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Montag, den 7. März 1938 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 55 Seite 4 Die Bermmmlungswelle in Sachie» eröffnet Mit 110 Großkundgebungen im Kreis Dresden wurde die große Aufklärungswelle „Völkerfrieden oder Juden- diktatur" im Gau Sachsen eröffnet. Gauleiter Mutschmann zeigte an Hand der jüngsten Ereignisse in Rumänien und Moskau, welchen Gefahren wir entgegengehen, wenn wir die Augen nicht offen halten. Wir können sonst, so betonte der Reichs statthalter. bei uns die gleiche Massenschlächterei erleben, wie sie augenblicklich in Moskau vor sich geht, oder die wirtschaftliche Ausbeutung eines Volkes wie während der Zeit der Geldentwertung. Gauleiter Streicher wußte die Volksgenossen da von zu überzeugen, daß bei der Lösung der Judenfrage nicht der einzelne Jude betrachtet werden dürfe, sondern das gesamte Judentum und sein unheilvolles Wirken in der Weltgeschichte. Hauptschriftleiter Sündermann, der Stabslei- 1er des Reichspressechefs Dr. Dietrich, setzte in tempera mentvoller Weise mit der Genfer Liga sich auseinander. Erst in jüngster Zeit seien auch in England und Frank reich Stimmen laut geworden, die gegen Genf Stellung nahmen. Ganz langsam breche sich jetzt auch das Ver ständnis für die Judenfrage in der Welt Bahn; und ge rade die Hetze gegen Deutschland trage das ihrige dazu bei. In Tharandt sprach der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit, Pg. Lenk, um vom wirtschaft lichen Standpunkt ebenfalls zur Judenfrage Stellung zu nehmen. Minister Lenk wies auf die Notwendigkeit hin, stets aufs neue den jüdischen Weltfeind anzuprangern, dem das Germanentum mit seiner Reinheit und göttlichen Berufung gegenüberstehe. Im Kreis Bautzen brachte die Kundgebungswelle „Völkerfrieden oder Judendiktatur" fünfzig Massenvcr- sammlungen, die zum Teil überfüllt waren. In Neukirch sprach der Minister für Wirtschaft und Arbeit Lenk vor nahezu tausend Volksgenossen aus allen Kreisen. Er be tonte dabei, das Schild „arisch" bedeute für den Be treffenden nicht nur eine Auszeichnung, sondern eine Verpflichtung. Der Kampf des Führers gegen die jüdische Weltpest müsse für alle gesunden Völker weg weisend sein. MA der »erlwer AMAa« Erfolg der deutschen Kraftfahrzeugindustrie. Die am 18. Februar vurch den Führer eröffnete grobe Berliner Autoschau 1938 schloß am,Sonntag ^ihre Pforten. Fast 7M000 Menschen aus dem In- unv Aus lande haben die Ausstellung besucht. Ueber 100 000 Be sucher wurden am Schlußtage gezählt. Die diesjährige Autoschau, die sechste im national sozialistischen Deutschland, war wieder ein voller Erfolg für die deutsche Krastfahrzeugindustrie, die ihre wunder baren Erzeugnisse in eindringlicher Form oem deutschen Volk und der Welt vorführte. Wie soll gesiedelt werden? Arbeitslehrgang in Pillnitz In der Durchführung des 1933 verkündeten Sied lungswerkes sind in Sachsen große Erfolge erzielt wor den. Sie auch fernerhin zu fördern, ist die große im Rahmen des Vierjahresplanes zu vollbringende Aufgabe. Denn gerade die Kleinsiedlung spielt hinsichtlich der Volks ernährung eine beachtliche Rolle. Andererseits darf die Auswahl der Siedler nicht nebensächlich behandelt wer den. Daß immer genügend Siedlungswillige vorhanden sind, dafür wird eine großzügige Werbeaktion der Par- teistellen sorgen. Einen wichtigen Beitrag hat jedoch auch der Betriebsführer zu leisten in den Fällen, in denen das erforderliche Eigengeld nicht vorhanden ist. Hier ist von ihm die Bereitstellung des notwendigen Darlehens zu erwarten. Es bedarf keiner Frage, daß bei der Er stellung neuer Siedlungen die Pflege heimischer Bau weise nicht hintan gesetzt wird. Dafür bietet schon die Mitwirkung des vom Reichsstatthalter ins Leben geru fene Heimatwerkes Sachsen Gewähr. Immer wird weit gehende Rücksicht auf das Ortsbild genommen werden müssen. In dieser Richtung lagen Ausführungen, die auf einem Arbeitslehrgang in der Staatlichen Versuchs- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Pillnitz gemacht wurden. Neben den Vertretern der Partei- und Staars- dienststellen hatten sich hier auf Veranlassung des säch sischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit die zu gelassenen Boden-Begutachter, Gartenplaner und Boden- Bauführer (Gärtner) zusammengefunden. Mit dem Sied lungsbeauftragten des Gauleiters, Dipl.-Ing. Lucas, und Oberregierungsbaurat Riemer vom Ministerium für Wirtschaft und Arbeit sprachen hier außer dem Direktor der Staatlichen Versuchs- und Forschungsanstalt, Dr. Reinhold, berufene Kenner aller mit dem Siedlungswesen zusammenhängenden Fragen. Im Vordergrund standen dabei die Gestaltung der Landschaft, zweckmäßige Ein richtung der Siedlerstellen sowie die für die Siedlung wichtige Kleintierhaftung. Der vWerrnachwuAr »er Wehrmacht Während die Berufsausbildung gemeinhin Wert auf ein gutes Wissen legt, werden für den Nachwuchs zweier Berufe besondere Eigenschaften gefordert. Der politische Führer, dessen Heranbildung sich erst der Nationalsozia lismus'angelegen sein läßt, und der militärische Führer, der Offizier, beide müssen über das rein Wissensmäßige hinaus zu Persönlichkeiten erzogen werden. Innere Ge schlossenheit. offener lauterer Charakter, hohe Berufs- und Lebensauffassung, verbunden mit körperlicher und aeistiaer Leiltunaskäbiakeit und nicht zuletzt Verwachsen fein mit der nationalsozialistischen Weltanschauung, das sind Voraussetzungen, die, wie Oberstleutnant Köhn von der Kriegsschule Dresden vor einem geladenen Kreis dar legte, vom Offizier gefordert werden müssen. Auf diesen Erforvernissen ist die Ausbildung des jungen Offizieranwärlers, der nach seiner Dienstleistung im Arbeitsdienst und bei der Truppe zur Kriegsschule kommt, aufgebaut. Der geistigen Ausbildung werden täg lich vier Stunden gewidmet, nicht minder wird der kör perlichen Ertüchtigung größter Wert beigemessen. Der charakterlichen Bildung ist kein besonderer Unterricht ein geräumt, der gesamte Dienst ist auf dieses Ziel abge stellt. Der Anwärter bringt ja seine Charakteranlagen mit, die es nur zu wecken gilt. Verantwortungsbewußt- fein, Ehrlichkeit, Offenheit, Mut und Entschlossenheit, Für sorglichkeit, aber auch eiserne Härte, auch gegen sich selbst, das ist das. was einen guten Offizier auszeichnen muß. Die Erziehung zur nationalsozialistischen Weltanschauung ist durch Schule, durch HI., oder anderen Dienst in der Bewegung, schließlich durch den Arbeitsdienst bereits vor bereitet. Was der junge Mensch empfindet und gefühls mäßig schon bejaht, soll er nun auch geistig erfassen. Die Offizierslaufbahn steht jedem fähigen und gesunden deutschen Mann offen, ihr Nachwuchs ergänzt sich auch aus der Truppe. Der Offiziersberuf sucht seinen Nach wuchs also nicht aus sogenannten gebildeten Berufsschich ten, jeder Deutsche, gleich welcher Herkunft, kann zum mi litärischen Führerberuf herangezogen werden. Der Offi- ' zier verörpert nicht einen Stand, dem man einen gewissen Dünkel nachsagen darf; nie hat der Offizier an der Ehre anderer Berufe gezweifelt. Eine hohe Ehrauffassung im Offizierskorps aber ergibt sich aus den hohen Pflichten. Neueste Dr ehlbkrichle Der „Jour" gibt genaue Einzelheiten über die tödliche Erfindung Varis. Wie der „Jour" berichtet, stammt die chemische Formel für das geheimnisvolle Reizmittel, mit dem die Ange klagten in dem Moskauer Theaterprozeß behandelt werden, aus der amerikanischen Unterwelt. Das Medikament sei in den Son derlaboratorien der GPU verbessert worden und beraube die Opfer ihrer gesamten Willenskraft. Die Familie und die Hausangestellten eines polnischen Generals er mordet Warschau. Ein furchtbares Verbrechen beging der Bursche des Generals Skozizki in Skiermiewice bei Warschau. Wäh rend der General in dienstlichen Angelegenheiten für mehrere Tage in Warschau weilte, erschlug der Bursche nachts mit einer Axt die Gattin des Generals, deren 5 jährige Tochter, das 16 jäh rige Kindermädchen und die Hausgehilfin. Das furchtbare Ver brechen wurde erst entdeckt, als der General 2 Tage später nach Hause zurückkehrte. Der Bursche hat, wie die Ermittlungen er- gaben, mit verschiedenen Wertsachen und Kleidungsstücken aus der Wohnung des Generals den Ort Skiermiwicr unmittelbar nach der Tat im Iivilanzug verlassen. Riesenbrand in einem norwegischen Dors Oslo. Ein großer Teil des Dorfes Nedelsör in der Pro vinz Möre wurde gestern durch ein Riesenfeuer zerstört, das sich mit ungeheurer Schnelligkeit ausbreitete. Ungefähr 50 Häuser brannten bis auf die Grundmauern nieder. Durch den Brand, dessen Schadenhöhe man auf etwa 1 Million schätzt, sind 200 Einwohner obdachlos. Virndsumkvk Kaukea Lsbr. kidsnrtvin, Mrekoßrwsrels 6la«ü8tteuv«rlre 6. «. b- H Reichswetterdienst. Ansgabeort Dresden für Dienstag, den 8. März: Frischer westlicher bis nordwestlicher Wind, Hester bis wolkig, ver einzelt noch Schauer, Temperaturen gegen Montag wenig verändert Bitte Anzeigen- Manuskripte deutlich schreiben! Sie vermeiden damit im'eignen Interesse Irrtümer! Spielplan Dresdner Theater Opernhaus. vom 7. bi« 14. März 1SZS. (Ohne Gewähr > bis 15 450. — Freitag, 20.15: Der goldene pierrot. Montag, außer Anrecht, 20 bis 22.30: Der Bar bier von Sevilla. — Dienstag, Anrecht 8, 17.30 bis 22.30: Götterdämmerung. — Mittwoch, Anrechts, 19.30 bis 22.30: Manon. NSKG. 4001-4100, 7701 dis 7800, 16151—16 200. — Donnerstag, An recht 8, 20 bis 21.45: Elektra. NSKG. 1—300, 16 201—16 300. — Freitag, außer Anrecht, 19.30 bis 22.15: Die Fledermaus. NSKG. 8201—8-300, 20 451—20 500. — Sonnabend, außer Anrecht, 19.30 bis 22.30: Margarete. — Sonntag, außer Anrecht, 19 bis 22.15: Die Zauberslöte. NSKG. 11501 bis 11600. — Montao, Anrecht 20 bis 22.30: Tief land. NSKG. 3501—3700, 10 401—10 500, 16 101 bis 16150. Schauspielhaus. Montag, Anrecht 8, 20 bis 22.30: Kilty. NSKG. 3201—3300.— D nstag, Anrecht 8, 20 bis 23: Thron zwischen Erbteilen. NSKG. 8301—8400. — Mittwoch, Anrecht 8, 20 bis 22.30: Lauter Lügen. NSKG. .3001—3200, 15 051—15 100. — Donners tag, außer Anrecht, 20 bis 22.30: Der holledauer Schimmel. NSKG. 5101—5400, 16 651—16 750. — Freitag, außer Anrecht, 20 bis 22.30: Schwarzbrot und Kipfel. NSKG. 5401—5800. — Sonnabend, Anrecht 8, Uraufführung, 20: Der Herzog von Enghien. NSKG. 4101—4200. — Sonntag, außer Anrecht, 19.30: Der Herzog von Enghien. NSKG. 7801—8200, 12 201—12 400, 16 601—16 650, 22 001 bis 22 050. — Montag, Anrecht ?r, 20 bis 22.30: Der Holledauer Schimmel. NSKG. 4501—4700, 16 451—16 500, 20 201—20 250. Theater des Voltes (Stadt. Theater am Albertplatz). Montag, 20.15: Der goldene Piero». NSG. KdF. Ring 13. NSKG. 12 701—12 800. — Dienstag, 20.15: Der goldene Pierrot. NSG. KdF. Ring 14. NSKG 1801—1900, 15 101—15 150. — Mittwoch, zum 25. Male, 20.15: Der goldene Pierol. NSG. KdF. Ring 15. NSKG. 1901-2000, 15 301 bis 15.350 — Donnerstag, 2^15: Tip auf Amalia. NSG O.dF. Ring !6. NSKG 2001-2100, 15 401 NSG. KdF. Ring 17. NSKG. 2101—2200, 15 451 bis 15 500. — Sonnabend, zum 50. und letzten Male, 20.15: Land des Lächelns. NSKG. 9701 bis 9800. — Sonntag, zum letzten Male, 20.15: Der Stein. — Monatg, 20.15: Tip aus Amalia. NSG. KdF. 18. NSKG. 9801—9900. Komödienhaus. Montag, 20.15: Die Primanerin. NSKG. 1701 bis 1800, 15 801—15 850. — Dienstag, 20.15: Die Primanerin. NSKG. 301—500, 16 051—16 100. - Mittwoch, 20.15. Die Primanerin. NSKG. 501 bis 700, 16 901—16 950. — Donnerstag, 20.15: Die Primanerin. NSKG. 701—900, 20151—20 200. — Freitag, 20.15: Die Primanerin. NSKG. 901 bis 1000, 15151—15 200. — Sonnabend, 20.15: Die Primanerin. NSKG. 6901—7000. — Sonntag, 16.30: Gastspiel der Menzler-Schule. „Gymnastik, i Bewegung, Musik." 20.15: Die Primanerin. — Montag, 20.15: Die Primanerin. NSKG. 9901 bis 10 000, 15 201—15 250, 21 001—21 050. — „KdF."- Ausweise haben Gültigkeit. Lenlral-Theater. Montag bis mit Donnerstag, 20: Der Ober steiger. — Freitag, Premiere, 20: Wie einst im Mai. — Täglich 20 Uhr: wie einst im Mai. — Sonnabend, 12., und Sonntag, 13. März, 16 Uhr: Der Obersteiger. Lichtspieltheater. Prinzeß: Die Filmkomödie Abenteuer in War schau. Hauptdarsteller Jadwiga Kenda, Hedda Björnson, Georg Alexander, Paul Klinger usw. Wo. 4, 6.15, 8.3(>: So. 3, 5, 7, 9. — Capitol: Das indische Grabmal, mit La Jana, Kitty Jantzen, Theo Lingen. Wo. 4, 6.15, 8.30: So. 2, 4.15, 6.30, 8.45. — Universum: Immer, wenn ich glücklich bin, mit Marta Eggerth, Lingen, Hörbiger, Moser. Wo. 4, 6.15, 8.3Ö; So. 2.15, 4.30, 6.45', 9. — Usa- Palast: Liebling der Matrosen. Traudl Stark, Wolf Albach-Retty. Wo. 4, 6.15, 8.30: So. 2.15, 4.30, 6.45, 9. — Zentrum- Unter vier Augen. Robert Taylor, Barbara Stanwyk. Täglich 3, 5, 7, 9 Uhr. Dienstag 8«dellL,kd Vs ^8 kick. —.25 koladarock '/» kg kdä. —.26 kilet -/, kg irick.-.35 u. —.40 kicksrä 8e!ier kiscdkix. Luk 62S Dienstag sedr billig! Schellfisch Goldbarsch Filet ungesalzene Heringe Fernruf 213 Körner mmlm für banmw. Köperbänder sowie ein schnlfreiesMädchen für Geschäftshaushalt gesucht. Zu erfr. i. d. Geschst. d. Ztg. Kehr, llücdelllierll gut erhalten, zu kaufen gesucht. Ang. a. Ztgarren-Beyer, Markt. Lsmnrsisn in einer großen ^.usvsdl ia cker Osatrsl-kschstrog. Ick sentsch MW! «SM-MW! VkiMMIiiiM- ksviere sowie nach 8 8 des Luftschutz gesetzes genehmigte bswpell wieder bei kaul I^uriTs Papierhandlung Angesehene Lebensvers.-A. G. sucht für pulsnllr und llmSedmö Itö88l(r(r der auch Werbelalenl besitz! Angebote unter L 7 an die Geschäftsstellen ds. 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