Maschine am vergangenen Mittwoch von der Oasoe Hon mitten in der Libyschen Wüste nach der Oase Kufra gestartet, sind aber dort nicht eingetrossen. Die Strecke beträgt etwa 800 Kilometer. Die daraufhin von dem Gouverneur von Libyen, Marschall Balbo, angeordnete große Suchaktion führte zn einem vollen Erfolg, und zwar sind die Flieger, die in der Wüste notgelandet waren, von Marschall Balbo selbst gerettet worden. Marschall Balbo führte die beiden Pilo ten an Bord seiner Maschine nach der Oase Kufra. ReiseaMobus verunglückt Acht Insasse» verletzt, darunter vier schwer. In der Nähe der Dr.-Robert-Ley-Schule bei Word el (Danzig) verunglückte ein Reiseautobus infolge einer Reifen panne. Der Wagen geriet dadurch aus der Fahrbahn und wurde gegen einen Chausscebaum geschleudert. Der Anprall war so heftig, daß die linke Waaenseite in einer Länge von fünf Metern ausgerisseN wurde. Von den Insassen. 45 Hitler- jungen aus der FührerschuleMarienwerder, wurden vier schwer und Vier leichter verletzt. Lebensgefahr besteht jedoch in keinem Fall. Angehörige der Robert-Leh-Schnle in Wordel waren nach dem Unfall sofort zur Stelle und leisteten die erste Hilse. Schwere Keffelexpwswn 600-Zcntner-Kessel 40 Meter weit geschleudert. In einer Kalksandsteinsabrik in Glöwen lWestprignitz) ereignete sich ein schweres Explosionsungliick, bei dem sechs Arbeiter, darunter auch der Betriebsleiter, verletzt wurden. Aus ungeklärter Ursache explodierte ein 600 Zentner schwerer Trockenkessel. Die Gewalt der Explosion war so stark, daß der Kessel etwa 40 Meter weil geschleudert wurde und dabei das Dach des Kesselraumes in seiner ganze» Länge ausritz. Fer ner stürzte eine Wand des Fabrikgebäudes ein. Feuerwehr, Abteilungen der SA. und „ waren sofort zur Stelle und bargen die Schwerverletzten. Raubmord bei Suhl Auf der Straße zwischen Mäbendorf und Albrechts ist der 66 Jahre alte Fabrikant Gustav Bachmann aus Albrechts ermordet worden. Der Täter brachte ihm mit einem Schraubenschlüssel tödliche Kopfverletzungen bei. Als ein herannahendes Auto den Mörder bei der Berau bung seines Opfers störte, flüchtete er in den nahen Wald. Der der Tat dringend verdächtige Mann konnte nach geraumer Zeit festgenommen werden. HimWuW eines Mrders Am 26. Februar 1938 ist der am 7 August 1909 in Corbach geborene Bernhard Karli pp hingerichiei worden, der am 7 Dezember >937 von dem Sondelgerichl in Düsseldorf wegen Mordes und Verbrechens gegen das Gesetz zur Gewährleistung des Rechksiriedens znm Tode verurieill worden ist Karlipp. ein vielfach vorbestrafter Kewohnheilsverbrecher, Hal am 14. November 1937 bei scmer Fluch« aus dem Gerichlsgesüng- nis in Mülheim (Ruhr- den Slrafanstaltsoberwachtmeister Mathias Esser erschossen. Bomber Wrzt M? ein TaueenWus Schweres Flugzeugunglück in Frankreich. In der Nähe von Tours an der Loire stürzte ein großes Bombenflugzeug, das infolge eines Motorschadens nollanden mußte, aus das Dach eines Bauerngehöfts Das Flugzeug, das mil zwei Leutnants, einem Feldwebel und Zwei Unterossi zieren besetzt war, geriet in Brand nnd das Feuer griss auf das Bauerngehöft über. Vier der Insassen des Flugzeuges verbrannten, ehe an Hilseleistung gedacht werden konnte Ueber den Verbleib des fünften konnte noch nichts festgestellt werden. Die Bewohner des Bauernhofes, ein Ehepaar und ihr Sohn, konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen. Bus aller Welt Ehrung einer Hundertjährigen. Der Führer und Reichs kanzler hat der Frau Mathilde Roebling in Tabarz aus An laß der Vollendung ihres 100. Lebensjahres ein Glückwunsch schreiben und eine Ehrengabe zugehen lassen. Lastkahn auf der Save gesunken. Aus der Save ist auf bisher ungeklärie Weise ein mit Holz nnd Mais beladener Lastkahn gesunken. Die fünsköpsige Besatzung ist bei dem Unglück ums Leben gekommen. Ein Fischer, der in der Nähe der Unsallstclle, cuva acht Kilometer von der jugoslawischen Sladl Bosnisch-Ratscha entfernt, arbeitete, war der einzige Augenzeuge des Vorfalls. Er sah, wie der Lastkahn sehr schnell sank. Voit der Besatzung ist keine Spur gefunden worden, man vermutet daher, datz sie sich gerade unter Deck aushielt. Durch Muscheln vergiftet. Nach dem Genuß von Muscheln sind in dem wcstsranzösischen Departement Vendee zahlreiche Personen an Vergistungscrscheinungen erkrankt. Eine 26jäh- rige Frau ist bereits gestorbew Man nimmt an, daß die Muscheln in unsauberen Gewässern gefischt wurden. Rundfunk - Programm Relchssmder Leipzig DienStag, 1. März Tag des Rundfunks im Gau Halle-Merseburg 6.30: Aus Koblenz: Frühkonzerl. Das Musikkorps eines Infanterieregiments. — 8.30: Aus Köln: Morgenmusik. Das Kölner Rundfunkorchester. — 9.30: Sendepause. - 10.00: Aus Saarbrücken: Schicksalstage an ver Saar Hörfolge von Willi Schäserdicck. — 11.35: Heule vor . . Jahren. - 11.40: Die Gausranenschastslenerin Halle-Merseburg, Eva Leistikow, spricht über Lie kulturelle Frauenarbeit m ihrem Gau - l2.00: Aus Lcuua: Musik für die Arbeitspause Ehor und Musikzug der Werkichar. - 1315: Aus Halle: Mittagskonzerl. Der Gau- musikzug dcS Arbcitsgaues l4, ArbeitSmänner des Arbeits- ganes 14. - 14 40: Mar Jungnickel liest seine Erzählung „Die ewige Uhr". — 15.00: Musikalisches Zwischenspiel. - 15.10: Vom Brctzeutanz, Heele Wecken-Peitschen und anderen lustigen FaslnachlSbräuchcn. - 15.30: Aus Dresden: Fröhliche Kammer musik - 16.00: Kurzweil am Nachmittag. (Industrieschallpl.) — 16.30: Aus Halle: Nachmitlagskonzert Das Mitteldeutsche Landesorchestcr. — 18.00: Die alte Salzstadi Halle — 48.20: Wenn die Spielleute kommen. - 18.45: Aus Garmisch-Parten kirchen: Wehrmacht Skimeistcrfchaftcn 1938. Hörbericht vom Siassellaui. Sprecher: Balduin Naumann. — 49.10: Konfetti. lInduslrieschallplatten 1 — 19 30: Thüringer Fasching. Hör- bcrichw vom Fasching in Ersun. - 20.00: Aus Dresden: Her aus aus dem Alltag! Fröhliche Kunst und fröhliche Herzen. Das Dresdener Orchester, das Mandolinenorchester Ehano- filax, der Mnsikzng der SA.-Standane 100 und Solisten. -- 21.00: Nus Halle: Hinein in den Fasching! Vom FafchingS- dienotag in den Aschermittwoch. Große Faschingsveranstatlung anläßlich des Tages des Rundfunks im Gau Halle-Merseburg. -- 22.20 bis 1.00: Aus Dresden und Halle: Mit Musik, da woll'n wir lusng sein! Die Kapelle Otto Fricke, das Dresdener Orchester und der Musikzug der SA.-Standarte 400. Devtschlandsender Dienstag, 1. März 6.30: Aus Franlsurt: Frühkonzerl: Das Musikkorps eines Infanterieregiments. — 10.00: Preußen über See. Hörspiel von Maxim Ziese (Aufnahme.) — >0.35: Fröhlicher Kinder garten. — 11.00: Sendepause. — 42.00: Aus Karlsruhe nnd Mannheim-. Musik zum Mittag. Das Landesorchester Gau Baden. — 15.15: Lieder und Klänge aus Portugal. (Auf- nahmen.j — 15.40: Männer siegen mit Motoren! (Buch besprechung.) Anschließend: Programmhinweise. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester des Deutsch landsenders In der Pause um 17.00: Aus dem Zeitgeschehen. — 18.00: Titiersdors: Konzert für Bratsche und Orchester. Emil Seiler «Bratsche,, das Kammerorchester Karl Ristenpart. «Aus nahme.> - 18.30: Kleines Zwischenspiel, «Ausnahmen.) — 18.40: Die faschistische Bewegung. Settimo Panunzi spricht über die seelische Grundlage des Faschismus. — 18.55: Die Ahnenlasel. — 19.10: . . und jetzt ist Feierabend! Karneval der Nationen. Joseph Schindler (Tenor>, Felix Schröder (am Flügel), das Orchester des Deutschlandsenders. — 20.00 bis 24.00: Lustiger Faschingstanz. Dazwischen um 22.20: Demschlandecho. Wehr- ' macht Skimeistcrschaftcn 1938 in Garmisch-Partenkirchen. Hör- berichi vom Stassettaus. Handelsteil « Berlin, 26. Februar. Die Berliner Effektenbörse verkehrte zum Wochenschluß in ruhiger Haltung. Die Grundtendenz war fest. Kaufneigung machte sich insbesondere für eine Reihe von Spezialwerten geltend. Am Rentenmarkt traten Veränderungen von Belang nicht ein. Am Geldmarkt verteuerte sich Blankotagesgeld auf 2,87 bis 3,12 Prozent. Am Devisenmarkt neigte der Dollar im internationalen Verkehr zur Schwäche. Baumwolle — Neuyork 26 Februar 25. Februar Loko Neuyork 9,22 9,22 März 1938 . 3,11 9,12 April 1938 9,13 9,I4 Mat >938 . ... . 9,16 9,16-9,17 Juni 1938 9,20 8,I9 Juli 1938 .. . 9,24- 9,25 9,23 August 1938 9,26 9,26 Septewbe« 1938 9,29 9,29 Oktober 1838 . . . 9,31-9,32 9,31 November > 938 9,30 9,31 Dezember 1838 9,29 9,32 Januar 1938 9,31 9,34 Februa, 1939 . — —— Zufuhr tu ati Häfen — 2oco Zufuhr in Golfhäfen 8 000 17 000 Export nach England . — 11000 Export n. d übr Kontinenten 5 000 SOW Stetig. Der Baumwollmarkt lag zum Wochenschluß stetig unö nur wenig verändert. Das Geschäft bewegte sich in ruhigen Bahnen. Die Grundstimmung war nicht einheitlich. Käufen des Handels, in den nahen Sichten standen Abgaben der Platzfirmen sowie für ausländische Rechnung gegenüber. Kunst und Wissen „Der Hollebauer Schimmel", Schelmenstück aus dem Hopfen- laude im Schauspielhaus Dresden «Leit der Münchner A. 2. Lippl, dessen Erbhof nördlich von Passau steht, solche Bolksstücke schreibt wie „Die Pfingst- Orgel" (Theater des Volkes, April 1937), „Schwefel, Baumöl und Cichorie", und nun das vorliegende, brauchen wir nicht mehr eifersüchtig zu sein auf das Wien, das über einen Nestroy (1810—1862) Tränen lachte und weinte; denn dieser auf den Gebieten der Laienspiele, Bauerntheater, Natur- und Kunst bühnen, Tonfilme, Funkdichtung pp. unerhört produktive, noch gar nicht alte Dichter Lippl ist dazu berufen und setzt sich auch selbst zum Ziel, die deutsche Dolkskomödie, die mit Raimund und (Nestroy starb, wieder zu beleben, nachdem das aus Ur gründen der einfachen Menschenseele auch steigende Dolksstück wieder zu Ehren gekommen ist. Mit dem Holledauer Schimmel,« Lem noch ein drittes Volksstück folgen soll, hat er das herr lichste Werk der Dolkskomödie, gleichermaßen unerreicht an Treue und Frische der Charakterzeichnung, überquellend von Dolkshumor, gemütsbewegend durch tiefe Beseelung, geschaffen: es wirb das größte Zugstück aller Bühnen werden, wie es auch hier, allerdings auch in einer Darstellung und Inszenierung von höchstem Niveau, einen Beifall fand, der viertelstundenlang tobte und Lachen über Lachen. Aber dem tiefer Veranlagten liefen auch Schauer menschlicher und künstlerischer Ergriffen heit über entsprechende Körperteile. Gegenüber der „Pfingst- orgel" wird trotz der gleichen Ausmachung im Moritatensänger- Nahmen hier nicht wiederholt, sondern vertieft: nicht abge- schwacht, sondern auf allersicherste Heiterkeitswirkung gestellt. Süddeutsche Fröhlichkeit, naturgewachsener Humor, feinste, nur durch höchste Bildung (Lippl hatte in fast allen Fakultäten gearbeitet) und Begabung — er ist ein wahrer Dichter — zu erreichende Versenkung in die Psychologie Primitiver und ihre Auszeigung, unverkrampfter Spaß derberer Sorten, lachen des Stammesgefühl bis zur Drastik des Nausens und an Deut lichkeit nichts zu wünschen übrig lassender Ausdrücke: alles ist hier beisammen und gibt ein Bild wahren, echten Volks lebens, wie zwei Dörfer der Holledau, deren Hopfenfelder auf der Bahnfahrt von Nürnberg nach München sichtbar werden, sobald man die Donau passiert hat, wegen eines Pferdediebstahls sich 25 Jahre mit bayuvarischer Hausschlach- tenheit befehden, endlich versöhnen, um wegen einer zu er ringenden Erbschaft alsbald sich wieder in die Haare zu fahren. Wir erzählen absichtlich nichts weiter, denn, wir be neiden jeden, der ohne nähere Jnhaltskenntnis das köstliche Geschehen der 14 Bilder auf sich wirken lassen will, um den ihm bevorstehenden Genuß. — So wunderbar auch Bühnenbil der, die auch die Voralpen sichtbar machen. Nollengestaltung, Dolksszenen, Pracht der Trachten, Echtheit des Dialektes usw. waren, wir bedauerten doch, daß die das zweite Bild ein leitende musikalische Turbulenz von zwei Kapellen hier fehlte, indem sie zwei ganz verschieden geartete Musikstücke im wütenden Wettkampf gegen-, in- und durcheinander spielten, bis das ganze Theater, wie wir es im Berliner Dolkstheater im Dezember erlebten, vor Gelächter beinahe barst. — Wer den Holledauer Schimmel nicht belacht, ist sich selbst der größte Feind. El. Preißler. Theater des Volkes, Dresden < Nun, Wie ist es mit dem „Tip auf Amalia"? Hat man gefunden, wie Portier Piesecke auf jeden Fall, ob nun Amalia das Rennen gewinnt oder nicht, zu Gelbe kommt, um für die vier treuen Kameraden geschlossen eine Stellung zu erreichen, nämlich eine gutgehende Gastwirtschaft zu kaufen? Nun: wenn Amalia siegt, bekommt er die hohe Prämie; da aber Fachleute ihm in den Ohren liegen mit totsicherem Tip auf Aschenbrödel, kriegt ers zwei Minuten vor dem Start mit der Angst zu tun, verkauft Amalia blitzschnell an einen Rvhschlächter für 400 RM, setzt diese auf Aschenbrödel und gewinnt, da es tatsächlich siegt, 12 000 RM, da die Quote sehr hoch war. Piesecke zahlt alle «Schulden, kauft die Wirt schaft — allerdings nur unter letzter Aushilfe des Sparkassen kontos seiner alten Liebe, der Köchin — kaust Amalia vom Schinder zurück, die denn auch vor Borhangschlutz fröhlich knabbernd auf der Bühne erschien — und alles ist in Butter. — Das Stück ist sehr sauber gebaut, entwickelt eine unverwüstlich durch alle vier Atte anhaltende ungekünstelt fröhliche Laune, tausend witzige Einfälle und Späße und hat neben Mutterwitz auch Gefühlswerte. Es ist selten soviel Lachen, und zwar berechtigtes Lachen und gute Laune des Publikums im Theater des Bölkes gewesen wie hier. Das lag aber auch an Regie und Darstellung, die so ungezwungen und auf den persönlichen Charakter der Künstler aufgebaut war wie selten. Zwar machte Amalia das Rennen nicht, dafür um so sicherer Rudolf Fleck, der große Charakterkomiker Dresdens. Er ist an diesem Abend besonders gut in Form in seiner bekannten eigenwüchsigen Unverfrorenheit und gött lichen Laune. Bedenkt man die minimalen Eintrittspreise, so ist hier ein selten billiger hoher Genuß gewährleistet. El. Preißler. „Musik für alle", der reizende Wiener Film in den Zenirum-Lichtspielen, Dresden Dieser Film besteht eigentlich aus einer ununterbrochenen Kette von lustigen Einfällen des Drehbuchs, der Regie und Paul Kemps, der hier als Zauberkünstler Lacher über Lacher erzielt. Aber auch Hans Söhnker und Magda Schneider machen den Film zuM hohen Genuß durch Eleganz und Schönheit der Erscheinung (poetische Haarttour Magdas) und gefühlswarme Beseelung des Spiels. Söhnker ist als Findelkind vor 25 Jahren von drei guten Seelen auf gefunden und gut (Studium) erzogen worden. Ihr nun aus gezehrtes Vermögen ersetzt er nun durch forsche Praxis, die viel Heiterkeit auslöst. Das Mädel, das er in köstlichen Szenen kennen lernt, ist zwar vornehm, aber bald ebenso verliebt wie er und am Ende sogar zu gewinnen, da sein eigentlicher Vater. amerikanischer Millionär, erscheint. Vorzügliche Musik von Robert Stolz. ' Cl. Preißler. Deutsche SchaMelklmst im Ausland Gastspielreise durch 12 europäische Länder. Aus Anlaß der etwa acht Wochen umfassenden Gast spielreise, die das Schiller-Theater-Ensemble unter Leitung von Heinrich George am Sonnabendnachmittag antrat, fand in Berlin eine Abschiedsfeier für den Staatsschau spieler und seine Mitarbeiter statt. Stadtpräsident Dr. Lippert wünschte der Truppe und ihrem Leiter Heinrich George einen vollen künstleri schen Erfolg. Das Ausland werde erkennen, daß sich die Schauspielkunst im Dritten Reich auf einem hohen künst lerischen Niveau bewegt. Im Rahmen der mehr als 10 000 Kilometer umfassen den Fahrt werde» zwöls Länder berührt werden. Begin nend in Leipzig, führt die Reise u. a. nach Prag, Brünn, Preßburg, Görlitz, dann nach Danzig, Königsberg, Memel, Riga, Helsinki, Stockholm, Oslo, Kopenhagen, Hamburg, Köln, Den Haag, weiterhin zu Ostern nach Nürnberg, München, und von hier aus nach Oesterreich, um mit einem Abstecher nach Budapest zu enden. Anschließend hob Regierungsrat Bade hervor, daß die Tournee den deutschen Künstlern viele Freunde erwer ben werde, und daß es eine der Hauptaufgaben der Reise sei, deutsche Kunst im Auslande zu zeigen. Heinrich George nahm die Abschiedswünsche mit herzlichen Dankesworicn entgegen und fügte hinzu: „Wir sind uns bewußt, datz wir Pionierarbeit zu leisten haben und werden sie leisten." In einem Telegramm an den Führer und all Reichsminister Dr. Goebbels übersandte - Heinrich George die Abschiedsgrüße des Ensembles mit dein gleichzeitigen Versprechen, die deutsche Kunst im Auslands würdig zu vertreten. 228V LWlpietthealer warven Im ganzen Reich halten sich weit über 2200 Lichlspielhäusek in den Dienst des Filmvolkstages gestellt und verhalfen dieser von der Volksverbundenheit des neuen deutschen Film schaffens zeugenden großzügigen Werbeveranstattung zu einem vollen Erfolge. Der Besitz der Film-Fibel, die für 10 Pfennig zu erwerben war, gab vielen Gelegenheit, Spitzenwerte oer deutschen Filmindustrie zu sehen. In jedem Kino gab es eM volles abendfüllendes Programm mit Wochenschau, Kultur- und Hauptfilm, die von den Verleihen bereftwilligst für den güten Zweck zur Verfügung gestellt worden waren.