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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohonr Diel» Zettuna erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf., bei Lieferung frei HauS VS Np,. Postbezug monatlich 2.50 MM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zettungsausgabe für Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für baS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätze» keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschetnungStagen bi» »orM 10 Uhr aufzugeben. — Bering: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. GebrüdW Mohr. Hauptschristletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSuf^ Verantwortlich für den Hetmatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; fO» Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. I.: 22SL Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 5M Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröfienttiü'ung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de« Stadlrates zu Pulsnitz und des Gemcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr 50 Dienstag, den 1. März 1938 90. Jahrgang Itaiienbesuch -es Führers Reise in der ersten Maihälfte; Aufenthalt in Rom, Florenz und Neapel Der Besuch des Führers und Reichskanzlers in Ita lien wird in der ersten Hälfte des Monats Mai stattfiu- den. Der Führer und Reichskanzler wird während seines etwa achttägigen Aufenthaltes in Italien Rom, Florenz und Neapel besuchen. In Rom wird er im Quirinal Woh nung nehmen. Das reichhaltige Festprogramm sieht u. a. eine Flot- tenschau, eine Parade der Wehrmacht, Vorführungen der Land- und Luftstreitkräfte sowie drei große Veranstaltun gen der nationalen Faschistischen Partei zu Ehren des Führers vor. Dr. Schlegelberger in Kopenhagen Der auf Einladung des Dänischen Juristcnbundes zu einem mehrtägigen Besuch in Kopenhagen weilende Staatssekretär im Neichsjustizministerium, Professor Dr. Schlegelberger, wurde vom dänischen Justizminister Dr. Steincke und anschließend von Außenminister Dr. Munch empfangen. Beschlüsse der Balkan-Entente Anerkennung Aethiopiens Aus der Tagung des Ständigen Rates der Balkan-Entente in Ankara nahmen die Besprechungen über die Mittel- meerfragen einen breiten Raum ein. Dabei wird betont, daß die Länder der Balkan-Entente übereinstimmend der Meinung sind, eine Politik der guten Beziehungen und der Zusammenarbeit mit jeder der Hauptmächte des Mittelmeer gebietes, also sowohl mit England als auch mit Frankreich und Italien, zu verfolgen. In der Frage der Anerkennung des Italienischen Impe riums wurde zur Kenntnis genommen, daß Jugoslawien be reits einen Gesandten beim König von Italien und Kaiser von Aethiopien akkreditiert hat, und daß Rumänien das gleiche beschlossen hat. Der Rat der Balkan-Entente ist zu der Ansicht gekommen, daß auch Griechenland und die Türkei ihre Haltung in der äthiopischen Frage ihren freundschaftlichen Be ziehungen zu Italien anpassen müßten. Der Ständige Rat der Balkan-Entente hat ferner die Beschlüsse der letzten Wirtschaftstaaung in Athen ratifiziert und beschlossen, seine Politik der Nichteinmischung in die spanischen Angelegenheiten aufrechtzuerhalten. Er hat es den Mitgliedern der Balkan-Entente freigestellt, Beziehungen zur Regierung des Generals Franco auf zunehmen. Griechischer Agent für Nalionalspanieu Wie die Athener Presse meldet, wird die griechische Negierung auf Grund des Beschlusses des Balkanbundes voraussichtlich den früheren Admiral Botsaris als Agen- «n nach Nationalspanien entsenden. Belgien bleibt unabhängig Bor der Anerkennung des italienischen Imperiums. Der belgische Ministerpräsident Janson gab an läßlich einer Veranstaltung des Verbandes der auslän dischen Presse eine Erklärung über die belgische Außen politik ab. Er stellte dazu fest, daß Belgien im gegen wärtigen beunruhigenden Zustande Europas der Unab hängigkeitspolitik treu bleiben wolle, die König Leopold im Oktober 1936 mit Zustimmung der Regierung ver kündet habe. Diese Politik entspreche den Gefühlen des ganzen belgischen Volkes. Der Ministerpräsident äußerte sich dann über den Genfer Jnteresfenverband und erklärte, daß diese In stitution die Hoffnungen, die man in ihn setzte, nicht ver wirklicht habe. Seine Unfähigkeit, zu handeln und seine Grundsätze zu verwirklichen, habe das Vertrauen in ihn vermindert. Dennoch wolle Belgien Genf treu bleiben. Janson wies weiter daraus hin, daß der größte Teil der belgischen Oeffentlichkeit die Wiederaufnahme lormaler Beziehungen zu Italien wünsche. Der augenblickliche Uebergangszustand, der auch eine Ge fährdung der belgisch-italienischen Handelsbeziehungen mit sich bringen könnte, dürfe nicht mehr länger an dauern. — Beziehungen zu Franco Duldsamkeit der Presse! Forderung Chamberlains Auf eine Anfrage im Unterhaus beschäftigte sich Chamberlain mit der sogenannten Freiheit der Presse in England. Er bezog sich dabei aus seine Ausführungen am 21. Dezember über die Verantwortung der Presse in internationalen Angelegenheiten und fügte hinzu, er sei überzeugt, daß der Sache des Friedens kein größerer Dienst erwiesen werden könnte, als daß die Presse in allen Ländern bei der Behandlung außenpolitischer Angelegen heiten Zurückhaltung und Duldsamkeit an den Tag lege. Dabei sei es gleich, ob die Presse Berichte über laufende Ereignisse bringe oder sich über politische Fragen oder Persönlichkeiten äußere. Lord Arnold aus der Labour-Party ausgetreten London. Einer der führenden Redner der englischen La bour-Party im Oberhaus, Lord Arnold, ist aus der Partei aus getreten mit der Begründung, daß er mit der Außenpolitik der Labour-Leute nicht einverstanden sei. Lord Arnold hatte sich der kürzlichen Oberhausaussprache über außenpolitische Probleme sehr für eine Verständigungspolitik mit Deutsch land eingesetzt. „proiest" bei Grandi Kommunisten vor der Londoner Botschaft. Die englische Linksopposition entfesselt gegen die Ne gierung Chamberlain eine große Demonstrationskam- pagne. Während des Wochenendes sind etwa 100 „Protest versammlungen" organisiert worden. Ueberall sprachen Vertreter der Linksopposition und der Labourpartei und griffen mit ihren üblichen Argumenten die Regierung an. Auch der Leiter der Opposition Attlee befand sich unter den Rednern. Die Londoner Kommunisten hielten auf dem Tra falgar Square eine Protest Versammlung ab. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der die Kra- kehler feststellen, daß sie mit Chamberlains Politik, der den „italienischen Drohungen nachgegeben habe", nicht ein verstanden seien. Die Kommunisten besaßen die Frechheit, unter dem Gesang der Internationale und den Rufen „Chamberlain muß gehen" zur italienischen Botschaft zu marschieren. An- statt den Moskauer Pöbel zu verjagen, ließ die berittene Polizei unverständlicherweise zwei kommunistische Wort führer, die die Entschließung niederlegen wollten, durch die Absperrungskette. Sol-aien in Porzellan Die nächsten WHW.-Abzeichcn. Am kommenden Sonnabend und Sonntag wird die 5 Reichsstraßensammlung deS diesjährigen WinterhilfswcrkeS durchgeführt. In ihrem Dienst stehen SA., RSKK. und NSFK., zu denen sich beim Appell an die Opserbercitschaft «och Angehörige der Nationalsozialistischen Kriegsopservcrsor- gung nnd Mitglieder des Reichsverbandes der Kinderreiche» gesellen. Als Gegengabe für die Spender find in einer Auflage von 20 Millionen Stück buntbemalte, 4,5 Zentimeter hohe Sol datenfiguren in Porzellan hergestellt worden, und zwar in 10 verschiedenen Arten: ein Matrose, ein Seeoffizier, ein Flie ger im Ausgehanzug, ein Fliegeroffizier, ein Flieger im Sturzhelm, ein Infanterist, ein Infanterie-Offizier, ein Schütze von der Panzertruppe, ein Soldat von der Gebirgstruppe unit ün Hornist. 40 Porzellansabriken im ganzen Reich erhielten durch die Anfertigung dieser niedlichen Wchrmachtabzeichen zusätzliche Beschäftigung, an der besonders die Heimarbeiter einen großen Anteil hätten. Die zehn Figuren werden in einem einzigen Arbeitsprozeß hergestellt. Nach den zehn Modellen wird aus Gips eine einzige Form angefertigt, die mit dem dickflüssigen Porzellanbrei ausgefüllt wird. Nach einiger Zeit erstarrt der Brei, und die kleinen Figuren, die dann aus der Form genom men werden, sind schon fest. Allerdings bedürfen sie noch einer zarten und vorsichtigen Hand, denn "sie sind sehr gebrechlich. Bald aber trocknen sie völlig und werden nach dem ersten Brand für die Bemalung zurechtgemacht. Diese erfolgt meist durch Heimarbeiter, die sie verschiedenen Farben für die Uniformstücke mit bleistift- dünnem Pinsel auftragcn, eine Arbeit, die Geschick. Sorgfalt und Genauigkeit erfordert. Die luugen Soldaten können aber auch jetzt noch nicht ihren Marsch in deutsches Land antrcten. oie srischen Farben hasten noch nicht. Sie müssen gerade so wie die richtigen Soldaten erst ihre Feuertaufe bestehen: In hohen Brennöfen mit Temperaturen bis zu 1200 Grad brennen sich die Farben fest ein und bekommen dabei auch den richtigen Lon und Glanz. Hoffen wir. daß im Dienst an oer gut-n Sache des Winterhilfswerkes alle 20 Millionen Abzeichen ihre zebesreudigen Besitzer sindcn, die sie — mit Hilfe der Nadel än der Rückseite — im wahren Sinne des Wortes „ans Herz schließen". Jeder, der ein solches Abzeichen erwirbt, bekundet ramit, daß er den gleichen Geist der Einsatzbereitschaft in sich ;rägt wie unser junges, stolzes Volksheer. Und die kleinen Porzellansoldaten wollen ja auch nichts anderes sein als Kämpfer, Kämpfer für Deutschland. Prüfung der japanischen Flottennote Sachvcrständigenberatung in London. Englische, amerikanische und französische Flottensach- zerständige werden, wie halbamtlich mitgeteilt wird, am Dienstag in London zusammentreten, um sich mit der '«panischen Antwort auf die Roten der drei Regierungen m der Großkampfschifffrage zu befassen. Diese Sachverständigenkonferenz ist die erste wirkliche Fühlungnahme, die zwischen den drei interessierten Mäch ten in der Frage der Großkampsschifse mit einer Tonnage ,on über 35 000 Tonnen stattfindet. Aeuer Schauprozeß in Moskau „Rechtfertigung" für die letzten Säuberungen. In Moskau wird ein neuer Schauprozetz gegen 21 des Hoch- und Landesverrats angeklagte frühere Svwjetgclvaltige, unter denen sich elf frühere Volkskom- mifsarc befinden, angekiindigt. Dieser Prozeß ist bereits der fünfte in der Reihe der großen sowjetischen Hochver- ratsprozesse der letzten Monate. Nach der amtlichen Ver lautbarung haben das Jnnenkommifsariat und die GPU. nunmehr die Untersuchung gegen eine neue Verschwörer- gruppe, des sogenannten „rechtsoppositionellen Trotz-, kistischen Blocks", beendet. ;